• Michi Berger

Ein Daumen, viele Länder!

Ich reise für drei Wochen per Anhalter Richtung Spanien. Ob ich in Spanien, Portugal oder Frankreich lande, weiß ich noch nicht. Read more
  • Trip start
    May 8, 2024

    Die Vorbereitung

    May 7, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 17 °C

    Alles ist eingetütet! Ich habe mir fest vorgenommen, nur das Nötigste einzupacken – ein Vorhaben, das grandios gescheitert ist. Schon jetzt habe ich eine Hassliebe zu meinem Zelt, meiner Isomatte und dem Schlafsack entwickelt. Die drei haben sich gegen mich verschworen und nehmen gefühlt mehr Platz weg als ein kleiner Elefant im Reisegepäck!Read more

  • Tag 1: der Start. Tagesziel: ?

    May 8, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Es geht gut los! Mit meinem Rucksack, der sich anfühlt wie ein Amboss, habe ich erst eine Busfahrt hinter mich gebracht. Die letzte Etappe (1km) bis zum Kreisverkehr musste ich dann aber auf eigenen Füßen bestreiten. Doch kaum hatte ich fünf Minuten an einer Shell-Tankstelle in die freie Wildbahn gestarrt, kam meine Rettung: Ein Kamerateam vom WDR! Die haben mich kurzerhand aufgegabelt und bis zum letzten Rastplatz vor der belgischen Grenze kutschiert. Zurückgelegte Strecke: 74kmRead more

  • Tag 1: der erste Stop

    May 8, 2024 in Belgium ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach einer halben Stunde Warten am Rastplatz, der offensichtlich eher eine LKW-Messe war, stoppte endlich ein rumänischer Fernfahrer. Seinen Namen habe ich nicht ganz aufschnappen können – klang wie ein umgefallenes Scrabble-Spiel. Er bot mir eine Mitfahrgelegenheit bis nach Gent an. Kaum hatten wir die Autobahn erreicht, war auch schon Zeit für eine Tank- und Snackpause. Aber danach, ja danach geht es endlich los!Read more

  • Tag 1: bin ich schon da?

    May 8, 2024 in Belgium ⋅ ☁️ 15 °C

    Meine Jungfernfahrt als Anhalter in einem LKW könnte glatt aus einem Roadmovie stammen. Der Fahrer war ein Herzchen, hat mich mit Süßigkeiten und Getränken versorgt, als wäre ich auf einem All-inclusive-Trip. Die Kabine war so warm, dass wir locker einen Saunaaufguss hätten machen können. Die Kommunikation war allerdings eine echte Herausforderung – seine Sprache war Rumänisch, meine war alles andere. Trotzdem hat er nicht aufgehört, mit mir reden zu wollen, und irgendwie haben wir uns mit Händen und Füßen verstanden. Dann kam der Stau vor Brüssel, der uns fast zur Verzweiflung trieb. Doch schließlich hat mein neuer Freund mich sicher an einem Rastplatz vor Gent abgesetzt. Von hier aus geht’s weiter, quer durch Frankreich – zumindest ist das der Plan! Strecke: 185kmRead more

  • Tag 1: noch 5km bis Frankreich

    May 8, 2024 in Belgium ⋅ ☁️ 16 °C

    Die nächste Mitfahrgelegenheit ließ auf sich warten, und wie! Nach einer halben Stunde hielt eine freundliche Dame an, nur um mir mitzuteilen, dass sie mich total gerne mitnehmen würde, allerdings würde sie dann großen Ärger von ihrem Mann kriegen. Also wünschte sie mir viel Erfolg und das warten ging weiter. Danach war die Straße erstmal ziemlich einsam. Es dauerte gute 45 Minuten, bis Yesir, ein Lokalmatador an der Grenze von Belgien zu Frankreich, mich vor der gähnenden Leere rettete. Mit ihm konnte ich gemütlich die nächsten 54km bis zur letzten Raststätte vor Frankreich cruisen. Jetzt steht die große Frage im Raum: Weiter nach Paris oder hier die Segel streichen? Ich werde es noch eine Stunde versuchen und mir sonst hier ein Plätzchen zum Schlafen suchen.Read more

