Bolivien und Peru

июля - августа 2019
Diesen Sommer zieht es mich ein weiteres Mal nach Südamerika. Reiseverlauf: Santa Cruz, Samaipata, Santa Cruz Sucre, Potosi, Tupiza, Salar de Uyuni Tour, Uyuni, La Paz, Copacabana und zurück nach La Paz. Anschließend fliege ich nach Cusco und Lima Читать далее

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  • Isla del Sol

    5 августа 2019 г., Боливия ⋅ 🌙 5 °C

    Ich habe eigentlich sehr gut geschlafen, nur einmal wurde ich in der Nacht munter, denn es wird immer noch gefeiert und wie wild Böller geschossen. Ich fahre heute um 8.30 zur Isla del Sol, der Sonneninsel. Vorher begebe ich mich noch in die Hauptstraße Copacabanas und gönne mir um 21 Bolivianos ein ausgiebiges Frühstück,bestehend aus frisch gepresstem Orangensaft, Mate de Coca und einem Avocado- Käse- Sandwich.

    Gut gesättigt gehe ich zum nah gelegenen Hafen. Ich ergattere einen Platz am Sonnendeck des Bootes und obwohl es während der Fahrt windig ist, ist es heute ausnahmsweise mal nicht kalt, sondern ich bin viel zu dick angezogen.

    Durch den Anblick mit den bis zu 6000 Meter hohen, schneebedeckten Bergen im Hintergrund realisiert man, das der See auf 3800 Metern Höhe liegt und damit der höchste schiffbare See der Welt ist. Inmitten dieses Sees liegt die Wiege der Inka Kultur – die Isla del Sol. Mehrmals täglich legen Fähren von Copacabana ab und erreichen die Insel in gut 2 Stunden. Obwohl es nicht sonderlich weit ist, dauert die Fahrt deshalb so lange, weil wir gefühlt mit 1 km/h über den See tuckern😊.

    Am Boot wird uns angeboten für 30 Bolivianos einen Guide zu nehmen, was ich mache, denn ich will auch ein wenig über die Insel erfahren. Geschichtlich gesehen hat die Isla del Sol nämlich auch ihren Reiz. Der Legende nach soll an diesem Punkt der Sonnengott Inti seine beiden Kinder, den ersten Inka Manco Capac und seine Schwester Mama Ocllo damit beauftragt haben, dem See zu entsteigen und die Inka-Dynastie mit aufzubauen.

    Als wir am kleinen Hafen auf dem südlichen Teil der Insel aussteigen (der nördliche Teil ist für Touristen im Moment leider gesperrt), sehen wir gleich eine kleine Ruine, ein ehemaliger Tempel. Der Guide erklärt uns einiges dazu, nämlich das der Innenraum 6,20m hoch ist und infolgedessen die Leute, die diesen Tempel erbaut haben, sehr groß gewesen sein müssen. Daraus geht hervor, dass es such um keinen Inkatempel handeln kann, denn die Inkas waren eher klein. Weiteres Indiz dafür, dass der Tempel schon vor der Inkazeit erbaut wurde ist, dass in Machu Picchu andere Baustrukturen zu sehen sind und hier auf der Isla del Sol die Struktur des Tempels antisismisch ist. Früher war der Tempel mit Gold und anderen wertvollen Materialen dekoriert, die Spanier haben das alles abgenommen, heute sieht man daher nur nich schwarze Steine.

    Ein weiteres interessantes Detail über den Tempel ist, dass er so konstruiert wurde, dass, wenn am 21. September (und nur an diesem Tag) das Licht der Sonne durch die kleinen Fenster des Tempels fällt, an der Decke, bestehend aus 5 Steinblöcken, das Kreuz der Anden zu sehen ist. Faszinierend,oder?

    Dann, nach der Besichtigung des Tempels wandern wir etwa 3 Stunden über die Insel. Diese ist gerade einmal 10 Kilometer lang, 6 Kilometer breit und wird von 3.000 Menschen bewohnt. Idylle pur, nicht zuletzt aufgrund der fantastischen Lage der Insel.

    Wer gerne wandert, ist auf der Isla del Sol genau richtig. Die Insel besitzt ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen, die die einzelnen Sehenswürdigkeiten, Ortschaften, Strände und Bootsanleger miteinander verbinden. Unterwegs trefft ihr auf Alpakas und Lamas, durchwandert Eukalyptuswälder und genießt atemberaubende Ausblicke auf den Titicaca See und die schneebedeckten Gipfel der Cordillera Real von Bolivien. In den verschlafenen Ortschaften gewinnt man Einblicke in das Leben der hiesigen Fischer und Farmer. Vor den einfachen Steinhäusern schlummern Schweine, grasen Esel und krähen die Hähne. Kurz gesagt: Auf der Isla del Sol erwartet einen Idylle mit Traumpanorama unter (meist) strahlendem Sonnenschein.

    Wir kommen am Mirador cerimonial vorbei, wo hauptsächlich Zeremonien für den Regen stattfinden. Zu Mittag essen wir in einem kleinen Restaurant, kurz vor dem Dorf Yumari. Es gibt Titicacaseeforelle, die hervorragend schmeckt. Nach dem Essen haben wir noch etwa 45 Minuten Zeit, die Sonne zu genießen, dann setzen wir unsere Tour Richtung Yumani fort. Dort verabschieden wir uns von unserem Guide.

    Von Yumani laufen wir über trassierte Felder und die berühmte Streintreppe Escalera del Inca, die einst von den Inkas erbaut wurde, hinunter bis zum Bootsanleger Escalara. Auf einer großen Wiese am Ufer haben sich weitere Tagesausflüger versammelt, die erschöpft aber glücklich auf ihre Fähre zurück nach Copacabana warten. Am Bootsanleger gibt es einige, kleine Restaurants mit tollen Blick auf den Titicaca See sowie ein paar Verkaufsstände mit Inca Cola, Bananen, Chips und Eis. Wir können Einheimische beobachten, die fleißig die Feldarbeit verrichten. Um 15.00 fährt mein Boot zurück nach Copacabana. Wieder tuckern wir wirklich langsam dahin und erreichen gegen 17.15 Copacabana, in dem immer noch extrem viel los ist.

    Am Abend treffe ich mich nochmals mit Louisa. Gemeinsam stürzen wir uns noch ein wenig ins Getümmel, schlendern die Marktstände entlang und gehen nochmal gemeinsam Abendessen. Sie fährt morgen weiter nach Cusco, ich zurück nach La Paz.

    Gegen 21.15 bin ich zurück in meinem kleinen Häuschen, mache mir noch ein Feuer im Kachelofen und lasse den Tag gemütluch ausklingen.
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  • Bye, bye Copacabana

    6 августа 2019 г., Боливия ⋅ ☀️ 8 °C

    Heute verlasse ich Copacabana wieder und fahre zurück nach La Paz. Da mein Bus erst um 13.30 geht, kann ich den Tag wieder mal gemütlicher angehen. Eigentlich wollte ich ja ausschlafen, aber die Feierlichkeiten sind immer noch nicht zu Ende und so werden die ganze Nacht und auch früh morgens Böller geschossen. Feiern können sie die Bolivianer 😊.

    Obwohl ich bald munter bin, stehe ich erst gegen halb 9 auf, zu verlockend ist das warme Bett. Dann packe ich, checke aus und mache mich nochmal auf ins Zentrum von Copacabana, vorrangig um Geld zu beheben. Ich stürze mich also ein letztes Mal hinein in den Trubel, suche den ersten von 3 Bankomaten in Copacabana auf, bekomme hier aber kein Geld, denn der ist "Out of Order". Gut, 2 Möglichkeiten habe ich ja noch, an Geld zu kommen, denn mit den 30 Bolivianos, die ich noch besitze, hüpft man selbst in Bolivien einen ganzen Tag lang nicht weit 😊. Bankomat 2 spuckt ebenfalls kein Geld aus, denn der funktioniert nur mit Bankomatkarte der Bank. Visa akzeptiert er nicht. Tja, 1 Möglichkeit habe ich noch, so denke ich, aber Bankomat 3 gibt es nicht mehr. Zumindest finde ich ihn nicht und auch die 3 Personen, die ich frage, wissen nichts davon. Gut, dann muss eben Plan B her. Ich habe noch ein paar Dollar übrig und 20 davon wechsle ich dann in einer Wechselstube in Bolivianos um. So habe ich wenigstens etwas Geld in der Tasche und in La Paz gibt es dann ja genügend Bankomaten. Man muss immer auf alles gefasst sein in diesen kleineren Städten 🤣.

