• Anna Schiller
  • Aron Kühne

der Marabou hinterher

🚴‍♂️🦦 2 semi radfahrer ( oder das chaos auf zwei beinen und der fotograf ) machen sich auf den weg um wale zu sehen 🦈 Read more
  • erste richtige Wanderung

    Jul 1–4, 2024 in Norway ⋅ ☀️ 16 °C

    Unsere letzte Nacht im Bunker ist ohne Regen deutlich ruhiger und wir schlafen diesmal mit mehr Platz sehr gut.
    Wir öffnen die Bunkerluke und sobald alle wach sind, frühstücken wir schon auf der Betonkuppel mit Ausblick auf die Berge (etwas ernüchternd ist, dass man, egal wie früh man aufsteht, Mittagssonne im Gesicht hat) .
    Wir hinterlassen einen Dank im Hüttenbuch und brechen etwas nach Jonathan auf in den Ort, wo unsere Räder hoffentlich noch stehen.
    Dort füllen wir unsere Vorräte, nutzen den luxus einer Toilette und füllen unseren Vitaminspiegel mit ein paar Kirschen :) (Bauchschmerzen vorprogrammiert) ^^
    Dann geht es auch schon los! Das Ziel für heute ist ein Tipp einer deutschen Urlauberin, die mich auf meinem Tremping-Trip mitgenommen hat: ein Strand (Rørvikstranda) mit anliegender kostenloser Campingfläche, nur wenige Kilometer vor Henningsvear (dem Ort mit dem Fußballfeld auf der Insel).
    Nach einer kleinen Mittagsradfahrt kommen wir schon am Strand an, bauen das Zelt auf und liegen schon wenige Augenblicke später mit unseren Büchern am Wasser.
    Es ist ziemlich heiß, weshalb wir unbedingt ins Wasser wollen - wie erwartet ist das aber vielleicht wortwörtlich eiskalt. Mit ein paar anderen mutigen schaffen wir es trotzdem - wir sind ja keine Weicheier und schon geübt🥲 - einmal unterzutauchen und uns zu waschen, bevor wir wieder schnurstracks ins Warme laufen. Den Abend verbringen wir am Strand 🌞
    Am Zelt bemerken wir, dass Annas Bikini noch am Strand liegen müsste - bis uns auffällt, dass die Flut scheinbar ihren Weg bis ans Ufer gefunden hat und Annas Bikini nicht mehr unter uns ist...

    Gestärkt und in der Morgensonne am Wasserhahn geduscht, packen wir das Nötigste ein, lassen das Zelt an Ort und Stelle und pesen mit unseren halb so leichten Rädern 5km zu einem Rastplatz. Die Straße verläuft am Meer. Auf der rechten Seite sieht man teils Festland und teils offenes Meer.
    Auf der linken ragen hohe Berge bis in die Wolken. Alle paar hundert Meter sind Einbuchtung, da hier die Reisebusse und Wohnmobile nicht mehr nebeneinander passen.
    An einem Parkplatz stellen wir unsere Räder neben eine Menge Autos und schließen uns ein paar Leuten an, die am Straßenrand bis zur nächsten Einbuchtung laufen.
    Dort zeigt ein Schild mit der Aufschrift "Festvågtinden" Richtung Berggipfel.
    Wolken ziehen gerade vom Meer den Berg hoch, weshalb wir manchmal nur ca. 50m weit sehen. Das trübt unsere Hoffnung jedoch nicht, wir lockern unsere Waden und starten die erste richtige Wanderung 🐐
    Schon nach den ersten paar Metern kommt ein Wegweiser, der auf ein Geröllfläche sehr großer Steine zeigt, die unter unseren Mitwanderern nicht als der richtige Weg gelten kann, weshalb diese zielsicher nach links ausweichen.
    Wir zweifeln kurz, erinnern uns jedoch an eine Information am Startpunkt über eine Kletterwand auf der linken Seite und folgen stur der Richtung des Wegweisers.
    Da wir nur wenige Meter Sicht haben, können wir jedoch nicht sehen, ob dieser Trampelpfad mal der richtige Weg wird.
    Zu unserem Glück rufen uns auf halber Höhe der ersten Anhöhe andere Wanderer zu, dass wir scheinbar doch recht hatten xD
    Der Weg ist überraschend steil und an einigen Stellen etwas rutschig/sandig. Regelmäßig werden wir von voll ausgerüsteten Wanderern überholt und generell trägt die Masse hier gefühlt die neusten Lauf/Wanderschuhe und superteure Sportsonnenbrillen in allen erdenklichen Farben. Vielleicht sehen wir das Licht hinterm Horizont oder den Rausch nicht, aber eigentlich ist es stark bewölkt und keine Sonne in Sicht.
    Ab und zu kommt uns auch ein Hund in Begleitung oder ein Kleinkind auf dem Rücken entgegen 👀
    Nach einer Pause, da wir ziemlich ko sind, bleibt das letzte Drittel. Schon bald kommen uns die ersten schon bekannten Wanderer entgegen, jedoch werden wir mit einem "gleich da" motiviert. Als wir an die Bergkante kommen, zeigt sich uns schlagartig eine super Aussicht auf den Rest der Lofoten, etwas Meer und die andere Seite des Berges. In die Richtung aus der wir kommen, sieht man immernoch nur weißen Nebel.
    Auf der Spitze angekommen warten wir mit ein paar anderen Wanderern auf einen Blick auf Henningsvaer, den diese Wanderung doch versprochen hat. Uns gefallen die nebligen Berge aber schon ziemlich und nach ein paar Minuten zeigt sich auch Henningsvaer zwischen den Wolken. Ein französischer Wanderer fragt uns, ob die schicken Räder am Parkplatz uns gehören und zeigt seinen Respekt vor einer Wanderung mit Fahrradschuhen (natürlich ohne cleats).
    Wir genießen noch ein bisschen und dann gehts wieder runter :)
    Das geht schneller als gedacht. Für den gesamten Rückweg haben wir perfekte Sicht auf Seen und Berge und Landschaft, die wir vorher nichtmal wahrgenommen haben.
    Unten wieder angekommen, steigen wir auf unsere Räder und radeln in den Ort, den wir bisher nur von oben kennen.
    Wieder enge Straßen, zu viele Wohnmobile, Brücken mit Ampeln (für deren Ampel-Phasen wir etwas zu langsam sind) und zu unserem Glück/Pech leere Trockengestelle für Stockfisch. Wenigstens kein Gestank! Aber leider kein Stockfisch.
    In Henningsvear setzen wir uns in ein schönes kleines Restaurant und füllen jegliche verbrauchte Kalorien wieder auf 🍽️
    Da das Wetter wieder deutlich nachlässt und wir nicht zu groß packen konnten für die kleine Wanderung, ist unsere Touri-Zeit in Henningsvear etwas limitiert und wir brechen schon bald wieder zu unserem Zelt auf.
    Unsere Beine und wir freuen sich über eine Pause ⛰️🌞

