Satellite
Show on map
  • Day 5

    Hundegeschichten.

    May 3, 2021 in Croatia ⋅ ⛅ 18 °C

    Es geht weiter. Auf unserer Reise und damit auch hier beim Erzählen davon.
    Es tut gut. Das Draußen sein ist wirklich das besondere am Wohnmobilurlaub. Aufwachen, Tür auf, draußen sein. Tag verbringen, Tür zu, schlafen. Und dabei nichts vermissen. Das Handy nur mal für Fotos machen in der Hand (oder hier schreiben), all die Dinge über die man (besonders ich) sich sonst so den ganzen Tag lang informieren mag, sind weit weg und kaum wichtig.
    Motovun hat uns noch einen zweiten schönen Tag bereitet. Der kleine Supermarkt 100 Meter vom Stellplatz zum Glück Sonntags geöffnet, Frühstück gesichert. Die Altstadt oben genauso schön wie am Tag vorher. Wir sind am Nachmittag hinauf, ein bisschen Zeit vertrieben, zum Abendessen im Restaurant draußen in der Sonne gesessen. Wenn sie untergeht ist es durchaus kühl, aber wir wollen nicht kleinlich sein. Die Küche wieder wirklich großartig. Wir wissen jetzt: Hier im Hinterland von Istrien gibt es neben Oliven (Olivenöl ist gekauft) auch Trüffel und Spargel. Asparagus ist offenbar nicht einfach nur die Übersetzung für Spargel, sondern eine spezielle Sorte. Klein, dünn, grün, ein bisschen bitter. Die Spargelcremesuppe sehr lecker. Mein Steinpilz-Risotto mit Trüffeln und leicht angeröstetem dünnem Schinken ebenso. Das Schokoladen-Soufflé zum Nachtisch. Sie können es hier!
    Ein bisschen Abwechslung auf dem Stellplatz. Nachdem die Jungs schon am ersten Tag Sherlock kennen und lieben gelernt haben, haben sie sich nach dessen Abreise heute morgen direkt mit Dörte, Elmo und dem alten Hugo angefreundet. Herrchen und Frauchen dazu auch sehr nett. Die Erzählungen von den Hunden haben uns die Fahrt über immer wieder begleitet, am Abend sind Juli als Dörte und Clemi als Hugo im Bett eingeschlafen. Möglicherweise werden wir es nicht auf Dauer ohne Haustier schaffen.
    Apropos Fahrt. Heute ist Montag, wobei es mir nach wenigen Tagen schon recht egal ist, dass ich die Wochentage nur mit Nachdenken hinbekomme. Die Fahrt führte uns gen Süden, Dalmatien war das präferierte Ziel unserer Reiseführerin, des Meeres und der Temperatur wegen. Über 300 km Fahrt, aber auch die liefen sehr entspannt, der Weg ist gerade im Wohnmobil das Ziel. Interessant, Kroatien abseits der Küste kennen zu lernen. Es ging hoch hinaus, gebirgig, zeitweise zeigte das Thermometer nur noch 6 Grad. Habe mich noch nicht damit beschäftigt, aber dieses Land bietet landschaftlich sehr viel, habe es mir nicht so vorgestellt. Eine Autobahn mit sehr vielen großen und kleinen Tunneln, neu gebaute Infrastruktur, wer Zweifel am Projekt EU hat, kann sich hier von den Vorteilen überzeugen. Bei Rijeka ein erster Blick auf das Meer (irgendwas mit Riviera, ich belese mich noch dazu). Traumhaft, immer wieder besonders und schön. Danach weg von der Küste in besagtes kroatisches Hinterland. Irgendwann wurde es weniger gebirgig, weniger hoch. Die Landschaft weiter, die Sonne war da, es wurde wärmer. Irgendwann sah es genau so aus, als würde Winnetou hier irgendwo herumreiten und Gutes tun.
    Spontan eine kleine Zielanpassung, ein Campingplatz in Zadar wurde es. "Campingplatz", nicht verwirren lassen. Es gibt sie auch in sehr neu (2019), ziemlich groß, und durchaus luxuriös. Toll angelegt, die Stellplätze schön großzügig bemessen und für Aufpreis eben auch nur max. 50 Meter vom Wasser weg. Gönnen wir uns mal, Gold Pitch nennen sie das hier. Meinetwegen. Der ganze Sanitärbereich ist ein Traum aber ich schwanke, ob es mir nicht besser gefallen hat, wenn er statt dessen nur 20 Meter vom Wohnmobil weg, einfach und offen ist, wie auf der ersten Station.
    Der Sonnenuntergang überm Wasser jedenfalls ist unbezahlbar.
    Read more