Die Ostsee ruft

marts 2023 - oktober 2026
  • Ahyoka-Boatlife
  • Ajay
Nuværende
In diesem Jahr sind wir ohne festen Liegeplatz unterwegs. Wir verlassen unser Nest in Neustadt und sind gespannt, welche Abenteuer uns auf der Ostsee erwarten. Læs mere
  • Ahyoka-Boatlife
  • Ajay
Nuværende rejser

Liste over lande

  • Finland Finland
  • Ålandsøerne Ålandsøerne
  • Sverige Sverige
  • Danmark Danmark
  • Tyskland Tyskland
Kategorier
Par, Sejlads
  • 4,3krejste kilometer
Transportmidler
  • Flyvning-kilometer
  • Gåture-kilometer
  • Vandring-kilometer
  • Cykel-kilometer
  • Motorcykel-kilometer
  • Tuk Tuk-kilometer
  • Bil-kilometer
  • Tog-kilometer
  • Bus-kilometer
  • Campingvogn-kilometer
  • Campingvogn-kilometer
  • 4x4-kilometer
  • Svømning-kilometer
  • Padling/Roning-kilometer
  • Motorbåd-kilometer
  • Sejlads-kilometer
  • Husbåd-kilometer
  • Færge-kilometer
  • Krydstogtskib-kilometer
  • Hest-kilometer
  • Skiløb-kilometer
  • At blaffe-kilometer
  • Cable car-kilometer
  • Helikopter-kilometer
  • Barfodet-kilometer
  • 37fodaftryk
  • 855dage
  • 387fotos
  • 131kan lide
  • Abenteuer Dragetskanal

    19. juli 2024, Sverige ⋅ ☀️ 17 °C

    Es ist ja oft so, wenn Du Dich auf ein Abenteuer einlässt: Erst klingt alles großartig und die Gefahren dabei wabern, wenn überhaupt, nur so larifari im Hintergrund herum. So war es auch beim Dragetskanal, der plötzlich in unserer Seekarte genau zwischen unserer Ankerbucht und dem Hafen von Nynäshamn auftauchte. Wow, wie cool, eine richtige Schlucht, und so praktisch, da sparen wir uns auch noch einige Seemeilen.
    Dann Tage später schaust Du nochmal die Seekarte, und schon kommen auch schon die ersten Bedenken um die Ecke. Passen wir da durch? Wie tief ist es da eigentlich? Willst du das wirklich? Also fängst Du an zu recherchieren. Und das macht es nicht unbedingt besser. Okay, 350 Meter lang (das ist machbar) - Tiefe irgendwas zwischen 1,50 und 2,30 Meter (uih, wir haben 1,45) - nur 10 Meter breit (oha, nicht viel Platz für unser dickes Heck) - links und rechts und wahrscheinlich auch unten fiese Felsen, zum Greifen nah (passen unsere 2 Kiele da durch?) - oben lauter Bäume, die für den Mast nur eine ganz schmale Schneise lassen (blöd, wenn wir da unseren Windmesser verlieren). Schnell kann Dein Traumtörn an so einer Stelle vorbei sein. Aber mal ehrlich: wie geil (sorry, was besseres fiel mir hier nicht ein) ist denn dieser Dragetskanal eigentlich, natürlich fahren wir da durch. Denn schließlich bewegen wir uns schon seit 2 Monaten dort, wo Menschen eigentlich nicht hingehören, sind ja keine Meeresbewohner.
    Und dann wachst Du auf. Dein Herz schlägt sofort schneller, sobald Du auch nur Dragets… denkst, nochmal ein gegenseitiger Blick in unsere Augen, wollen wir wirklich. JA. Dann wie immer alles ganz routiniert, alles verräumen, Anker hoch, nochmal durchatmen und zum Üben erst mal durch die enge Ausfahrt unserer Bucht, 2 Kurven fahren, und da ist er dann: der Dragetskanal. Enger als gedacht. Verdammt eng. Ein paar Ferien-Hütten links und rechts. Ein laaaanger Ton aus unserem Signalhorn. Jetzt sind alle wach. Ja, ihr seht alle richtig, wir wollen da durch. Niemals sind das 10 Meter. Noch wenige Minuten, es gibt kein zurück, atmen, und dann sind wir drin. Andreja steuert, ich drehe ein Video, und vergesse das Atmen. Krrrrk, boing, die Salinge am Mast rasieren eine Fichte, die peitscht dafür erbost zurück, die Felsen scheinen nach uns zu greifen, es wird dunkel um uns. Und irgendwie ist das alles total egal, es ist einfach unfassbar schön, da durch zu fahren, wie eines der letzten großen Abenteuer auf der Ostsee. Wir sind stolz wie Bolle, alter Schwede, we did it. Und alles ist heil geblieben. Nur gut, dass der Kanal lediglich 350 Meter lang ist, länger hätte ich es ohne Atmen wirklich nicht geschafft.
    Læs mere