    Bevor es am nächsten Morgen weitergeht, warten wir erstmal den Regen aus und bis das Zelt wieder etwas trocken ist.
    Als wir dann endlich fertig sind und alle Wasserflaschen wieder gefüllt haben, starten wir zeitgleich mit ein paar anderen bikepackern.
    Für die nächsten paar Kilometer überholen wir uns mehrmals gegenseitig und fahren an der Küste entlang, über mehrere Brücken und einige kleine Berge. Auf dieser Strecke begegnen wir so vielen Bikepackern wie nie zuvor auf der Tour.
    Schon bald kommen wir dann an unserem Ziel, einem Campingplatz an. All unsere Geräte sind nämlich nach 7 Tagen Powerbank langsam leer, weshalb wir dringend laden müssen und außerdem dürfen wir nicht zu weit fahren, da wir in wenigen Kilometern noch einen Termin für Donnerstag Abend haben 🤫
    Das Steckdosenangebot ist nicht sehr beeindruckend, aber wir haben einen schönen Platz für unser Zelt auf einem fast leeren Campingplatz gefunden.
    Als wir noch kurz im anliegenden Restaurant unsere Geräte vor Ladenschluss aufladen und uns nach einer Möglichkeit erkundigen Gaskartuschen zu kaufen, stellt uns ein Mitarbeiter eine Tüte mit der Aufschrift "Toast and Pizza" an unseren Platz. Die Toasts und Pizzen sind uns vorher schon aufgefallen, jedoch hat jedes Stück ca. 18€ gekostet.
    Soeben haben wir eine Tüte mit ca. 5-6 Stück (also knapp 100€) geschenkt bekommen. Für die nächsten Tage haben wir also ausgesorgt ^^
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  • mitternachtssonne

