der Marabou hinterher

April - Jun 2024
🚴‍♂️🦦 2 semi radfahrer ( oder das chaos auf zwei beinen und der fotograf ) machen sich auf den weg um wale zu sehen 🦈 Baca lagi
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  • 156kilometer
  • Hari 32–35

    Höhenmeter

    10 Mei, Sweden ⋅ ☁️ 8 °C

    Für die kommenden 2 Wochen ist erstmal super Wetter angesagt, weshalb wir hoch motiviert sind und uns auf die kommenden Kilometer freuen :)
    Wir sind jetzt auf dem Weg Richtung Zwischenziel Falun, ein Ort, der wegen seines Kupferbergwerks sehr berühmt ist und ab dem wir uns wieder auf unserer "eigentlichen Route" befinden. Ein Mix aus dem "Sverigeleden" und der Tour einer anderen Bikepackerin (wie wir später merken werden, ist das deutlich besser als frisch geplante Koomot-Strecken, die einen über Stock und Stein, nicht mehr existierende Wege und Europastraßen führen...)
    So kommt es, dass wir uns auf frischen Grobschotter-Straßen schiebend und um die E16 irrend wiederfinden.
    Mit etwas Umgeplane in Koomot entweichen wir dieser Strecke und fahren schon kurz darauf in abgelegenen Waldgebieten mit kleinen Seen und schicken Ferienhäusern.
    Für einen anstrengenden Tag werden wir belohnt und finden etwas weiter, kurz vor Falun einen am Stausee gelegenen Shelter, der nicht einmal in der Shelter-Map verzeichnet ist.
    Wir richten uns ein, beobachten eine uns unbekannte, aber sehr schöne Entenart auf dem Stausee, hören Spechte vom anderen Ufer klopfen und freuen uns auf die Dunkelheit, die laut unserer Aurora-App Polarlichter versprechen soll.
    Am nächsten Morgen einigen wir uns darauf, dass wir beide in der Halbschlafminute kurz nach dem extra dafür vorgesehen Wecker, keine Polarlichter gesehen haben.
    Etwas enttäuscht, weil selbst in Deutschland welche gesehen wurden (UND WIR SIND IN SCHWEDEN), aber zuversichtlich, dass wir auf der Tour noch welche sehen werden, geht es weiter nach Falun.
    Wir wissen noch nicht ganz, was uns in Falun erwartet, haben nur schonmal von der Mine gelesen. Auf jeden Fall wollen wir einkaufen und uns etwas die Stadt angucken.
    Scheinbar hat die Rennrad-Saison begonnen, denn wir begegnen vielen Rennradfahrern. Eine davon spricht uns von hinten auf schwedisch an, während wir gerade etwas langsam parallel fahren und Aron geht davon aus, dass sie schimpft.
    Die hip gekleidete, mitte 50-jährige schiebt sich neben uns und fragt uns jetzt auf Englisch über unsere Tour aus anstatt sich zu beschweren.
    Wir erwähnen auch, dass wir uns gleich erstmal Falun und womöglich die Mine anschauen wollen.
    Sie reagiert erfreut und rät uns besser etwas schneller zu fahren, da sie einer der englischen Tourguides durch die Mine ist und ihre Tour in 1h beginnen wird.
    Gut aufgenommen in Falun verabschieden wir uns mit einem "See you soon" und sie sich mit einem wackeligem "Schüß", bevor sie weiter auf ihren 30km/h Durchschnitt beschleunigt.
    So schnell geht das. Jetzt haben wir einen Plan und müssen nicht noch länger auf Google nach Sehenswertem in Falun suchen.

    Wir schaffen es nicht ganz pünktlich, nehmen jedoch trotzdem nach einem Brunch und einem schnellen Einkauf an der nächsten englischen Führung mit einem auch sehr nettem und an der Tour interessiertem Guide teil! Da das Ticket für die Führung auch fûr das anliegende Museum gilt, lernen wir erstmal einiges über die Geschichte der Kupfermine, die einst zwei Drittel des gesamten Kupferbedarfs Europas abgedeckt hat. Sie lieferte beispielsweise das Kupfer für das Dach von Versailles und hat in den Hoch-zeiten natürlich für eine Menge sehr gefährlicher Arbeitsplätze gesorgt.
    Die Führung durch die Mine, 67m tief, ist sehr interessant, ziemlich nass und dunkel. Der Guide erzählt einige spannende Anekdoten, eine 16 köpfige indische Familie, macht ziemlich viele dunkle Fotos mit ihren Handys und wir sind sehr beeindruckt.

