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  • Day 11

    Nur Kermit blieb trocken

    August 25, 2017 in Canada ⋅ 17 °C

    Für den nächsten Tag habe ich mir etwas ganz Spektakuläres herausgesucht: Wildwasser Rafting! Ich musste zwar um halb 7 aufstehen, meine Sachen zusammenpacken, auschecken und den bis in die Stadt nehmen, aber das war es wert! Ich war auch mal wieder der Letzte, da der Bus zum Treffpunkt einige Minuten zu spät war, aber naja… Damals in Peru ja den Sport auch schon mal probiert, daher wusste ich, dass ich auf jeden Fall eine Menge Spaß haben werde ?

    Und so war’s dann auch! Die Anreise hätte zwar etwas kürzer ausfallen dürfen – nach rund 40 Min von Banff zur Rafting Base wurden wir nochmal 20 Min mit einem gelben Schulbus zu den Schlauchbooten gefahren. Aber dann ging es los^^ Man muss auch dazu sagen, dass wir nicht nur im Nationalpark, sondern auch in einem unabhängigen Indianerreservat geraftet sind, also in einem Gebiet, zu dem man als Normalsterblicher gar keinen Zutritt hat.

    Nach der ersten Etappe, in der es schon mal ordentlich zur Sache ging, kam gleich das Klippenspringen dran. Da hatten wir die Wahl zwischen 3 Metern und etwa 10 Metern – ich habe mich für die erste Option entschieden. Und…das Wasser hatte wirklich einen guten Erfrischungscharakter. Auf Raten unseres Guides habe ich mir nur einen Neoprenanzug übergestreift und nicht wie die meisten anderen auch noch ein regenjackenartiges Oberteil. Mir war echt gut kalt ?

    Das einzige Manko, wenn man doch etwas bemängeln wollte, war es, dass wir 66 Leute (verteilt auf acht Boote) waren, man also ständig warten musste, bis man endlich dran war. Dementsprechend lange hat es auch gedauert, bis alle dann mal fertig umgezogen waren oder alle mal ins Wasser gesprungen sind. Ich saß in einem Boot mit einem älteren Schottenpärchen, zwei deutschen Freundinnen und einem dicken, kanadischem Paar mit ihrer Tochter. Unser Guide Adam war extrem engagiert und sehr sehr lustig.

    Dann nach etwa einer halben Stunde kam das Highlight des Trips, Adam bestimmte zwei von uns, die ganz nach vorne ins Boot sollten und nicht mehr mitpaddeln mussten^^ Gut, dass ich auch unter den zweien war, denn sonst hätte ich das Folgende nicht so miterlebt. Wir mussten natürlich wieder „anstehen“, um dranzukommen, fuhren dann aber hinter einer Welle sehr langsam an sie heran, bis ich vorneheraushängend das zuströmende Wasser direkt vor meinem Gesicht hatte. Dann paddelte Adam noch einmal beherzt mit und mein Kopf verschwand komplett für mehrere Sekunden unter der Wasseroberfläche. Ich musste mich richtig an den Seilen festkrallen, sonst wäre ich einfach weggespült worden. Ein Heidenspaß! Dann ging die Tour ein wenig ruhiger weiter und zum Schluss gab es dann nochmal eine echt krasse Abfahrt ? Alles in allem megagut und die Nettozeit im Boot war dann auch bei zirka 2 Stunden, also alles in Ordnung.

    Nach kurzem Umziehen, Snack und noch kürzerem Schnack mit den beiden deutschen Mädels, fuhr uns die überaus nette Kaley dann wieder zurück nach Banff, wo ich endlich etwas Richtiges essen konnte und im Hostel darauf wartete, von einem Kleinbus abgeholt zu werden. Mein Tagesziel war nämlich nicht nur, das Rafting gut zu meistern, sondern auch noch ins anderthalbstündige Calgary zu fahren.

    Achso, falls ihr euch fragt, was Kermit mit der Sache zu tun hat… Adam hatte auf seinen Rücken einenetwa 20-cm-langen Kermit geschnallt, als – wie er mir erklärte – Tradition eines Kollegen aus Australien, der immer einen Elmo auf seinen Touren dabeihatte. Adam meinte nur noch: „Wenn Kermit trocken bleibt, war die Raftingtour zu harmlos!“
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