    Jul 4–7, 2024 in Norway ⋅ ⛅ 14 °C

    am nächsten Morgen strahlte uns die Sonne nach 10 Stunden Schlaf beim Frühstück mit warmer Cola und Oliven-Toast ins Gesicht…also: sehr gute Wetteraussichten für einen aufregenden Tag 🤭 Nach einer Dusche packen wir schnell alles zusammen und verlassen gegen Mittag als letzte (mal wieder) den kleinen Campingplatz. Nach 13 Uhr und vielen nervigen Campern die es alle sehr eilig haben an uns vorbei zu kommen, erreichen wir auch schon das erste Ziel des heutigen Tages: Das Wikinger Museum in Borg. Hier steht dort, wo 1980 eine alte Siedlung die 2n.Chr. entstand ausgegraben wurde, ein nachgebautes Häuptlingshaus, ein Museumsgebäude mit ausgestellten Gegenständen und einem kleinen Kino. Auf dem riesigen Gelände um die Gebäude herum gibt es zahlreiche Mitmach-Stände wie Axt werfen und Bogenschießen, wo Anna bisschen verkackt und Aron ganz gut abschneidet. Außerdem laufen viele Schausteller in Wikingeroutfit umher, überall riecht es nach frisch gekochter Suppe und unten am Wasser gibt es sogar ein Boot, womit man raus auf den See fahren kann. Nach einer Erkundung aller Aktivitäten setzen wir uns ins kleine Café, genießen Kaffe und Eis, während Anna sich eine neue Kette bastelt. Nach einem Mittag außerhalb: unser mitgebrachtes Oliventoast und Pizza, setzen wir uns für ein paar Runden Karten erneut in das Café. Schließlich müssen wir noch ein bisschen Zeit totschlagen. Als das Museum um 19 Uhr schließt, schwingen wir uns auf die Räder und rollen der Abendsonne entgegen Richtung Eggum. Wir haben zwar ein konkretes Ziel, doch so ganz wissen wir noch nicht wo wir später schlafen wollen. Da wir noch 2 Stunden Zeit haben, trödeln wir ein bisschen umher und fahren durch das kleine Dorf. Als die Straße Richtung Küste endet, entdecken wir ein Schild, welches auf einen Campingplatz am Naturreservat hinweist. Keine 800 Meter und eine halbe stunde später, steht unser Zelt mit Blick auf das offene Meer hinter dem kleinen modernen Café mitten in der Natur. Bevor es für uns um 21.30 Uhr dann wieder auf die Räder geht, packen wir uns warm ein, snacken ein paar Kekse und verlassen unsere kleine gemütliche Höhle in Richtung Hafen Eggums. Dort angekommen treffen wir auf rund 20 Menschen aller möglichen Herkunftsländer die alle für die gleiche Sache hier sind: Kayak fahren. Und das in der Mitternachtssonne. Unsere beiden Tourguides Israel und Lucio verteilen von Anfang an gute Laune und schon bald sitzen wir alle verteilt in 10 Doppelkayaks auf dem Wasser und paddeln los. Auch wenn die Sonne noch nicht ganz am niedrigsten Punkt steht, wirft sie jetzt schon ein unfassbar schönes Licht auf diese unwirkliche Szene. Wir steuern ein paar kleinere Inseln vor uns an, auf manchen brüten sogar Möwen.
    Sobald alle aus ihren Booten ausgestiegen und sich einen Sitzplatz auf den Steinen gesucht haben, teilen Israel und Lucio Tassen mit Kaffee oder Tee und Keksen aus. Wir genießen die letzten/ersten Sonnenstrahlen des Tages, es werden viele Bilder gemacht und Geschichten ausgetauscht, bevor es dann zurück zum Hafen geht. Schon auf der Hinfahrt haben wir uns mit zwei Norwegern angefreundet. Als sie fragen wo aus Deutschland wir herkommen und Ihnen „Nähe Hamburg“ nicht ganz reicht, sagt Maggie auf einmal „als wir unsere Reise durch Deutschland gemacht haben, hat er mir den Heiratsantrag beim Schweriner Schloss gemacht“ (natürlich auf Englisch) Damit waren weitere Erläuterungen unserer Herkunft überflüssig 🙃 Leider werden die Wellen auf dem Rückweg ein wenig übermütig, weshalb wir das Ende der Kayak Kette bilden, damit Anna nicht schlecht wird. Wir unterhalten uns noch ein wenig mit Israel der beim Kayak fahren hier auch noch keinen Wal gesehen hat, dafür aber einen riesigen Seeigel findet und ihn uns zuwirft. Wieder im Hafen angekommen, spiegelt sich die Sonne um 1 Uhr nachts nur noch leicht im Wasser und alles drumherum scheint pink erleuchtet. Wir genießen noch ein wenig die nächtliche Stimmung bevor wir uns durch die andauernde Dämmerung auf den Weg zu unserem Zelt machen, wo wir sofort einschlafen :)

    Als wir gegen 10 aufwachen, hat der Großteil schon den Campingplatz verlassen, doch nach einer Tasse Kaffee und einer Zimtschnecken schwingen auch wir uns auf unsere Räder und fahren Richtung Leknes weiter entlang der E10. Da wir schon auf dem Weg dorthin in einem Supermarkt eine Gaskartusche finden, überlegen wir ohne den Umweg über Leknes zum Hauland Strand zu fahren. Da Arons Gangschaltung jedoch seit ein paar Tagen verschoben ist, entscheiden wir uns doch für den kleinen Umweg um in einem Fahrradladen vorbeizuschauen. Mit Musik auf den Ohren und dem schönen Ausblick vergehen die 20 Kilometer wie im Flug und schon bald stehen wir vor dem Radladen, halten gemeinsam das Fahrrad hoch, während ein älterer Herr mit dem Hinterrad im Laden verschwindet und kurz darauf wieder zurückkommt mit der Diagnose: Das Kugellager ist abgenutzt (das interpretieren wir ins seine englische erklärung der dinge ) Leider hat er kein Ersatzteil da, aber er versichert uns dass wir erstmal weiterfahren könnten: „Bis Moskenes kommt ihr noch“ Erleichtert schwingen wir uns wieder auf die Räder, kaufen ein und radeln durch die Abendsonne auf den Hauklandstrand zu, der nicht nur wunderschön zwischen zwei Bergen versteckt liegt, sondern auch total überfüllt ist. Das Zelten hier ist kostenlos, weshalb wir hier wohl die mit Abstand meisten Zeltnachbarn der Tour haben. Dennoch genießen wir den warmen Abendstunden mit einem Abendessen-Picknick vor dem Zelt, Karten spielen und einem Fotoshooting am Strand 🏝

    Das Wetter für den nächsten Tag sieht leider nicht besonders rosig aus, weshalb wir uns gegen das Wandern und für einen gemütlichen Tag in einem mit Bänken und Tischen hergerichteten Container mit Blick auf den Strand entscheiden. Hier kommen wir dann auch endlich mal wieder zum lesen, Uni-Zeug abklären, zeichnen und Beine vor der morgigen Wanderung entspannen. Und das alles mit einer heißen Schokolade ☕️🍜
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  • zu fuß unterwegs