    Zufrieden mit dem Aufenthalt, fahren wir noch etwas raus aus der Stadt, um einen Schlafplatz auf einer privaten Halbinsel eines Bauernhofes zu finden (wir haben natürlich gefragt). Der Weg dorthin soll der Beginn des fortan stärker werdenden Anstieg sein.

    Der Verkehr wird immer weniger und die Berge immer länger - ab jetzt fahren wir auf dem Sverigeleden! Wir genießen ein paar tolle Abfahren, nachdem wir gefühlt den Brocken erklommen haben (waren aber leider nur 390m), fahren neben Schmelzwasser, dem letzten Schnee und durch Sumpfgebiete, bis wir nach einiger Suche und 61km unseren Shelter gefunden haben.
    Etwas enttäuschend werden wir von einem großen Camper davor begrüßt.
    Die Besitzer dieses Campers - zwei schwedische Rentner, die auf Lachsforellen und Lachse angeln, während sie Wodka-Cola trinken - scheinen jedoch sehr nett zu sein als wir sicher sind, dass der Shelter für die Nacht trotzdem nur von uns genutzt wird.
    Wir unterhalten uns ab und zu, wobei beide der Schweden kaum ein Wort Englisch können. So reden sie sehr viel schwedisch und wir antworten mit sehr viel "ja" und nicken.
    Sie werden nichts mehr fangen, wir ein Feuer und viel Rauch gegen die Mücken machen und den Abend genießen.
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  • Hari 35–38

    schlangis

    13 Mei, Sweden ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach einer morgendlichen Badung (nur Anna geht, weil aron Respekt vor Steinen und möglichen Angelhaken hat), fahren wir raus aus unserer See-Wald-Shelter-Idylle auf Straßen, um im nächsten Ort einen Einkauf zu tätigen und zu Frühstücken.
    Am Ende des Waldes kommt uns wie geplant nochmal das schwedische Pärchen mit ihrem Auto entgegen, sodass wir noch einmal Winken können :) Ein weiteres Gespräch kam nicht in Frage, da es ihnen wohl dämmerte dass wir kaum etwas verstehen und wir sowieso weiter wollten.
    Schon ein paar Meter weiter kommen uns die ersten anderen Bikepacker entgegen (darauf haben wir schon gewartet).
    Zu mehr als einem kurzen"Hej!" sind wir jedoch alle im Affekt nicht im Stande. Also grübeln wir bisschen - woher? wohin? sahen ziemlich deutsch aus?!
    Angekommen am kleinen Supermarkt sehen wir die beiden schon mit einem Eis sitzen.
    Stellt sich raus sie sind Belgier und wollen von Flensburg aus bis zur finnischen Grenze fahren, um von dort mit dem Zug wieder zurückzufahren. Also erstmal eine ähnliche Route wie wir - womöglich sieht man sich wieder xD
    Es geht weiter über sehr lange angenehme Straßen mit nahezu keinem Verkehr (1 Auto/h).
    Mittlerweile sind um die 22°, kein Wind und wir genießen das regelmäßiges Auf- und Ab, da es gut rollt und wir ununterbrochen von grünen Wäldern und Bachläufen umgeben sind.
    Schließlich kommen wir an einem See an, bei dem ein möglicher Shelter für die Nacht sein sollte. Schnell bemerken wir, dass der See tatsächlich umgeben ist von insgesamt 7 Sheltern (später werden wir weitere solcher Seen finden). Der See ist spiegelglatt und lädt auf eine Mittagspause für eine Tomatensuppe ein (eine unserer Hauptnahrungsquellen).
    Wir fahren bis in den Abend weiter, da wir noch Kraft haben und der Tag noch lang ist.
    Wieder geht es durch kleine Dörfer, vorbei an Feldern und vielen schönen Höfen, die uns jedesmal beeindrucken und zum Fantasieren anregen ;) Fast immer sind es kleine Höfe mit, wenigen und eher kleinen - häufig alten - Maschinen und ursprünglichen Holzgebäuden, die stets eine Ladesäule und Solar auf dem Dach haben, den alten Scham jedoch behalten. Scheunen mit Rampen Richtung Heuboden, eine Maschinenscheune, ein Schuppen, ein Wohnhaus und meist einige alte Volvo, Ford oder Massey Ferguson Traktoren.
    Ziemlich schick.
    In genau so einem Ort übernachten wir an einem Badesee mit Sauna.

