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  • Day 28–35

    Die Vielfalt der Westküste Australiens

    October 29, 2023 in Australia ⋅ 🌬 21 °C

    Am 29. Oktober 2023 war es endlich soweit. Meine Julia kommt mich besuchen. Wir haben einen Roadtrip entlang der Westküste Australiens geplant. Voller Ungeduld, Vorfreude und Aufregung bin ich zum Flughafen von Perth gefahren. Geplante Ankunftszeit: 17:30 Uhr! Nachdem ich überpünktlich da war, kam die erste Ernüchterung: der Flug verspätet sich! Neue Ankunftszeit 19:00 Uhr. Okay. Ich hatte also Zeit das Wiedersehen von Menschen am Flughafen zu beobachten, die sehnsüchtig auf ihre Lieblingsmenschen (also, so wie ich 😊) warten. Es war eine sehr aufgeladene Atmosphäre voller Freude und Liebe. Die Ankunftshalle wurde zum Schauplatz von herzlichen Umarmungen, lachenden Gesichtern und Freudentränen. Die Atmosphäre an diesem Ort ist elektrisch und vibriert vor Aufregung. Alle Augen sind auf die Glastüren gerichtet. Die Ankunftsanzeige wird genauestens studiert (so auch von mir), während die Vorfreude mit jedem vergehenden Moment steigt. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Geschlechts warten geduldig mit Blumensträußen in der Hand, Schildern mit herzlichen Botschaften oder einfach nur einem strahlendem Lächeln. Und dann öffnen sich plötzlich die Türen und die ersten Passagiere kommen raus. In diesem Augenblick wird der Flughafen zu einem Ort voller Liebe. Es gibt fröhliche Rufe, Freudentänze, warme Umarmungen und Tränen…und so ertappte ich mich wie eine Träne nach der anderen lief. Ich war so berührt von dieser Welle der positiven Energie. Und dann war es auch bei mir soweit. Die Türen öffneten sich und ich lief meiner Julia mit offenen Armen, Freudentränen und einem Lächeln bis über beide Ohren entgegen. Es war ein Moment, der die Bedeutung von Verbundenheit und Nähe hervorgehoben und die Zeit der Trennung durch das Glück des Wiedersehens tausendfach aufgewogen hat. #überglücklich😍

    Am nächsten Tag machten wir uns auf dem Weg zum Mietverleih. Dort angekommen, überraschte uns die Herausforderung unseren geplanten Mietwagen nicht, wie erwartet zu bekommen. Julia hatte ihren internationalen und ich meinen nationalen Führerschein nicht dabei (blöde Kombination, doch nicht zu ändern 🤷‍♀️). Wir hatten zunächst eine sehr serviceorientierte und freundliche Mitarbeiterin, die uns dahingehend beraten hatte eine Übersetzung digital zu beantragen. Das reicht aus, um den Mietwagen zu bekommen. Doch nach einem Schichtwechsel war der Kollege anderer Meinung. Er meinte, dies würde nicht dem Prozess entsprechen und somit gibt es auch kein Auto. Da standen wir nun, wie zwei begossene Pudel. Okay, dachte ich - erstmal Ruhe bewahren und nachdenken. Stornierung war nicht möglich, da Julia das Auto in Deutschland gebucht hatte und die Kollegen in Australien dafür nicht zuständig wären. Nur auf Kulanz 😳. Okay - die Luft wurde dünner, was also nun machen? Als erfahrene, dienstleistungsorientierte Personalentwicklerin fragte ich Ihn, welche Alternativen wir haben? Er antwortete: „keine! So ist der Prozess.“ In der Zwischenzeit haben wir einen digitalen internationalen Führerschein vorweisen können. Wir also erneut zu dem Kollegen. Er meinte nur: „Dieses Dokument muss im Original als Ausweis vorliegen. Ausgedruckt lasse er das nicht gelten. Das ist der Prozess.“ Okay, dachte ich, jetzt merke ich schon ein warmes Gefühl in der Bauchgegend aufkommen…Ruhe bewahren. Noch gibt es für alles eine Lösung! Als wir die Frage nach seinem Supervisor stellten, bekamen wir die Antwort: „Es ist Sonntag, da ist niemand zu sprechen.“ Okay jetzt kam es aus mir raus. Mit meinem sehr begrenzten Englischwortschatz feuerte ich wild aneinandergereihte Wörter raus und die Frage, wie es möglich sein kann, dass die Kollegin uns im Vorfeld diese Option gibt und er nicht? Er meinte nur: „Das ist der Prozess und wenn ich weiter so mit ihm rede, bekommen wir erst recht kein Auto.“ Wie bitte?! 😡 Okay, ich musste mich runter fahren, sonst sind wir nicht produktiv, dachte ich mir. Also atmete ich erstmal. In der Zwischenzeit hegten wir schon den Plan, zu einem anderen Mietverleih zu gehen und eine Stornierung auf Kulanz zu wagen. Bevor wir allerdings zu dieser letzten Möglichkeit griffen, hatten wir uns nochmal die Vertragsbedingungen durchgelesen. Ha! Und da stand es, eine digitale Übersetzung wird auch akzeptiert! Unser Plan: Julia geht ein letztes Mal zu diesem Mitarbeiter (am besten allein 😅) und zeigt ihm genau diese Passage, hält ihren digitalen Führerschein vor seine Nase und verhandelt ein letztes Mal. Wenn das nicht klappt, soll er es uns schriftlich geben. Sie also erneut rein, diesmal ein anderer Kollege (ebenfalls männlich) und dieser ruft doch tatsächlich seinen Supervisor an, der das „Go“ für den Mietwagen super schnell ereilt hat!!!! Ist das zu fassen?
    Drei Stunden später, ein leerer Magen und ein Strahlen bis über beide Ohren, dass wir uns nun endlich auf den Weg zur Westküste Australiens machen können.

