Satellite
  • Day 8

    Chiang Mai

    September 14, 2018 in Thailand ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute klingelt der Wetter um 6: 30 Uhr. Hannes macht gleich Kaffee für uns, den wir in Ruhe im Bett trinken und erst einmal wach werden. Dann machen wir uns dschungeltauglich und tigern los zum Elephant Sanctuary. Wir laufen ca. 10 Minuten und bei der Ankunft gibt’s nochmal Kaffee und Croissants.
    Wir warten auf dem Bus, der die restliche Truppe an den Unterkünften abholt. Zum Schluss werden wir abgeholt. Wir fahren mit 5 andern Leuten, die bereits im Bus sitzen los. Mit drei irischen Mädls, einen Mexicaner namens Gabriell und ein Deutscher Dee, verbringen wir den Tag heute.
    Wir fahren ca.ne Stunde,  die jedoch sehr schnell vergeht, weil ein Film abgespielt wird, der zeigt, wie es den Elefanten hier in Thailand teilweise ergangen ist oder noch ergeht. Das sind schreckliche Bilder, die ich für den Rest meines Lebens im Kopf behalten werde. Es wurde gezeigt, wie die Babyelefanten von ihren Müttern in der Wildnis entrissen wurden, in Gefangenschaft leben mussten und dressiert wurden, um im Zirkus auftreten zu können. Diese Kunststücke, die sie ausführen mussten, verlangen den Elefanten alles ab. Die Menschen haben sie mit Stöcken - an denen Haken angebracht sind- gefoltert und die Elefanten so fest an Palmen fixiert, dass sie sich keinen Millimeter bewegen konnten.
    Diese schönen, liebenswerten Geschöpfe wurden mit Ketten versehen. Um jedes Körperteil wurden sie gelegt und an den Bäumen befestigt. An den Ohren hingen Haken, die sich in das Fleisch bohrten, wenn sie sich bewegen. An den Augen sah man ihnen ihre entsetzliche Angst an.. ich muss meine Tränen immer wieder wegwischen und das Schluchzen unterdrücken bei diesen Bildern… Das tut mir in der Seele weh, diese unschuldigen Tiere so zu sehen und dieses Gefühl von Machtlosigkeit, nichts dagegen tun zu können, setzt mir einen Kloß in die Kehle.
    Von einem Ranger, hören wir worauf wir im Umgang mit den Dickhäutern achten müssen und welche Reaktionen gezeigt werden, wenn sie verärgert sind und man schnell das Weite suchen soll. Das sind wichtige Informationen, um den Tag unfallfrei überstehen zu können. Bei der Ankunft stellt sich unser Guide noch einmal vor und dann sind wir an der Reihe. Wir können unsere Sachen, die wir dabei hatten in einem Spint einsperren und Trinken sowie auch Kaffee gibts gratis. Wer möchte, kann sich auch Klamotten von den Parkbetreibern ausleihen und anziehen. Hannes und ich bleiben dabei, unsere Sachen anzubehalten, die dürfen natürlich dreckig werden. Ich find‘s ganz cool, dass wir unsere Moskitoabweisende Hemden mal ausprobieren können .

    Erste Station: Bananen zerpflücken und in Körben aufteilen, denn damit dürfen wir die Elefanten füttern. Sie warten schon am Gehege als sie uns kommen sehen. Es ist ein großer Elefant 25 Jahre, ein mittelgroßer 4 Jahre alter, zwei kleinere 2 Jahre und 1 ½ Jähriges. Wir stellen die Körbe hin und beginnen mit dem Füttern. Die Rüssel kamen nur so daher geschwungen und verlangten nicht nur eine Banane – sondern verweilen vor uns, bis gleich die nächste Banane kommt. Verständlich bei dem langen Weg zum Mund :D