    Jul 7–11, 2024 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C

    Mit sehr wenig Schlaf, dafür aber sehr guten Wetteraussichten, machen wir uns am Sonntagmorgen auf, um unseren 2. Berg zu bestreiten. Dafür haben wir uns für den Offersoykammen entschieden, welchen wir schon die letzten Tage von unserem Zelt aus beobachten konnten. Bevor der Aufstieg beginnen kann, wird auf einem kleinen Parkplatz jedoch erstmal der Kocher für eine Ladung Instant Nudeln rausgeholt. Gestärkt kämpfen wir uns durch Matsch und Pfützen und erklimmen schließlich nach 2 Stunden die Kante senkrecht zum Meer und stehen auf einmal in und über den Wolken. Bis auf den Ausblick war die Wanderung nicht sehr spektakulär. Ein Bier haben wir zwar zur Feier unseres Aufstiegs im Gegensatz zu anderen Wanderern nicht dabei, dafür aber Toast mit Mayo, wovon wir einige eingehüllt in eine Wolke essen, bevor es über Stock, Stein und schlamm wieder runter geht.
    Mittlerweile ist es schon früher Abend und von unserem Campingplatz trennen uns noch 20 km mit dem Rad, sowie der Nappstraumtunnel. Dieser führt 2,4 Kilometer unter dem Meer entlang. Viele Radfahrende warnen davor und empfehlen eine Fähre nach Napp zu nehmen. Doch davon lassen wir uns nicht abschrecken, nun da auch Arons Kugellager als sicher abgenutzt aber sicher deklariert wurde. Also Warnweste und alle Lampen an und schon rollen wir auf dem kleinen Radweg zunächst steil abwärts, bevor wir das gleiche röchelnd wieder hinaufstrampeln. Wohlgemerkt ohne abzusteigen. Danach vergehen die verbleibenden 20 km auch mit Gegenwind wie im Flug. Im „Camp“ angekommen, lassen wir uns zu einem leckeren Abendessen (Burger und Rote Beete Salat) hinreißen und schlafen schnell erschöpft mit Meeresrauschen und Wind in den Ohren ein.

    Da kann man dann leicht auch mal bis halb 11 schlafen :) Aufgrund schlechter Wettervorhersagen, lassen wir uns heute gar nicht stressen, duschen (innerhalb von 6 minuten, weil die 20 kronen nicht mehr hergeben), bauen alles ab und fahren nach Ramberg, wo wir uns Schokobrötchen mit Schokocreme und Kakao auf einer Bank unter grauem Himmel teilen. Für den nächsten Tag haben wir uns vorgenommen auf den Ryten zu wandern, weshalb wir uns am frühen Nachmittag schon auf einem Campingplatz in dessen Nähe niederlassen. Hier muss man allerdings nicht nur für die Dusche Münzen einwerfen, sondern auch zum Kochen und Laden, worauf wir verzichten. Aufgrund des Regens bleiben wir im Zelt, bis es Zeit wird zu kochen, doch zu unserem Pech passt unser Kocheraufsatz nicht zu unserer riesigen neu erworbenen Gaskartusche. Nach ein bisschen Rumfragen und ausprobieren, gelingt Aron jedoch ein Tausch mit einem anderen Camper, der uns zwei seiner kleinen Kartuschen überlässt, weshalb wir uns auch in den nächsten Tagen weiter Nudeln kochen können. Danke 🥂

    Anders als angesagt fällt auch heute Regen. Wir wollen allerdings wieder richtig aktiv werden, also wird das Zelt abgetrocknet, die Regenhose angezogen, die Schuhe in Plastiksäcke eingepackt (einer Idee von Andreas nachempfunden) Auf einem kleinen Bauernhof stellen wir neben den vielen Campern unsere Räder ab, während der Himmel langsam aufklart. Die Wege sind zum Großteil riesige Matschflächen, doch es gibt auch zahlreiche Holzpfade, damit auch uneingepackte Füße so lange wie möglich trocken bleiben. Wir sind bei weitem nicht die einzigen hier oben, sondern nur zwei von hundert(en?) Touristen die am Gipfel alle nacheinander ankommen und hinter den Steinen Schutz vor dem Wind suchen, während sie ihre Snackpause einlegen. So auch wir. Zwar sehen wir oben nicht viel mehr als Nebel und Weiß, doch schon ein wenig weiter unten haben wir einen atemberaubenden Ausblick auf mehrere Strände, das tiefblaue Meer, im Vordergrund Schafe und lila Blumen.
    Da wir ziemlich durchnässt und müde unten ankommen, entscheiden wir uns dazu für 10€ auf dem Parkplatz zu übernachten. Spätestens als die anderen Übernachtungästr abends in ihrem Auto laut Musik laufen lassen bereuen wir diese Entscheidung ein wenig, doch nach einem leckeren Couscous abendessen und ein paar Folgen „Modern Love“ schläft es sich dennoch gut ein.