    Auch am Dienstag rollen wir fröhlich vor uns hin und finden am Ende einen Schlafplatz hinter einem Gemeindehaus mitten im Ort.

    Am Mittwoch beginnen unsere Beine und der Hintern trotz einer langen Akku-Ladepause im Cafe in Bollnäs langsam zu schmerzen, weshalb wir schon nach den ersten 20km eine lange Mittagspause an einem Steg einlegen.
    Nach 5h Pause und einem Blick auf das kommende Höhenprofil entscheiden wir uns dazu uns den Nachmittag/Abend noch mit Berge erklimmen zu beschäftigen, damit wir das nicht am Morgen darauf müssen.
    Also füllen wir alle Flaschen mit dem tollen Wasserfilter von Anna (danke Christoph & Katja) und verbringen die nächsten 2,5h im tiefsten Forst- und Elchjagdgebiet.
    Die Sonne brennt und die Kahlschläge gönnen keinen Schatten, weshalb wir einfach weiterfahren und nach jeder Kurve mit einem neuen Aufstieg begrüßt werden :)
    Einige Höhenmeter später rollen wir freudig und vorsichtig den Berg auf einem Schotterweg wieder herunter - unsere Bremsscheiben quietschen und sind danach fühlbar warm.
    Auf dem Weg runter sehen wir viel Elchkot, sowie Hochsitze (bzw. nicht so Hoch-sitze s. Foto) mit Schornstein bzw. kleinem Kamin und ausreichend Feuerholz. Wir schlussfolgern, dass das etwas mit der Elchjagd bei Schnee und Kälte zu tun hat. Bei 24° ein lustiger Anblick.
    Im Tal angekommen landen wir in einer kleinen Oase. "Die Farbkombinationen aus blauem Wasser, grünem Wald, roten Häusern und Straße führen uns in den siebten Himmel" (Zitat anna)
    Und wie gerufen finden wir an diesem See eine kleine Grüne Fläche, auf der wir nach Absprache mit den Anwohnern unser Zelt aufbauen, nochmal Baden und Quinoa mit Bulgur kochen :)
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  • Hari 38–41

    Sommer, Sonne, Pausentage

    16 Mei, Sweden ⋅ ☀️ 19 °C

    Während unsere Powerbanks immer leerer werden, hebt sich die Stimmung mit jedem weiteren Sonnentag. Doch da nicht nur die Akkus sondern auch unsere Beine mal eine kleine Pause benötigen, entscheiden wir uns ein paar Ruhetage über das Pfingstwochenende in Sundsvall in einem AirBnb zu nehmen. Bis dahin liegen noch 120 kilometer vor uns.
    Also schwingen wir uns fröhlich aufs Rad (wenn auch ziemlich spät (um11)), lassen die Oase hinter uns, kaufen Frühstück und Wasser (und snacks) in Delsbo und …. bleiben 3 km später direkt an dem nächsten atemberaubenden, spiegelglatten See stehen und müssen nicht lange überlegen ehe wir hineinhüpfen.
    Nach dieser wirklich kalten Abkühlung radeln wir fröhlich weiter über Berg und Berg und vergessen dabei glatt einen Mittagssnack einzulegen. Zum Glück werden wir durch unsere gemixte Schoko-Gummibärchentüte am leben gehalten. Für einer dieser Snackpausen machen wir an einem alten Hochofen Pause und treffen (mal wieder) auf einen Guide für diesen, welcher uns gleich noch ein paar Infos dazu mit auf den Weg gibt.
    Er fährt dann schonmal mit dem Auto die ganzen Berge empor voraus und begegnet uns eine Stunde später wieder auf seinem Rückweg zum Ofen.
    Wir strampeln aber weiter Richtung Norden und entdecken nach 44 km einen geeigneten Schlafplatz am Strand. Gebadet wird heute zwar nicht mehr, dafür wird aber umwerfendes im Topf aufgewärmtes Kartoffelgratin verschmaust. Und dann noch abgewaschen ^^

