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  • Day 83

    Madame Gaga im Paris des Westens

    November 5, 2017 in Canada ⋅ ☁️ 10 °C

    Auf dem ersten Wochenende im November musste meine Reiselust wieder mal gestillt werden. Da traf es sich doch ganz gut, dass der Fotoclub an meiner Uni, in dem ich ja schon seit Wochen Mitglied war, einen Fototrip nach Montreal veranstalten wollte. Von Samstagmorgen bis Sonntagabend im zwei Stunden entfernten Montreal. Wenn man an bekannte Städte in Kanada denkt, kommt Montreal sicher bei den meisten unter den ersten Dreien (mit Toronto und Vancouver) mit vor - klar, dass ich mir diese Megametropole nicht entgehen lassen wollte!

    Allerdings war da noch ein absolutes Luxusproblem: Ich beschloss zwei Tage vorher mit Beth aus England auf das Lady Gaga- Konzert in Montreal zu gehen und wir besorgten direkt recht günstig die Tickets. Als ich die Fotogruppe dann fragte, war da überhaupt kein Problem: Ich konnte die Gruppe nach ihrer Ankunft am Samstag treffen und quasi dann mitlaufen.

    Darum traf ich mich Freitag mit meiner Konzertbegleitung und wir wurden freundlicherweise von einer französischsprechenden Mitfahrgelegenheit für nicht einmal 8 € mitgenommen - ein fairer Preis für knappe zwei Stunden. Wir wurden zwar am Stadtrand herausgelassen, aber direkt an einer Ubahnstation und in einer knappen halben Stunde waren wir auch schon an unserem wunderbaren Schloss-Hostel. Der Eingang dort ist recht pompös und adelig, während die jeweils fünf Dreier-Hochbetten nicht richtig bequem waren...

    Nach kurzer Eingewöhnung im Nachtquartier gingen wir natürlich Poutine essen - Montreal ist gemeinhin bekannt als die Poutinehauptstadt. Poutine besteht aus überbackenen Pommes mit Bratensoße und eventuell Fleisch. Richtig, richtig lecker und extremst sättigend :))

    An der Konzerthalle kamen wir an einer immensen Schlange an, die keine Pünktlichkeit versprach. Jedoch waren wir dch rechtzeitig um halb 9 an unseren Plätzen in der letzten Reihe. Wir hatten aber trotzdem einen guten Blick auf die Bühne, und dann auch auf dem ablaufendem 15-Minuten-Countdown. Die Halle ist total ausgerastet, als die Uhr unter die 5-Minuten-Grenze fiel...

    Um neun Uhr kam die verrückte Queen of Pop auf die Bühne und schmetterte eine Stimmungskanone nach der anderen von ihren Stimmblättern: Nach dem Zeigen ihres POKERFACEs und dem Schreien von AYO und LOVE GAME sagte sie dem Publikum, alle sollen aufstehen und JUST DANCEn. Nach einem spektakulären Kostümwechsel besang sie einen ominösen ALEJANDRO und alle PAPPARAZZI dieser Welt, bevor sie klarmachte, dass sie nicht JOHN WAYNE sei, sondern nur BORN THIS WAY. Die Antwort der Zuschauer auf eine weitere PERFECT ILLUSION und dem klingeln ihres TELEPHONEs war dann tosender APPLAUSE. Bei einer akustischen Version von EDGE OF GLORY fing Gaga an, zu weinen, wovon sie sich später aber wieder ausCUREierte. Dann stellte sie JOANNE vor, der Song, nach dem die Tour benannt ist und gab A MILLION REASONS, warum diese Show eine BAD ROMANCE war!

    Nach dem bombastischen Konzert, ging es für uns beide noch auf die Piste: Wir entschieden uns für eine richtig schäbige Hip-Hop-BAr, in der einige Skater auf einer Halpipe innerhalb des Clubs boardeten. An der Decke hingen unzählige BHs und der Altersdurchschnitt schien bei etwa achtzehneinhalb zu liegen.

    Am nächsten Tag nach immerhin drei Stunden Schlaf traf ich , wie gesagt, auf die Fotogruppe und zog mit ihnen los. Unser Organisator, Will, schien Hummeln im Hintern zu haben und scheuchte ins in gefühlt jede Straße in Montreal :) Während des Mittagessens in Chinatown hatten wir bereits die Hafenpromenade, die berühmte Notre Dame, das Rathaus und die Altstadt gesehen. Wir hatten einfach sehr viel Glück mit dem Wetter.

    Nach dem Besuch in Chinatown gingen wir zurück ins Hostel, um kurz auszuruhen und wanderten dann auf den Hügel "Mont Royal", von dessen Spitze man eine super Sicht auf komplett Montreal hat. Das war dann natürlich ein El Dorado für Fotografen wir unser Club, für besondere, perspektivenverstellbare Weitwinkel-Spiegelreflexkameras der anderen...und auch für meine Handykamera :))

    Der Sonnenuntergang war zwar hinter Wolken versteckt, aber Montreal in der Dämmerung war trotzdem auch ein Erlebnis :)

    Nach der Besichtigung des angrenzenden Park machten wir uns an den Abstieg, um dann vom Hostel aus ins Ausgeviertel zu fahren. Dort gingen wir als Gruppe zuerst in eine Bar, um naja, Brettspiele zu spielen. Kein Spaß, das haben wir neben dem Cocktails trinken wirklich auch gemacht! Danach gab es dann erst Abendessen gleich nebenan, in "La Banquise". Die Schlange vor dem Restaurant und das einstündige Warten haben uns nicht wirklich gestört, da der sich der Schuppen zurecht als bester Poutineladen der Stadt schimpft. Es war grandios! Und ja, es lag wieder sehr schwer im Magen :) Gegen Mitternacht sind wir alle wieder im Hostel eingetrudelt und brav ins Bettchen gesprungen.

    Den nächsten Tag haben wir wirkich ganz ruhig angehen lassen: Aufstehen um 9, Frühstück um 10, Auschecken um 11. Das war wirklich ausreichend Schlaf - auch weil wir durch die Zeitumstellung noch eine Stunde bekommen haben :) Wettertechnisch war der Sonntag leider eine mittelschwere Katastrophe für einen Städtetrip: Windig, kalt und Regen den ganzen Tag lang. Daher haben wir entspannt ein klitzekleines, venezolanisches Restaurant regelrecht gestürmt und das super Essen genossen. Danach bestand unsere Beschäftigung viel aus Shoppen und Abhängen in den Malls. Aus irgendwelchen Gründen habe ich nach einem Toilettenbesuch den Rest der Gruppe verloren und war dann für knappe drei Stunden auf mich alleine gestellt, in denen ich zur Basilika und zur Gedenkstätte der Olympischen Spiele gepilgert bin ;) War wirklich toll. Um 19 Uhr haben wir uns dann alle am Hostel wiedergetroffen und von halb 8 bis halb 10 hatten wir eine wilde Busfahrt nach Ottawa :) Dort zurück ging es nach Hause für mich, denn ich hatte noch Hausaufgaben zu erledigen, die dann in einer Nachtschicht bewältigt wurden :)

    Kurzum: Eine wunderschöne Stadt, mit einem bombastischen Konzert und richtig tollen Leuten!!!
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