    Mit bestem Wetter und trockenen Klamotten, machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg Richtung Reine. Zu unserem Glück, gibt es nur ein paar flache Brücken, die Tunnel kann man leicht und mit unfassbarer Aussicht umfahren und die Instant Nudeln schmecken auch an diesem letzten richtigen Fahrradtag immer noch sehr gut. In der Ferne fahren riesige Kreuzfahrtschiffe und man kann sogar im Tshirt fahren. Als wir in Reine einfahren, entdecken wir nicht nur zahlreiche Touristen und Busse, sondern auch die schönsten Motive mit roten Häusern auf Stelzen, Fischerbooten, die von unzähligen Möwen umkreist werden und Kanus neben Trockengestellen, die man sonst nur aus Internet kennt. Nach einem Großeinkauf für die nächsten Tage, lassen wir uns auf einem riesigen Parkplatz am Ende der kleinen Stadt nieder, neben dem eines der unfassbar großen Luxus Kreuzfahrtschiffe angelegt hat. Nach einem SchokoToast Abendessen am Wasser, entscheiden wir uns spontan dazu, auf den anliegenden Berg, den Reinebringen hochzusteigen, da das Wetter die nächsten Tage ziemlich bescheiden werden soll. Die Sonne strahlt uns ins Gesicht als wir zum Anfang der großen Treppe, die Zur Sicherheit der Wanderer aus massiven Steinen in den Berg gebaut wurde laufen.
    Der Anstieg ist dennoch anstrengender als gedacht und wir begegnen vielen Absteigenden, die sehr ko oder ein bisschen verrückt aussehen. Trotzdem kommen wir so schnell wie bei noch keiner Wanderung oben an. Natürlich sind wir auch hier nicht die einzigen, sondern finden uns in einer Traube von Menschen wieder, die alle den Ausblick auf Reine und die umliegenden Berge genießen. Nach ein paar windigen Minuten und Bildern für uns und andere, begeben wir uns gegen 22 Uhr langsam auf den Weg zurück Richtung Meer, zumindest für unsere Wahrnehmung ohne Trancezustände. Da sich in der Nähe keine Wildcamping-Möglichkeit bietet, entscheiden wir uns in der warmen Abendluft zum 5 Km entfernten Campingplatz in Moskenes zu fahren, von wo aus in 6 Tagen auch unsere Fähre abfahren wird. Dort angekommen sind wir allerdings etwas abgeschreckt von dem Schild welches besagt, dass nach 22 Uhr ohne Anmeldung keine Zelte mehr aufgestellt werden dürfen. Allerdings haben wir es mittlerweile fast 1 Uhr nachts, weshalb wir uns auf einem Hügel, welcher zwar mit Zelten übersäht ist, allerdings nicht sichtlich zum Campingplatz gehört neben den parkenden Autos nieder und genießen (erneut) Toast mit Mayo und Schokocreme. 🌻
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  • Moskenes

    Jul 11–14, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

    Da wir noch ziemlich ko und glücklich sind von einem erlebnisreichen Mittwoch (Radtour, Besichtigung Reine, Wanderung Reinebringen, noch eine kleine Radtour), macht es uns nichts aus Donnerstag Morgen sehr lange zu schlafen und auch sonst kaum etwas zu unternehmen. Das Wetter macht zum Glück mit und hat nur Wolken zu bieten.
    Auch am Freitag gehen wir es langsam an, da wir für bestes Wetter am Samstag die Wanderung auf den Munken geplant haben.
    So machen wir am frühen Nachmittag einen kleinen Ausflug mit leichten Rädern ins wenige Kilometer entfernte "Å i Lofoten", der als südlichster Ort der Lofoten ein ziemliches Touristenziel ist.
    Mit uns landet auch gleich ein Reisebus im kleinen Örtchen.
    Das an der Küste gelegene Fischerdorf besteht hauptsächlich aus einem Hafen, einem Museum, anliegenden Häusern ehemaliger Bewohner und einigen Restaurants, womit es mehr wie ein Freilichtmuseum wirkt.
    Die Vorstellung, wie es hier ohne Tourismus gewesen sein muss ist sehr schön und die roten Häuser auf Stelzen sehen ziemlich cool aus.
    Jetzt leben viele hier vom Tourismus. So verkauft uns in einer kleinen urigen Bäckerei ein deutscher eine viel zu teure Zimtschnecke und der Ort ist voller Wohnmobile, Motorräder und Menschen verschiedener Nationalitäten.

    Ein Interlude zu Reisebussen und Wohnmobilen:
    Reisebusse haben gefühlt ein schlechtes Image. Sie sorgen für Stau, versperren die Sicht, überfüllen die Innenstädte mit Touristen, sind unbequem und kaum komfortabel.
    Angesichts der vielen Wohnmobile auf den Lofoten oder den Bikepackern und Wanderern, die ein paar Stunden mit dem Flugzeug in den Norden fliegen, weil Zugfahren "zu stressig" ist, waren wir uns über unsere Meinung und den geeignesten Transport nicht mehr sicher.
    Uns hat es auch immer etwas genervt, wenn an den touristischen Hotspots ein Reisebus hält und auf einmal 30 Leute mit Kamera im Anschlag aussteigen. Eigentlich kann man denen aber nichts vorwerfen denke ich. Viele sind älter und vielleicht alleine, reisen daher gut in Gesellschaft mit anderen. Außerdem transportiert ein solcher Bus wie gesagt gleich sehr viele Menschen, die vielleicht von der Landschaft begeistert sind. Darüber hinaus wird einem nicht schlecht wie bei manchen Wohnmobilen, wenn man den Luxus und die Preise sieht, die manche dafür ausgeben. Der bestimmt netten Wohnmobilbesitzerin am Campingplatz, die mit ihrem Mann zu zweit in einem nicht viel kleinerem Wohnmobil fährt und sich mit anderen Campern über die vielen Radfahrer und Reisebusse aufregt, die die Straßen verstopfen, kann man dagegen mindestens fehlende Selbstreflxion vorhalten.
    Denn an den Parkplätzen der Hotspots stand wahrscheinlich höchstens ein Reisebus, der 30 Leute auf einmal transportiert und der Rest ist vollgestellt mit riesigen Wohnmobilen, die meist nur 2 Personen mitnehmen und ungleich dem Reisebus auch mitten in der Natur übernachten, Müll hinterlassen und die Region finanziell kaum unterstützten, da sie alles dabei haben. Fast wollte ich sie fragen, was sie denn denke, wie die Straßen aussehen würden, wenn die Businsassen alle mit ihren Wohnmobilen kämen. Trotzdem bin ich unschlüssig wie man am besten reist und den scheinbar notwendigen luxus damit verbinden könnte. klärt mich gerne auf, wenn ich mich blenden lasse.
    Mit dem Transport unserer Räder im Zug und Bus, kamen wir übrigens sehr gut klar. Wir hatten ja auch nicht den Stress unsere Räder auseinander zu bauen, eine flugzeugtaugliche Verpackung zu besorgen und unsere Räder der Gepäckaufnahme zu übergeben, von der man ja weiß, dass sie mit Gepäck schmeißen. Puh 😅
    Auf jeden Fall können wir das Reisen mit dem Fahrrad sehr empfehlen! Man kann wirklich jeden Meter Strecke aufsaugen und hat nicht das Gefühl wie im Flugzeug, Auto, Bus oder Wohnmobil, schöne Orte und "Kleinigkeiten" zu überspringen. Häufig haben uns Menschen freundlich gegrüßt, sich erkundigt, Hilfe angeboten und uns Tipps gegeben. Wir haben die Unterschiede in der Landschaft nicht nur kontrastreich gesehen, sondern erlebt und in unseren Beinen gespürt. Wir konnten die Landschaft riechen, haben Tiere gesehen und waren an Orten, an die man mit anderen Fahrzeugen nicht kommt.