  • Tag 1: der erste Tag neigt sich dem Ende

    May 8, 2024 in Belgium ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach einem Tag voller Daumen-Hochs und Wartens am Straßenrand kam schließlich meine Rettung in Form eines Paketfahrers – ein Held in einem Lieferwagen. Er hat mich die letzten 21 Kilometer bis zu meinem kurzfristig gebuchten Hotel kutschiert. Kaum angekommen, überkam mich der große Hunger, denn das Essen war heute definitiv auf der Streckliste ganz unten. Mit knurrendem Magen machte ich mich auf Nahrungssuche zum nächsten Restaurant und – oh, la la – habe dabei ganz nebenbei zu Fuß die Grenze nach Frankreich überquert. Voilà! Ziel erreicht, Frankreich am ersten Tag! Morgen früh habe ich das Problem, dass ich noch nicht weiß, wie ich bis zur Autobahn und dort auf einen Rastplatz komme, aber das ist das Problem von Zukunfts-Michi!Read more

  • Tag 2: der Start

    May 9, 2024 in Belgium ⋅ ☁️ 12 °C

    Der zweite Tag auf meiner abenteuerlichen Reise startete vielversprechend, aber mein Glück scheint ein Morgenmuffel zu sein – es verließ mich schneller, als ich 'Croissant' sagen konnte. Nach einer Nacht in einem Hotel, das mit zwei Gästezimmern und einer Gemeinschaftstoilette eher an eine gemütliche Wohngemeinschaft erinnerte, wurde ich direkt vor der Haustür von einem freundlichen Seelenretter aufgegabelt und zur nächstgelegenen Autobahnauffahrt chauffiert. Dort erwischte ich schnell eine Fahrt Richtung Lille, nur um festzustellen, dass diese Auffahrt wohl eher zur Dekoration diente – kein Auto weit und breit, das hier anhielt!

    Also nichts wie ab in die Metro und ab in die Innenstadt von Lille. Zwei Stationen später und mit einem knurrenden Magen ließ ich mich in das lokale Flair fallen und gönnte mir ein Baguette – wenn in Frankreich, dann richtig! Doch schnell wurde mir klar: Die Rückkehr auf die Autobahn würde kein Spaziergang. Die Lösung? Ein Uber brachte mich flugs zurück auf die Überholspur, direkt zum nächsten Rastplatz.
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  • Tag 2: die Fahrt gen Süden

    May 9, 2024 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Nachdem ich auf dem ersten Rastplatz stolze 30 Minuten verbracht hatte – eine kurze Ewigkeit in Anhalter-Zeit –, wurde ich von Michelle, einem Sparfuchs par excellence, aufgegabelt. Er nahm mich ganze 240 km mit, jedoch ausschließlich über Landstraßen, weil jeder Cent zählt! Nach drei Stunden Fahrt, während derer wir mehr Kurven und Feldwege gesehen haben als ein GPS auf Abwegen, ließ er mich an einer Mautstelle auf die Autobahn Richtung Paris raus. 'Au revoir' Landstraße, 'Bonjour' Autobahn! Nun, weiter geht's – Paris wartet nicht! Wenn es irgendwie geht, würde ich Paris gerne umfahren, um direkt Richtung Süden zu kommen, aber soweit kann ich nicht planen.Read more

  • Tag 2 & 3: Bienvenue à Paris

    May 9, 2024 in France ⋅ ☀️ 19 °C

    Mein Plan, Paris schnell und stilvoll per Anhalter zu erreichen, hatte erst mal einen kleinen Dämpfer bekommen. An der Mautstelle, wo ich mich strategisch platzieren wollte, führte die Polizei gerade eine Art Hollywood-Actionfilm-Kontrolle durch – komplett mit schwer bewaffneten Beamten. Nicht gerade der ideale Ort für einen Tramper. Nachdem ich eine Stunde versucht hatte, anderswo mein Glück zu finden – wo freundliche Autofahrer zwar hielten, dann aber in komplett andere Richtungen fuhren –, kehrte ich zurück zur Mautstelle. Diesmal ohne Polizei-Spektakel, aber leider auch ohne Mitfahrgelegenheit. Eineinhalb Stunden und einen ausgetrockneten Wasserhaushalt später, entschied ich, dass es Zeit für Plan B war: nächste Stadt, nächster Zug.