    Der Rüssel fühlt sich etwas rau an und die kleinen Härchen kitzeln einem bei der Berührung. Nun sind die Bananen leer und wir laufen los in den Dschungel hinein, immer tiefer ins dicke Gewächs. Wahnsinn, wie grün hier alles ist. Eine unglaubliche Farbpracht die meine Augen gerade erleben. So eine unbeschreiblich, klare und gute Luft die ich einatme und die Musik, die von den unterschiedlichen Tieren die hier leben gespielt wird, klingt in meinen Ohren.
    Ein Hund von den Parkbetreibern begleitet uns und hechelt fröhlich durch die Gegend. Er läuft immer voraus und wartet dann auf uns, das ist echt süß. Nun kommt ein etwas schlammiger Pfad, den wir nicht sonderlich gut ausweichen können. Also müssen wir uns durchkämpfen, was den anderen vor mir auch nicht so gut gelingt, weil sie FlipFlops anhaben und mit diesen stecken bleiben... Ja himmel, wer geht denn mit Flip Flops durch den Dschungel??? Also ich bin froh, dass ich meine Nikes anhabe und denke mir noch, dass das doch nicht so schwer sein kann, ne gute Stelle zu finden, wo man nicht groß einsinkt.
    Ich gehe los und meine es besser zu wissen wie die andern, aber denkste. Ich blieb mit einem Fuß so stecken, dass ich mit den anderen noch tiefer sank und es mich fast komplett hergestreckt hat. Ich konnte mich dann gerade noch so, zum Rande drehen, wo ich in die Büsche flog 😂🙈
    Panik bekam ich allerdings nur bei dem Gedanke, dass sich hier fette Spinnen aufhalten könnten, schnell raus hier aus dem Gestrippe. Die Guide Lady die dabei war, hilft mir hoch und ich lache mich nur kaputt, weil ich es mal wieder geschafft hab, auszuschauen wie ein Dreckschwein. Naja wir sind schließlich im Dschungel, das gehört dazu, Tarnung und so 😁

    Die Elefanten rasten gerade an einem Bach und fressen Gras und Bambusschösslinge.
    Wir nutzen die Gelegenheit um ein paar schöne Bilder zu knipsen. Dann folgen wir den Elefanten wieder und laufen mit ihnen gemeinsam in der freien Natur umher. Manchmal bleiben die großen Tiere stehen, um sich an Bäumen zu reiben, weil ihnen die Haut juckt. Das sieht teilweise echt lustig aus und da zeigen sie auch gern was sie akrobatisch so drauf haben. Jetzt kommen wir wieder zu einem Bach und jetzt wird es für mich Dreckspatz Zeit, meine Füße abzuwaschen. Ich geh einfach komplett mit den Schuhen rein, jetzt ists eh schon egal. Die Elefanten gehen ebenfalls zum Bach und trinken. Dann gönnen sich die kleineren auf einer großen grünen Fläche im Dschungel ein Nickerchen und das Muttertier stellt sich beschützend über sie und zupft in Ruhe die Blätter von den umliegenden Bäumen. Nach einer Weile gehen wir weiter und schließen die Runde ab…wir sind wieder im Elefanten Park und machen jetzt Mittagspause.
    Es gibt ein Buffett, das einiges zu bieten hat. Eine CurrySuppe „Kao Soi“, Nudeln, Pommes, gebratenen Reis, Salat, eine Gemüsepfanne und frisches Obst. Wir hatten ja nichts gefrühstückt und echt ordentlich Hunger bekommen. Wir sitzen bei Dee und Gabriel am Tisch und lernen uns besser kennen. Wir erzählen, wo wir her kommen, was wir so vor haben usw. Hannes entdeckt an meinem Fuß einen Blutegel, den ich vor lauter Schlamm nicht mal erkannt habe. Der Guide kommt und macht in mit einem Taschentuch weg. Ich ekel mich gerade total. Das ganze blutet nun wie sau.. wir säubern das Ganze und Banchin ( unser Guide) bringt mir noch ein Pflaster. Er erklärt uns, dass der Blutsauger ungefährlich ist, da er eine saubere Wunder hinterlässt. Naja wenigstens was. Anscheinend hab ich mir den bei meinem Sumpffall geholt…dann hatte ich den bestimmt fast 3 Stunden an mir… ihhhhh…. Echt eklig. 🤢
    So, nach der Mittagspause geht’s wieder zu den Elefanten, aber davor bereiten wir mit Banchin einen Brei zu. Es werden Bananen geschält, zu einem Brei gequetscht, Reisschale, Salz, Tamarinde und Reis hinzugegeben. Das alles wird ordentlich vermischt und dann aufgeteilt. Jeder darf nun dem Elefanten den Brei in den Mund geben. Das ist echt cool, weil die Elefanten automatisch ihren Rüssel hochheben und die Zunge rausstrecken, sobald sie den Geruch von dem Futter wahr nehmen. Scheint ihnen zu schmecken. 😍