    Nach erfolgreicher Besichtigung von "Å" (Aussprache entspricht "O"), machen wir beiden hungrigen uns auf den Rückweg zum Campingplatz. Als wir am Hafen Moskenes vorbeikommen, werden wir komplett unvorbereitet von unserer größten Wohnmobil-Sichtung bisher überrascht. Unsere kürzlich eingeführte rhetorische Frage "Ist das ein Wohnmobil oder ein Reisebus?" verliert plötzlich den Witz.
    Am Campingplatz angekommen, waschen wir nach einiger Zeit Mal wieder ein paar Kleidungsstücke mit dem restlichen Rei aus der Tube (das war dringend nötig xD).
    Dann heißt es versuchen früh zu schlafen (🌞), weil wir morgen die höchste Wanderung bisher angehen wollen.

    Mit einem Mittagssnack, genug Wasser und Kamera im Gepäck, machen wir und also am Samstag mit dem Rad auf den Weg zum Start der Munken-Wanderung. Wie bei den anderen Wanderungen auch, starten wir nicht alleine, sondern mit mehreren Wanderern und werden auch regelmäßig überholt.
    Am Anfang müssen wir uns noch häufig bei Alltrails rückversichern, dass wir noch auf unserer geplanten Route sind, da es viele verschiedene Wege auf den Berg und weitere Gipfel gibt.
    Nach den ersten paar Kilometern ist der Weg jedoch sehr deutlich und manchmal aufgrund von Stahlketten zum festhalten an besonders steilen Stellen auch nicht zu übersehen.
    Respekt haben wir immer wieder vor den Wanderern, die als Begleitung einen Hund an der Leine oder ein Kleinkind auf dem Rücken haben. Wir kommen ja so schon ins Schnaufen.
    Zum Glück hat es die letzten Tage nicht richtig geregnet, wodurch wir nur wenige von Wanderschuhen getretene Suhlen umgehen oder durchqueren müssen.
    Schon bald haben wir einen tollen Ausblick auf mehrere Bergseen in unterschiedlicher Höhenlage. Das Wasser leuchtet tiefblau und an den hohen Felsen meint man den Schliff von Gletschereis zu erkennen.
    Wenn man eine Zeit lang nicht zum Meer schaut, das wir schon bald vor sowie hinter uns sehen können, ist es man immer wieder beeindruckt auf welcher Höhe sich diese Seen überhaupt befinden.
    Mit Blick auf die weit entfernten Gipfel vor uns sind wir uns nicht sicher ob wir die gesamte Wanderung machen und überlegen, welcher der Gipfel der Munken sein könnte (Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass es keiner dieser Gipfel vor uns war. Der Munken lag viel weiter hinten und höher. Wir konnten ihn noch gar nicht sehen).
    Nach einer Mittagspause, der Besteigung eines kleineren zwischen-Gipfels, vorbei an Restschnee und den ersten Zelten, erreichen wir dann irgendwann die Nordspitze des Munken. Mit einem Mal bietet sich der Ausblick auf die bisher vom Munken verdeckte Berglandschaft und das Meer aus einer Höhe von 770m über dem Meeresspiegel. Jetzt sehen wir in drei Richtungen das Meer und in der Ferne erahnen wir Orte, an denen wir vor Tagen waren. Nicht ganz so schön ist die Aussicht auf den Rückweg, deswegen machen wir erstmal eine Pause und ein paar Fotos :)
    Der anschließende Abstieg geht mit Aussicht auf Makkaroni im Zelt mal wieder überraschend schnell und natürlich problemlos und ohne Sturz.
    Als wir mit den Rädern wieder am Zelt ankommen, duschen wir noch und legen uns dann mit Makkaroni und "Sonnenuntergang" auf dem Meer ins Zelt 🌞🍹
    Natürlich schlafen wir am nächsten Tag aus.
    Dann heißt es aber auch schon Kleidung auswechseln und final für Zug und Fähre packen, da wir Morgen schon auf dem Rückweg sein werden.
    Nachdem wir zufrieden alles umgepackt haben, begeben wir uns am Nachmittag nochmal nach Reine, wo wir Karten spielend und lesend den Abend verbringen. (Annas Idee nochmal auf den Reinebringen zu wandern haben wir schnell verworfen).
    Etwas später genießen wir unsere letzte Radfahrt auf den Lofoten, bevor wir uns für die Rückreise ausschlafen 🥲
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  • Die Rückfahrt