    Nach einem erneuten Ortswechsel lief es besser: Kaum hatte ich diesen Entschluss gefasst, stoppte ein Geschäftsmann, der wichtig aussah, aber kein Wort Englisch verstand. Er brachte mich direkt zum Bahnhof, und von dort aus eroberte ich mir den Zug nach Paris. In Paris angekommen, checkte ich ins Hostel ein und stürzte mich direkt ins Getümmel der 'Innenstadt', wenn man das so sagen kann. Gegen elf stand ich am Eiffelturm und um halb eins kollabierte ich erschöpft in meinem Hostelzimmer.

    Am nächsten Morgen bot mir das Hostel ein 'unschlagbares' Angebot: Für nur 45€ mehr könnte ich in einem noch kleineren Doppelzimmer schlafen. Ich lehnte dankend ab und machte mich auf die Suche nach einer neuen Unterkunft, etwas südlicher in Paris. Anschließend bin ich in die Stadt gegangen. Ein Besuch im überfüllten Louvre ließ mich an meine Grenzen stoßen. Morgen früh geht’s raus aus Paris – schauen wir mal, was wird…
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  • Tag 4: Aus Bordeaux wird Avignon

    May 11, 2024 in France ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute startete mein Tag wie ein schlechter Film: Ich rannte dem Bus hinterher, der genau in dem Moment abfuhr, als ich, ca. acht Sekunden zu spät, keuchend an der Haltestelle ankam. Mein ursprünglicher Plan, mit dem Zug nach Orléans zu fahren und von dort weiter per Anhalter, scheiterte kläglich – alle Züge waren voll und Tickets gab es erst wieder ab 17 Uhr. Also, Plan B: Ab in die Metro und raus zu einer Autobahnauffahrt, Kompass in der Hand, Richtung Süden orientierend.

    Das Schild 'Fußgänger verboten' an der Auffahrt überging ich mit der Eleganz eines erfahrenen Trampers. Gerade als ich mich mit Sonnencreme eindecken und mein Schild mit 'A6' vorbereiten wollte, entschied ich mich spontan, einfach mal den Daumen in die Luft zu strecken. Und siehe da: Das erste Auto hielt an! Mohammed, mein Retter auf vier Rädern, nahm mich direkt mit – ganze 700 km weit. Statt Bordeaux ging es nun nach Avignon. Wie sagt man so schön? Als Tramper muss man flexibel sein.

    Mohammed, der aus Marokko stammt, schwärmte so sehr von seiner Heimat, dass er mir empfahl, meine Reise dort fortzusetzen, anstatt in Spanien oder Portugal zu verweilen. Ein kleiner Haken an der Sache: Mein Reisepass ist seit über einem Jahr abgelaufen. Tja, so viel zur spontanen Reiserouteänderung!
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  • Tag 4: wenn es doch immer so einfach wär

    May 11, 2024 in France ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach dem bislang erfolgreichsten Tag meiner noch jungen Karriere als Tramper, mit über 700 Kilometern im Kielwasser, wurde ich ca. 125km vor Montpellier an einem Rastplatz abgesetzt. Der perfekte Ort, um mein Lager aufzuschlagen: Der Rastplatz entpuppte sich als Luxus-Rastplatz mit allem Drum und Dran – Fußballplatz, Basketballkorb, Spielplatz, Supermarkt, Restaurant und sogar ein kleiner Park waren Teil des Deals.

    Nach einem ‚haute cuisine‘ Abendessen beim Restaurant mit dem goldenen M suchte ich mir eine abgelegene Ecke für mein Zelt. Trotz der immer noch herrschenden 25 Grad (20 Uhr), ist es hier erstaunlich angenehm. Von der nahen Autobahn dringt kaum ein Laut zu mir durch.

    Nach dem Zeltaufbau war es Zeit, meinem geliebten BVB zuzujubeln, der in einem Topspiel gegen Mainz mal wieder ‚alles gibt‘ – und das im wörtlichsten Sinne, denn nach 24 Minuten lagen sie bereits 3:0 hinten. Fußball, wie ich ihn liebe!

