Myanmar/ Birma /Burma

November - December 2019
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  • Day 6

    Start unserer Fahrradtour

    November 20, 2019 in Myanmar ⋅ ☀️ 24 °C

    Es ist 6:30 Ortszeit, mein Wecker schreit uns aus dem Schlaf. Wir wollen um 7 Uhr beim Frühstück sein, denn darauf sind wir schon gespannt. Das Restaurant befindet sich im 11. Stock auf dem Dach und wir erwarten einen sensationellen Ausblick. Die Sonne ist gerade erst aufgegangen also stehen unsere Chancen wirklich gut. Um 8 Uhr werden wir dann schon abgeholt von unserem Guide und wir fahren erneut nach Amarapura, wo schon Fahrräder auf uns warten.
    Als wir im Restaurant ankommen, werden wir von freundlichen, stets sehr jungen Burmesen begrüßt "Mingalaba" und schon stehen wir vor einem großen Buffet mit sowohl einheimischen, also auch "internationalen" Leckereien. Erschocken sind wir allerdings von den Menschenmassen hier. Wo kommen all die Touris her?!? Seit wir hier eingecheckt haben, sind uns nur ein paar unnötig laute Chinesen aufgefallen. Hier oben allerdings hörten wir auch wieder vermehrt deutsche Stimmen, fast überwiegend älteren Semesters. Aber eben auch rudelweise Chinesen. Lea hat es in ihrem Blog schon ganz gut beschrieben, die Chinesen sind in Myanmar nicht sehr gerne gesehen. Sie buchen ihre Reisen über chinesische Agenturen, fahren mit chinesischen Busunternehmen umher, schlafen überwiegend in chinesischen Hotels und bringen den Burmesen leider finanziell nicht viel. Außerdem haben sie kein Benehmen, sind respektlos und sehr laut (Aussage von unserem Guide), sie fassen sogar Mönche an, hier ein absolutes No Go!!!
    Tja nun...wie soll ich es anders ausdrücken, aber unser Guide hatte damit vollkommen recht. Sie stehen in Massen am Buffet, drängeln sich vor, schmieren sich ihr Toast direkt am Buffet und essen es dort auch gleich, so dass selbst die Angestellten kaum eine Chance haben, Kaffee oder Essen nachzufüllen. Wir haben wirklich gestaunt, wie man so dermaßen unverschämt sein kann. Aber schimpfen nützt auch nichts, denn sie verstehen meist nicht mal die einfachsten Wörter auf englisch. Das wäre verlorene Energie und die brauchen wir schließlich heute. Am Ende finden wir einen zauberhaften Platz im halboffenen Bereich des Restaurants und lassen uns unser bunt zusammengewürfeltes Frühstück schmecken.
    Gut gestärkt kann es also losgehen.
    Wir erhielten in Amarapura unsere Mountainbikes und schon strampelten wir durch enge und viel befahrene Straßen an Märkten und Ständen vorbei, überall herrscht geschäftigesTreiben und wir haben ganz schön zu kämpfen unserem Guide zu folgen, auf den chaotischen Verkehr zu achten, den Locals zurück zu winken und immer wieder nach links und rechts zu schauen, was die Leute hier so produzieren und verkaufen. Plötzlich biegen wir dann auf eine Hauptstraße ab, unser Guide legt nochmal einen ordentlichen Zahn zu und wir haben Mühe am Mann zu bleiben. Es ist jetzt schon ordentlich warm und bei diesen Temperaturen über eine Schnellstraße zu jagen, hat schon Stil. Dass wir ununterbochen angehupt und von Fahrzeugen wie Mopeds, PKW und LKW im affenzahn überholt werden...nun ja...auch schon pikant. Aber also wir dann 2 mehrspurige Kreisel vor uns hatten, dachte ich kurz " das ist doch irre, sind die bekloppt?!".
    Tatsächlich meisterten wir diese aber souverän und danach wurden die Straßen wieder ruhiger. Außerdem luden wir unsere Räder noch auf eine Fähre, oder wie wir sagen würden, eine längliche Nusschale mit Motor, um den Fluss Myitnge zu überqueren. Aus diesem Fluss beziehen die Locals ihr Gold zur Blattgoldsherstellung, weswegen sie ihn auch den Goldenen Fluss nennen. Wir fuhren außerdem an Reisfeldern vorbei, Bananenplantagen und Lotusblumenplantagen. Immer wieder blitzten in der Ferne goldene Kuppeln kleinerer Stupas oder Pagoden auf, oft bekamen wir Klosterruinen zu sehen. Hier waren wir den Einheimischen so nah wie noch nie. Gelegentlich hielten wir an, um Fotos zu machen oder um größere Ruinen zu besichtigen. Wir machten Halt um die zuvor gekauften Betelnüsse zu probieren, die zerkleinert in ein Betelblatt gerollt und gekaut werden. Sie wirken durchaus berauschend, deswegen haben wir alles nach kurzem Kauen wieder ausgespuckt, was auch typisch hier ist. Und sie schmecken bitter und lassen die Zunge leicht taub werden.
    Danach setzten wir uns in ein Teehaus, ein Familienbetrieb, bestellten Kaffee und bekamen einen typisch burmesischen Kuchen gefüllt mit Kokosnussraspeln und Zucker...super süß aber auch super lecker.
    Danach radelten wir nur noch ein kurzes Stück weiter und hielten zum Lunch bei einer weiteren Familie, die die zuvor schonmal erwähnten Zigarren herstellt. Hier wurde uns die Produktion per Handarbeit nochmal genau erklärt und danach gab es einen köstlichen Snack aus traditionellem Teeblattsalat und viel Obst. Hier wurden wir dann von unserem Fahrer abgeholt und die Fahrräder auf einen kleinen Laster geworfen und wir wurden zurück ins Hotel gebracht. Den Nachmittag ließen wir dann entspannt im Hotel ausklingen. Unser Hintern tat von den harten Sätteln ganz schön weh.
    Wir aßen Abendbrot im Hotelrestaurant mit wunderschönem Ausblick auf die nächtliche Skyline Mandalays und tranken Myanmar Lagerbier. Mjamjam.
    Morgen haben wir einen ganzen Tag zur freien Verfügung, wir wollen ihn ruhig angehen lassen, vielleicht einen Markt besuchen, was zu Essen jagen....mal sehen...