    Nachdem mein eigentliches Vorhaben dann mehr schlecht als recht zu einem Abschluss gebracht wurde, gönne ich mir einen frisch gepressten Karotten-Orangensaft zum Frühstück und gehe wieder zurück ins Hostal Las Olas. Zuerst mache ich noch ein kleines Fotoshooting mit den dort lebenden Alpakas und Llamas und dann mache ich es mir ein letztes Mal auf der herrlichen Sonnenterrasse gemütlich, denn heute ist es ganz schön warm am Titicacasee. Es dauert nicht lange, dann gesellt sich die Babykatze des Hauses zu mir. Zuerst genießt sie meine Streicheleinheiten, dann aber ist sie zum Spielen motiviert und wir blödeln knapp eine 1/2 Stunde rum. So ein süßes Viecherl 😊.

    Da ich meine Rückfahrt wieder mit Turisbus gebucht habe, werde ich wieder vom Hotel abgeholt und zum Hotel in La Paz gebracht. Eigentlich war 13.15 Abholzeit, aber die beiden Herren sind überpünktlich und sind bereits um 12.50 an Ort und Stelle. Da die Hauptstrassen in Copacabana noch immer gesperrt sind, müssen wir zu Fuß zum Hotel Rosario, etwa 1 km entfernt, gehen. Der Busfahrer lässt es sich nicht nehmen, meinen Koffer zu rollen und tragen. Das ist echt ein tolles Service. Turisbus kann ich getrost weiterempfehlen, auch wenn dieser Service teurer ist als eine reguläre Busfahrt von Copa nach La Paz.

    Im Hotel Rosario esse ich noch eine Kleinigkeit zu Mittag, denn ich habe noch knapp eine halbe Stunde Zeit, bevor der Bus abfährt. Eigentlich wollte ich noch im La Capula, das direkt neben dem Las Olas liegt, essen, aber die haben genau Dienstag Mittag geschlossen. Aber auch das Essen im Rosario war sehr lecker!

    Pünktlichst um 13.30 fahren wir in Copacabana weg. Knapp eine Stunde später erreichen wir den Ort Tiquina,wo wir mit der Fähre den Titicacasee überqueren. Die Überfahrt dauert etwa 10 Minuten, dann geht die Fahrt Richtung La Paz auf der Strasse weiter. Heute ist kein so schnelles Vorankommen möglich, denn in jeder Ortschaft findet ein Umzug statt, den wir meist abwarten müssen. Heute ist nämlich Independence Day in Bolivien und es wird noch ein bisschen mehr gefeiert als in den letzten Tagen 😊.

    Als wir in die Nähe von El Alto und La Paz kommen, muss ich wieder feststellen, welch Wahnsinn der Verkehr hier ist. Da ist jede asiatische Großstadt ein Lärcherlschaß dagegen 🤣🤣. Kurz nachdem wir El Alto verlassen und die Straße runter nach La Paz fahren, machen wir noch einen Fotostopp. Ist schon ein faszinierender Ausblick - immer wieder!

    Kurz nach halb 6 komme ich dann im Loki Boutique Hotel im Zentrum La Paz an. In einem alten Kolonialhaus befindet sich das noch recht neue Hotel. Ich hab mir die Suite gebucht, da diese nichtmal 10 Euro pro Nacht mehr kostet als ein normales Zimmer. Hier kann ich mich gut ausbreiten und die nächsten 4 Nächte gut aushalten 😊

    Jetzt muss ich mal einen Bankomaten aufsuchen, denn so ganz ohne Bares lebt es sich auch in Bolivien nicht gut 😊

    So, Mission Bargeld erfüllt, eine herrliche Dusche genommen, Schmutzwäsche abgegeben und jetzt gibt es noch ein leckeres Abendessen im Hotel.

    So witzig. Ich war grad mit dem Abendessen fertig, plötzlich sehe ich bekannte Gesichter das Restaurant betreten. Kai, Michaela und Nils, die deutsche Family, die mit mir auch die Salar de Uyuni Tour gemacht haben. Was für ein Zufall. Ich bitte sie natürlich an meinen Tisch und wir plaudern bis fast 22.00. Morgen treffen wir uns dann nochmal zum Abendessen und anschließend wollen wir noch Seilbahn bei Nacht fahren.
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  • Tiwanaku

    7 августа 2019 г., Боливия ⋅ 🌙 2 °C

    Heute habe ich gar nicht gut geschlafen, denn ein böser Magen- Darm Infekt hat mich die halbe Nacht am Klo verbringen lassen. Als dann in der früh mein Wecker klingelt, bin ich äußerst unentschlossen, ob ich den heutigen Ausflug zu den Ruinen von Tiwanaku machen kann oder nicht. An Frühstück ist nicht zu denken, so mache ich mir nur im Zimmer einen Tee. Kann ja nicht schaden! Mit leichten Bauchschmerzen und dem Gefühl, ständig auf die Toilette zu müssen, setze ich mich in die Lobby und warte darauf, abgeholt zu werden, immer noch unentschlossen, ob ich krankheitsbedingt absagen oder mitfahren soll. Als ich dann endlich um 8.10 (statt 7.30) geholt werde, fühle ich mich halbwegs bereit, die Tour anzutreten, auch wenn ich immer noch keineswegs fit bin.

    Die 1,5-stündige Fahrt überstehe ich, zwar immer wieder von Bauchkrämpfen geplagt, halbwegs gut. Angekommen in Tiwanaku, ist der erste Weg allerdings zur Toilette. Dank der eingenommenen Kohletabletten, stehe ich aber im Laufe des Tages immer längere Perioden ohne Toilettenbesuch durch und so bin ich froh, geschichtlich wieder einiges dazugelernt zu haben.

    Die Ruinenstätte von Tiwanaku (auch Tiahuanaco genannt) liegt etwa 70km von La Paz entfernt nahe der Stadt Tiawanacu im westlichen Bolivien an der Grenze zu Peru. Auf einer Höhe von 4.000 Metern über dem Meer thront die geheimnisumwitterte historische Stadt in den bolivianischen Anden.

    Tiwanaku bezeichnet sowohl eine Ruinenstätte als auch eine südamerikanische Kultur und ist die wichtigste Ausgrabungsstätte Boliviens. Neben Machu Picchu ist Tiwanaku die bedeutendste Stätte Südamerikas, die noch vor der Landung Kolumbus’ errichtet wurde. Seit 2000 zählt Tiwanaku zum Weltkulturerbe der UNESCO.

    Tiwanaku bedeutet wörtlich übersetzt etwa „Setz dich hin, kleines Lama” und wurde vor etwa 3.000 Jahren, um 1.500 vor Christus errichtet und fungierte ab etwa 300 vor Christus als Verwaltungs- und spirituelles Zentrum der Aymara-Kultur.

    Seinen kulturellen Höhepunkt erreichte Tiwanaku von 600 bis 900 nach Christus, als sein Einfluss bis zur Atacama Wüste in Chile, nach Peru und ins heutige Argentinien reichte. Damals umspannte das Tiwanaku Reich etwa 600.000 km².
    Gegen Ende des ersten Jahrtausends wurde der florierenden Stadt eine Dürreperiode zum Verhängnis, die trotz ausgeklügelter Bewässerungsanlagen große Teile der Ernte vernichtete. Tiwanaku wurde für viele Jahre verlassen und erlangte aufgrund der Macht der Inkas und anderer Völker über die Aymaras nie wieder zu seiner früheren Bedeutung.

    Als Tiwanaku von den Inkas erreicht wurde, war die Stadt bereits etwa 500 Jahre verlassen. Die Inkas errichteten neben den Aymara-Ruinen ihre eigenen Bauwerke und ernannten Tiwanaku sogar in einigen ihrer Mythen zur Geburtsstätte der Menschheit. So behielt Tiwanaku seinen spirituellen und religiösen Charakter bis zum Eintreffen der Spanier.

    Die Konquistadoren nutzten die Ruinenstätte als Lieferant für Baumaterial und zerstörten vieles, was von der historischen Stadt noch übrig war. Die Ausgrabung und Erforschung der Stadt wurde vom österreichischen Ingenieur Arthur Posnansky angeführt. Heute ist von Tiwanaku erst etwa 1% der 10km² großen Gesamtfläche freigelegt, mehrere US-amerikanische Universitäten und bolivianische Institutionen arbeiten an der archäologischen Erforschung von Tiwanaku.

    Tiwanaku ist nicht nur für Kulturinteressierte ein Muss. Zu sehen gibt es Mauern, Treppen und Gebäudereste der Jahrtausende alten Stadt. Das besondere daran ist, dass die über 100 Tonnen schweren Blöcke für die meisterhaft gefertigten Steinmetzarbeiten aus einem Steinbruch in über 20km Entfernung herangeschafft wurden. Wie dies bewerkstelligt wurde, ist nach wie vor ein Rätsel, denn in Tiwanaku war das Rad noch unbekannt.

    Auch die damalige Bearbeitung von Andesit und Diorit, die zu den härtesten Gesteinen zählen, gibt Forschern noch heute Rätsel auf.

    Vom Akapana, einem kleinen Hügel auf der Tempelanlage, lässt sich das gesamte Areal gut überblicken.
    Er dient jedoch nicht nur dem Ausblick, sondern hält noch ein wissenschaftliches Rätsel bereit. Hält man einen Kompass über einen der Steine auf diesem Hügel, beginnt die Nadel wie verrückt zu kreisen – warum dies so ist, können unsere Wissenschaftler bis heute nicht erklären.