    Unsere Reise begann in der quirligen Metropole Perth und endete im Paradies von Monkey Mia. Dieser Roadtrip war nicht nur eine Reise von A nach B, sondern ein wahres Abendteuer durch die raue und atemberaubende Landschaft Westaustraliens. Von Perth setzen wir unsere Reise entlang der beeindruckenden Küstenlandschaft fort, die uns mit endlosen Ausblicken auf den indischen Ozean belohnten.

    Der Nambung-Nationalpark mit seinen einzigartigen Pinnacles war ein faszinierendes Highlight auf unserem Weg. Die surrealen Kalksteinformationen erweckten den Eindruck, als wären wir auf einem anderen Planeten gelandet. Die Erkundung zu Fuß durch diese geheimnisvolle Landschaft war ein unvergessliches Erlebnis.

    Die Erkundungstour ging weiter und führte uns am nächsten Tag zum Pink Lake. Ein faszinierendes Naturwunder, das sich durch seine ungewöhnlich, lebhaft rosa Farbe auszeichnet. Die Ursache für die Färbung ist bis heute nicht vollständig geklärt, aber sie wird auf das Vorhandensein von bestimmten Algen und Bakterien zurückgeführt.

    Am nächsten Tag ging es zum Shell Beach. Eine, der wenigen Strände der Welt, der fast nur aus Muscheln besteht. Die Muscheln bilden eine mehrere Meter dicke Schicht und gehen bis zu 10 Meter in die Tiefe. Das macht diesen Strand zu einem einzigartigen geologischen Phänomen.

    Unsere Reise kulminierte in Monkey Mia, einem Ort, der für seine Begegnung mit neugierigen Delfinen und Wasserschildkröten bekannt ist. Der Anblick dieser Tiere, die aus den kalten Gewässern auftauchen, bleibt mir als ein magischer Moment im Gedächtnis.

    Es waren traumhafte Tage an der Westküste Australiens. Die Weite des Outbacks, die reiche Unterwasserwelt, die Schönheit der Landschaft, die Gelassenheit der Emus, die Küstenidylle und die herzliche Gastfreundschaft der Menschen (abseits vom Mietverleih in Perth) haben diesen Roadtrip zu einem unvergesslichen Abendteuer für uns gemacht. Und damit verabschiedeten wir uns mit einem schweren Herzen und machten uns auf den Weg nach Queenstown in Neuseeland. 😊
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