Ne kurze Portion Bergurlaub für uns, wir sind ein paar Tage in den Alpen 😊🥾🏔 Read more
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  • Day 1

    Sightseeing mit "Haus" am See

    July 21, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Wir sind wieder unterwegs!
    Unsere große Reise nach Neuseeland ist gefühlt schon Ewigkeiten her (war das echt gerade erst dieses Jahr...?!) und wer uns kennt, weiß: Lange können wir die Füße eh nicht still halten.

    Die letzten Monate waren daher schon mit so einigen Aktionen und Wanderungen an Ostseeküste und in der sächsischen Schweiz befüllt. Alles sehr schön, aber... es sind halt nicht die Alpen. Die sind leider immer zu weit weg für uns Flachlandbewohner.

    Wir fühlen uns also wortwörtlich zu "Höherem" berufen und fahren für etwas über eine Woche ins Ostallgäu, um einer meiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen: Irgendwo auf einen netten Berg hochlatschen, runterschauen, freuen.😊

    Tatsächlich ist es das erste Mal Allgäu für uns. Eigentlich ja eine klassische Urlaubsgegend, doch haben wir diese Ecke bisher immer links liegen gelassen zu Gunsten noch höherer Gipfel in Österreich oder den Dolomiten.

    Mehr durch Zufall sind wir dann letztes Jahr für eine Tageswanderung im benachbarten Tannheimer Tal gelandet und schnell war klar: Gefällt, müssen wir uns mal vernünftig drum "kümmern".

    Und hier sind wir nun und starten den Trip mit ein wenig Sightseeing am Schloss Neuschwanstein. Das Wetter ist unentschlossen und wechselt zwischen Regen und Wolken, passt also.
    Wir finden noch ein Plätzchen auf einer der 4 riesigen Parkflächen und flüchten schnell auf den abgelegensten Wanderweg, den wir zwischen den ganzen (asiatischen)Touri-Gruppen, kitschigen Souvenirläden und vielen Einkehroptionen finden können.

    Dieser führt uns verwurzelt und rutschig, dafür aber ruhig bis hoch zur berühmten Marienbrücke. Die Brücke ist ein absoluter "Insta-Spot" mit Warteschlange und digitaler Anzeige, wie viele Leute sich noch mit rauf quetschen können.

    Alles sehr wuselig, aber man muss schon sagen:
    Von hier aus hat man wirklich einen perfekten Blick auf die "kleine Hütte", die sich der König Ludwig II da hinzimmern hat lassen.
    Mit offenkundig bescheidenem Grundriss, zwei Seen vor dem Fenster und der unauffälligen Architektur macht das Ganze schon einen sehr grundsoliden, bodenständigen Eindruck😜.

    Nein im Ernst, ein sehr schönes Schloss, muss man mal gesehen haben.

    Im Anschluss drehen wir noch eine kleine Runde am Alpsee und futtern schnell ne Breze, bevor es weiter nach Pfronten geht.
    Hier quartieren wir uns in einem 300 Jahre alten Haus ein, welches sehr schön und liebevoll von unserer AirBnB Gastgeberin eingerichtet wurde.
    Besonders angetan bin ich vom riesigen Ofen, der mal locker ein halbes Zimmer in ner Großstadtwohnung füllen könnte.
    Endlich was Passendes für eine Riesenfrostbeule wie mich! Der Urlaub startet vielversprechend 😊
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  • Day 2

    Warm-up am Aggenstein 🥾

    July 22, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 15 °C

    Der erste Tag auf Bergtour ist für uns immer der schwerste... so auch diesmal.

    Bis die flachlandverwöhnten Beine nämlich checken, dass wir nicht mehr auf "Holland-Level" unterwegs sind, vergehen nach dem Wanderstart noch 1-2 gnädige Stunden.
    Aber dann geht's oft schon los mit dem empörten Gezicke (Knöchel), Gezwicke (Wade) und Geschnaufe (Lunge).

    Insofern nehmen wir uns am ersten Tag im Alpenurlaub immer eine entspannte, kurze Tour mit moderat vielen Höhenmetern vor. Und genauso immer wird der Tag dann alles, außer klassisch... ähm kurz.😅

    Es war aber auch zu schön. Gestartet sind wir in Österreich am Füssener Jöchle bei bester Nebelsuppe. Anfängerfreundlich sind wir mit der Bergbahn hoch.
    Noch ist hier oben nix zu sehen, nur ein paar herum liegende Gämsen sorgen für etwas Unterhaltungswert.