    Da wir häufig auch zwischendurch anhielten um Fotos zu knipsen, habe ich nicht überall einen Footprint hinterlassen, sondern nur im Nachhinein ein paar besondere altertümliche Stätten herausgesucht und markiert. Die folgenden Bilder haben wir also auf der gesamten, etwa 22km langen Route gemacht.
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  • Day 6

    Me Nu Brick Monastery

    November 20, 2019 in Myanmar ⋅ ☀️ 27 °C

    Ich habe diesen Ort liebevoll Fledermausland getauft...quasi im Ergeschoss liegt eine Art Kellergewölbe, aber halt eben im Erdgeschoss...ebenerdig....dort gibt es ellenlange Gewölbetunnel, die an den jeweiligen außenliegenden Gängen auch wieder nach draußen führen. Geht man aber mal ein paar Meter ins Innere, flattern einem massenhaft Fledermäuse um die Ohren, teils so dicht, dass man den Windhauch spüren kann, den sie hinterlassen....je tiefer man hineingeht, desto dunkler wird es, stockfinster um genau zu sein und doch auch etwas gruselig. Also treten wir lieber den Rückzug an und erobern die oberen Stockwerke...ist doch etwas angenehmer hier oben ;)Read more

  • Day 7

    Zay Cho Market

    November 21, 2019 in Myanmar ⋅ ☀️ 27 °C

    Der heutige Tag startete mit Ausschlafen und einem entspannten, ausgiebigen Frühstück auf dem Hoteldach. Das Restaurant war nahezu leer und wir wurden rundum betüdelt, denn der Rest der Gäste waren die hier unbeliebten Landesnachbarn. Wir wühlten uns ohne boxen und kneifen zu müssen durch das komplette Buffetsortiment und der Kaffee wurde uns am Tisch nachgegossen. So kann der Tag nur gut starten.
    Wir haben uns auch schon für ein kleines Ausflugsziel entschieden. Es geht zum einheimischen Markt, der sowohl draußen als auch im mehrstöckigen Gebäude täglich großen Andrang findet...wohl überwiegend bei den Einheimischen.
    Wir nahmen heute mal ein Tuk Tuk, anders als in Yangon die hiesige Taxivariante.
    Der Markt selber war gigantisch. Rund um das Gebäude herum dicht an dicht ein Marktstand nach dem nächsten, teils sogar in 2er Reihen. Es roch nach Gewürzen, getrocknetem Fisch, gerupften Hühnchen, Seife, nach Stoffen und oft auch einfach nur nach Plastik. Nach einer Runde außerhalb stürzten wir uns todesmutig ins Innere. Auch hier lagen die Stände so dicht nebeneinander, dass kaum Luft zum Atmen blieb. Die Gänge waren so schmal, dass teilweise keine 2 Menschen nebeneinander passten. Die Highlights des Tages waren dann ganz offensichtlich wir, denn außer uns haben wir weit und breit keine weiteren hellhäutigen Touristen sehen können. Nach knappen 20min Umherstreifen haben wor uns bereits das erste Mal gnadenlos verlaufen, was anfangs wie ein System an Gängen schien, entpuppte sich als großer Irrtum. Trotzdem schlenderten wir tapfer weiter an Ständen mit hunderten verschiedener bunter Stoffe, Elektronikartikel, Spielzeug, Klamotten, Schuhen, Drogerieartikeln und Weihnachtsdeko ( nebenein ein wirklich skurriler Anblick bei gefühlten 40 Grad in der Halle). Im zweiten Stockwerk war das Klima dann ein wenig besser, unsere Orientierung aber auch hier nicht wirklich. Wir drehten unsere Runden, ließen uns von den Verkäufern bestaunen, hielten einen kurzen Schwatz mit einem Mann, der gut englisch konnte und bahnten uns dann langsam und mühsam wieder den Weg nach draußen. LUFT!!! Heiße Luft zwar aber trotzdem herrlich!
    Nach einigen kleinen Einkäufen unsererseits beschlossen wir ein einheimisches Teehaus aufzusuchen. Dank Google Maps, einem kleinen Fußmarsch und ein wenig Suchen, fanden wir dann auch eins und bestellten und Kaffee und Pfannkuchen mit Bananenfüllung und Zucker...super lecker und ein netter Snack für zwischendurch.
    Souverän meisterten wir dann auch den Rückweg zum Markt, kauften noch etwas Obst und nahmen uns ein Tuk Tuk zurück zum Hotel.
    Für heute soll es reichen, denn morgen und die nächsten Tage erwartet uns noch ein recht straffes Programm. Nach einer erfrischenden Dusche werden wir gleich noch unser Abendbrot jagen und recht früh ins Bett, denn morgen sollen wir schon um 5:30 wieder abgeholt werden zur Bootsfahrt in die Tempelstadt Bagan. Hoffen wir mal, dass dieses Mal alles klappt :D
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  • Day 7