  • 73 Tage

    9. juli 2024, Sverige ⋅ ☁️ 22 °C

    2 idyllische Ankerbuchten lassen unsere Herzen höher schlagen. In der ersten Bucht kamen wir bei moderaten Wind mit Böen um die 20 Knoten an. Aber er sollte zur Nacht hin Nachlassen, und das hat es auch. Umringt von Wald und Felsen fühlten wir uns wie an einem verwunschenen kleinen See und wir mussten am nächsten Morgen erst mal überlegen, wie wir hier wieder rauskommen. Bei der zweiten Bucht konnten wir so nah ans Ufer, dass wir beim ersten schwoien des Schiffes einen Schreck bekamen als die Felsen doch plötzlich so nah waren. Der Blick auf den Plotter verriet uns dann aber, dass es noch 30 Meter zum Ufer waren, auch wenn sich diese eher wie 10 Meter anfühlten. Diese Stille beim Ankern ist so beeindruckend, dass man jedes kleinste Geräusch wahrnimmt. Man hört draußen die Motoren der vorbeifahrenden Boote, obwohl man sie nicht sehen kann. Beeindruckend, wie sich die Geräusche über das Wasser übertragen.

    Immer wieder neue Gewitterzellen führen dazu, dass wir uns in einen sicheren Hafen begeben. So steuern wir als nächstes Valdemarksviek, weit im Landesinneren an und haben gleich wieder Hochsommer. 9 Seemeilen lang fahren wir in den Fjord, um nach Valdemarksviek zu gelangen. Mit jeder Meile, die wir uns dem Zielhafen nähern, steigen die Temperaturen. Jacke, Pullover, und Mütze verschwinden im Schiff. So sommerliche Temperaturen heben die Laune gleich doppelt an. Einen gut geschützten Platz finden wir im Traditionshafen. Schaut man sich hier gründlich um, fühlen wir uns eher wie in Tirol, als in Schweden. Ringsherum sind steile Felswände, umgeben von Wald, mit tollen Villen, die einen traumhaften Blick ins Tal vermuten lassen. Ein paar Tage Hafenleben bieten uns die Gelegenheit, Wäsche zu waschen, unserer Vorräte zu überprüfen und entsprechend aufzufüllen. Nun fangen wir auch schon an, die Tage zu zählen, bis wir unsere Ahyoka in den Winterschlaf verabschieden. 73 Tage sind wir noch an Bord. Da kann man schon mal anfangen zu zählen, wieviel Haferdrink wir noch für unseren Kaffe brauchen, wieviele Nudeln noch da sind, welche Saucen und ob die Energieriegel reichen.
    Den morgigen Tag wettern wir noch ab und dann geht es weiter Richtung Norden.
    Hier ist es so herrlich warm und windstill, dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass unweit da draußen der Wind brüllt.
    Læs mere