    Wir wollen heute über den Gräner Höhenweg hoch auf den Aggenstein.
    Der Wanderführer verspricht einen "Genuss-Wanderklassiker für Genusswanderer und ambitioniertere Gipfelstürmer".
    Na das klingt ja so genießerisch, da wollen wir auch mal in den Genuss kommen.😁

    Zum Glück zieht es dann auch schnell auf - bald hängen nur noch ein paar Wolkenfetzen herum und hüllen unser Gipfelziel mal mehr, mal weniger ein.
    Dieses sieht man nämlich schon bald von Weitem, kurz darunter liegt malerisch die Bad Kissinger Hütte. Ach wie nett, das motiviert doch gleich!

    Zu sehr darf man sich aber auch nicht mitreißen lassen, denn es ist noch sehr rutschig alles. Etwas Konzentration muss da schon sein. Auch wenn der Weg sonst wirklich Genuss-geeignet ist. Schöne Ausblicke, technisch leicht, die Höhenmeter fließen gemächlich dahin... herrlich.

    Im Anstieg geht es dann kurz an der deutsch-österreichischen Grenze entlang und hinauf zur Hütte. Hier wartet schon eine Bank für nen kurzen Boxen-Stop, denn noch ist der Gipfel des Aggensteins für unseren Geschmack zu oft in den Wolken versteckt. Da warten wir lieber nen Moment und mümmeln in der Zwischenzeit ein Käsebrot.

    Timing abgepasst und die letzten 200 Hm hoch zum Ziel sind dann schnell gemacht. Es geht schon deutlich steiler zu, sodass jetzt auch das eingangs beschriebene Geschnaufe langsam startet (Hallo Lunge!).
    Der Gipfelaufbau ist mit einigen seilversicherten, schrofigen Passagen versehen, die aber fix überkraxelt sind. Kletterstellen lieben wir ja sehr, da gibt es gleich ein paar Extrapunkte 😀.

    Noch mehr punkten kann dann aber die tolle Rundumaussicht und eine kleine Überraschung am Wegesrand.

    Wir sind seit Jahren in den Alpen unterwegs, in verschiedenen Ländern und fast immer im Sommer - aber wir haben bislang noch kein einziges Edelweiß entdeckt. Vermutlich immer zu blind gewesen oder falsche Höhe oder die Dinger mögen uns einfach nicht, wer weiß... aber heute soll damit Schluss sein, denn wir sehen gleich mehrere!
    Oh wie schön! Hab mich noch nie so sehr über ein plüschiges kleines Funzelblümchen gefreut. Da werden gleich mal ein paar Beweisfotos gemacht.

    Flugs zurück zur Hütte, kurz noch auf ein Getränk eingekehrt und dann geht es talwärts zum Startpunkt zurück.

    Ich erwähnte ja bereits, dass wir uns immer bisschen zu viel für den Start vornehmen. Bis hierhin war auch noch alles hübsch, aber nun mussten wir insgesamt 800 Hm Abstieg durch steile Waldhänge mehr oder weniger in einem Rutsch machen.
    Und das war der Punkt, wo Christian dann irgendwann meinte: "Wollten wir nicht was Entspanntes zur Eingewöhnung machen...?"

    Ja, berechtigte Frage. Leiden wohl an einer leichten Form von Berg-Alzheimer. Oder so. Der Tag hat sich dennoch sehr gelohnt.
    600 Hm Aufstieg, 1200 Hm Abstieg und 10,6 km sind es geworden.

    Wir sind happy, die Knie vielleicht nicht ganz so und hoffen, dass das Wetter noch ein wenig stabil bleibt die nächsten Tage.
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  • Day 3

    Traumtour, Traumwetter, Traumtag

    July 23, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 23 °C

    Ein spezieller Tag steht an, denn

    1. Es ist Sonntag und um 6.00 Uhr klingelt der Wecker und
    2. Mein Zwillingsbruder Paul hat Geburtstag.

    Letzteres bedeutet für mich, schon seit ich denken kann, "mitgehangen, mitgefangen". 😅
    Wird er älter, werde ich es also mit. Echt fies. Wenigstens hat er beim Älter werden ganze 5 Minuten Vorsprung.
    Ich an seiner Stelle würde diesen Umstand ja übrigens nutzen und ständig kommen mit: "Ach Häschen, als ich in deinem Alter war...."😂 .

    Macht er aber nicht, hat er noch nie gemacht. Ich habe eben einen sehr gutmütigen "großen" Bruder. 💞

    Und weil ich so eine gute Schwester bin, feier ich meinen Brudi, seinen Tag (und vielleicht auch ein klitzekleines bisschen mich selbst) heute ganz besonders:

    Als Torte gibt's einen Deluxe-Müsliriegel und die Party findet in Form einer tagesfüllenden Aufgabe rund um den Vilsalpsee statt. Den Schrecksee bekommt's als hübsche Zugabe oben drauf und Traualpsee sowie Landsberger Hütte liegen auch noch am Weg.