    Jul 15–19, 2024 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

    Nachdem wir entspannt gefrühstückt haben, alles fertig und für die nächsten Tage greifbar gepackt haben, gehen wir zusammen mit einem bulgarischen Bikepacker auf die Fähre Richtung Bodø.
    Trotz des sehr guten Wetters, spüren wir beide (besonders anna) das Schaukeln deutlich. So verbringt Anna den Großteil der vierstündigen Überfahrt mit Schlafen. Wir teilen unseren Tisch und die Bank mit einem norwegischen Vater von 2 sehr niedlichen Kleinkindern, die gute Unterhaltung und Ablenkung bieten.
    Trotz Übelkeit verläuft die Überfahrt ohne weitere Probleme :)
    Als wir dann wieder auf dem Festland ankommen (🥲) folgt die übliche Orientierungslosigkeit am Fährhafen und die Bemühungen beim Abbiegen nicht plötzlich auf einer Bundesstraße oder dem nächsten Terminal zu stehen.
    Leider sind die Übernachtungsmöglichkeiten für Camper in Bodø nicht besonders gut (es gibt keine Möglichkeit mit Zelt zu übernachten), weshalb wir trotz Erschöpfung, nach einem Einkauf für die anstehende Zugfahrt, noch 9km aus der Stadt zum nächsten Zeltplatz fahren (irgendwie nur bergauf).
    Dort angekommen, zeigt sich uns eine langgestreckte Masse an Wohnmobilen, wenige Meter vom Strand entfernt. Außerdem zeigt ein Schild mit der Aufschrift "Reception" auf ein Wohnmobil direkt vor uns. Eine ältere Frau empfängt uns und erklärt, dass sie keine Duschen haben und ausschließlich Barzahlung möglich ist. Zum Glück stellt sich heraus, dass sie deutsche ist und somit können wir entspannt mit Euro bezahlen.
    Dazu dirigiert sie uns zu ihrem Mann, der kurz darauf mit einem Quad herbeirauscht, die Auskünfte der netten Dame erstickt und uns zu einer kleinen Grünfläche eskortiert, auf der wir unser Zelt aufschlagen können. Er erklärt, sie wären mit dem Besitzer befreundet und würde den kompletten Sommer, in Abwesenheit des Besitzers, diesen Campingplatz leiten und im Winter mit ihrem Wohnmobil zurück nach Deutschland fahren.
    Ziemlich zufrieden bauen wir alles auf und stürzen uns für eine Dusche in das kalte Meerwasser, das zum Glück nicht ganz so kalt wie sonst ist :)
    Den Abend verbringen wir mit Kartenspielen und Muscheln sammeln 🌊
    Am nächsten Morgen machen wir die gleiche Radtour wieder zurück in die Innenstadt, wo um 12:30 unser Zug Richtung Trondheim fahren wird.
    Wir warten mit anderen Radfahrern und hoffen auf einen möglichst einfachen Fahrradtransport. Bald darauf erklärt uns der Schaffner, dass wir jede einzelne Tasche abbauen müssen, was uns nicht besonders erfreut. Zusammen mit den weiteren Bikepackern folgen wir der Anweisung und unsere Räder werden vertikal eingehangen 🫣
    wir hoffen nur das alles heil bleibt.
    Unsere Tausend Taschen verstaut, verbingen wir die nächsten 10h auf unseren beiden Plätzen. Der Ausblick aus dem Zug Fenster auf der Fahrt Richtung Süden ist sehr beeindruckend ⛰️ In windeseile fahren wir parallel zu orten, die wir vor wochen und Monaten passiert haben. So überqueren wir auch ein weiteres Mal den Polarkreis Richtung süden und sind gespannt auf die erste dunkle Nacht. Die Zugstrecke verläuft auf bis zu knapp 700hm, vorbei an weiten Ebenen, Sumpfgebieten, Gebirgszügen und riesigen Seen.
    Die 10h fühlen sich für uns beide an, wie 2h Stunden und so stehen wir schon bald auf dem Gleis in Trondheim. Leider bleibt uns keine Zeit die Stadt zu besichtigen, was wir den Berichten und Bildern wohl zu einem anderen Zeitpunkt nachholen müssen.
    Für uns gilt es jetzt erstmal die ganzen Taschen und die Räder in das neue Fahrrad-Abteil zu verfrachten.
    Da wir darin jetzt geübt sind, sitzen wir sehr schnell auf unseren beiden Plätzen und versuchen, nach einem kleinen Abendbrot, zu schlafen.
    Stellt sich raus, dass das kleine Nickerchen während der 10h nach Trondheim dafür nicht unbedingt förderlich war ^^ Und Schlafen auf den Sitzen eher schwierig ist. Egal. Wenigstens ist es Dunkel 😱
    Mit ein paar Stunden Schlaf, kommen wir um 6:50 in Oslo an, wo wir in den letzten Zug Richtung Göteborg umsteigen. Dieser ist vergleichbar mit einer RB, weshalb wir die Taschen wieder ran bauen und unsere Räder platzieren.
    Kurz vor 12 kommen wir in Göteborg an und fühlen uns gleich wieder heimisch. Hier kennen wir uns schon aus und finden uns gleich zurecht.
    Mit einem gaaanz kleinem bisschen Hoffnung, wagen wir uns in das Busterminal und schauen ob Arons Radbrille noch dort liegt 😅 (nach 3 Monaten liegt sie natürlich nicht mehr dort ).