    Die Akpana-Pyramide, die noch nicht völlig freigelegt ist, ist das größte Bauwerk Tiwanakus mit einer Länge von ca. 205 Metern und einer Breite von ca. 185 Metern besteht es aus insgesamt sieben Terrassen. Über eine Treppe an der westlichen Seite gelangt man auf die oberste Plattform, in die ein abgesenkter Tempel oder ein Wasserbecken eingelassen ist. Überreste von Lamas und Menschen, sowie hunderte zerbrochene kunstvolle Keramiken, die mittlerweile im Museum stehen, deuten auf die religiöse Bedeutung der Pyramide hin.

    An dicken Steinmauern geht es am Kalasasaya-Tempel entlang. Östlich des Hauptplatzes liegt ein halb unterirdischer Tempel, von dem eine Treppe mit einem Tor heraufführt. Am Tag der Tagundnachtgleiche geht die Sonne genau im Zentrum dieses Tores auf.

    Wir nehmen die Stufen hinunter zu einem halbversunkenen Tempel, dessen Innenhof mit dicken Mauern umrandet ist. Im Inneren befinden sich drei übermannsgroße Steinskulpturen in Form menschlicher Wesen. Man erklärt uns, dass hier wohl ein rituelles Zentrum der Tiwanaku-Kultur war. Ich bin vor allem von den 175 in der Mauer eingelassenen, steinernen Menschenköpfen fasziniert. Sie zeigen Gesichter unterschiedlichen Ursprungs, wobei einige durchaus Ähnlichkeit mit Alienköpfen (oder wie wir Menschen sie uns vorstellen) besitzen.
    Es wird spekuliert, dass die Köpfe nahegelegenen Stämme der Region, sowohl als auch weit entfernte Stämme, wie Asiaten und Normannen, darstellen. 

    Anschließend geht es weiter zur wohl berühmteste Sehenswürdigkeit Tiwanakus, dem Sonnentor, auch Intipunku genannt. Das etwa drei Meter lange und knapp vier Meter hohe Tor aus vulkanischem Gestein erinnert in seiner Form an einen Triumphbogen und wurde aus nur einem Andesitblock herausgemeißelt.
    Vermutlich aufgrund eines Erdbebens zerbrach es einst in zwei Teile, wurde jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts wieder zusammengefügt und aufgerichtet. Am höchsten Punkt des Tores befindet sich das maskenhafte Gesicht des Schöpfergottes Wiracocha, das rechts und links von zwei gemeißelten Schlangenzeptern flankiert wird. Das Sonnentor diente außerdem der Errechnung von astronomischen Daten. So war den Tiwanaku bereits bekannt, dass das Jahr exakt 365,25 Tage hat.

    Fundstücke aus Tiwanaku sind in dem kleinen Museo Ceramico ausgestellt, welches zu den Gefäßen, Figuren und Schmuck aus Ton und Keramik auch englischsprachige Erklärungen zur Verfügung stellt.

    Im zweiten Museum, dem Museo Litico Monumental, dem modernen, mit Spenden erbauten Haus – und Hofmuseum Tiwanakus, ist der Star der Ausstellung, eine massive 7,30 Meter hohe Statue Monolito Bennett, die bis 2002 einen Platz in der Hauptstadt La Paz zierte und vor der Verwitterung und Zerstörung hierher gerettet wurde, ausgestellt (leider darf man im Museum nicht fotografieren).

    Die Statue trägt den Namen von Wendell Bennett, Archäologe des American Museum of Natural History in New York, der die mächtige Figur bei Ausgrabungen Ende Juni 1932 in den unterirdischen Tempeln von Tiwanaku entdeckt hat. Das Museum beeindruckt mich. Ich tauche tief in die Geschichte dieses besonderen Ortes ein. Das Museum beinhaltet eine große Sammlung von Artefakten, Töpfereien, Werkzeugen und Mumien, die hier vor Ort ausgegraben wurden.

    Einige hundert Meter entfernt von den Museen und der Ausgrabungsstätte Tiwanaku liegt Puma Punku (Aymara: Puma für Puma und Punku für Tür, also soviel wie „Tür des Pumas“), der größte aus monolithischen Bauten bestehende Tempelkomplex von Tiwanaku. Überall liegen schwere Granitblöcke wie Bauklötze in einem Kinderzimmer. Einige sind bis zu 8 Meter lang und über 100 Tonnen schwer. Das Mysteriöse – die fein geschnittenen, glatten Steinblöcke tragen keinerlei Meißelspuren, haben perfekte rechte Winkel und sind mit hoher Präzision aneinander gefügt. Einige sind so perfekt gefertigt, dass man nicht mal eine Nadel einklemmen könnte. Dieser Ort gibt uns allen einige Fragen auf, die aber bis heute selbst von renommierten Wissenschaftlern nicht gelöst werden konnten.

    Am Ende der Tour bin ich, obwohl es mir heute Magen-darmmäßig ja nicht so gut ging, begeistert von diesem Ort, der mehr Fragen als Antworten hinterlässt, aber gerade das macht Tiwanaku für mich zu einer der faszinierendsten antiken Stätten Südamerikas. Wer in La Paz ist, sollte sich Tiwanaku nicht entgehen lassen.

    Beim Rückweg steige ich in El Alto bei der Station der Linea Azul aus um den restlichen Rückweg mit der Seilbahn anzutreten. Mich plagen immer noch Bauchkrämpfe, aber zum Glück gibt es ja auch bei den Seilbahnstationen Klos. So lerne ich auch davon heute jede Menge kennen 🤣.

    Gegen 16.30 bin ich wieder zurück im Loki Boutique Hotel. Ich beschließe, mich erstmal eine Runde hinzulegen, denn am Abend möchte ich halbwegs fit sein, denn ich treffe mich nocheinmal mit Michaela, Kai und Nils, der deutschen Familie, die ich auf der Salar Tour kennengelernt habe, zum Abendessen. Als ich um 18.15 aufstehe, geht es mir tatsächlich besser und ich verspüre sogar ein leichtes Hungergefühl! Das ist immer ein gutes Zeichen!!

    Ich esse eine Suppe, unterhalte mich gut mit den 3en und gegen 20.00 beschließen Michaela, Nils und ich noch eine nächtliche Runde mit der Seilbahn zu drehen. Mit der lila Bahn fahren wir hoch nach El Alto, wo wir traumhafte Ausblicke über das Lichtermeer La Paz haben. Weiter gehts mit silber, dann rot, orange, weiß und hellblau. Bei manchen Stationen steigen wir auch aus, sehen uns ein wenig in der Umgebung um und genießen das nächtliche Flair der Stadt. So sind wir erwa 2 Stunden unterwegs, bevor wir zurück im Hotel sind. Ich nehme noch eine heiße Dusche, denn des Nächtens ist es ja kalt in La Paz und ich bin leicht durchgefroren nach unserer ausgiebigen Seilbahntour. Gut gewärmt und frisch geduscht gehts dann ins Bett, in der Hoffnung, dass diese Nacht besser wird als die letzte!
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  • Expanded City Tour & Cholita Wrestling

    8 августа 2019 г., Боливия ⋅ 🌙 0 °C

    Heute geht es mir zum Glück wieder besser. Ich konnte gut schlafen und mein Magen hat sich auch wieder beruhigt. Juhuuu!! Nichtsdestotrotz lasse ich den Tag gaaanz gemütlich angehen. Ich stehe erst gegen halb 9 auf, wasche mir die Haare, packe für meine morgige Tour zur Death Road das wichtigste zusammen und gehe erst gegen 10.15 frühstücken. Da ich meinen Magen noch nicht überfordern möchte, entscheide ich mich für ein Granola- Joghurt und einen Kamillentee.

    Nach dem Frühstück verlasse ich erst gegen 12.00 gemütlich das Hotel. Ich möchte am Hexenmarkt noch ein paar kleine Souvenirs kaufen, bevor meine Extended Walking Tour um 14.00 beginnt.

    Um kurz vor 2 treffe ich, nachdem ich noch ein paar kleine Souvenirs gekauft und ein wenig in der Sonne am Plaza San Pedro gesessen bin, im Sol y Luna ein, von wo aus meine heutige Tour startet. Die Gruppe ist relativ groß, die Guides sind wieder Daniel und Denise. Es gibt eine kurze Einführung, was uns erwarten wird. Dann starten wir los. Zuerst gehen wir runter zur Hauptstraße, wo wir einen Minibus schnappen, der uns zum Cementario Central bringt. Denise erklärt uns während der Fahrt, wie das Busfahren hier in La Paz funktioniert. Klingt logisch, ich durchschaue es aber immer noch nicht ganz. Eine Fahrt im Minibus ist günstig, kostet gerade mal 2 Bolivianos. Feste Haltestellen und Fahrpläne gibt es nicht, man stellt sich einfach an die Strasse, winkt den gewünschten Bus heran (Direktion des Busses steht immer an der Windschutzscheibe) und hüpft rein. Bezahlt wird beim Aussteigen. Man sagt dem Busfahrer einfach, wo man raus will und schon bleibt der Bus stehen und man kann wieder raushüpfen. Dass so ein Verfahren zu Verkehrschaos führt, kann man täglich in La Paz erleben 🤣.