    Das Wetter legt sich zudem richtig ins Zeug, sonniges und stabiles Kaiserwetter von früh bis spät ist angesagt. Könnte also nicht besser sein, what a day.

    Und so starten wir um kurz vor 8 Uhr am besagten Vilsalpsee. Ruhig und mit toller Spiegelung liegt er da. Erinnert mich ein wenig an Norwegen.

    Es geht los mit etwas Frühsport. Zunächst 800 Hm Aufstieg liegen im ersten Teil vor uns. In vielen steilen Kehren geht es über blütenreiche Hänge und vorbei an einigen neugierigen Kälbern hoch zum ersten Sattel, der hinteren Schafwanne.

    Wir brauchen bei alldem etwas mehr Zeit als gedacht. Haben nicht eingerechnet, dass ich a) hier oben Handy Empfang habe und b) schon so früh so viele Anrufe erhalte, mehrere Ständchen inklusive.

    Eine vorbei laufende Gruppe bekommt die Gesangseinlagen meiner Freunde und Familie scheinbar mit, denn als wir sie später einholen, schicken sie mir spontan auch noch ein Liedchen im breitesten Bairisch entgegen.

    Wie lieb. Ich freu mich über die herzliche Geste und bin gleichzeitig peinlich berührt. Trubel um meine Person ist mir ja immer... sagen wir mal suspekt.
    Ich feier halt lieber andere Menschen, die mir lieb und wichtig sind. Und da gibt's so viele von, dass ich übers Jahr betrachtet schon genug Party habe.

    So, weiter geht's auf halber Höhe in nettem Auf und Ab Richtung Schrecksee. Soll ein absoluter Insta-Spot sein.
    Als wir ihn um die Ecke kommend das erste Mal sehen, verstehe ich den Hype ein wenig. Tieftürkis, eingebettet in saftig grüne Grasmatten und halt Lage, Lage, Lage. Die Sonne scheint, alles leuchtet. Die reinste Postkartenidylle. Hach, wat is dat schön hier!😍

    Hier machen wir Mittagspause. Satt gegessen, aber noch nicht ganz satt gesehen geht es irgendwann weiter über den nächsten Sattel, denn der Saalfelder Höhenweg wartet noch auf uns.

    Auch hier läuft es sich gut daher, immer tolle Bergpanoramen vor Augen. Ein paar kleine Kraxelstellen und Seilversicherungen sorgen dabei für Abwechslung. Zum Glück, denn zeitweise holt uns ein Mittagsloch ein. Immer dieses olle Fresskoma mitten auf Tour.

    Hält aber zum Glück nicht allzu lange an, und bald haben wir im letzten Aufstieg auch den 3. Übergang (Steinkarscharte) für heute erreicht. Wahlweise könnte man noch mit der Steinkarspitze und der Lachenspitze zwei Gipfel mitnehmen, wir entscheiden uns aber zu Gunsten unserer Zeitplanung für den direkten Weg hinab zur Landsberger Hütte.

    Wollen heute abend noch essen gehen, nicht dass es nachher zeitlich zu eng wird alles. Ein Stück Käsekuchen auf der Hütte passt aber trotzdem noch rein.😀

    Der Abstieg über den schicken Traualpsee gestaltet sich anschließend vergleichsweise unspektakulär. Teils steil über schottrigen Forststeig erreichen wir nach weiteren 1,5 Stunden unseren Ausgangspunkt. Es ist inzwischen kurz nach 17 Uhr, die Zufahrtsstraße zurück nach Tannheim ist also wieder geöffnet. Passt.

    Bilanz:
    7 Std. Gehzeit, mit Pausen und Einkehr sind es 9 Std. geworden. Mehrmals Sonnencreme nachgeschmiert, Christians Nacken sieht trotzdem aus wie ein zu lange gegartes Brathähnchen. Ups.

    Und: Eine super glückliche Cathi. War das ein toller Tag. Der wird mir sicherlich lange in Erinnerung bleiben.

    Zum Abschluss gönnen wir uns wie geplant noch ein deftiges Abendessen im Restaurant und fallen ziemlich bald ins Bett.
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  • Day 4

    3 Tage Regenwetter - Pt.I

    July 24, 2023 in Germany ⋅ 🌧 21 °C

    Normalerweise sind wir ja mindestens 2 Wochen im Alpenurlaub, und das aus gutem Grund.

    Zum Einen wollen wir eh immer zu viel machen, als dass es in eine Woche passt.
    Zum Anderen ist in den Bergen halt grds. mit Wetterumschwüngen und einigen Regentagen zu rechnen. Eine deftige Kaltfront, und schwupps - wäre bei einer Woche Aufenthalt der halbe Urlaub rum.