  • Butterfly mit Vorsegel

    Schärennavigation

    1. juli 2024, Sverige ⋅ ☁️ 20 °C

    Hätten wir gewusst, wie schön die Schären sind, wären wir schon längst hier gewesen. Die Schären sind das absolut schönste und abwechslungsreichste Revier, das wir je befahren haben. Von der Schönheit der steinigen Landschaft und der vielen Inselchen haben wir schon viel gehört und tatsächlich ist es sogar noch schöner, als wir es uns in unseren kühnsten Träumen ausgemalt hatten. Seid Karlshamn tasten wir uns langsam an die engen Fahrwasser heran und bei jeder Passage nahe den kleinen Steininselchen sind wir dem Herzinfarkt nahe. Mittlerweile sind wir jedoch mutiger und die Strecken werden länger. Es ist unmöglich, die Schönheit dieser Landschaft in Bildern festzuhalten. Wer es erleben möchte, muss uns entweder besuchen kommen oder selbst durchfahren. Die Planung der Routen ist zeitaufwendig. Erst wird das Hafenhandbuch, in dem auch die Ankerplätze aufgeführt sind, durchforstet, dann die Seekarte studiert, das Wetter mit unterschiedlichen Rechnungsmodellen angeschaut und schließlich wird jede Strecke noch auf dem Plotter abgesteckt. Während der Fahrt schaut Jürgen immer auf der Karte mit und hakt die Tonnen ab. Ich bin meist am Steuer und jongliere uns durch das enge Fahrwasser. Zur zusätzlichen Verwirrung wechseln manchmal die grünen Steuerbord Tonnen (links davon halten) und die roten Backbord Tonnen (rechts davon halten) Ihre Bedeutung. Also dann wird grün zu Backbord und rot zu Steuerbord und alles ist plötzlich andersrum. Oder im Plotter führt das Fahrwasser durch 2 grüne oder rote Tonnen. Da bleibt man wach und aufmerksam.
    Der Weg von Kalmar führt uns über Oskarshamn und Figeholm nach Blankaholm. In Oskarshamn muss man nicht gewesen sein, aber das hat uns niemand gesagt. Bei der Anfahrt auf Figeholm verzaubert uns schon der Weg durch das Fahrwasser und zum krönenden Abschluss erreichen wir einen fast leeren Hafen und machen zum ersten mal an einer Heckboje fest. Langsame Fahrt und etwas Seitenwind tragen dazu bei, dass der Bootsnachbar lieber mal mithilft und wir so sanft auf unsern Liegeplatz gleiten. Wir genießen den Tag in diesem kleinen verwunschenen Ort. Und stellen fest, dass es auch am schönsten Ort schlechte Pizza geben kann. Der nette Nachbar gibt uns den Tipp, unseren Trip nach Blankaholm fortzusetzen. Gesagt. Getan. Auf Einheimische sollte man immer hören. Ein weiterer Tag durch die engen Fahrwasser, vorbei an idyllischen Ankerbuchten bis Blankaholm. Dort gefällt uns so gut, dass wir gleich 5 Tage blieben, auch, weil sie wie im Flug vergingen. Das Areal war früher eines der größten Sägewerke in Schweden und wurde vor ein paar Jahren von einer jungen Familie gekauft und seitdem stetig in ein kleines Hafen- und Wohnmobil-Paradies samt Sauna mit Panoramablick verwandelt. Bei einem Spaziergang durch den Wald klettern wir die Schären hoch und genießen einen wundervollen Ausblick über den Fjord. Wie erwartet, ist der Wald übersät mit leckeren Wildheidelbeeren, die nur darauf warten, von uns gegessen zu werden 😋.
    Auch ein auf dem Atlantik wütendes Sturmtief hat uns 5 Tage in Blankaholm bleiben lassen. Da kam dann doch überraschend viel Wind in unserem ansonsten schön ruhigen Hafen an. Als der Wind am späten Sonntag-Nachmittag etwas nachließ, haben wir die Chance genutzt, und abgelegt, um uns in eine der schönen Ankerbuchten zu verholen. Mehr dazu bald.
    Læs mere

