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  • Day 101

    Schlammschlacht im Valle del Cocora

    January 20, 2023 in Colombia ⋅ 🌧 13 °C

    Nach dem nicht ganz überzeugenden Reitausflug wollten wir das Cocora-Tal unbedingt auch noch zu Fuss erkunden. Und so brachen wir früh morgens auf, um den Menschenmassen und dem nachmittäglichen Regen zu vorzugreifen. Und wir wurden für das Aufstehen belohnt - die Morgenstimmung im Tal war einfach nur zauberhaft! Wir wanderten praktisch alleine durch die wunderschöne Landschaft, genossen unser z'Morge am Aussichtspunkt unter den beeindruckenden Palmen und kamen schliesslich am höchsten Punkt der Wanderung, der Finca La Montaña, mit fantastischem Blick über die Nebelwälder des Tals an. Und dann nahm das Unheil seinen Lauf...
    Die Wanderung wurde zur wahrhaftigen Schlammschlacht. Die 'Wege' (der geneigte Leser beachte die Anführungs- und Schlusszeichen) waren abwechslungsweise tiefe Gräben, matschige Schlammbecken, überflutete Bachläufe - oder eine Mischung aus alledem.
    Und als wenn der geplante Weg nicht schon genug anstrengend gewesen wäre, stürmte ein gewisser T.K.aus B., dass wir doch unbedingt noch das tolle Kolibrihaus besuchen sollten - einen zusätzlichen Kilometer den Wald hinauf. Er zog alle Register seiner Überzeugungskünste, nur um dann bei der Ankunft oben festzustellen, dass es den mühsamen Abstecher auf keinen Fall wert war...😂 Immerhin hat sich uns ein uns unbekannter, herrlich schillernder Kolibri gezeigt. 😍
    Die Stimmung war entsprechend schon weit unten, wir allerdings hatten den Abstieg noch vor uns. Die Wege wurden eher schlimmer als besser, einzelne Holzresten im Schlamm zeugten noch von dem längst aufgegebenen Versuch, einen vernünftigen Weg zu errichten. Die Landbesitzer, die für jeden Wegabschnitt über ihr Land noch eine kleine Weggebühr einzogen, bekamen einiges zu hören - allerdings lediglich auf Schweizerdeutsch, so hielt sich das Konfliktpotential im Rahmen.😉 Nach langen 14km, die uns mindestens doppelt so lang vorkamen, war das Leid zu Ende und wir hielten uns mit letzter Kraft noch einmal hinten am Jeep fest. Zurück im Hotel war die grosse Siesta angesagt, die sich bis in den verregneten Abend zog, an dem wir uns nochmals den Roomservice gönnten und bei einem feinen z'Nacht und einer noch feineren Flasche Wein die Geburtstagsauszeit ausklingen liessen. Schnell waren die Strapazen vergessen und wir blickten auf drei wunderbare Tage an einem wunderschönen Ort zurück.🥰
    Die vom Vortag schmerzenden Knie verhinderten dann den für den letzten Morgen geplanten Spaziergang zum Wasserfall. (Dass wir diesen vom warmen Bett aus schon sahen war der Motivation sicherlich auch nicht zuträglich...😉). Wir verabschiedeten uns vom geliebten Geburtstagshüttli und erkundeten noch einmal das Städtchen Salento, bevor wir uns aufmachten zur achtstündigen Fahrt nach Medellin.
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