    Genau dieses Bild zeigt sich uns bei der Wetterprognose für die nächsten 3-4 Tage. Regen, sehr viel Regen und noch mehr Regen soll es geben, dazu wird es deutlich kälter und sehr unbeständig.

    Aber an und für sich ist das auch kein Drama - (leichter) Niederschlag schlägt uns nicht nieder, laufen wir halt ein wenig im kühlen Nass. In Talnähe findet sich immer etwas und solange keine Gewitterneigung in Sicht ist, stiefeln wir auch mal bei Wind und Wetter "aussichtslos", dafür schön ruhig auf halber Höhe am Berg.

    Das Einzige, worauf wir bei solchen Wetteraussichten verzichten müssen, ist der ein oder andere geplante Klettersteig. Bei Restnässe oft schon unangenehm, kann dieser je nach Fels und Beschaffenheit bei Regen (und Gewitter sowieso) sehr rutschig und damit gefährlich werden. Schade - Klettersteige gibt es ja leider in Berlin und Brandenburg nicht so wirklich...

    Heute steht also ein ruhiger Tag an. Die Wetter-App wechselt gefühlt 6 mal pro Stunde ihre Aussichten, draußen sieht es genauso aus. Schwierige Entscheidung da...

    Die Wahl fällt erst zum Mittag rum auf einen kleinen Ausflug zur Burgruine Falkenstein, die höchstgelegene in Deutschland.

    Diese thront hübsch anzusehen auf einem Fels, mit einer schönen Rundumaussicht auf Füssen und das Ostallgäu.
    Hier wollte König Ludwig II ursprünglich noch sein letztes Märchenschlos errichten, wie verschiedene Infotafeln verlautbaren. Sollte wohl noch größer ausfallen als das Schloss Neuschwanstein.
    Die mögliche Grundfläche mutet dazu recht klein an - wie hier ein riesiges Schloss hinpassen soll, bleibt ein Rätsel.

    Kurz unter der Burg liegt jedenfalls ein nettes Berghotel und drüben lockt der Zirmgrat zu einer längeren Wanderung. Wir wägen noch ab, wie weit wir heute laufen wollen, da nimmt uns das Wetter die Entscheidung ab. Die Schleusen öffnen sich und ein ordentlicher Platzregen prasselt runter.
    Hm... na gut, ne Gratwanderung ist dann doch etwas zu viel des Guten für heute.

    Wir gehen flott wieder zurück über den steilen Waldpfad und treten den Rückzug zum Parkplatz an.
    Unser heutiger Plan B steht an: Shopping im Outdoor Outlet Center.

    Tatsächlich werden wir fündig:

    Christian erspäht ein paar Schuhe! Und sie gefallen nicht nur, sie passen auch noch. Bei seiner Schuhgröße und Spannbreite (ich sag dazu nur "Quadratlatschen") ist das immer ein Highlight. Er hat hier sogar Auswahl, bis Größe 50 sehe ich ein paar Exemplare. Super, hat sich doch gelohnt!

    Den Abend lassen wir dann entspannt in unserer Unterkunft ausklingen. Planung für morgen: keine Ahnung. Es ist alles von Gewitter bis Starkregen dabei, wir lassen uns überraschen. 😅🙃
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  • Day 5

    3 Tage Regenwetter Pt.II

    July 25, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

    Wie erwartet startet der Tag genau so, wie der gestrige aufgehört hat: kühl und verregnet.

    So richtig viel war heute dann mit uns auch nicht los.
    Länger geschlafen, durch die Pfützen bis zum nächsten Bäcker gehopst, spätes Frühstück, Buch und Couch... und es blieb bei all dem so grau und dunkel, dass Christian - vermutlich aus Protest - einfach gleich nochmal eingeschlafen ist.

    Der Protest-Nap hatte aber scheinbar Wirkung, denn beim 2. Mal Aufwachen an diesem Tag war plötzlich der Regen weg und man sah sogar hier und da etwas Blau am Himmel. Zudem ist Christian putzm...müde. Und verpeilt. Merke: zuviel Schlaf ist auch nicht immer gut - bringt den Rhythmus durcheinander.

    Wir nutzen dennoch die Gunst der (halben) Stunde und besuchen den Heiterwanger See für eine Spazierrunde.
    Dieser liegt wie der benachbarte und wesentlich größere Plansee tief eingebettet zwischen den Bergen, hat eine intensive Farbe und zudem viele kleine Buchten zum Baden.