    Jetzt kommt ein sehr schöner Teil, auf den ich mich schon die ganze Zeit über freue. Die Elefanten dürfen mit Matsch eingerieben werden und anschließend gehen wir baden. Im Camp selber fangen wir mit dem Matschpeeling an. Im Schlammbereich kommt Wasser aus dem Schlauch, damit wir die Tiere einschmieren können. Hannes ist der Erste der beginnt das Elefantenbaby einzucremen. Dann kommen wir dran. Das Gefühl Barfuss im Schlamm umherzuspazieren ist etwas gewöhnungsbedürftig aber fühlt sich mit der Zeit ganz gut an. Wir nehmen den Schlamm in die Hände und reiben den Rücken und den Kopf ein. Die Dickhäuter scheinen es zu genießen. Irgendwann fängt jedoch die Mutter an ihre Beine zu spreizen und pisst ins Wasser, in dem wir gerade stehen 😂😂😂 naja is halt so.
    Jetzt geht’s los, wir wollen baden.. Die kleineren Elefanten laufen voraus und Hannes und ich machen mit einem Betreuer aus dem Camp die Letzten mit dem Muttertier. Diesmal sind wir Barfuß unterwegs. Der große Elefant bleibt an einer Palme stehen und kratzt sich am Hintern und Rücken, was ziemlich lustig aussieht. Dann geht’s weiter.. Ich filme immer wieder Szenen, wo ich vor ihr oder neben ihr laufe und sie geht ganz ruhig und gelassen… sie bleibt ab und an stehen, um etwas zu fressen und wir warten.
    Kein Wunder, dass die immer am fressen sind. Der Guide erzählte uns, dass Elefanten am Tag 500 Kilo fressen und 200 Liter trinken. Echt der Wahnsinn,fast wie bei mir 😂😳
    Nun geht’s weiter, weil der Betreuer den Elefanten scheucht, damit wir zum Baden kommen. Ich geh vor dem Elefanten her und bekomme auf einmal Panik, weil der Pfad zum Bach runter immer enger wird, also geteilt ist (weil in der Mitte ein Riss ist) und ich höre die schweren Schritte des Elefanten hinter mir immer schneller kommen.. ich springe reflexartig auf die andere Seite des Weges weil ich Angst habe, dass mich der Elefant zusammen rennt. Da ich auf der anderen Seite nicht ankomme und wieder zurückfalle, spring ich hin und her wie ein Grashüpfer und lande schließlich wo?? - Genau in der Ritze 🙈😁
    Mir geht’s gut und ich muss über meine Aktion nur lachen.. der Betreuer hebt mich heraus und wir gehen dem Elefanten, der an mir gemütlich vorbeigestampft ist, zum Bach nach. Die andern haben schon ihren Badespaß, weil die jüngeren Elefanten schon im Wasser stehen oder teilweise liegen und sich mit den Schüsseln voller Wasser bespritzen lassen. Wir spritzen die Tiere nass, was das Zeug hält. Das Muttertier kommt auch mit herein und genießt die Wasserschlacht. Sie legt sich sogar ins Wasser und scheint die Abkühlung zu genießen. Hannes und ich sind komplett nass, aber das macht bei der Hitze nichts und außerdem trocknet das Ganze sehr schnell. Als der Badespaß vorbei ist, wälzen sich die Tiere im Sand neben dem Bach und kratzen sich an den Bäumen. Wir beobachten, wie sie das Zusammen sein miteinander genießen. Nun wird es Zeit wieder Richtung Camp zu gehen, die Elefanten kommen in ihren Bereich zurück und wir dürfen noch eine Dusche nehmen damit wir nicht dreckig im Bus zurückfahren müssen. Wir schnappen uns zwei Handtücher und die Wechselkleidung und gehen in die Dusche. Zum Schluss bedankt sich der Guide bei uns und wir uns bei ihm. Es war ein sehr schöner Tag und dieses Erlebnis wird für immer in meinen Gedanken bleiben. Bei der Heimfahrt bin ich einfach nur glücklich und müde.
    Read more