  • Grundberührung

    29. juni 2024, Sverige ⋅ ⛅ 21 °C

    “Die Fahrwasser in den schwedischen Schären sind gut betonnt, da ist man sicher und trotzdem kommt man in den Schären um einen Grundberührung irgendwann mal nicht rum.” So wurde es uns erzählt.
    Unsere ersten drei Erlebnisse in den Schären waren besonders spannend und Adrenalin geladen und sind allesamt ohne Schaden und mit großem Staunen verlaufen. Das ist schon mächtig beeindruckend, wenn man durch eine so felsige Landschaft segelt. Was für ein phantastisches Naturschauspiel. Obwohl wir immer mutiger werden, sind wir extrem vorsichtig und an die richtig heiklen Stellen trauen wir uns noch nicht ran. Wird es untief steht einer von uns vorne am Bug und schaut konzentriert ins Wasser. Die Steine sind vom Wasser bedeckt und man sieht sie erst im letzten Augenblick oder im schlimmsten Fall gar nicht. Gefühlvolles langsames Steuern und eine gute Kommunikation sind gefragt.
    Schnelle Fahrt, großer Schaden, langsame Fahrt kleiner Schaden ist unsere Devise.
    Obwohl man fährt, fühlt es sich an, als würde man stehen.
    Und dann plötzlich ein unangenehm laut kratzendes Geräusch in Kombination mit einem Ruck.
    Scheiße‼️
    Wir sind tatsächlich gegen eines Stein gefahren.
    Was nu? Ist was kaputt? Und wenn ja, wie groß ist der Schaden? Die Gedanken rasen und ein Stillstand ist nicht in Sicht.
    Erst später kommt die Gewissheit, was da eigentlich gerade passiert ist.
    Und dann bleiben wir auch noch stecken! Zwar im weichen sandigen Untergrund, aber wir stecken.
    Jetzt kippen wir das Ruderblatt des E-Motors aus dem Wasser und rudern uns ins tiefere Wasser zurück.
    Zu unserem großen Glück ist uns das mit dem Dinghi passiert und das Ruderblatt unseres E-Motors hat einen Kratzer mit einem Lackschaden, der sich leicht glattfeilen und Lackieren lässt.
    Und das ist uns nicht einmal in den Schären, sondern in Kalmar passiert, als wir mit dem Dinghi aus dem Hafen raus, eine Runde zum Schloss fahren wollten. Beim zweiten Anlauf, das Schloss zu besichtigen, hat es dann auch geklappt. Das Kalmarer Schloss ist eines der besterhaltensten Schlösser aus dem Mittelalter und Symbol für die Stadt Kalmar. Es beherbergt eine Geschichte voller Großmachtpolitik, Hofintrigen, Erstürmungen und blutiger Kriege. Heute ist das Schloss ein allgemein beliebter und in höchstem Maße lebendiger Ort. Wir waren diesmal klüger und sind gleich zu Fuss gegangen. Überaus dankbar sind wir, diese Erfahrung gemacht zu haben und gleichzeitig unbeschreiblich erleichtert, diese nicht mit unserer Ahyoka gemacht zu haben.
    Læs mere

  • Minimalziele

    20. juni 2024, Sverige ⋅ ☀️ 16 °C

    Wir waren ja sooooo aufgeregt. Schweden! Das erste Mal für uns beide.
    Die Segelernation! Wo in Deutschland viele Segler die Flaggenparade nicht ganz so ernst nehmen, ist das in Schweden eine ganz andere Nummer, so heißt es. Hängt die Fahne draußen am Heck, ist jemand da. Ein schöner Brauch.
    Ich frage mich ernsthaft, woher die ganze Aufregung kommt. Man fährt in ein neues Land, hat sich vorher gut informiert, bei Erzählungen die Ohren gespitzt und das wichtigste im Hinterstübchen abgespeichert. Man ist gut vorbereitet.
    Mit reichlich Aufregung und einer konzentrierten Angespanntheit segelten wir letzte Woche von Greve in Dänemark nach Schweden. Minimalziel: der Falsterbokanal, mit dem Maximalziel Gislovsläge oder sogar Ystad. Je nachdem. Wir entscheiden unterwegs. Was sich gut anfühlt, wird angelaufen.
    Unterwegs wird die rot-weiße gegen die blau-gelbe Gastlandflagge getauscht.
    Mit dem Gefühl, nicht alles selbst entscheiden zu müssen, sondern eine führende Hand des Universums als Unterstützung zu haben, treffen wir viele unserer Entscheidungen. Immer, wenn sich etwas schwer oder irgendwie komisch anfühlt, horchen wir in uns rein, sprechen darüber und entscheiden dann so, dass es sich wieder leicht anfühlt. Das ist manchmal sehr anstrengend, da teilweise 180 Grad Wendungen vollbracht werden.
    Jedenfalls hat der Wind im Hafen vor dem Falsterbokanal so geblasen, dass wir kurzerhand entschieden haben, über Nacht zu bleiben und die erste Brückenöffnung am nächsten Morgen zur Durchquerung des Falsterbokanals zu nehmen.
    Das hieß um 0400 aufstehen, duschen, Schiff klar machen, die Brückenöffnung per UKW-Funk anfordern und passend zur Öffnung schnell ablegen und den Kanal bequem passieren.
    Alles zum ersten mal.
    Das erste Geschenk des Tages war der Sonnenaufgang, danach hat sich die Sonne den Rest des Tages hinter einem bedeckten Himmel versteckt. Die Durchquerung des Kanals war spannend, schon allein aufgrund der Tatsache, dass die Schweden diesen 1941 erbaut hatten und sich die eine oder andere unsichtbare Barriere unter Wasser wartete.
    Die ganze Südküste Schwedens haben wir dann mit kleinen Etappen besegelt und stets unser Minimalziel angesteuert. So haben wir mehr oder weniger zufällig das schwedische Stonehendge in Kåsberga entdeckt. Die tonnenschweren Steine sind so aufgestellt, dass sie den Grundrisses eines Schiffes darstellen. Anhand des Sonnenstandes kann man an den Schatten der Steine, Tageszeit und Jahreszeit ablesen. Beeindruckend, wie man vor 2500 Jahren bereits Jahres- und Tageszeiten berechnet hat.
    Jeder der kleinen schwedischen Häfen hat uns auf seine Weise verzaubert. Das turbulente Simrishamn beispielsweise hat uns mit einem wundervollen Café und veganem Sushi überzeugt.
    Und in Hällevik sind wir in der Hauptsaison die einzigen Gäste. Die überfüllten Häfen jedenfalls haben wir - entgegen der Prognosen - noch nicht gefunden. Genauso wenig wie die exorbitanten Preise. Einkaufen ist ähnlich wie in Deutschland, Essen gehen mittlerweile sogar günstiger!
    Aufgeregt sind wir glücklicherweise immer noch. Aber nicht mehr wegen den Schweden. Die sind nämlich außerordentlich freundlich und hilfsbereit. Wir sind aufgeregt, weil alles, was wir machen, ganz neu ist. Alles das erste Mal.
    Das ganze Revier ist neu, die Häfen sind anders angelegt und manchmal überraschend untief, die Bezahlung läuft jedes Mal anders und meistens sehen wir erst direkt vor Ort wie es tatsächlich aussieht. Weil die Informationen im Internet entweder veraltet sind oder gar ganz fehlen. Egal, jedenfalls bleibt es spannend. Denn jetzt geht es bald in die Schären.
    Læs mere