    Unser erster Stopp ist, wie schon erwähnt, der Zentralfriedhof von La Paz. Diese Ruhestätte für die Paceños ist mit einem österreichischen Friedhof nicht zu vergleichen. Fast wie eine kleine Stadt inmitten von La Paz wirkt dieser Ort. Mehrstöckige Bauten reihen sich hier aneinander, in denen Verstorbene ihre Ruhe finden. 

    Der Friedhof hat schon etwas Beeindruckendes, zugleich aber auch ein wenig Beängstigendes. Hier reihen sich Massen von Gräbern an- und übereinander. Damit Angehörige die höchstgelegenen Grabstätten erreichen, werden Leitern verliehen.

    Vor den meisten Gräbern innerhalb dieser Bauten sind Glasscheiben, um die Gaben an die Toten vor Wind und Wetter zu schützen. Angehörige und Freunde lassen den Verstorbenen ihre liebsten Dinge aus Lebzeiten da. Hinter dem Glas findet man wie in einem Schaufenster ausgestellte Coca Cola, Spielsachen, Blumen, Zigaretten, Fotos, Bier ... all das, was der Verstorbene mochte und was man ihm mit ins Jenseits geben möchte. 

    Insgesamt wirkt dieser Friedhof viel belebter als in Österreich. Es herrscht ein Kommen und Gehen, die Anlage ist sehr schön gestaltet und grün und seit einigen Jahren ist der Friedhof auch Platform für Grafittikünstler aus aller Welt. Irgendwie befremdlich quasi eine Kunstgalarie auf einem Friedhof zu finden. Die meisten Grafittis sind aber wirklich toll.

    Denise und Daniel erzählen viel über Rituale und Gepflogenheiten der Bolivianer was den Tod betrifft. Manche Stories sind ganz schön verrückt, zB.die Tradition bzw. das Ritual der Ñatitas.

    Bei den ñatitas („ñato“ ~ Flachnase/Stumpfnase) handelt es sich um menschliche Totenschädel, die das Jahr über in einem Schrein oder einer Nische in den Häusern der Gläubigen stehen und zur Feier Anfang November mit Blumengirlanden, -kränzen, Wattebäuschen, Mützen und Sonnenbrillen geschmückt werden.  
    Mal sind sie Jahrhunderte alt, seit vielen Generationen in der Familie weitergegeben, mal sind sie geschenkt oder gekauft. Mal sind es verstorbene Verwandte, mal kommen die Schädel aus aufgelösten Gräbern oder waren zuvor Anschauungsmaterial im Medizinstudium. Eines haben sie gemein: Die Seelen der Verstorbenen wohnen ihnen inne und es besteht eine enge Bindung zwischen dem Besitzer und den ñatitas. 

    Bei der Fiesta de las Ñatitas werden Totenköpfe geschmückt und auf dem Cementerio General de La Paz gefeiert, denn sie bringen den Lebenden Glück. Die Tradition stammt aus dem indigenen Volk der Aymara, das in Bolivien etwa 30-40 Prozent der Bevölkerung ausmacht.

    Nachdem wir so viel über den Friedhof und die Rituale der Bolivianer bezüglich Tod erfahren haben, verlassen wir diese gar nicht so leise Ruhestätte und fahren mit der roten Seilbahn hinauf nach El Alto. Dort findet, wie jeden Donnerstag und Sonntag, heute der größte Flohmarkt Südamerikas statt. Dieser erstreckt sich über 400 Häuserblocks und man kann hier alles, wirklich alles, finden, was der Mensch so braucht oder auch nicht. Sollte einem in La Paz oder El Alto jemals was abhanden kommen/gestohlen werden, hier am Flohmarkt in El Alto findet es man mit etwas Suche bestimmt wieder 🤣

    Wenn wir schon in so luftigen Höhen sind, die uns nicht ganz schwindelfrei bleiben lässt (El Alto liegt immerhin auf über 4000 Höhenmetern), dann doch bitte richtig schwindelig; und zwar vor Ungläubigkeit! Denn DAS Spektakel von El Alto schlechthin sind die „Kämpfenden Cholitas“: indigene Frauen, die in traditioneller  bolivianischer Kleidung gegeneinander wrestlen. Und da diese Kämpfe, genauso wie der Flohmarkt, immer Donnerstags und Samstags stattfinden, möchte ich mir das nicht entgehen lassen.

    Das Ticket ist in meiner Extended Walking Tour bereits inkludiert und Daniel teilt diese aus, kurz bevor er uns verlässt und uns einem neuen "Guide" übergibt. Das Ticket sollte man unbedingt aufbewahren, da man diverse abtrennbare Schnipsel auf ihm hat (1x Snack / 2x Toilette / 1x Bustransport).

    In der Halle angekommen, konnte es sich die Touristenhorde dann auf den aufgestellten Plastikstühlen bequem machen. Der erste Kampf war schon voll im Gange und ich kann kaum glauben, was ich da sehe. Eine sehr bizarre Vorstellung, nichtsdestotrotz liefern die Ladies eine Show, die keinen auf den Stühlen bzw. Rängen ruhig sitzen läßt. Wie im Wrestling üblich, gibt es natürlich immer ein Good Girl und ein Bad Girl, beide mit phänomenalem Intro. 

    Nach insgesamt 4 Kämpfen, einer bizarrer wie der andere, ist das Spektakel gegen 19.00 dann auch wieder vorbei. In Bussen werden wir zurück zu unseren Hotels gebracht.

    Müde falle ich ins Bett, immer noch unsicher, was ich vom Cholita Wrestling halten soll. So bizarr es auch sein mag, gesehen haben sollte man es trotzdem, denn wo auf der Welt kann man sonst Cholitas beim Wrestling zusehen. Und jeder kann sich dann sein eigenes Urteil zu dieser Show, die einen trotz allem in seinen Bann zieht, bilden 😊
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  • Death Road

    9 августа 2019 г., Боливия ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute heißt es wieder bald aufstehen, denn es gehts mit dem Bike die Death Road - die Todesstrasse runter.

    „Death Road“, „Camino de la muerto“ oder „Die gefährlichste Straße der Welt“ – die Todesstraße von La Paz trägt viele Namen. Und einer klingt schlimmer als der andere. Doch der Name kommt nicht von ungefähr. Jedes Jahr starben auf der Todesstraße von La Paz 200 Menschen. Die Straße hatte somit das höchste Verhältnis von Toten pro Kilometer Wegstrecke. Und genau deshalb wurde sie 1995 von der Inter-American Development Bank zur weltweit gefährlichsten Straße ernannt. 

    65 Kilometer lang ist die Todesstraße zwischen La Paz und Coroico. Auf dieser Strecke überwindet man satte 3.500 Höhenmeter vom „La Chumbre Pass“ auf 4.000 m bis in den Dschungel der Yungas auf 1.200 m. Fester Straßenbelag und Leitplanken sind hier Fehlanzeige. Dafür machen enge Haarnadelkurven, schroffe Felsenwände, eingespeiste Wasserfälle und bis zu 700 Meter tiefe Schluchten die Straße zu einer Mutprobe. Gepaart mit Regen, Nebel und unvorhersehbaren Erdrutschen verwandelt sich die Verbindungsstraße zwischen La Paz und Coroico zu einer unkalkulierbaren Todeszone.

    Busse, Autos, Mopeds oder gar Lastwagenfahrer passierten die Todesstraße von La Paz täglich und immer wieder kam es zu verheerenden Unfällen. Kein Wunder also, dass der Straßenrand der „Camino de la muerte“ von Kreuzen gesäumt ist.

    Die Todesstraße von La Paz wurde in den 30er Jahren von Kriegsgefangen gebaut und verbindet das Amazonasgebiet im nördlichen Bolivien, die Yungas, mit der bolivianischen Metropole La Paz. Aufgrund der immer wieder eintretenden Unfälle in der Vergangenheit wurde im Jahr 2006 eine deutlich ungefährlichere Umgehungsstraße gebaut. Doch noch immer wird die Todesstraße von La Paz befahren, sowohl von Einheimischen als auch von Touristen.

    1995 stürzten sich die ersten Adrenalin-Junkies die 65 km langen Downhill-Strecke hinab. Man erklärte sie für verrückt. Doch nach und nach fanden immer mehr „gringos locos“ Spaß am Mountainbiken auf der Todesstraße von La Paz und mittlerweile hat sich die „Camino de la muerte“ zu einem lukrativen Touristenmagneten in Bolivien entwickelt. Neben Adrenalin pur bietet die Todesstraße von La Paz jede Menge Downhill Spaß, grandiose Panoramen und einen wundervollen Einblick in die hiesige Dschungellandschaft.

