Satellite
Show on map
  • Day 7

    Vidimus Papam!

    March 31 in Italy ⋅ ☁️ 21 °C

    Klar, wenn man Ostersonntag schon einmal in Rom war, durfte man sich die traditionelle Ostermesse auf dem Petersplatz natürlich nicht entgehen lassen. Norman sah das offensichtlich anders. Er schlief und schlief und machte keine Anstalten, wach zu werden. Mit jeder Minute, die Norman schlummerte, schwand meine Hoffnung, auch nur eine einzige Silbe des Segens "Urbi et Orbi" hören zu können. Doch die Wege des Norman sind unergründlich, denn mit einem Mal erwachte er und alles ging ganz schnell. Schwuppdiwupp standen wir in der Schlange vor den Sicherheitskontrollen und fühlten uns selbst als Nicht-Gläubige so, als würden wir gleich einem Rockkonzert des größten Superstars aller Zeiten beiwohnen. Die Atmosphäre auf dem Petersplatz verstärkte diesen Eindruck. Knapp 60.000 Menschen unterschiedlicher Nationen schwenkten Fahnen, tanzten und jubelten ihrem Idol immer wieder in Chören mit den Worten "Viva il Papa!" (Es lebe der Papst!) zu. Sobald wir den Petersplatz betraten, setzte das Oberhaupt der katholischen Kirche zu seiner Rede an, die zwar deutliche Unterschiede zu einer Rockballade aufwies, uns aber dennoch mitriss. Wie zwei Maulwürfe hatten wir uns einen Gang ins Zentrum gegraben, winkten dem Papst nach seinem Segen brav zu und hielten den Atem an, als wir sahen, dass ihm der Wind beinahe die Papstkappe vom Kopf wehte. Als echte Fans hätten wir selbstverständlich gewusst, dass der Papst nach der Messe in seinem Papamobil an den Menschenmassen vorbeifährt. Zu diesem Zeitpunkt waren wir allerdings schon auf dem Weg zu einer weiteren Sehenswürdigkeit Roms und freuten uns, dass wir den Papst gesehen hatten, ohne uns anders als 59.998 Menschen stundenlang die Beine in den Bauch gestanden zu haben.
    Das konnten wir nun an der Warteschlange vor dem Pantheon nachholen, für dessen Eintritt man seit 2023 5 Euro verlangte. Im Pantheon selbst ließen wir uns viel Zeit und machten aus allen möglichen Perspektiven Fotos von uns und dem Loch in der größten freitragenden Betonkuppel der Welt. Anschließend ging es für uns zur berühmten Spanischen Treppe, zum Trevibrunnen und zu einer Ausgrabungsstätte, in der Reste der Kurie erkennbar sind, in der Gaius Julius Caesar getötet wurde, und in der sich heute eine Pflegestation für Straßenkatzen befindet. Neben den vielen Pudeln, Möwen, Tauben, aber auch den grünen Alexandersittichen zählen sie vermutlich zu den tierischen Bewohnern, die man am häufigsten in Rom antrifft. Unseren Rundgang beendeten wir mit einem Eis bzw. Tiramisu, das definitiv zu den besten Tiramisus gehört, die ich bislang gegessen habe...und ich habe schon einige verputzt. Da uns das natürlich nicht reichte, aßen wir in einer kleinen familienbetriebenen Pizzeria noch eine neapolitanische Pizza. Wenn das so weitergeht, werden wir für den Rückflug wohl noch einen Extrasitz pro Person dazubuchen müssen...
    Read more