    Von nun an war der Plan ein bisschen Zeit in der Stadt zu verbringen und Richtung Abend in einen der etwas außerhalb gelegenen Campingplätze einzuchecken.
    Schon als wir nach den ersten paar hundert Metern lautes Schreien einer Menge hören, soll sich dieser Plan das erste Mal ändern. Vor uns bilden sich mehrere Fußballstadien ab, die wir bei der Hin-Tour schon als Kunstrasenplätze gesehen hatten. Es stellt sich heraus, dass wir uns mitten im "Gothia-Cup" befinden.
    Das ist der größte Jugendfußballwettkampf weltweit. 1911 (U18) Teams aus 72 Nationen werden vom 14.-20. Juli 4820 Spiele spielen.
    Also setzen wir uns kostenlos in das Stadion und begeistern uns unerwartet für Jugendspiele, wie bspw. Nigeria gegen Norwegen. Neben uns sitzen Jugendliche aus Neuseeland, Schweden, dem Libanon, der Ukraine, Hamburg und wahrscheinlich aus so ziemlich allen erdenklichen Ländern.

    Später entscheiden wir uns entspannt zum Campingplatz zu fahren, um noch einchecken zu können. Dort angekommen wird uns erklärt, dass der Campingplatz voll ist und nichtmal mehr ein Platz für ein Zelt ist 🧐👎🏼
    Eigentlich waren wir ko und haben geradeso noch die 8km zum Campingplatz geschafft. Naja jetzt müssen wir also nochmal 15 km zum nächsten Campingplatz fahren und da unser Glück versuchen.
    Der Campingplatz stellt sich als sehr schön heraus und hätte uns sogar eine Freikarte für den anliegenden Freizeitpark Liseberg spendiert. Dafür bleibt uns leider keine Zeit 🫤
    Trotzdem genießen wir einen letzten Abend auf einem Campingplatz, duschen nochmal, essen gemütlich und schlafen bei Dunkelheit :)

    Am nächsten Vormittag schauen wir uns in aller Ruhe die schöne Altstadt von Göteborg an, welche sehr empfehlenswert ist. Dort kennen wir uns mittlerweile schon etwas aus. Diesmal kaufen wir aber keine Hagabulle für 9€ ;)
    Den weiteren Nachmittag verbringen wird durch die Stadt Schlendernd (mit unseren Rädern + Gepäck) und ein paar weitere Stunden im Fußballstadion. Sehr deutlich fällt uns dabei leider auf, dass sich die Stadien nach jedem Spiel der Männer/Jungs leeren und unsere Vermutung, dass darauf ein Mädchen/Frauenspiel stattfindet fast immer bewahrheitet wird. Also unterstützen wir besonders die Mädchen! Nur beim Spiel Norwegen gegen die USA füllen sich dann die Reihen.
    Weil es so spannend ist, fahren wir erst sehr spät los, um den Check-In für die Fähre noch mitzumachen.
    Als wird das Terminal gefunden haben, sind die Reihen leer, obwohl noch genug Zeit ist. Wir düsen zum Schalter, bekommen unser Ticket und kurz darauf sind wir auch schon in unserer Kabine.
    Das ging wirklich schnell!
    Besonders genießen wir das weiche (wenn auch schauklige) Bett. Den Abend verbringen wir Karten spielend am Fenster und beobachten andere Reisende.
    Wir verzichten auf ein teures Buffet und essen unsere Reste :) (ein bisschen neidisch).
    Die Nacht überstehen wir mit wenig Schaukeln sehr gut und Frühstücken am Morgen, bevor wir um 9 im Hafen ankommen, am Fenster 🌞

    Die erste Erkenntnis als wir aus dem Bauch der Fähre fahren von Anna: "Jetzt verstehen uns alle wieder!"
    Ab und zu rutscht uns auf dem Weg zum Bahnhof trotzdem ein "Sorry" heraus.
    Auf dem Weg zum Zug, stellen wir das Bild mit unseren Rädern noch einmal nach, welches Lene am Tag der Abfahrt mit uns in Kiel gemacht hat 🙌🏼
    Zum verwechseln ähnlich, nur ein paar Grad wärmer, mit stinkender Kleidung, 2400km mehr in den Beinen und 102 Tage später :)
    Im Bahnhof in Kiel, freuen wir uns über die erste Mate seit langem, billiges Essen und einen Zug, in dem wir gequetscht Platz finden.
    Die Tatsache, dass Freitag und Ferienbeginn ist, soll uns in Büchen mit ein paar anderen Radfahrern noch zum Verhängnis werden.
    Mit etwas Umgeplane und einer Abholung von Papa, kriegen wir aber auch das hin und kommen so nicht ganz wie geplant aber trotzdem sehr glücklich zu Hause an 👀🫎⛰️🇧🇻🇸🇪✨🚴🏼‍♂️🌞
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  • Trip end
    July 19, 2024