    Auch ich konnte dem Reiz der „Camino de la muerte“ nicht entkommen und wage mich auf eine Mountainbike Tour über die Todesstraße von La Paz . 

    Um 6.45 mache ich mich auf den Weg zum Higher Ground Café, wo um 7.30 Treffpunkt ist. Ich esse noch ein kleines Frühstück, Obstsalat mit Joghurt, um meinen Magen nicht zu sehr zu strapazieren und dann lerne ich auch schon Nate, einen der Guides kennen. Ich muss noch eine Einverständniserklärung unterschreiben und um 7.40 gehts auch schon los zum Bus. Wir fahren erstmal 1 Stunde zum höchsten Punkt der Tour auf 4700m.

    Im Bus erzählt uns Nate erst ein wenig über die bevorstehenden 12 Stunden, dann stellen wir uns gegenseitig vor. Insgesamt 12 Teilnehmer aus Südafrika, Irland, den USA, Frankreich, Österreich und Kanada sind wir auf der heutigen Tour mit 3 Guides.

    Die erste Stunde werden wir auf einer asphaltierten Strasse runterfahren, um uns mit dem Bike vertraut zu machen und richtig bremsen zu lernen, dann erst werden wir die 31 Kilometer lange "alte" Todesstraße erreichen. Für diesen Teil werden wir laut Nate gut 3 Stunden benötigen.

    Der Bus, mit dem wir anreisen, wird uns die gesamte Fahrt über begleiten, sollte man also nicht mehr wollen, kann man jederzeit im Bus fortsetzen. Das ist ja schon mal beruhigend. Ich geb ja zu, ein wenig nervös bin ich schon, aber ich freu mich auch schon sehr auf dieses Abenteuer!

    Nach etwa der Hälfte der Fahrt bekommen wir unsere Sicherheitskleidung. Helm und Handschuhe sind verpflichtend, Hose und Jacke optional. Ich entscheide mich aber für die gesamte Ausrüstung, denn die Überkleidung schützt auch meine Klamotten vor Staub und Schmutz.

    Nach etwa 1 Stunde Fahrt erreichen wir den Parkplatz, wo unsere Downhill-Fahrt beginnt. Da der Parkplatz ja sehr hoch liegt, ist es ziemlich kalt und ich bin froh über die zusätzlichen Kleidungsstücke, die wir bekommen haben. Die Schutzkleidung ist alles andere als hübsch, aber funktional. Nate macht die Sicherheitseinführung, erklärt uns wie man richtig bremst und wir drehen die erste Proberunde auf unserem Bike. Gravity verwendet Bikes aus den USA, die etwa 3000 Dollar kosten und alle 2 Jahre ausgetauscht werden. Auf dem Lenker hängt ein Schild des Mechanikers, der das Bike nach jeder Fahrt kontrolliert. Das ist ja alles schon mal beruhigend.

    Nach den Proberunden mit den Mountainbikes und dem absolut notwendigen Test der Bremsen, gilt es „Pachamama“ zu ehren – ein typisches Ritual der Bolivianer. „Pachamama“ ist Mutter Erde, ihr verdanken die Bolivianer ihr wunderschönes Land und die einzigartige Natur. Eine Flasche 96% Schnaps dreht unter allen Teilnehmer die Runde. Ein paar kurze Dankesworte mit bedächtigem Blick und Salut an „Pachamama“, ein Schlückchen auf den Boden, einer auf den Vorderreifen und ein Schluck in den Mund – wobei ich auf letzteres liebend gern verzichtet hätte.

    Dann gehts endlich los! Der erste Streckenabschnitt der Todesstraße von La Paz führt uns über eine kurvige Asphaltstraße. Trotz eiskaltem Gegenwind sausen wir die Serpentinen hinunter. Zwar gibt es auf diesem Streckenabschnitt keine technischen Schwierigkeiten, doch der rege Verkehr durch LKWs und PKWs fordert Aufmerksamkeit. Aber wir machen viele (Foto)Stopps und Nate weist immer wieder auf mögliche Gefahren hin und was zu beachten sei. Ich fühle mich bei unseren 3 Guides wirklich gut aufgehoben und finde super, dass jeder in seinem eigenen Tempo fahren kann. So fühlt man sich keineswegs gestresst und hat nicht das Gefühl, ständig hetzen zu müssen um aufholen zu können.

    Während viele der LKWs und Busse bald schon auf die neue Umfahrungsstraße abbiegen, bahnen wir uns unseren Weg zur alten Todesstraße von La Paz. Nach knapp 1 Stunde Fahrt erreichen wir das gelbe "Welcome Death Road" Schild. Es gibt weitere Sicherheitseinweisungen und ein Gruppenfoto vor dem Schild. Dann sind wir bereit für die gefährlichste Straße der Welt.

    Ab hier wird es dann tatsächlich etwas anspruchsvoller! Die Straße besteht aus Schotter und losen Steine, so groß wie der Kopf eines Kindes. Links neben der Straße geht es bis zu 700 m steil hinab in eine Schlucht, selbstverständlich ohne Sicherheitsbegrenzung. Eine weitere Herausforderung stellt der Gegenverkehr dar. Hinter jeder Kurve könnte ein Auto oder Bus auf uns zukommen, dementsprechend bedächtig fahren wir die ersten scharfen Kurven. Natürlich ist man klar im Vorteil, wenn man zuvor schon mal auf einem Mountainbike gesessen hat, aber letztlich hält sich die technische Herausforderung in Grenzen und mit der entsprechenden Aufmerksamkeit und Vorsicht kann wirklich jeder die Todesstraße von La Paz bewältigen.

    In regelmäßigen Abständen machen wir eine Pause. Die Guides erklären uns die nächsten schwierigen Schlüsselstellen und weisen auf potentielle Gefahren hin, so dass auch wirklich nichts passieren kann. Natürlich kommen sie nicht drum herum, uns regelmäßig auf die zahlreichen Kreuze der hier verstorbenen Menschen aufmerksam zu machen und uns die Geschichte dazu zu erzählen. Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass mein Gedanken-Karussell dabei nicht in Bewegung kommt.

    Etwa dreieinhalb Stunden dauert die Abfahrt vom „La Chumbre Pass“ bis nach Coroico. Unterwegs bekommen wir nicht nur eine Extraportion Adrenalin, sondern auch fantastische Panoramablicke auf den hiesigen Dschungel mit den eingespeisten Flüssen und Coca-Felder. Wir durchqueren einen 100 Meter tiefen Wasserfall mit stetigem Blick in die tiefe Schlucht. Das absolute Highlight auf der Tour ist sicherlich ein Aussichtspunkt auf halber Strecke, der quasi zum Sinnbild und beliebtesten Fotomotiv der Todesstraße von La Paz geworden ist.

    Die Herausforderung beim Mountainbiken auf der Todesstraße von La Paz liegt  nicht im technischen Anspruch, sondern vorrangig in der Beschaffenheit der Straße, denn der grobe Schotter ist tückisch und kann einen schnell zu Boden werfen. Auch beim falschen Einsatz der Bremsen fliegt man im hohen Bogen über den Lenker. Das alles sind aber Faktoren, die mit etwas Vorsicht von jedermann bewältigt werden können.

    Leider gibt es immer Teilnehmer, die ihre Grenzen nicht kennen und übermütig werden. Ich jedoch habe viel zu viel Respekt vor der Straße, sodass ich mein Tempo immer anpasse. Vom vielen Bremsen tun einem die Finger bzw.Arme und Hände zwar irgendwann ziemlich weh und ich befürchte morgen einen heftigen Muskelkater zu haben, aber Adrenalinjunkie war ich noch nie und so kann ich auch die tollen Ausblicke ein wenig genießen. Letztlich ist das eigene Ego beim Mountainbiken auf der Todesstraße das größte Sicherheitsrisiko. Einer Teilnehmerin unserer Gruppe wird  genau das zum Verhängnis. Auf halber Strecke übersieht sie einen Stein, ihr Rad kommt ins Schleudern und sie geht über den Lenker. Zum Glück landet sie auf dem Boden und nicht in der nur 2 Meter entfernten Schlucht. Sie bleibt unverletzt!!!

    Auf den letzten Metern merkt man auch den Temperaturunterschied deutlich. Waren wir alle anfangs dick eingepackt, fahren wir die letzten Kilometer kurzärmlig die Todesstrasse runter.

    In Coroico angekommen, sind wir alle müde, aber happy unverletzt die Todesstraße bewältigt zu haben. Wir lassen unsere Mountainbike Tour über die Todesstraße von La Paz in einer "Animal Rescue" Lodge im Dschungel mit sehr netten Gesprächen und einem Mittagsbuffet ausklingen.