    Der nächste Morgen läuft nur schwer an und wir bewegen uns sehr langsam in der Hitze vorwärts.
    An einem zufällig gefundenen Laden wird dann eine Eispause eingelegt, bevor es die letzten Berge vor Sundsvall zu erklimmen gilt. Das alles geht mit podcast im Ohr natürlich viel leichter (feelings von kurt krömer, lage der nation und weird crimes) und so strampeln wir uns mächtig ab, ehe wir dann gegen 17 Uhr an unserer geplanten Übernachtungsmöglichkeit 5 kilometer vor Sundsvall ankommen. Wie sich herausstellt ist die am Ende einer Skipiste gelegene Hütte gar nicht zum Übernachten gedacht, sondern zieht viel eher Familien für ein Grillfest oder Jugendliche zum Feiern an, wovon wir uns allerdings nicht stören lassen, sondern gemütlich unser matschiges Kritharaki mit Curry mampfen und dann noch eine weitere Nacht im Zelt verbringen.

    Total verschwitzt wachen wir am nächsten Morgen auf und beginnen unseren freien Tag gebührend langsam mit Sonnen, Joghurt schlürfen und Zusammenräumen. Die letzten 5 kilometer bis in die Innenstadt Sundsvalls vergehen wie im Flug und kaum dass wir Wasser und Mittag gekauft haben liegen wir auch schon mit einer Limo im Park unter rosa blühenden, schattenspendenden Bäumen mit Blick auf den kleinen Hafen. Neben unserem Mittagspicknick mit Pommes, Zitronencookies , Baguette und Tomaten, lesen und zeichnen wir in unserem kleinen separaten Reisetagebuch und spielen Natis und Reinhards Lieblings-Kartenspiel. :) 🔅
    Gegen 16 Uhr machen wir uns auf den Weg zu unserem Airbnb und lernen Monika und ihre Söhne kennen, die uns das Haus und den Garten in dem dann nicht nur die schönen Blumen sondern auch unsere staubigen Fahrräder einmal gegossen/gewaschen werden. In der Abendsonne und mit ungepackten Rädern rollen wir dann noch einmal in die Innenstadt, lassen uns in einer Sportbar nieder und essen mit den Einkäufen der letzten Wochen verglichen, selten teure burgers - smiley.
    Gegen 11 fallen wir in unser superweiches Bett und freuen uns auf eine Nacht ohne Mücken und Schwitze

    So wachen wir also frisch und ausgeschlafen am nächsten morgen auf und essen unser Vanillegebäck in der Sonne auf der kleinen Terrasse. Um auch auf den Rädern wieder frisch unterwegs zu sein waschen wir kurzerhand so ziemlich alle unsere Sachen, und reinigen auch unsere Räder noch einmal gründlich bevor es für uns noch einmal den Berg hinunter in die Stadt geht. Da unser Frühstück nun schon etwas zurück liegt freuen wir uns riesig über eine asiatische Bowl die wir auf dem Marktplatz verzehren.
    Um auch noch etwas Kultur aus Sundsvall mitzunehmen, fahren wir zu einer kleinen Kirche etwas außerhalb, um festzustellen dass wir wohl mit die einzigen Kirchgänger weit und breit sind (bis auf 5 weitere Menschen und der farbenfroh gekleidete Chor) Wir versuchen fleißig dem schwedischen zu folgen und kennen sogar einige Lieder von Rosenhill.
    Während die Gemeinde noch Kaffee trinkt, verabschieden wir uns aus der kleinen, gemütlichen Kirche und radeln durch die Sonne zurück zu unserem AirBnb, wo wir uns ein leckeres Abendessen brutzeln, unsere Sachen packen, lang aufgeschobene Footprints schreiben und bei Herr der Ringe ein riiiiiesen Eis verschmausen. 🌙 und jetzt gute Nacht
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  • Hari 42–49

    🐻

    20 Mei, Sweden ⋅ ⛅ 12 °C

    Um unsere Leserschaft auf dem Laufenden aber gleichzeitig auch begeistert und interessiert zu halten,
    entscheiden wir uns diese Woche für eine etwas andere Art der Berichterstattung!

