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  • Day 46

    28.4. Gunung Mulu

    April 28, 2023 in Malaysia ⋅ ☁️ 25 °C

    Gunung Mulu klingt nun wirklich nicht mehr nach einem bayrischen Dorf, dafür ist er der größte und beliebteste Nationalparks Sarawaks. Die 5 tägige Anfahrt dorthin ist beschwerlich, sodass sich 99% aller Gäste (max 250 Personen pro Tag) von einem kleinen Propellerflugzeug hier absetzen lassen. Es bliebt mir kaum etwas anderes übrig, als ebenso dieses Transportmittel zu wählen. Im teuren Flugticket war dafür jedoch Gepäck und ein (weniger appetitliches) Mittag inkludiert.
    Good Bye Kuching, hello Mulu!
    Den Tripp hierher samt geführter Touren und Übernachtung hatte ich bereits in den vergangenen Tagen gebucht, denn es erfordert ein wenig Geschick alle Optionen übereinander zu legen und wieder gegenseitig zu bestätigen. Für Superoptimierer wie mich ist das schon eine ganz schön herausfordernde Sache, hierfür nicht tausende Stunden der wertvollen Lebenszeit zu opfern. Nicht zuletzt, weil hier nicht selten das Wetter alle Pläne durchkreuzt.
    Meine Übernachtung (Mulu Village) ist die Behausung der einstigen Höhlenforscher aus den 70 Jahre und liegt ca. 2km außerhalb des Parks. Von hier aus geht's nun täglich zu den Touren. Gestartet wurde gleich mit dem Besuch der berühmten Lang Cave (benannt nach Mr. Lang, dem Entdecker) mit ihren bizarren Stalagmiten und Stalagtiten. Ich lernte, dass die Stalagmiten schneller wachsen als die Stalagtiten, ca 1cm alle 75 bis 100 Jahre. Vor ca 20 bis 30 Millionen Jahren entstanden hier in der Region die längsten Höhlensysteme der Welt durch Erosion und die Kraft des Wassers. Der Kalkstein wurde ausgewaschen, der Sandstein ist stehen geblieben.
    Die benachbarten Deercave diente als Versteck und Futterquelle für Rehe (engl. Deer) und erhielt deswegen ihre Namen. Das Futter war/ist hier besonders nährstoffreich, denn 2 bis 3 Tonnen Guano (= Fledermauskacke) pro Jahr werden von 2 bis 3 Millionen Fledermäusen, die 1,5 Tonnen Insekten täglich verspeisen, produziert. Der Geruch in der Höhle ist, sagen wir mal ..., unangenehm ;)
    Das 200km lange Höhlensystem ist das größte der Welt, von diesen konnten wir im Rahmen von öffentlichen Führungen jedoch nur 1,5km begehen. In 2 Tagen steht jedoch noch ein Adventure Caving an, bei dem ich dann im Dunkeln klettern und Abseilen darf :)
    Eigentlich fliegen die Fledermäuse in den Abendstunden in einem langen Schwarm aus der Höhle hinaus, um sich auf die nächtliche Futtersuche zu machen. Doch bei starkem Regen oder großer Hitze bleiben sie lieber hängen. Sie wie auch heute. Denn was wäre schon ein Regenwald ohne kräftigen Regen? Diese Platzregen weichen einen bis auf die Knochen durch. Es ist zwar eine angenehme Abkühlung, aber selbst das neu gekaufte Regencape für meinen Rucksack hat es nicht überstanden und eine Pfütze erfüllte meinen Rucksack. Powerbank und Handy sind noch heile. Zum Glück.
    Pitsch Nass, also wirklich Pitsch nass und aufgequollen, gab's mit den 2 US-Nachbarn noch Abendbrot und dann eine zeitigen Bettruhe. Denn Handyempfang gibt es nur, wenn man zum Luxusresort läuft und WLAN schnorrt oder auf das Mobiltelefon verzichtet und sich lieber dem Buch widmet. Ihr wisst also, was ich so eben getan habe ... ;)
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