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  • Day 4

    Weltuntergang auf der Snaefellsnes

    August 25, 2021 in Iceland ⋅ ☁️ 16 °C

    Am Abend zuvor kamen wir auf einer Farm auf der Halbinsel Snæfellsnes an, die Landschaft und die Ruhe hatten uns überzeugt hier zu halten. Ich hatte schon zuvor öfter von der Schönheit dieser Gegend gehört und ich konnte ahnen, wieso man von "Island in Miniatur" sprach. Hier hätte man sicher auch einen Western drehen können, aber Statisten hätte man keine gefunden - es war menschenleer. Und... es regnete nicht! Wir parkten unser Auto mitten auf einer Wiese und zahlten unseren Stellplatz bei der Tochter des ansässigen Landwirts. Dieser Ort hatte etwas sehr entspannendes und wir genossen den Abend mitten in der Natur, umgeben von Bergen und Schafen. Der Genosse aus Dresden vom Ferienhaus nebenan sollte nicht der einzige deutsche Kontakt bleiben. Später am Abend tauchten noch zwei Backpackerinnen aus Deutschland auf, die mit ihren nassen Zelten auch Zuflucht auf der Farm suchten. Eric der alte Gentleman half den Beiden die Zelte zu trocknen und aufzubauen. So kamen wir spät am Abend noch ins Gespräch und sollten feststellen, dass sie auch in unsere Richtung wollen. Ich hatte etwas Sorgen um die Platzverhältnisse in unserem Camper, aber Eric war wie immer etwas entspannter als ich. So wanderten wir morgens gemeinsam auf einen in der Nähe gelegenen Krater und erfuhren viel über Lehrerin Nadine und die jüngere Studentin Frauke. Auch die beiden hatten sich erst ein Tag zuvor kennengelernt - die Welt ist wirklich ein Dorf. Zurück auf der Farm packten wir unsere sieben Sachen und fuhren los nach Arnarstapi, um die beeindruckende schwarze Steilküste zu sehen. Unsere beiden neuen Freunde sollten die Fahrt auf der Sitzbank in unserem "Wohnzimmer" in Erinnerung behalten, Eric ließ zum Leid der Beiden und zur Freude seiner selbst kein Schlagloch aus!

    Dort angekommen sollten wir einen Vorgeschmack auf den Wind bekommen, der im Wetterbericht angekündigt wurde. Auch der Regen hatte uns wieder eingeholt, aber die Sturmböen waren die Stärksten, die ich jemals erlebt hatte. Wir ließen uns trotzdem nicht davon abhalten die Küste zu erkunden und es lohnte sich auf jeden Fall. Auch der Djúpalónssandur sollte uns nicht enttäuschen und ich hätte mich nicht gewundert, wenn vor uns noch niemand an diesem Ort gewesen wäre. Leicht zu finden war er nicht, aber dafür umso beeindruckender. Eric war plötzlich verschwunden und versuchte sich am Klettern, während ich beim Fotografieren von einer Welle überrascht wurde. Durchnässt fuhren wir zum nächsten Fischerort, um uns dort für die Nacht niederzulassen. Ólafsvík war wunderschön, aber leider wurden wir dort von einem noch schlimmeren Sturm überrascht. Frauke und Nadine hatten sich eine Nacht im Hostel gebucht, Eric und ich sollten uns dann kurzfristig auch dazu entscheiden. Das Vorhaben Campingplatz wäre an diesem Abend für uns eine Katastrophe geworden. Selbst Aussteigen war nicht möglich, letztendlich war das Auto überflutet, die Karte von der Wand gerissen und die Tür ausgehakt. Wir retteten uns in das Hostel und trafen dort auf andere Nationalitäten. Besonders die Französinnen überraschten uns Morgens mit ihrer Kreativität bei der Zubereitung des Frühstücks und Eric und ich fühlten uns mit unseren gekochten Eiern etwas Fehl am Platz. Dennoch war die Möglichkeit zu Trocknen, die Nacht in einem echten Bett und die warme Dusche eine Wohltat und das Beste, was wir uns gegönnt hatten. Frauke und Nadine haben uns übrigens noch als Dank für die Mitfahrgelegenheit zum einem Essen eingeladen, Fisch ist hier in Island wirklich gut - besonders wenn er nichts kostet. ;-)
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