    Mein Plan ist nun, früh schlafen zu gehen, um morgen bei Tagesanbruch weiter Richtung Montpellier und dann Barcelona zu ziehen. Ja, richtig gehört, Spanien ist nicht mehr weit!
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  • Bienvenido a España

    May 12, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 25 °C

    Die Nacht im Zelt war überraschend komfortabel – ruhig und erholsam. Nachdem ich mein Zelt zum Trocknen in die aufgehende Sonne gelegt hatte, ging es ans gemächliche Zusammenpacken. Frühaufsteher war ich allerdings nicht (8:30 Uhr ist schließlich die neue Morgenröte!), und bei schon morgendlicher Hitze entschied ich mich für kurze Hose und Hemd.

    Gestärkt mit einem belegten Baguette vom Rastplatz zog ich los, um meinem Charme freien Lauf zu lassen – doch der schien an diesem Tag seine Wirkung verfehlt zu haben. Kein Auto wollte anhalten. Also Planänderung: Ab zur nahegelegenen Tankstelle, wo ich Wolfgang und Annette aus Essen traf. Das nette Pärchen war auf dem Weg ins 350 km entfernte Girona und lud mich ohne Zögern ein. Die Fahrt war mehr als angenehm, ich wurde sogar verköstigt und erreichte gegen 15:30 mein Tagesziel: Spanien!

    Abgesetzt auf einem zunächst perfekt erscheinenden Rastplatz, stellte ich mich erneut an die Straße, diesmal in der Hoffnung, direkt weiter nach Barcelona oder Lloret de Mar zu düsen. Zwei Stunden später stehe ich immer noch hier und grüble über meine Optionen. Das Wetter zieht sich zu, es sieht nach Regen aus und einen Zeltplatz oder zumindest eine Möglichkeit, mein Zelt irgendwo halbwegs sicher aufzuschlagen gibt es weit und breit nicht. Wolfgang und Annette haben mir vorsorglich ihre Handynummer gegeben, um mich im Notfall abzuholen. Langsam neige ich dazu, dieses Angebot anzunehmen. Manchmal muss man eben flexibel bleiben – vor allem, wenn der Himmel grauer wird als meine Aussichten auf eine Mitfahrgelegenheit!
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  • Nach Sonne kommt Regen…

    May 13, 2024 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    Es gibt sie noch, die Helden des Alltags! In meinem Fall hießen die Helden Annette und Wolfgang, die mich tatsächlich an der Autobahn abgeholt und mit zu ihrem Campingplatz genommen haben. Nachdem ich mein Zelt dort auf einer viel zu großen Parzelle aufgeschlagen habe, bin ich direkt zum Meer gegangen. Nach einer ruhigen Nacht und den Strapazen vom Vortag entschied ich morgens, meinen Aufenthalt am Campingplatz zu verlängern. Ehrlich gesagt, wer kann schon Pool und Meer in strahlendem Sonnenschein widerstehen?

    Heute Morgen jedoch weckte mich nicht die Sonne, sondern Regen, der auf mein Zelt trommelte. Also nutzte ich eine kurze trockene Phase, um mein Zelt abzubauen und packte meine Sachen. Dank eines kräftigen Kaffees von meinen neuen Nachbarn, Frank und Heidi – Frank wird hier liebevoll 'der Bürgermeister' genannt, weil er praktisch zum Inventar gehört und jeden kennt – ging das Packen wie von selbst.

    Gerade als ich mich auf den Weg zum Ausgang machte, öffnete der Himmel seine Schleusen und es schüttete wie aus Kübeln. Bei Wolfgang und Annette, die ich noch verabschieden wollte, fand ich Unterschlupf. Sie luden mich kurzerhand zu ihrem Frühstück ein, in der Hoffnung, der Regen würde nachlassen. Pustekuchen! Es goss weiterhin in Strömen. Schließlich beschloss ich, meinen Plan zu ändern und die paar Kilometer nach Barcelona einfach mit dem Zug zurückzulegen. Wolfgang und Annette waren so nett, mich zum Bahnhof zu fahren. Jetzt sitze ich im Zug nach Barcelona, wo ich die nächsten zwei Tage verbringen will. Denn ehrlich, Stadtbummel bei Regen klingt besser, als im Regen an einer Autobahn zu stehen!
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  • Der letzte Tag als Tramper!