    Wir baden aber maximal wieder von oben, denn so schnell, wie es aufgezogen ist, zieht es auch wieder zu.
    Innerhalb von Minuten schiebt sich eine dicke Wolke über den Berg und verwandelt alles erneut in ein feucht-fröhliches Grau.
    Heißt Regenjacke raus, Schirme aufspannen und dann halt im "Walking in the Rain"- Modus weiter um den See.

    Zum Glück gibt es auch am Ufer viel zu sehen. Es blüht in 100 Farben, Kühe hängen hier und da herum und mit dem Regen startete scheinbar irgendwo eine Krötenwanderung - wir mussten aufpassen, nicht versehentlich winzige Baby-Lurche platt zu machen🐸.

    Kurz bevor wir die Seerunde vollenden, hört es letztendlich auch wieder auf zu schiffen und wir kommen noch halbwegs trocken zurück zum Auto.
    Alles in allem war es dann trotz, oder gerade wegen des Wetters ein sehr schöner Urlaubstag!
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  • Day 6

    3 Tage Regenwetter - Pt.III

    July 26, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 14 °C

    Die Zutaten für den Tag heute waren:

    - morgens unwetterartiger Starkregen in der Region
    - Kaltfront mit max. 14 Grad im Tal
    - auch sonst ist unbeständiges Wetter angesagt

    Eigentlich quakt einem der Wetterfrosch da also recht deutlich entgegen:
    "Leute, bleibt drinnen und macht dort irgendwas Nettes, Stricken zum Beispiel... aber bleibt einfach drinnen."

    Dumm nur, dass Stricken uns ja brutal anödet, obwohl wir beide es mal mehr oder weniger erfolgreich gelernt haben - unvergessen bleibt da mein Schal, der unten immer breiter und bald zur Wolltunika wurde...😅
    Komplett drinnen hocken ist auch keine Option für uns. Zudem ändert sich die Wetterprognose minütlich, also wer weiß...

    Was wir demnach stattdessen aus diesem Tag "gebacken" bekommen haben:

    - bis mittags wie die bedröppelten Golden Retriever immer wieder aus dem Fenster schauen
    - sobald mal eine etwas hellere Wolke am Himmel vorbei schleicht, schnell ins Auto hopsen und
    - einen Ausflug auf den Berg machen
    - danach bei Regen und Wind noch über eine 114 Meter hohe Seilbrücke schwanken (was halt an einem Tag wie heute nahe liegend erscheint🤷‍♀️)

    Zunächst sieht alles danach aus, dass wir ein gutes Zeitfenster erwischen.
    Die Gipfel unverhüllt, wie gestern kommt kurz mal blauer Himmel zum Vorschein, stundenweise gibt's weder Regen noch Schnee.

    Wir fahren also auf österreichischer Seite mit der Seilbahn auf den Hahnenkamm und checken die Lage.
    Wie erwartet ist der Boden sehr aufgeweicht durch den vielen Regen. Aber noch machbar. Und wir sind sogar nicht die einzigen Optimisten hier oben.

    Wir stapfen daher frohen Mutes los, treffen noch auf einige Gämse und sobald wir ein paar 100 Meter gelaufen sind... kommt eine Wolke über den Berg und hüllt alles in Kürze in kalte Suppe ein. Jetzt haben wir ganze 5 Grad und eine Sichtweite von 5 Metern. Wie schön.

    Planänderung. Wir schwenken um auf die noch kürzere Runde über den schnell erreichbaren Gipfel des Hahnenkamm. Wir sind zwar winterlich in Handschuhe, Schals und Jacken gepackt, aber nasse Kälte kriecht schnell durch. Eine Erkältung muss ja nicht sein. Außerdem bin ich eine riesige Frostbeule.

    Kurz bevor ich uns und unsere bekloppten Ideen bibbernd verfluche, sind wir auch schon am Gipfelkreuz angekommen. Und wie aus dem Nichts zieht es wieder auf und wir haben pünktlich etwas Aussicht auf die gezuckerten Berge des Tannheimer Tals und auf den Haldensee. Ok, gerade noch so die Kurve gekriegt, die Welt ist wieder in Ordnung.😅

    Letztendlich hat der Bergausflug für eine Mini-Wanderung von 1,5 Stunden und eine leckere Einkehr im Bergrestaurant gereicht. Teurer Spaß bei den Bahnpreisen, aber besser als nur rumhocken.

    Anschließend entscheiden wir uns noch spontan, zur "Highline 179" zu fahren. Das ist eine über 400 Meter lange Hängebrücke, die hoch über eine Schlucht gespannt ist. Sind wir bereits mehrfach drunter durch gefahren und neugierig geworden.

    Ticket gekauft, hoch gefahren, und gerade als wir durch das Drehkreuz rauf auf die Brücke wollen: Heftige Böen und peitschender Regen.