    Das Mountainbiken auf der Todesstraße von La Paz war ein Abenteuer, vielleicht auch eine Dummheit oder ein unnötiges Wagnis. Fakt ist: Wer seine Grenzen und Fähigkeiten kennt und aufmerksam bleibt, der kann die Todesstraße von La Paz ohne Furcht und Gefahr bezwingen. Es lohnt sich, allein schon wegen der wundervollen Panoramen und dem Fahrspaß!

    Gegen 15.30 treten wir den Rückweg nach La Paz an. 3,5 Stunden gehts über die kurvige Umfahrungsstraße zurück in den Regierungssitz Boliviens. Die Stimmung bei der Rückfahrt ist berauschend, so berauschend, dass Travor aus Kanada sich völlig mit Cola Rum betrinkt und kurz vor La Paz einen Komplettausfall hat. Der arme Kerl wird das morgen bitter bereuen 😊.

    Als ich gegen 20.00 ins Hotel zurückkomme, treffe ich noch auf Kai aus Deutschland (seine Frau und sein Kind sind bereits wieder in Deutschland angekommen), der beschlossen hat, im Loki Boutique nochmal Abendzuessen. Ich leiste ihm noch etwas Gesellschaft, esse selbst noch eine Kleinigkeit zu Abend und gehe gegen 21.00 in mein Zimmer. Ich bin todmüde (die Todesstraße erforderte viel Konzentration und es war auch körperlich anstrengend, ständig zu bremsen und durchgerüttelt zu werden),muss noch packen und Haarewaschen und freue mich einfach nur auf mein Bett!

    Unglaublich, aber wahr, dies war schon mein allerletzter Tag in Bolivien. 4,5 Wochen sind wahnsinnig schnell in diesem wunderbaren Land vergangen! Morgen gehts dann weiter nach Peru!!
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  • Bye Bolivia - Hello Peru

    10 августа 2019 г., Перу ⋅ ⛅ 3 °C

    Wieder läutet der Wecker sehr bald, dabei würde ich gerne wieder mal ausschlafen 😊. Aber mein Flug geht bereits um 10.00 und laut Fluggesellschaft soll man bei internationalen Flügen 2 Stunden vorher einchecken. So lasse ich mich um 6.30 vom Loki Boutique Hotel abholen und zum internationalen Flughafen El Alto fahren. Ein bisschen wehmütig ist mir schon zumute, als ich einen letzten Blick auf La Paz (diesesmal sogar bei Sonnenaufgang) werfe. Bolivien hat mir so viel schönes geboten und jetzt ist die Zeit auch schon wieder vorbei. Aber ich freue mich natürlich auch, zurück nach Peru zu kehren, immerhin habe ich die Zeit dort letztes Jahr so sehr genossen.

    Da der Verkehr am Morgen sogar in La Paz noch halbwegs zivilisiert ist, bin ich bereits um 7.15 am Flughafen. Zum Glück kann ich gleich einchecken und gehe anschließend erstmal frühstücken. Coca-Tee und Pie de Limon.

    Dann drehe ich noch eine kleine Runde am Flughafen,viel gibt es hier allerdings nicht, da der Flughafen auch nicht groß ist.

    Die Ausreise aus Bolivien geht unkompliziert von statten und so raste ich halt ein wenig in der kleinen Abflughalle, in der kaum andere Personen sind als ich. Das Boarding bei Amaszonas beginnt wieder pünktlich und so verlassen wir La Paz 15 Minuten vor der eigentlichen Abflugszeit.

    Der Flug verläuft ruhig und da Peru zeitmäßig eine Stunde hinter Bolivien ist, lande ich exakt um die selbe Uhrzeit wie ich weggeflogen bin, nämlich um 10.00. Der Anflug auf Cusco war faszinierend, mit all den Bergen und schneebedeckten Gipfeln. Die Einreise verläuft auch problemlos und schon habe ich meinen Peru-Stempel im Pass. Bevor ich mir ein Taxi suche, lasse ich mir noch meine übriggebliebenen 50 Bolivianos in Soles wechseln und hebe Geld ab. Dann nehme ich mir für 30 Soles (knapp 7,5 €) ein Taxi zum Plaza de Armas, denn diesesmal habe ich ein sehr zentrales Hotel gewählt, das Inca Wasi Plaza. Das viele bergaufgehen letztes Jahr war auf Dauer einfach zu mühsam 😊

    Nach dem Einchecken kommt ein Repräsentant von Viva Tours zu einem Briefing für den morgigen Inca-Jungle Trail vorbei. Er erklärt mir die genaue Route, was mitzubringen ist und überreicht mir meine Tickets für Machu Picchu und die Zugfahrt.

    Da ich heute und gestern so bald raus mußte, gönne ich mir nach dem Briefing ein kurzes Nickerchen. Das tut richtig gut. Anschließend packe ich alles, was ich für meine 4-tägige Tour brauche, zusammen und gönne mir dann eine 60-minütige Massage für 45 Soles (knapp 12 €). Die Massage ist überraschend gut und ich kann sie in vollen Zügen genießen. Herrlich, wenn auch mal ein etwas relaxterer Tag zwischen meinem dichten Programm ist.

    Bevor ich mich um 19.00 mit Babsi treffe, schlendere ich noch über den Plaza de Armas, den ich letztes Jahr so gerne hatte und woran sich auch heuer nichts geändert hat. Irgendwie komisch, wieder da zu stehen, wo ich schon letztes Jahr so viel Zeit verbracht habe. Cusco hat nichts an Charme in diesem Jahr verloren 😊.

    Den Abend verbringe ich dann noch ganz gemütlich mit Babsi. Da wir uns das letzte Mal in Potosi gesehen haben,gibt es viel zu erzählen. Beim Italiener essen wir gut und ratschen viel. Anschließend gehen wir noch in eine Bar auf einen Drink. Da wir beide müde sind, gehen wir gegen 22.00 ins Hotel. Ich muss mal wieder mehr als 6 Stunden schlafen 😊 Morgen steht wieder ein langer und actionreicher Tag bevor!
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  • Inka Jungle Trail Tag 1

    11 августа 2019 г., Перу ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute Nacht konnte ich leider wieder nicht so gut schlafen. Nicht, weil es mir schlecht gegangen wäre, sondern meinem direkten Zimmernachbarn. Das Inca Wasi Plaza ist echt ein nettes Hotel, aber extrem hellhörig. Es ist, als wären keine Wände zwischen den Zimmern und so durfte ich heute Nacht mehrfach miterleben, wie sich mein armer Nachbar übelst übergeben musste. Es war, als stünde ich direkt daneben und hat mir einiges an Schlaf gekostet. Andererseits war ich froh, dass nicht ich an seiner Stelle war 😲.

    Um kurz vor halb 7 stehe ich auf, packe, gehe frühstücken und checke aus. Mein Gepäck wird die nächsten 4 Tage im Inka Wasi verbringen, denn auf dem Inka Jungle Trail kann ich nur einen kleineren Rucksack mitbringen.

    Um kurz nach halb 8 holt mich Carlos, unser Guide für die nächsten Tage, ab. Es geht gleich weiter zur Mitte der Plaza de Armas, wo wir weitere Teilnehmer auflesen. Insgesamt sind wir 15 Personen.

    Obwohl wir alle gegen 7.30 im Bus sind, verlassen wir Cusco erst gegen halb 9, denn Carlos und der Busfahrer verschwinden einfach aus dem Bus und lassen uns knapp 1 Stunde warten, ohne zu wissen warum.

    Gegen 11.00 erreichen wir dann unseren Abfahrtspunkt Abra Malaga zum Biken, denn die erste Strecke des Trails legen wir auf dem Fahrrad zurück. Wir starten auf 4300m und werden auf 1250m übernachten - es gilt also wieder viele Höhenmeter zu überwinden.
    Als wir unser Equipment bekommen, bin ich nicht sonderlich begeistert. Es ist alt, stinkt und der Helm ist viel zu groß. Austauschen geht nicht, denn es gibt keine anderen Größen 😲. Vielleicht bin ich nach der tollen Ausrüstung, die ich bei der Death Road bekommen habe, etwas verwöhnt, aber das hier ist echt nicht fein. Carlos, unser Guide ist beratungsresistent, er ist mir leider gar nicht sympathisch (und so wie mir geht es einigen anderen aus der Gruppe auch).

    Nach einer kurzen Einweisung gehts auch schon los. Nicht langsamer als 25 km/h sollen wir fahren, sonst können wir, laut Carlos, den Zeitplan nicht einhalten. Gehts noch? Ich fahre so langsam wie ich mich wohlfühle, ebenso andere. Immerhin will ich die Fahrt ja auch genießen!

    Nach der ersten halben Stunde Abfahrt machen wir bei einem Aussichtspunkt unsere erste Pause. Ein echt schönes Fleckchen! Dann geht es eine weitere Stunde, größtenteils bergab, weiter.

    Gegen 14.15 erreichen wir dann den Ort, an dem es Mittagessen gibt. Es gibt Buffet, mit reichlich Auswahl und es ist etwas Zeit, die anderen der Gruppe kennenzulernen.

