Satellite
Show on map
  • Day 6

    Schietwetter auf Fehmarn

    June 28, 2020 in Germany ⋅ 🌧 21 °C

    Anticlockwise um Fehmarn herum, über die Fehmarnsundbrücke zurück aufs Festland nach Großenbrode; 69 Kilometer, 160 Höhenmeter

    Fehmarn vereint vieles von Dänemark und Deutschland. 1721 wurden die Insel und Schleswig vom dänischen Königreich erobert. Nach dem Krieg zwischen Dänemark und Preußen kam Fehmarn 1867 unter preußische Herrschaft und es entstand die preußische Provinz Schleswig-Holstein.

    Wir fahren von Burg nach Katharinenhof; dort wollen wir dir Fehmarnumrundung fortsetzen. Hier im Südwesten der Insel haben Künstler wie der deutschamerikanische Maler und Bauhausmitarbeiter Lyonel Feininger und der Expressionist und Mitbegründer der Brücke Ernst Ludwig Kirchner aus Aschaffenburg ihre Spuren hinterlassen. Entlang der Steilküste in Katharinenhof gibt es neuerdings auch einen Ernst-Ludwig-Kirchnerweg.

    Offensichtlich wurde der Verlauf des Ostseeradweg vor kurzer Zeit geändert. Anders als in den Karten und elektronischen Apps verzeichnet folgt er jetzt sehr konsequent der Küstenlinie, was uns sehr entgegenkommt. Wir können bei unserer Inselumrundung problemlos ohne große Abweichungen den entsprechenden Markierungen folgen. Außerdem sind die einzelnen Wegsbschnitte auch sehr gut zu bewältigen, gut ausgebaut und verlaufen häufig auf der Deichkrone mit guten Ausblicken auf das Meer, ins Landesinnere und in die zahlreichen Naturschutzgebiete.

    Der Westküste entlang führt uns der Radweg über Marienleuchte nach Puttgarden. Kurz vor Puttgarden machen wir einen kurzen Abstecher zum alten Skandinavienkai. Nicht wirklich lohnenswert, die aufgelassenen Bahngleise schrecklich verwahrlost.

    In Puttgarden überrascht uns der erste Regenschauer. Unsere Regenschutzausstattung leistet gute Dienste und wir finden anschließendUnterschlupf unter dem Dachvorsprung eines coronabedingt geschlossenen Cafes, gleich in der Nähe des neuen Skandinavienkais bzw, des „Bordershops“.

    Die Tour geht anschließend durch das NSG „Grüner Brink“ im Norden der Insel mit seinen Strandseen, Heideflächen, Birken und Nehrungshaken, Ergebnisse menschlicher Eingriffe in die Küstenstruktur. Aufgrund eines schweren Hochwassers im Jahr 1872 wurde ein Landesschutzdeich gebaut, der wiederum die Strömungsverhältnisse in der Ostsee veränderte. Geröll und Sand wurden und werden vor dem Strand aufgespült, mehrere Nehrungshaken entstanden aneinander gereiht und wachsen weiter, so dass in der Folge Strandseen entstehen. Am westlichen Ende des Naturschutzgebietes das Niobe Denkmal , eine Erinnerung an das 1932 vor Fehmarn untergegangene Segelschulschiff gleichen Namens.

    Im Nordwesten der Insel unter anderem in dem NSG „Nördliche Seeniederung Fehmarn“ Binnenseen wie der „Nördliche Binnensee“ oder den „ Salzensee“ - sie sind Rastplätze oder/ und Brutplätze für zahlreiche Vogelarten. Der Fehmarnbelt liegt auf der Flugroute vieler Zugvögel. In der Seenlandschaft bei Wester-Markelsdorf erwischt uns der zweite Regenguss.

    Das Denkmal für Jimi Hendrix steht auf einer Wiese neben dem Püttseeteich. Der Gitarrist hatte hier 1970 beim Love-and-Peace Festival seinen Auftritt.

    Weiter geht’s immer am Meer entlang nach Flügge - kurzer Abstecher zum Flügger Leuchtturm. Der höchste Leuchtturm Fehmarns ist ein beliebter touristischer Hotspot.

    Es ist nicht weit zum idyllischen Hafen von Orth und Lemkerhafen ist gleich um die Ecke. Wir machen Rast in der berühmten Aalkate in Lemkerhafen. Das Ambiente super, das Essen auch gut, die Organisation aber miserabel.

    Nach Lemkerhafen ein Dolmen aus der Jungsteinzeit. Das Megalithgrab diente im 19. Jhrh den Seefahrern als Wegweiser.

    Einige Kilometer weiter verlassen wir den markierten Ostseeradweg doch noch einmal für ein kurzes Stück und fahren zu dem Leuchtturm an der Südwestspitze der Insel. Von dort radeln wir eine kurze Strecke an der Südküste entlang und haben eine wunderbare Sicht auf den „Kleiderbügel“, die Brücke über den Fehmarnsund, die wir kurze Zeit später überqueren. Zurück auf dem Festland sind es nur noch fünf Kilometer zu unserer Unterkunft am Südstrand von Großenbrode. Vor Fertigstellung der Fehmarnsundbrücke im Jahr 1963 und des Fährbahnhofs Puttgarden war der Großenbrode-Kai in der BRD der zentrale Ausgangspunkt für die Fährverbindungen nach Skandinavien.
    Read more