    May 16, 2024 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    Die letzten zwei Tage habe ich in Barcelona verbracht und was soll ich sagen? Im Vergleich zu Paris ist diese Stadt ein echter Traum! Freundliche Leute, atemberaubende Architektur und eine Atmosphäre zum Verlieben. Leider hat sich auch bestätigt, was ich vorher über Spanien gelesen hatte: Per Anhalter zu reisen, ist hier so aussichtsreich wie ein Lottogewinn – ich stand heute Morgen zwei Stunden an einer eigentlich guten Stelle, aber es hielt kein einziges Auto.

    Als dann noch der Regen einsetzte, dachte ich mir: 'Genug gestanden!' Ich nahm den Bus zurück in die Stadt und buchte spontan einen Bus nach Lissabon. Damit endet mein Abenteuer als Tramper – fast 2.000 Kilometer sind eine stolze Leistung, und ich habe es wirklich genossen. Tolle Menschen, kreative Improvisationen und unvergessliche Erlebnisse – ich würde es jederzeit wieder tun!

    Jetzt freue ich mich darauf, meinen fast 25 Kilogramm schweren Rucksack für die letzten 1,5 Wochen nicht mehr schleppen zu müssen. Nächstes Ziel: Surfcamp! Endlich richtiger Urlaub, wo das einzige, was ich trage, mein Surfboard sein wird.
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  • Anhalter, Abenteuer und Atlantik

    May 17–31, 2024 in Portugal ⋅ ⛅ 20 °C

    Was für ein Abenteuer! Zwei Wochen in den Surfcamps von Caparica bei Lissabon waren der perfekte Abschluss meiner Reise. Sonne, Wellen, und jede Menge cooler Leute – das war wirklich der krönende Abschluss! Doch blicken wir mal zurück auf diese ganze verrückte Reise, die ich da hinter mir habe.

    Per Anhalter unterwegs zu sein, war eine echte Achterbahnfahrt. Ich habe mehr Probleme gelöst, als ich überhaupt erwartet hätte – sei es die Frage, ob ich spontan hunderte Kilometer in eine völlig andere Richtung fahre, oder das verzweifelte Suchen nach Wasser und einem Schlafplatz mitten in der Nacht. Spontane Entscheidungen und Improvisation waren meine besten Freunde. Ich habe gelernt, dass es manchmal okay ist, einfach ins Ungewisse zu springen – oder im Fall von Spanien, auch mal im Regen zu stehen und zu denken: 'Das war jetzt nicht so clever.'

    Besonders in Erinnerung bleiben mir die Menschen, die ich unterwegs getroffen habe. Allen voran natürlich Wolfgang und Annette, die mich nicht nur gerettet, sondern auch spontan adoptiert haben – ich war ja fast schon Teil ihrer Campingplatzfamilie. Solche Begegnungen zeigen einem, dass es da draußen wirklich noch richtig tolle Menschen gibt, die einem in der Not helfen, selbst wenn man wie ein gestrandeter Globetrotter mit einem überdimensionalen Rucksack aussieht.

    Die Frage, ob ich nochmal so eine Reise machen würde? In Deutschland, Belgien und Frankreich vielleicht – dort lief's ja eigentlich ziemlich gut, auch wenn ich manchmal stundenlang an Autobahnen stand und mich wie ein einsamer Cowboy auf der Suche nach dem nächsten Saloon fühlte. Aber Spanien? Oh je, das war deprimierend. Wenn ich noch einmal so lange in der Sonne stehen und warten muss, ohne dass auch nur ein Auto anhält, lasse ich mir lieber die Siesta zur Lebensaufgabe machen.

    Abschließend kann ich sagen: Diese Reise war ein Mix aus Nervenkitzel, Selbstfindung und jeder Menge Improvisation. Ich hatte genug Zeit für mich selbst und bin jetzt richtig froh, wieder einen geregelten Alltag zu haben. Aber ich habe auch gesehen, wie viele hilfsbereite Menschen es gibt, die einem einfach so die Hand reichen – und das ist das schönste Souvenir, das ich von dieser Reise mit nach Hause nehme.
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    Trip end
    May 31, 2024