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  • Day 72–73

    Lima

    March 9, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 29 °C

    Nachdem die Landgrenzen nach Peru von Bolivien offiziell geschlossen sind, Protestierende haben die Grenzposten bei Kasani abgefackelt, haben wir uns entschlossen nach Peru zu fliegen. Auf der Reise sind uns immer wieder Menschen begegnet, die aus Peru kamen oder dort hin wollten und auch einige Busgesellschaften bieten Fahrten nach Cuzco an (andere wiederum haben den Betrieb eingestellt). Tatsächlich ist aber unklar wie die eigentlich geschlossene Grenze überquert wird. Ein Peruaner erzählt uns die Immigración wäre aus Kasani jetzt aus Sicherheitsgründen nach Puno verlegt worden. Allerdings ist die Straße gesperrt, sodass er 6,5 h mit einem Boot über den Titicacasee fahren musste um dann über Copacabana nach La Paz weiterzureisen. An der Grenze hängen seit Wochen LKWs und Menschen in Peru fest und es kommt wohl ab und zu zu Zusammenstößen mit dem Militär. In La Paz gab es deswegen auch Demos und Straßenblockaden um die Regierung dazu zubewegen, die Landgrenze nach Peru wieder zu öffnen. Andere Touristen sind wohl völlig unbehelligt mit dem Bus von Lima nach La Paz gefahren. In Uyuni treffen wir einen Peruaner, der von Lima nach Tacna geflogen ist um dann über Chile nach Bolivien einzureisen. Die Lage ist tatsächlich ziemlich undurchsichtig und jede:r erzählt etwas anderes. Die Geschichten bestätigen uns in jedem Fall in unserer Entscheidung, auch wenn der Wechsel von Tropen auf der einen Seite der Anden zu Wüste auf der anderen Seite der Anden doch ziemlich abrupt ist und sich aus dem Bus spannender gewesen wäre, als mit einem drei Stunden Flug. Schon auf der Gangway riecht es nach Meer, der Pazifik ist erreicht! Endlich mal Wärme ohne Mosquitos, deren Spuren tragen wir noch aus dem Refugio. Da sich die Lage in Lima etwas entspannt hat beschließen wir unsere 24 Stunden nicht am Flughafen, wie ursprünglich geplant, sondern doch im Touristenviertel Miraflores direkt an der Steilküste zu verbringen. Auch das Hotel hatte uns versichert, dass es keine Probleme gäbe zum Flughafen zu kommen. Der neu eingeführte Flughafenbus bringt uns in einer guten Stunde direkt nach Miraflores. Wie schon fast Tradition schlafen wir im Hostal El Patio, einer kleinen Oase mitten im Großstadtjungel. Unser Zimmer ist noch nicht fertig, daher gehen wir erstmal frühstücken. Im Microkosmos Miraflores ist von den Unruhen im Land nichts zu spüren. Das Hotel scheint auch ausgebucht. Wir spazieren durch den Stadtteil, machen ein paar Einkäufe und entspannen ein bisschen auf der Hotelterasse. Mittagessen gibt es bei La Luch Sanguichera - mit Abstand die besten Pommes der Stadt. Der Parque Kennedy in Miraflores ist bevölkert von einer Horde Katzen. Sie liegen überall rum und lassen sich gerne kraulen und füttern. Ein bisschen wie ein open-air Katzencafé, aber auch etwas gruselig. Am Nachmittag laufen wir noch runter zum Strand. Allerdings ist das in Lima jetzt nicht so romantisch und es riecht sehr intensiv nach Fisch. Aber ein bisschen Pazifikwasser muss schon sein. Zurück in Miraflores trinken wir im altmodischen Café Piccolo einen Saft. Da Happy Hour ist kann ich mir den Pisco Sour nicht verkneifen. Schon etwas angetrunken versetzen wir anschließend unser Taxigeld für beschnitzte Flaschenkürbisse. Leider stellen wir dann fest, dass wir nirgends abheben können. Nach einer Odyssee durch sämtliche Banken finden wir noch eine offene Wechselstube mit Katze auf dem Counter. Das Taxi ist gesichert und der letzte obligatorische Stopp ist Picarones Mary. Ein Foodtruck im Parque Kennedy, der frittierte Süßkartoffelringe mit Honig verkauft. Am nächsten Morgen tauschen wir den Airportbus gegen ein Taxi um noch zu frühstücken. Am Flughafen ist extrem viel los und man wird penibel kontrolliert. Zugang nur mit Ticket. Aber alles läuft soweit glatt und dann sind 2,5 Monate auch schon rum.Read more