    EXLUSIV: nur die spannendsten Begegnungen und Erzählungen der letzten 7 Tage.

    • wir treffen einen deutschen mitte 40 jährigen hier ansässigen Mann an einer amerikanischen Tankstelle, der uns erst einen Hamburger empfiehlt (und auch verkauft hihi) und uns anschließend versucht über eine Stunde die Welt zu erklären, während seine Chefin im Laden genervt auf ihn wartet. (#hier gibts auch viel weniger chem Trails, hier im Norden leben die richtigen Männer, es gibt keine impflüge wie in Deutschland und am besten solltet ihr gleich mal hier bleiben)
    Wir waren sehr froh als wir weiterfahren konnten/ durften auch wenn der anliegende Loppi viele Kostbarkeiten bereit hielt.

    • wir werden immer mehr zu Eisbade-Profis. wir haben diese Woche leider nicht immer einen See zum Übernachten gefunden, doch da die Temperaturen immer weiter steigen und wir bei Bergen und 40-60 km am Tag ordentlich ins schwitzen geraten, freuen wir uns auch sehr über kleine Flüsse, die aufgrund des schmelzwassers eisige Temperaturen haben. Aber auch dort waschen wir uns mittlerweile die Haare und schaffen es meistens sogar ganz rein ^^ kurz

    • es wird immer später dunkel , weshalb es uns schwer fällt abends früh ins Bett zu gehen ( Mitternacht ist es immer noch so hell, dass man denken könnte es ist schon wieder 8 Uhr früh bzw. um vier, da die sonne um 8 schon wieder fast am zenit ist ) dafür sitzen wir lange draußen am Lagerfeuer, kochen, schreiben in unser Scrapbook, lesen und/oder schauen serie im Zelt (wenn die Mücken zu nervig werden) 4 Uhr geht dieSonne dann auch schon wieder auf und unser Zelt erhitzt sich ordentlich. Trotzdessen lassen wir uns meistens nicht stressen und schlafen solange wie es geht bevor wir in den Tag starten.

    • die schweden brennen für alte amerikanische Limousinen und Fahranfänger dafür mit lauter musik in schrottigen pickups in der innenstadt runden zu drehen.
    Fahrschule macht man hier bei den Eltern und Fahranfänger müssen ein gefahrenschild am heck ihres autos befestigen.
    Regelmäßig werden wir von solchen fahranfängern überholt, die anscheinend alle sofort ein eigenes auto haben und das gefahrenschild mit lauter musik kompensieren überholt 🙃

    • am Samstag treffen wir 5 km nach Tagesstart zwei Belgier auf ihrem Rad, die wir schon vor 1,5 Wochen getroffen haben. Wir unterhalten uns und sie erzählen uns aufgeregt dass sie gestern einen Bären mit drei Jungen gesehen haben. 🐻
    wir tauschen uns noch ein wenig über bevorstehende und zurückliegende Tage und orte aus und machen uns dann auf den Weg Richtung Åsele zu einem Campingplatz um unsere Powerbanks zu laden.

    • 10 km vor Åsele laufen uns dann drei Rentiere, Vater, schneeweiße Mutter und ein Kalb auf der Straße entgegen, umrunden uns über eine Grasfläche und trotten dann gemütlich auf der Straße weiter

    🔅🌻 Grüße aus Åsele
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  • Hari 49–52