    Bootsfahrt nach Bagan

    November 21, 2019 in Myanmar ⋅ 🌙 20 °C

    Wir haben Stellung bezogen...es kann losgehen

    Um 6:30 Ortszeit legte unser Kutter ab und die gut 10stündige Fahrt einmal den Irrawaddy River hinunter sollte beginnen. Im unteren Deck befanden sich unsere reservierten Sitzplätze, ähnlich aufgebaut wie in einem Flugzeug. Der Raum wurde auf gefühlte 5°C herunter gekühlt und somit beschlossen wir, dass es auf dem Oberdeck sicher auch ganz schön ist. Es wehte noch ein verhältnismäßig kühler Wind um diese Uhrzeit, die Sonne machte gerade mal Anstalten aufgehen zu wollen. Hier oben gibt es eine kleine Bar, der Barkeeper begrüßt uns überschwenglich und wir halten einen angenehmen Plausch. Die Sitzgelegenheiten direkt vor der Bar sind überdacht, während der hintere Teil quasi das Sonnendeck bildet mit hölzernen Liegestühlen und einer kleinen Treppe nach unten in den Küchenbereich.
    Wir erhalten ein köstliches Frühstück und auch ein Mittagessen sind im Fahrpreis inklusive.
    Die restlichen Passagiere sind bis auf eine Japanerin alle aus Europa, wir sind insgesamt ungefähr 15 Mann (vielleicht auch 17, ich hab nicht gezählt) und Platz ist auf dem Boot für mehr als das Doppelte...also keine Gefahr sich hier auf die Füße zu treten...soweit so angenehm.

    Als wir endlich ablegen, geht am Horizont bereits die Sonne auf, wir können ein paar herrliche Bilder machen und einfach den Ausblick genießen. Der Irrawaddy ist ein recht breiter Fluss, wenn der Wasserstand seine normale Höhe erreicht hat. Zur Regenzeit tritt er auch gerne mal über das Ufer, weshalb die Hütten in der Nähe alle auf Stelzen gebaut sind. Momentan herrscht eine Mischung auch Normal- und Niedrigwasser. Der Fluss kann zwar befahren werden aber wir müssen oft die Geschwindigkeit drosseln und immer wieder große oder auch kleine Sandbänke umfahren. An den Ufern tauchen immer wieder kleinste Hütten auf, in denen die Eingeimischen leben. Die Fischer fahren mit ihren kleinen Nussschalen raus und winken uns freundlich zu. Die Landschaften wechseln zunehmend ihr Aussehen, plötzlich sieht es aus als fahren wir mitten durch eine Wüste und im nächsten Moment tauchen hektarweise Wälder auf, in der Ferne kann man durch den Dunst einige Berge erkennen.
    Die Besatzung gibt sich redlich Mühe uns mit guter Laune eine nicht ganz so eintönige Fahrt zu bereiten, sie zeigen uns, wie man deren traditionellen und immer noch von fast jedem getragenen Wickelrock, den Longyi, bindet (Männer und Frauen haben dabei unterschiedliche Techniken und Möglichkeiten). Außerdem stellen die Jungs noch einmal die Thanaka-Paste aus der Rinde des Thanakabaumes her, deren traditioneller Sonnenschutz und Hautaufheller.

    Wir wandern immer wieder zwischen schattigem Plätzchen und ein bisschen Sonnendeck, lassen uns unsere Mahlzeiten schmecken und genießen die Fahrt. Zehn Stunden können dann aber doch sehr sehr lang werden. Wir sind dann doch froh endlich die ersten antiken Pagodenspitzen am Horizont entdecken zu können und machen uns so langsam startklar.
    Ein Fahrer mit rudimentären Englischkenntnissen bringt uns in knapp 15 min zu unserem Hotel und endlich können wir unsere von den Holzstühlen geschundenen Hinterteile auf einem weichen Kissen betten...phu!!!
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