    Wie war das nochmal mit den bekloppten Ideen?
    Wir warten noch einen Moment, bis das Gröbste vorbei ist und schaukeln uns dann 110 Meter über den Boden über die Brücke. Laut Infotafel soll sie wohl die längste Hängebrücke im Tibetstyle auf der Welt sein.

    Die ersten Meter sind dann doch recht mulmig. Uiui, gerade der Blick nach unten durch den Gitterboden ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Aber bald haben wir uns daran gewöhnt und schauen uns die Autos von oben und die Burgruine Ehrenberg von der Seite an. Hier gibt es mehrere historische Stätten und Bauten, die man alle miteinander kombiniert besuchen könnte.

    Wir belassen es aber bei der Brücke. Der Vorteil vom Wetter ist ja, dass auch hier wenig los ist. Es laufen nur eine handvoll Menschen mit uns rüber. Ich überlege gerade, wie wackelig es wohl sein würde, wenn hier "Normalbetrieb " wäre, da werde ich von einer tiefphilosophischen Frage aus den Gedanken gerissen:

    Christian: "Du sag mal, was passiert eigentlich, wenn du hier kotzen müsstest? Kriegen die Autos unter uns da was ab?"

    ...🥴 Na super. Gute Frage. Ich werde nie wieder unbefangen unter dieser Brücke hindurch fahren können.
    Blitzartig schießen mir verschiedene Gedanken durch den Kopf:
    Hatten wir eigentlich noch Scheibenwischwasser aufgefüllt? Und was ist eigentlich mit den ganzen MENSCHEN unter uns, die zum Parkplatz zurück laufen... kriegen die mehr ab als Autos, weil sie langsamer sind? Und führen die hier über sowas Statistik, das wäre ja eigentlich auch mal ganz interessant...

    Wir überlegen kurz gemeinsam und kommen dann zu dem wissenschaftlich definitiv nicht fundierten Schluß, dass sich das Ganze bestimmt durch die Luft "verwedelt " hat, ehe es unten ankommt. Hoffentlich. 😅
    Schnell also zurück zum Auto (puh, Wischwasserstand sieht noch gut aus!) und ab zur Unterkunft.

    Letztendlich hat uns dieser Tag ja dann doch noch Einiges geboten: schnelle Wendungen, Kälte, Wärme, ein wenig Nervenkitzel, leckeres Essen sowie ein paar neue Perspektiven. Top!
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  • Day 7

    Starzlachklamm und kurzer Felsbesuch

    July 27, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute sind 7 Stunden Sonne und KEIN Regen angesagt. Cool, endlich! Wir nutzen die Gelegenheit und planen eine Bergtour mit mehreren Gipfeloptionen. Ein Blick aus dem Fenster: Joar, passt.

    Also flugs Sachen gepackt, zum Wanderparkplatz gefahren... und es ist trüb und grau. Sieht auch nicht so aus, als wenn es sich bald bessert. Aus den 7 Stunden Sonnenschein sind innerhalb 10 Minuten nur noch 3 geworden. Na, vielleicht ist der Rest beim Grenzübertritt nach Österreich verloren gegangen, wer weiß.

    Die Motivation, auf den Berg zu gehen, ist da plötzlich genauso schwankend wie das Wetter. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns dafür, Plan A auf morgen zu verschieben und Plan B zu aktivieren.
    Dieser besteht aus dem Besuch der Starzlachklamm nahe Sonthofen.

    Wir waren schon in einigen Klammen. Also eigentlich immer dann, wenn das Wetter nicht so mit spielt. Der Urlaubs-Regen-Joker sozusagen.
    Motto: Wenn man schon von oben nass wird/ nass zu werden droht, kann man konsequenterweise gleich von unten mit nass werden.
    Wir mögen Klammen also sehr.

    So auch die Starzlachklamm. Weder die größte noch die spektakulärste, in der wir bisher waren, aber dennoch schön angelegt und mit entspannender Wirkung. So dahin rauschendes H²O hat schon was Meditatives.
    Hier werden übrigens auch oft Canyoning Touren angeboten. Aktuell sind diese wegen dem hohen Wasserstand aber nicht möglich.

    Wir drehen noch eine kleine Runde über Wiesen vorbei zurück zum Parkplatz, dann steht das Nachmittagsprogramm an. Darauf hoffe ich schon seit Tagen.
    Es geht an den Fels zu einem kleinen Klettersteig!
    Der Ostrachtaler Klettersteig ist mit einer B/C Schwierigkeit und gerade mal einer halben Stunde Durchstiegszeit optimal für Anfänger oder Familien mit Kindern.
    Oder für kurze Halbtagstouren, weil Zeit und Wetter keine größeren Aktionen erlauben.