    überall Rentiere

    27 Mei, Sweden ⋅ ☀️ 19 °C

    So langsam merken wir, dass wir schon ziemlich weit nördlich sind. Aktuell haben wir etwas über 1200km mit dem Rad hinter uns und es warten weitere ca. 700km :)
    Immernoch auf der Route des Sverigeledens (die wir in ca. 2 Tagen endgültig verlassen werden, da sie nicht weiter nördlich führt), fahren wir zunehmend auf asphaltierten Straßen, wie der 365 und der 95 (Silberweg).
    Entlang an Wäldern, Feucht/Sumpfgebieten mit kleineren Kiefern, vielen Flüssen und Seen fahren wir meist vormittags ca. 30km und nach einer ungefähr zweistündigen Mittagspause nochmal 30km (je nach Anstieg auch weniger ^^).
    Die Holzlaster werden immer weniger und die Höfe mit Schlittenhunden nehmen zu.
    Trotzdem genießen wir immernoch 25°C und sind braungebrannt. (komisch braungebrannt in Annas Fall)
    Am Montag Abend finden wir ein paar Stunden nach einer lang-ersehnten Mittagspause in Lyksele und dem ersten richtigen Regen, der dann doch nur Nieselregen wurde, eine öffentliche Badestelle mit Steg, großer Umkleide, Shelter, Feuerstelle und Plumpsklo! Ziemlich zufrieden beschließen wir unter freiem Himmel zu schlafen.
    Das ist wirklich eine tolle Sache und es landet noch ein Kuckuck wenige Meter neben uns, dem wir zuhören dürfen, bevor wir einschlafen.
    Das schlafen geht ganz gut bis wir irgendwann aufwachen und sich bewegenden Nebel auf dem See sehen :) Ob man bei dem Sonnenstand noch weiterschlafen kann...scheint schon ca. 6uhr morgens zu sein..
    Ein Blick auf die Uhr verrät dass es 03:30uhr ist und das wars dann auch mit durchgehendem Schlaf xD die sonne so 🌞🌞🌞🌞🌞
    Wir starten den Morgen wie im Buch - Baden, Frühstück bestehend aus Haferbrei mit Apfelstücken, Kakao, (Zelt *nicht* zusammenbauen) und einer Fahrradtour.
    Dienstag beginnen wir zu sehen, dass Rentiere - zu unserer Freude - ab jetzt zum Alltag gehören :)
    Sie laufen uns nicht nur auf offener Straße bis auf 5 Meter entgegen, sondern tummeln sich zusammen mit Schneehasen auch am nächsten Tag auf einer kleinen Wiese vor unserem Zelt im Wald.
    Dieser Tag, an dem wir das erste Mal seit langem wieder abseits einer großen Straße fahren, soll noch viele tolle Tierbegegnungen für uns bereithalten. Nach einer Evaluierung der bevorstehenden Waldwege und der Alternative der Straße 365, stürzen wir uns in 30km staubige Schotterpiste ;)
    Unsere Bremsen heizen sich so richtig auf und wir genießen einen tollen Ausblick von einem Gipfel, bevor wir und unsere Räder mit Staub bedeckt endlich so aussehen, wie man nach 1000km Fahrradtour aussehen sollte.
    Ein Gewitter in der Nähe und etwas Regen überstanden, sind wir glücklich wieder auf festem Asphalt zu fahren und finden schon kurz darauf einen tollen Platz zum Schlafen an einem Stausee.
    Wir genießen den Luxus eines kleinen Privatstrandes, essen unser liebstes Curry mit Linsen und grillen Marshmallows 💅🏼
    Nach 9 Stunden ruhigem Schlaf werden wir von der Sonne geweckt, essen unser letztes gesundes Brot mit scharfer Soße, hüpfen einmal in das kalte Wasser und von dort dann direkt auf unsere Räder. Von der Länge sollten wir heute locker 2 unserer geplanten Tagestouren bis zum nächsten Ort schaffen, denken wir ... bis wir vor einem mit Laub bedecktem Wanderweg stehen der nun für die nächsten 20 km wohl auch unser Weg sein soll.
    Da wir nun aber schon sehr viel Schotter und Matsch hinter uns gelassen haben (und wir immerhin zum Radfahren und nicht Wandern hier sind) entscheiden wir uns für einen kleinen Umweg über die Bundesstraße nach Arvidsjaur. Mit Podcast auf den Ohren sprinten wir unbewusst 28 km bis zum dortigen ICA (und zum Burgerladen (für eine abwechslungsreiche Ernährung)) und rollen anschließend glücklich aus dem Ort hinaus in den Sonnenuntergang. Geschlafen wird dann auch ganz gemütlich an einem Rastplatz neben der Europastraße. ✨

    schreibt Mal einen Elch-Emoji in die Kommentare, wenn ihr bis hier gelesen habt 🫎
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