    Gegen 15.00 gehts dann aber auch schon wieder weiter nach Santa Maria, wo wir heute übernachten werden. Ich teile mir mit 4 anderen Mädls aus England ein Zimmer. Die Unterkunft ist einfach, aber sauber und es ist seit Wochen mal wieder schön warm!😊

    Während alle anderen Wildwasserrafting gehen, mache ich es mir in der Unterkunft ein wenig gemütlich. Ich brauche mal eine kleine Pause. Obwohl es nur kaltes Wasser gibt, nehme ich eine ausgiebige Dusche und setze mich dann auf die provisorische Dachterasse, genieße die Wärme und lese ein wenig. Mal nichts tun kann auch schön sein 😊

    Gegen 19.00 kommen die anderen vom Rafting zurück. Um 19.30 gibt es Abendessen. Suppe und Hühnchen. Carlos gibt sich mittlerweile Mühe, er wird mir schon sympathischer. Zum Glück 😊. Besonders sympathisch macht er sich, als er verkündet, dass unsere Rucksäcke morgen mit einem Auto zum Endziel transportiert werden können. Da ich mal wieder viel zu viel eingepackt habe,bin ich sehr froh über diese Option, denn morgen steht ein 9- stündiger Fußmarsch auf dem Programm, bei dem es ständig bergauf und bergab gehen wird. Da kommt es mir zugute, nur mit einem kleinen Rucksack unterwegs sein zu müssen.

    Um 20.30 sind wir alle bereits im Bett. Wir sind ganz schön geschafft von diesem ersten Tag und morgen ist bereits um 6.00 wieder Tagwache. Wir alle brauchen eine gute Portion Schlaf!!

    In diesem Sinne: gute Nacht!😊
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  • Inka Jungle Trail Tag 2

    12 августа 2019 г., Перу ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute steht die anstrengenste Etappe unserer 4-Tages Tour an. Eine 12- stündige Wanderung, 9 davon reine Gehzeit. Dementsprechend bald heißt es wieder aufstehen, nämlich um 6.00.

    Um halb 7 gibt es Frühstück, Pfannkuchen mit Schokosauce und Rührei auf einem Teller (spannende Kombi 🤣),Brot, Marmelade und Butter. Gut gestärkt verlassen wir Santa Maria gegen 7.15.

    Die ersten 2 Stunden gehen wir halbwegs flach eine Straße den Urubambafluß entlang. Dann biegen wir in einen schmaleren Weg ab. Ab nun heißt es 1,5 Stunden lang bergauf gehen, teilweise ziemlich steil. Was das ganze heute erschwert ist die Hitze, es hat bereits knapp 30 Grad. Nach den ersten 20 Minuten bergauf legen wir eine erste Pause beim "Monkey House" ein. Dort können wir selbstgemachte Schokolade, frische Fruchtsäfte und Inka Tequila verkosten. Außerdem zeigt uns Carlos, wie man Coca-Blätter richtig kaut und wir alle probieren das natürlich auch aus. Nach etwa einer halben Stunde geht unsere Wanderung bergauf weiter. Beflügelt vom Coca geht der nächste Teilabschnitt recht gut voran. Nach ca.einer halben Stunde erreichen wir eine Kaffeeplantage, wo wir die nächste längere Pause einlegen. Hier wird uns gezeigt, wie die Kaffeeproduktion, immer noch per Hand, gemacht wird. Wir bekommen auch einige Kostproben und ich muss sagen, sogar ich, als Nicht-Kaffeetrinkerin finde den Kaffee richtig gut. Nach diesem netten Stopp gehen wir noch ca.15 Minuten, dann erreichen wir den echten Inka Trail. Gut 2 Kilometer dieses historischen Weges legen wir zurück, erklimmen viele Stufen und genießen die tollen Ausblicke! Die Stimmung in der Gruppe ist wirklich super, es macht riesen Spass mit ihnen durch diese schöne Gegend Perus zu wandern.

    Gegen 14.15 ereichen wir eines der Tagesziele, das Restaurant in dem es Mittagessen gibt. Es gibt selbstgemachte Guacamole, hervorragende Suppe und Spaghetti mit Tomatensauce. Da das Essen wirklich vorzüglich schmeckt, essen wir alle ein wenig zu viel und haben dann zum Glück etwas Zeit uns in einer der vielen Hängematten auszuruhen. Herrlich!!!

    Gegen halb 4 gehts dann wieder weiter, nochmals 2 Stunden zu den heißen Thermalquellen. Wir überqueren mehrmals auf Brücken den Urubambafluß, das letzte Mal überqueren wir diesen allerdings in einer Art Gondel, die von Einheimischen betrieben wird. Das ist echt witzig!!

    Gegen 18.00 erreichen wir dann die "Hot Springs". Das warme Wasser ist äußerst wohltuend, vor allem für unsere beanspruchten Beine. Knapp 1,5 Stunden verweilen wir in unterschiedlich warmen Becken. In der Gruppe haben wir echt jede Menge Spass und so verfliegt die Zeit. Gegen 20.00 treten wir dann die Fahrt nach Santa Theresa an, wo wir die heutige Nacht verbringen. Das Hotel ist wieder einfach, aber sauber und es gibt sogar WIFI! Ich teile mir das Zimmer mit Arti und Chantal, den zwei Mädls aus London.

    Um 20.45 gibts noch Abendessen. Die Stimmung ist verdammt gut und wir haben jede Menge zu lachen. Heute hat sich Carlos als wirklich guter Guide entpuppt und auch er genießt noch den Abend mit seiner Gruppe!

    Gegen 23.30 falle ich todmüde ins Bett, während es ein paar andere noch in die Dorfdisco zieht 😊.

    Nächste Etappe des Inca Jungle Trails: Aguas Calientes 😊
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  • Inka Jungle Trail Tag 3

    13 августа 2019 г., Перу ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute dürfen wir etwas länger schlafen,bis 7.00 😊. Nach dem Frühstück werden wir zum Ziplinen gefahren. Nachdem uns Gurt, Handschuhe und Helm angelegt wurden, fahren wir nochmal mit dem Bus zur ersten von 4 Ziplines. Dort erhalten wir eine Einweisung, wie man bremst, welche Körperhaltung wir einnehmen müssen und was zu beachten ist, wenn die Guides entweder orange oder rote Schilder hochhalten. Die erste Zipline ist noch die kürzeste und langsamste, trotzdem bin ich etwas aufgeregt. Es geht über den Urubamba-Fluß, die Zipline ist schon relativ hoch und langsam sieht sie auch gerade nicht aus 😊. Die erste Fahrt kann ich noch gar nicht so recht genießen, viel zu sehr bin ich mit der Bremstechnik beschäftigt. Am Ende stellt sich aber raus, dass alles eigentlich ganz einfach ist und so habe ich ab der zweiten Zipline richtig Spass über den Fluß und durch Schluchten zu rauschen. Und so vergeht das Ziplinen eigentlich viel zu schnell.

    Gegen 11.00 sind wir alle wieder zurück bei der Base, wo wir unser Equipment wieder abgeben und wieder in einen Minibus einsteigen. Dieser bringt uns nach Hidraelectrica, den letzten Ort vor Aguas Calientes, den man mit dem Bus/Auto erreichen kann. Bevor wir unsere 10 Kilometer lange Wanderung entlang der Bahngleise beginnen, gibt es noch ein Mittagessen, das diesesmal aber nicht besonders gut schmeckt.

    Gegen 13.00 gehen wir dann los. Die Wanderung entlang der Gleise ist zwar größtenteils flach, aber dieses Mal muss ich meinen Rucksack tragen, der leider etwas schwer ist. Landschaftlich ist das Wandern entlang der Gleise für mich ok, aber kein Highlight. Wir haben in der Gruppe trotzdem Spass und auch als es mal kurz regnet, tut das unserer guten Stimmung keinen Abbruch. Einmal legen wir aufgrund des Regens eine kleine Pause bei einem der vielen Essensständen entlang des Weges ein, eine kleine Sandwichstärkung schadet ja nicht 😊.

    Etwa 3 Stunden, nachdem wir die Wanderung in Hidroelectrica begonnen haben, erreichen wir Aguas Calientes, auch Machupicchu Pueblo genannt. Wir beziehen unser einfaches Hostal, ich teile mir diesesmal das Zimmer mit Phoebe und Martha aus London. Dann mache ich mich auf Erkundungstour. Hier in Aguas Calientes hat sich seit letztem Jahr nicht viel verändert, nur die Bustickets muss man nun in einem Büro kaufen und nicht mehr direkt am Stand an der Bushaltestelle. Ich kaufe schon mal das Busticket für morgen, denn um 4.30 habe ich keine Lust mich da auch noch anzustellen. Der Preis des Tickets ist vom Vorjahr unverändert und kostet immer noch, für Hin-und Rückfahrt $24. Kein Schnäppchen, aber zu Fuß 1700 Treppen am frühen Morgen hochsteigen freut mich auch nicht.

