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  • Day 153–167

    Nepal - Ein Land voller Liebe

    March 2 in Thailand ⋅ ⛅ 33 °C

    Am Flughafen von Nepal angekommen, hörte ich mein Herz schlagen. Ich war aufgeregt, denn ich wusste, dass ich nach gut vier Monaten endlich wieder vertraute Gesichter sehen werde. Und nachdem ich meine ersten herzlichen Erfahrungen mit den Locals gemacht hatte, sah ich sie...Caro und Kata begrüßten mich strahlend. Ihre Umarmungen waren herzlich, voller Freude und wurden von einem fröhlichen und lautem "Namaste" ("Mein Herz in mir begrüßt das Herz in dir") begleitet. Die Luft war sofort mit positiver Energie gefüllt. Ich bekam von Ram, unserem Localfahrer, eine Blumenkette um den Hals gelegt - eine traditionelle nepalesische Geste der Gastfreundschaft. Und wer mich kennt, weiß sofort, dass ich bei Blumen schwach werde. Mein Herz beginnt schlagartig zu hüpfen und mein Strahlen reicht bis zum Mond. #glücklich. In unserer Unterkunft angekommen, wurde ich mit einer weiteren traditionellen Geste begrüßt. Die ganze Familie war vertreten (Amma, Gastvater, Gastmutter und ihre beiden Söhne). Ich wurde mit einem roten Punkt auf dem dritten Auge begrüßt. Diese Geste als Ausdruck der Gastfreundschaft und des Respekts ist bekannt als "Tika" oder "Tilaka" und wird als Segen oder Schutzsymbol verwendet. Ich war tief berührt von all diesen Gesten. Es ist eine intime und bedeutungsvolle Geste, die zeigt, dass ich willkommen bin. Gleichzeitig symbolisiert der rote Punkt auf dem dritten Auge meine spirituelle Verbindung mit der Gemeinschaft und die Wertschätzung meiner Anwesenheit. Nach der Begrüßung wurde ich mit nepalesischen Essen und einer Tasse Tee versorgt. Es war ein Moment der Wärme und Gastfreundschaft über Nationalitäten hinweg und der Beginn einer unvergesslichen Reise durch Nepal.

    Und diese Reise begann direkt am übernächsten Tag mit einer traditionellen, nepalesischen Hochzeit. Wir durften dabei sein, was nicht typisch ist. Ich war aufgeregt, voller Freude und gespannt.... Wir wurden von unserer nepalesischen Gastgeberin liebevoll in traditionelle Kleidung gesteckt. Ich wurde mit einem Sari ausgestattet. Hierbei handelt es sich um ein langes Stück Stoff, das kunstvoll um den Körper gewickelt wird. Die Farben sind sehr lebendig, meistens in einem dominanten rot gehalten. Dazu gibt es traditionelle Schmuckstücke wie Armreifen, Ohrringe und Halsketten, um den Look zu vervollständigen. Meine Gastgeberinnen haben sichergestellt, dass jedes Detail perfekt sitzt. Manchmal zu meinem Leidwesen. 😅 Die Kleidung wird als Ausdruck der Wertschätzung für die Kultur und Tradition Nepal betrachtet und als Möglichkeit, sich in die festliche Atmosphäre der Hochzeit einzufühlen und Teil der Feierlichkeiten zu sein. Es war meine erste Gelegenheit, die Schönheit und Vielfalt der nepalesischen Kultur auf eine persönliche und authentische Weise zu erfahren.

