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  • Day 22

    Exkursion nach Tambopata

    October 5, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 17 °C

    Tag 1:
    Nach der Ankunft in Puerto Maldonado und dem Umpacken unserer Rucksäcke machen wir uns zu Fuss auf den Weg zum Hafen. Ein kleines Holz-Motorboot bringt uns zu unserer Lodge mitten im Regenwald am Ufer des Flusses Madre de Dios. Die Unterkunft ist einfach, zu meinem Erstaunen gibt es jedoch Strom und fliessendes Wasser.
    Unser Abenteuer beginnt mit einer kleinen Canopy- und Ziplinetour hoch oben in den Baumkronen der beeindruckenden Bäume des Urwaldes. Die Einrichtungen würden wohl Schweizer Sicherheitsrichtlinien nicht standhalten. Spass hat es trotzdem gemacht und auch etwas Hunger. In der Logde wartet bereits unser Lunch auf uns: es gibt Paco, den lokalen Fisch des Madre de Dios. Am Nachmittag geht es dann via Kanu zur Isla de los Monos. Zu zweit haben wir die 7km im Kanu bewältigt, die übrigen haben nach einigen Kilometern aufgegeben und sind mit dem Motorboot ans Ziel gelangt. Monos (Affen) bekommen wir heute keine zu sehen. Sie hatten wohl keine Lust auf Touristen. Der Spaziergang durch die Palmen, Lupinen, Lianen und unendlich vielen weiteren Baumarten war trotzdem die Mühe wert.
    Nach dem Abendessen sind wir (besonders diejenigen, die eine Nachtfahrt hinter sich haben) froh, zeitig ins Bett zu gehen. Der obligatorische Spinnen- und weitere ungebetene Zimmergenossen-Check ist erfolgt, das Mosquitonetz lückenlos gespannt und um sicherzugehen wurde auch ordendlich Mosquitospray verwendet ;)
    Tag 2: um 4:20 Uhr treffen wir uns im Boot für einen kleinen Ausflug. Es geht flussaufwärts zu einem mineralreichen Felsen, wo morgens immer zahlreiche Vögel anzutreffen sind. Aus dem Boot können wir beobachten wie die farbigen Parrots am Fels Salz lecken. Dies ist notwendig, da die Vögel viele unreife Früchte verzehren. Die Mineralien helfen ihnen, diese zu verdauen und Bakterien zu neutralisieren.
    Zurück in der Logde erhalten wir einen leckeren Frühstück. Dann hat unsere Gruppe erstmals viel Zeit zur Erholung. Nach ein wenig Yoga, einem ausgedehnten Powernap, etwas Lektüre und dem Mittagessen geht es weiter zum Lago Sandoval, meinem Highlight der Tambopata-Exkursion. Der Lago Sandoval liegt in einem geschützten Reservat. Er darf nur mit unmotoriserten Holzbooten in Begleitung eines Guides betreten werden. Langsam paddeln wir dem Ufer entlang und halten Ausschau nach Tieren. Diese lassen nicht lange auf sich warten. Die Affen hüpfen fröhlich von Ast zu Ast und knabbern an Blätter und Samen, Kaimane gleiten durchs Wasser und Vögel zwitschern in den Baumkronen. Die Otter sind auf Fischjagd und wir können nicht nur sehen, wie sie die gefangenen Fische verspeisen, sondern auch das Knacken der Fischknochen hören - beeindruckend!
    Auf dem Rückweg zum Fluss und zu unserem Motorboot dunkelt es bereits ein und mit der Taschenlampe zeigt uns der Guide weitere spannende Tiere, wie z.B die Riesenameisen, ein Faultier, Schmetterlinge usw. Auch eine Tarantel, genauer gesagt die Chicken Tarantula, hat sich aus ihre Höhle gewagt. Mit einem etwas mulmigen Gefühl machen wir Fotos vom Tier. Hier möchte man lieber nicht stolpern, denn ein Biss dieser Spinne ist in den allermeisten Fällen nach etwa 1 Stunde tödlich. (Meine Gruppenbuddies haben sowieso bereits Albträume von den Tarantulas. In ihrer Lodge hat's sich nämlich eine Pink Toes Tarantula gemütlich gemacht. Die Bisse dieser Tarantel sind zwar nicht tödlich, angenehm jedoch auch nicht. Leider konnte die Tarantel auch nicht aus dem Zimmer entfernt werden, weshalb die beiden nun mit ihrem neuen Haustier im selben Zimmer schlafen werden).
    Vor dem Schlafengehen suchen wir noch mit der Taschenlampe die Ufer nach Kaimane ab. Wir entdecken zahlreiche weisse Kaimane von knapp 1 bis 3 Meter Länge. Der schwarze Kaiman, welcher bis zu 6 Meter lang werden kann, ist dagegen nur im See, nicht im Fluss zu finden. Eine seltene Sichtung gelingt uns kurz vor dem Anlegen am Ufer. Wir können einem Kapivara beim Fressen zuschauen. Dieses Tier gehört zur gleichen Familie wie die Meerschweinchen, und tatsächlich sieht es aus, wie ein XXXL- Meerschwein. Es kann angeblich bis zu 80Kg schwer werden.
    Tag 3: auf dem Programm steht der Besuch einer indigenen Familie. Diese lebt nur 5 Gehminuten von unserer Lodge entfernt. Die Familienmitglieder sprechen neben ihrer Muttersprache auch gut Spanisch. Trotzdem scheinen sie kein grosses Interesse daran zu haben, sich mit uns zu unterhalten. Uns wird gezeigt, wie sie aus der Wolle fäden spinnen, wie sie mit Pfeil und Bogen jagen und wie mit Holz und Blättern Feuer gemacht wird. Das ist aber auch schon alles, was wir zu sehen bekommen.
    Am Nachmittag wollten wir auf dem Fluss fischen gehen. Das Wetter dreht sich jedoch um 180 Grad, es windet und mit dem stürmischen Wind setzt Regen ein. Da es wie aus Kübel schüttet, sind alle aus der Gruppe froh, dass wir einstimmig beschliessen, den Nachmittag in der Lodge zu verbringen.
    Gegen Abend geht es mit dem Motorboot wieder zurück nach Puerto Maldonado.
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