    Da wir nur 1-2 mal im Jahr in den Alpen sind, ist dieser auch als "Wiedereinstieg" für uns optimal. Wobei "Wiedereinstieg" wohl zuviel gesagt ist, der erste richtige Klettersteig dieses Jahr wird wohl (leider) voraussichtlich auch unser letzter bleiben. Die Stiegen in der sächsischen Schweiz zählen wir da mal nicht mit.
    Schade, aber immerhin. Nächstes Jahr dann bestimmt wieder mehr.

    Der kleine Abstecher an den Fels macht dann auch Laune. Im Zickzack geht es die Wand hoch und die schwerste Stelle ist gleich zu Beginn und auch nicht wirklich technisch. Ins Schwitzen kommt man naturgemäß trotzdem irgendwann, aber da war der ganze Spaß auch schon fast wieder vorbei. Wenn man nicht insgesamt eine ganze Stunde bräuchte, um wieder hin zu laufen, hätten wir den glatt nochmal gemacht.

    Gleich in der Nähe gibt es noch den Salewa-KS, der ist oben am Iseler und um einiges länger, aber bei ähnlicher Schwierigkeit. Schmacht. Nur leider wohl bei Nässe nicht so angenehm. Doch wer weiß, vielleicht regnet es mal 24 Stunden am Stück nicht....?

    Ganz egal, es war auch so ein schöner kleiner Ausflug und wir sind mehr als happy, dass es dieses Jahr doch noch mit einem Klettersteig geklappt hat. Das hatten wir nach den letzten Tagen nicht erwartet!😀
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  • Day 8

    Auf den Gipfel(n) der Gefühle

    July 28, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 18 °C

    So, jetzt aber!
    Die Sonne lacht, der Wind pfeift, der Berg ruft. Heute geht es für uns nochmal auf eine "ordentliche" Wandertour.🥾😀

    Durch den Rhythmus der letzten Tage sind wir dennoch leicht verzögert unterwegs. Ausschlafen und morgens im Faultiertempo aufstehen ist auch zu schön. Dadurch starten wir erst spät um 11.30 Uhr und nehmen den Sessellift, um etwas Zeit einzusparen.

    Es steht eine Runde im Tannheimer Tal auf dem Plan. Mehrere Gipfel kann man hier mitnehmen.
    Wetteraussichten: Sehr windig, aber halbwegs stabil.

    Das erste Ziel ist der Bschießer, 2000m. Dieser liegt genau auf der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Auf den Schildern ist entsprechend auch die Tiroler Schreibweise, "Bscheißer" zu lesen.

    Der Name hat laut Google aber nichts mit beschei**n zu tun, sondern rührt von der Lawinen- und Geröllgefahr, die hier herunter schießen kann.
    Obwohl böse Zungen behaupten, dass der Berg gar nicht die 2000er Marke erreichen soll. Daher sei wohl auch eine andere Lesart möglich.

    Wir gucken bei Ankunft auf dem Gipfel nach: Stimmt, uns werden "nur" 1.998 Meter angezeigt.
    Na, stellt sich Christian halt auf den Sockel vom Gipfelkreuz und streckt die Arme in die Höhe: Passt doch alles. Ist definitiv ein 2000er. Kein Bscheißer also🙃🤷‍♀️😅.

    Die Aussicht ist jedenfalls zum "Beschießen" schön. Die Allgäuer Alpen liegen uns zu Füßen und in der Ferne winkt äußerst präsent der Hochvogel . Welch eine Motivation für unser nächstes Ziel, den Ponten.

    Innerhalb einer schnellen halben Stunde kann man ihn mit aussichtsreicher Wegführung, immer den Grat entlang, erreichen. Hier ist das Gelände dann schon ein wenig felsiger und wir sind allein. Inzwischen hat auch der Wind nachgelassen, sehr angenehm.

    Die Gelegenheit nutzen wir gleich für eine Brotpause und machen es uns am etwas luftiger vorgelagerten Gipfelkreuz gemütlich. Mann und Mjam, was ist das schick hier!
    Am liebsten wollen wir gar nicht mehr weg. Aber es liegt noch eine Weile Weg vor uns, da sollten wir lieber langsam los.

    Wir steigen also wieder etwas ab und kommen bald zu einer Weggabelung. Die Wahl besteht aus direktem Abgang ins Tal oder dem Besuch eines weiteren Gipfels. Dauert auch nur ne 3/4 Stunde länger.

    Eigentlich hat ein Teil von uns (nicht ich...🙃) schon genug für heute.
    Uneigentlich haben wir uns ja aber die letzten Tage mehr oder weniger ausgeruht, nicht wahr? Und so jung wie jetzt kommt man den Berg auch nie wieder rauf, oder? Und aller guten Dinge sind schließlich 3...