    Am nächsten Tag ging es dann 6:00 Uhr morgens weiter nach Majhagau, einem kleinen Dorf in den Bergen. Ich bin beschenkt wurden mit der der atemberaubenden Landschaft Nepals. Zu Beginn durch die geschäftigten Straßen von Kathmandu, weiter durch malerische Dörfer und grüne Täler. Die Straßen waren zuweilen kurvig, eng, holprig und sehr sandig, aber die Aussicht auf die umliegenden Hügel und Berge einfach spektakulär. Unterwegs haben wir Locals getroffen, die auf dem Weg zu ihren Feldern oder Märkten sind. Kühe, Ziegen und Hunde, die unseren Weg kreuzten. Alles war und ist willkommen. Die Atmosphäre entspannt und friedlich. Nach einigen Stunden und einem kleinen Abstecher im Health Camp erreichten wir schließlich Majhagau, ein charmantes Dorf, das von sanften Hügeln und majestätischen Bergen umgeben ist. Anders als in Kathmandu ist die Luft frisch und klar, und der Klang der Vögel füllt die Umgebung. Mein und der Weg meiner Freundinnen führte nach Majhagau, weil sie dort ihr Herzensprojekt mit Leben füllen, wofür sie in den letzten zwei Jahren vielen Spenden gesammelt haben. Es ist die Eröffnung eines Bergkindergartens. Schnell habe ich gemerkt, welch bedeutsames Ereignis diese Eröffnung nicht nur für mich und meine Freundinnen, sondern auch für die Dorfgemeinschaft, Eltern und Kinder darstellt. Mit großer Freude, Herzlichkeit, Enthusiasmus und Neugierde wurden wir begrüßt. 😄✨
    Dann war es soweit. Am Tag der Eröffnung schien die Sonne magisch. Es lag eine unbeschreiblich kraftvolle und positive Energie in der Luft. Die letzten Anstriche wurden emsig von den Locals durchgeführt. Wir schmückten den Kindergarten mit Zuckertüten und bunten Luftschlangen. Die Dorfbewohner/-innen hatten ihren Kochlöffel geschwungen und nur das Beste für alle Gäste bereitgestellt. Gefolgt von einer wundervoll berührende Einweihungszeremonie folgten inspirierende Worte vom Gemeindebürgermeister, die die Bedeutung des Kindergartens für die Zukunft der Kinder und die Entwicklung der Gemeinschaft hervorhoben. Wieder wurden wir herzlich mit Blumenketten und einem roten Punkt auf dem dritten Auge gesegnet. Der Höhepunkt der Zeremonie stellte das Durchschneiden des roten Bandes vor dem Eingang des Kindergartens dar. Und danach gab es Luftballons, Kuscheltiere, Zuckertüten, jede Menge Spaß für groß und klein. Wir tanzten bis die Wolken lila waren. Es war magisch für alle. Die Eröffnung des Kindergartens stellte in diesem Moment nicht nur einen symbolischen Akt dar, sondern ist gleichzeitig für das heute ein wichtiger Schritt zur Förderung der frühkindlichen Bildung und Entwicklung in der Gemeinschaft. #Unbeschreiblich.

    Am nächsten Tag machte ich mich mit meiner Freundin Caro auf den Weg in den Dschungel von Nepal. Der Abschied fiel mir sehr schwer. Auch hier wurden wir sehr herzlich und mit einem warmen Gefühl entlassen. Die Blumenketten durften natürlich nicht fehlen und der rote Punkt auf dem dritten Auge auch nicht...ich war so gerührt davon, dass Tränen meine Wangen benetzten. Danke für diese wundervolle Begegnung mit dem Herzen.

    Während der Busfahrt dachte ich über das Thema Familie nach. Mir wurde klar, dass wahre Verbundenheit und Unterstützung oft über familiäre Grenzen hinausgehen. Meine Herz-zu-Herz Begegnungen waren Momente, in denen ich mich mit Menschen auf einer tieferen Ebene verbunden habe, unabhängig von Blutsverwandtschaft oder Herkunft. Meine Herz-zu-Herz Begegnungen sind geprägt von Empathie, Mitgefühl und einem starken Gefühl der Zugehörigkeit. Während ich von “Familie” spreche, um meine engsten Angehörigen zu beschreiben, besteht meine erweiterte Familie aus den Menschen, die mich unterstützen, mich verstehen und mich bedingungslos lieben, auch wenn wir nicht biologisch verwandt sind. Und davon hab ich eine ganze Menge, wie ich feststellen durfte. 🤩 Da wäre meine Herkunftsfamilie, die Familie meiner Liebe (und diese ist besonders groß 😄 🙏🎉), meine Freunde, meine Yoga-Community, meine Gastfamilie und selbst ein Teil meiner Kollegen stellen Familie für mich dar. Woran ich das festmache? Immer dann, wenn ich fühle, das es eine Herz-zu-Herz-Begegnung ist. Und mit dieser Erkenntnis konnte ich mich sicher von Land zu Land bewegen ohne mich jemals allein zu fühlen. Ich wurde beschenkt mit unterschiedliche Familien in vielfältiger Weise. Jede dieser Familien bereichert mein Leben auf ihre eigene Art und Weise und trägt dazu bei, dass ich mich geliebt, unterstützt und verbunden fühle, egal wo ich mich befinde. Tiefe Dankbarkeit erfüllt mich. Und damit genieße ich meine letzten 14 Tage, bevor ich meine Reise zurück nach Hause antrete.
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