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- Nov 25, 2022
- ⛅ 17 °C
- Altitude: 24 m
- JapanHiroshimaHiroshimaHijiyamachōShiyakushomae-eki34°23’6” N 132°27’11” E
Hiroshima
November 25, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 17 °C
Die Zusammenfassung der Erlebnisse in Hiroshima fällt mir schwer. Weil super viele gegensätzliche Emotionen und Erlebnisse hier aufeinander prallen. Aber der Reihe nach...
Mit dem SHINKANSEN - der japanischen (immer pünktlichen) Deutschen Bahn geht unser Trip weiter in die Stadt im Westen Japans. In nicht einmal 1,5 Stunden überwinden wir die schlappen 330 km und werden von einer super modernen, richtig hübschen und ziemlich lebendigen wieder aufgebauten Großstadt empfangen. Bereits zu Beginn unserer Japanrundreise stand fest, dass wir aus geschichtlicher Sicht unbedingt Hiroshima in unsere Route einbinden müssen. Und nun sind wir hier und laufen durch den riesigen Friedenspark mit dem bekannten, traurigem Motiv Hiroshimas: dem A-Bomb Dome und dem Kinder-Friedensmonument. Und ein Gänsehautmoment jagt den Nächsten.
Am 6. August 1945 um 8.16 Uhr Ortszeit explodierte die erste Atombombe, die jemals abgeworfen wurde, etwa 600m über Hiroshima. Innerhalb einer Sekunde wurde 80 Prozent der Innenstadt durch die Detonationswelle zerstört. Bis in zehn Kimometer Entfernung entstanden durch die thermische Strahlung unglaubliche Feuer, die von Augenzeugen als Höllenfeuer beschrieben werden. Ein unvorstellbares Ausmaß, das im Friedensmuseum (Peace Memorial Museum) ziemlich echt gezeigt wird. Geschätzt waren 70.000 - 80.000 Menschen sofort tot. Viele Tausende starben im Anschluss aufgrund der freigesetzten nuklearen Strahlung. Bis Ende des Jahres 1945 sprechen wir von etwa 140.000 Toten.
Im Museum muss ich mich kurz setzen, weil mir schwindelig wird von all den Bildern und Erzählungen meines Audio Guides. Und überhaupt bin ich froh, Friedenspark & Museum im Anschluss mit Andy und Henning auswerten zu können, weil einen die Gefühle dort schon übermannen. Fragen im Kopf, Tränen in den Augen, Fassungslosigkeit was die Menschheit bauen kann und Wut im Bauch, dass wir auch heute wieder das Wort 'Atombombe' in unseren Sprachgebrauch einbinden müssen. Im Park brennt seit 1964 die Ewige Flamme des Friedens als Mahnmal. Sie erlischt erst dann, wenn es keine Atomwaffen mehr auf der Welt gibt. Ob wir das noch erleben? Spätestens als eine japanische Schulklasse am Kinderfriedensmonument ein Lied singt, haben wir alle drei einen richtig dicken Kloß im Hals und keiner sagt mehr ein Wort.Read more
Traveler Mein persönliches Highlight der ganzen Reise, wenn leider auch das mit dem schrecklichsten Hintergrund der Geschichte. Aber beides gehört zusammen. Einmal die Gefühle an dem Ort bewusst spüren und zulassen, um auf ewig tief angefasst zu sein. Eine größere Abschreckung, die man so tief im Herzen spürt, kann es nicht geben. Jeder, der den Wert des Friedens zutiefst verstehen will, sollte diesen Ort besuchen und fühlend sehen und zuhören, was das Gegenteil bedeuten kann. Der demütige Umgang Japans mit diesem unmenschlichen Angriffsexperiment beeindruckte mich zusätzlich.
Traveler ❣️ dem ist nichts hinzuzufügen!
Traveler ♥️