    Mein bester Ehemann hat dieser "messerscharfen" Argumentation schlussendlich nichts mehr entgegen zu setzen (oder eher keine Energie mehr) und geht mir zuliebe die Extrameile. Wie lieb! 😘💕

    Der Anstieg auf die Rohnenspitze ist dann auch der interessanteste heute. Eine kleine Kletterstelle ist zu überwinden und hier und da müssen die Hände an den Fels. Coole Sache.

    Am Gipfelkreuz Nr.3 angekommen sind wir dann BEIDE auch sehr zufrieden mit unserer Entscheidung. Von hier gibt es nochmal eine andere Perspektive. Das Licht bricht hier und dort im Wechselspiel mit den Wolken und diesmal kann man weit bis zum Wettersteinmassiv schauen.
    Zudem sind wir seit Stunden alleine unterwegs, haben dieses Panorama also ganz für uns alleine. Freu.

    Weniger erfreulich war dann der Abstieg. Steilster Schotter in rutschigen Serpentinen, mehrere 100 Hm runter. Iiiih... wenn ich eins nicht mag, ist es gerölliger Schotter. Egal in welche Richtung.
    Bloß gut, dass wir diese Seite nicht im Aufstieg genommen haben. Da wäre die Moral ja schnell im Keller gewesen.

    Zwei sehr lange Stunden später stehen wir jedenfalls pünktlich zu 18 Uhr wieder am Auto. Mit vom Wind zersausten Haaren, roten Wangen und bestimmt auch leuchtenden Äuglein.🥹
    Eine weitere Verlängerung hätte aber wirklich nicht sein dürfen, denn guess what... es fängt wieder ordentlich an zu regnen. Das wird dann wohl nix mit den 24 h am Stück regenfrei in diesem Urlaub.

    Gedanklich hake ich damit die letzte Gelegenheit auf einen Klettersteig für morgen endgültig ab. Mein Mann (und auch meine Füße) seufzen aber erleichtert auf.
    Es ist damit beschlossen: An unserem letzten Urlaubstsg machen wir nix! Also so wirklich. 😊
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  • Day 9

    Füssen

    July 29, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Schlachtplan für den Urlaubsausklang: Wie versprochen ein Tag mit Müßiggang. Wir nehmen es wörtlich und gehen voller Muße auf Erkundungstour durch Füssen.

    Hier begann unsere Allgäuer Urlaubswoche. Wir machen nun einen thematisch sauberen Bogen und beenden diesen auch hier.

    Zunächst kehren wir zum verspäteten Lunch beim Olivenbauern ein und lassen es uns kulinarisch bei Pizza und Saftschorle (welch klassische Kombi) sehr gut gehen.

    Danach ist Sightseeing angesagt.
    Füssen besticht durch farbenfrohe Fassaden, hübsche Gassen und sehr viele Eisdielen, durch die wir gemütlich hindurch schlendern.
    Ein Eis passt aber nicht mehr rein, sind noch zu vollgestopft vom vielen Essen.
    "Später vielleicht", denken wir uns noch...nur um kurz darauf von einer ordentlichen Ladung Regen überrascht zu werden.

    Hach ja, endlich mal wieder etwas Erfrischung von oben! Was haben wir die vermisst!😅
    Dann lieber doch kein Eis. Wir nehmen das zum Anlass und bummeln durch die Geschäfte. In den hiesigen Konsumtempeln werde ich sogar fündig und kaufe mir gleich mal ne Strickjacke, so passend zum Herbst, hehe. Es ist auch immer wieder faszinierend. Ich lebe in einer Großstadt mit 100 hässlichen Malls und allen möglichen Optionen, sein Geld zu verbrennen.... und ich kaufe mir paradoxerweise oft nur dann etwas, wenn ich in MV bin oder halt in einer Kleinstadt.

    Gut begossen beenden wir jedenfalls unseren Stadtrundgang und damit auch den Urlaub. Es fing mit Herbstwetter an und hörte mit Herbstwetter auf. Ich würde sagen, damit hat sich unser erwähnte thematische Bogen sogar ziemlich...konsequent geschlossen.

    Zum Glück mag ich auch den Herbst, alles nicht so schlimm. Der kommt auf meiner Favoritenskala sogar schon nach dem Sommer.... und dem Frühling. Also ich mag ihn. 😅

    Vor allem hatten wir wieder eine tolle und erholsame Zeit in den Alpen, und das ist ja die Hauptsache. Und so haben wir genug Gründe, nochmal herzukommen. Da warten noch ein paar Berge auf uns. Also Allgäu, bis zum nächsten Mal! 🤗🏔🧭🥾
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