    Um 19.00 trifft sich die gesamte Gruppe noch zum letzten gemeinsamen Abendessen, anschließend gehe ich ins Bett, morgen muss ich um 4.15 aufstehen!!
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  • Inka Jungle Trail - Tag 4 (Machu Picchu)

    14 августа 2019 г., Перу ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute toppt der Wecker wieder alles, denn er reißt mich unsanft um 4.15 aus dem Schlaf! Bereits um 6.00 ist mein Eintritt nach Machu Picchu, heißt, ich muss mich um 4.45 anstellen um den Bus rechtzeitig zu erwischen.
    Leise ziehe ich mich an, immerhin teile ich mir ja das Zimmer mit Phoebe und Martha aus London. Ich schnappe meine Sachen und schleiche mich hinaus. Vor der Rezeption gibt es eine Toilette, dort absolviere ich meine Katzenwäsche! Zu viel bin ich um diese Uhrzeit ja nicht fähig.
    Da die Rezeption noch nicht besetzt ist,ich aber meinen Rucksack zwischenlagern muss, muss ich den Rezeptionisten leider rausklingeln um das Hostal um 4.40 verlassen zu können.

    Nur ein kurzer Fußweg trennt mich von der Bushaltestelle und als ich dort ankomme staune ich, dass erst recht wenige Menschen dort sind. Die Schlange ist wirklich erstaunlich kurz! Vielleicht 50 Menschen warten schon vor mir auf den Bus. Wie ich das vom letzten Jahr in Erinnerung habe, dürfte das, sobald der Busservice anläuft, recht rasch gehen.

    Ich komme schon in den 3.Bus und bin um kurz vor 6 vor den Toren Machu Picchus. Pünktlichst wird das Tor geöffnet und bereits 5 Minuten nach 6 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Eingang des Waynapicchus, für den ich um 7.00 Einlass habe.

    Da man dafür durch die Citadelle muss, die meisten Personen aber erstmal die andere Richtung einschlagen, habe ich einen Moment Machu Picchu ganz für mich alleine. Ich schlendere durch die Ruinen, entdecke Viscachas, die genau wie ich noch die Ruhe vor dem Sturm genießen und beobachte die noch friedlich grasenden Llamas. Obwohl ich bereits das zweite Mal das Weltwunder Machu Picchu besuche, hat es nichts an Zauber verloren!!

    Kurz vor 7 stehe ich dann vor dem noch verschlossenen Tor zum Waynapicchu. Es sind noch sehr wenige Menschen vor Ort, was mich wieder verwundert. Um 7.10 registriere ich mich als Dritte für die Wanderung und lege los. Zuerst geht es noch ein kurzes Stückchen bergab, dann beginnt der steile Aufstieg. Es gilt gefühlt mehr als 1000 ziemlich ungleichmäßig hohe Stufen zu überwinden. Schon bald schwitze und keuche ich. Trotzdem komme ich ziemlich schnell voran. Das letzte Stück vor dem Gipfel ist so steil, dass ich auf allen Vieren hochklettere, manche Stellen des Aufstiegs sind ziemlich exponiert, aber am Gipfel angekommen vergisst man das alles gleich wieder, denn der Ausblick ist atemberaubend.

    Nach 40 Minuten sehr anstrengendem Aufstieg habe ich es geschafft. Ich bin oben am 2667 m hohen Montaña Waynapicchu, was soviel wie "junger" Berg heißt. Da erst zwei Personen vor mir auf dem recht engen Gipfelplateau sind, kann ich noch tolle Fotos machen und die Ruhe genießen. Den Ausblick auf Machu Picchu selbst fand ich letztes Jahr vom Montaña Machu Picchu zwar ein wenig spektakulärer (da man von dort das typische Postkartenmotiv sieht), dafür ist das Panorama vom Waynapicchu ausgesprochen toll. Ich kann also getrost beide Berge empfehlen!😊

    Gegen halb 9 trete ich den Rückweg an. Ich mache immer wieder Fotostopps und bin gegen halb 10 beim Ausgang von Machu Picchu. Da man, wenn man einen der Berge erklimmt, das Privileg eines nochmaligen Eintritts nach Machu Picchu hat (ansonsten kommt man nicht mehr rein, hat man die Ruinenanlage einmal verlassen), nutze ich erstmal die Toilette und gehe dann nochmal zum Eingang. Ein zweiter Stempel wird auf mein Eintrittsticket gedrückt und schon bin ich wieder drin. Diesesmal halte ich mich nach dem Eingang links, denn ich will zum Guard House, wo um 10.00 Treffpunkt mit Carlos und dem Rest der Inka Jungle Trail Gruppe ist. Es heißt wieder viele Stufen bergauf gehen und jetzt merke ich schon, dass meine Beine vom vielen Stufensteigen müde werden. Nichtsdestotrotz bin ich gut 10 Minuten später, um 9.45, beim vereinbarten Treffpunkt, wo Carlos bereits auf mich wartet. Ich nutze die Zeit, die wir auf die anderen warten, mich ein wenig im Gras auszurasten und den Blick auf Machu Picchu zu genießen. Mittlerweile besichtigen jede Menge Menschen dieses Weltwunder und ich bin froh, schon so früh hier gewesen zu sein, da ich so Machu Picchu ohne Besucher auf mich wirken lassen konnte.

    Gegen 10.30 ist die Gruppe dann vollständig und Carlos erzählt uns noch knapp eine Stunde diverse Fakten über Machu Picchu und die Inkas (zu Hochzeiten, zB.lebten etwa 500 Menschen in Machu Picchu, es benötigte etwa 1000 um diese Stadt zu bauen etc). Es ist interessant, was Carlos uns zu erzählen hat. Nach etwa 1 Stunde müssen wir uns alle dann verabschieden, denn jeder hat andere Rückfahrtickets und daher hat nicht jeder gleich viel Zeit Machu Picchu noch zu erkunden. Ich habe noch knapp eine Stunde, bevor ich mich für den Bus nach Aguas Calientes anstellen muss. Da ich die Citadelle schon am Morgen (und letztes Jahr ausgiebigst) erkundet habe und letztes Jahr die Inka Bridge ausgelassen habe, mache ich dorthin noch eine kleine Wanderung. Ich benötige für einen Weg knapp 15 Minuten. Die Brücke ist aus Steinen gebaut und wurde rege von den Inkas als Zugang zu Machu Picchu genutzt. Faszinierend, was die Inkas damals alles gebaut haben.

    Nach dem Besuch der Brücke trete ich endgültig meinen Rückweg an. Ein paar letzte Fotos dieser faszinierenden Ruinenstadt, ein Babyllama läuft mir noch über den Weg und dann heißt es Goodbye Machu Picchu! Wer weiß, ob ich hier nochmal herkommen werde!!

    Beim Bus vor dem Eingang stehen noch nicht all zu viele Menschen an und so dauert es nicht lange, bis ich in einem der vielen Busse sitze. Gegen 12.30 bin ich wieder zurück in Aguas Calientes. Ich gehe in mein Hostal, hole meinen Rucksack und, da ich einen Bärenhunger habe (ich habe ja noch fast nichts gegessen), setze ich mich zum Italiener in der Main Street Aguas Calientes und genieße herrliche Kürbisgnocchi.

    Gestärkt gehe ich zum Bahnhof, wo es vor Menschen nur so wimmelt. Mein Zug soll eigentlich um 14.55 abfahren, aber aufgrund eines kleinen Erdrutsches auf der Strecke Aguas Calientes - Ollantaytambo, gibt es zahlreiche Verspätungen. So auch bei meinem Zug, der erst über eine Stunde nach der eigentlichen Zeit abfährt.

    Die Zugfahrt im Panoramazug ist, gensuso wie letztes Jahr, wieder toll. Witzigerweise teile ich mir mein Viererabteil mit 2 älteren Österreichern und ihrem Guide, die in 16 Tagen 4 Länder Südamerikas bereisen. Die ganze Fahrt über gibt es was zu plaudern und so vergeht die knapp 2- stündige Fahrt recht zügig. In Ollantaytambo angekommen, wartet auch schon ein Guide mit einem Schild mit meinem Namen drauf und nach knapp 1,5 Stunden Fahrt, ereichen wir Cusco gegen 20.00.

    Ich hole noch meinen Koffer aus dem Inka Wasi Plaza Hotel und checke dann im Nao Victoria Hostal, meine Bleibe für die nächsten 3 Nächte, ein. Das Hotel ist recht neu, in einer super Lage (nur 70 m vom Plaza de Armas entfernt) und mein private room ist schön groß und, dank Heizkörper, warm. Ich bin schon so müde, dass ich es nur noch kurz ins hoteleigene Restaurant schaffe. Um kurz vor 22.00 falle ich dann fix und foxi ins Bett!

    Morgen werde ich es mal ruhiger angehen!!
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