  • Bootsroutine oder so

    8. juni 2024, Danmark ⋅ ☁️ 14 °C

    Einer der Gründe warum wir noch in dem schönen Dänemark sind, ist der einwöchige Besuch meiner Schwester. Schon lange vor ihrer Ankunft haben wir uns viele Gedanken gemacht, welche Route sehenswert, abwechslungsreich und leicht segelbar ist. Mit kurzen Schlägen, so dass man von allem etwas hat: Segeln, Hafenleben, Landleben mit ausgiebigen Spaziergängen und natürlich auch gemütlich im Café mit schöner Aussicht sitzen. All das wollten wir unter einen Hut bekommen und in eine schöne Woche packen. Das Wetter fühlte sich durch diesen Plan ebenfalls angespornt und hat uns so einiges geboten. Wind, Regen, kühle Temperaturen und auch ein bisschen Sonne.
    Wie immer, wenn man sich dem Fluss des Lebens hingibt und es schafft im hier und jetzt zu sein, merkt man, was für ein wunderbares Geschenk das Leben ist.

    An einem ganz normalen Hafentag, bleiben die Segelsachen im Schrank, lässt sich morgens von der Sonne wecken, genießt den ersten Kaffee mit oder ohne Sonne, backt einen Kuchen, stellt fest, dass das Gas alle ist und die Reserveflasche seltsamerweise auch. Eine gründliche Recheche beginnt, dann packt man beide Flaschen ein und läuft los. Im besten Fall ist das eine Sache von einer Stunde. Wenn man schon mal dabei ist, die Gasflaschen zu tauschen, kann man auch gleich die Haltevorrichtung für die Gasflaschen putzen und alles wieder schön sauber machen, die Anschlüsse überprüfen und schon kann man weiter backen. Der Kuchen ist dann nach 3-4 Stunden auch schon fertig. Läuft es nicht ganz so gut, dauert es schon mal den ganzen Tag, bis man eine neue Gasflasche ergattert. So ging es uns in Greve. Wir wollten uns noch eine dritte Flasche Gas zulegen, da man in Schweden und Finnland das Campinggas in den blauen Flaschen nicht so einfach bekommt, und das wurde dann auch in Dänemark zu einem ausgewachsenen Ganztagesprogramm. Zuerst haben wir im Hafenbüro nachgefragt, dann verschiedene Supermärkte und Tankstellen abgeklappert, und am Ende sind wir dann zum nächsten Hafen nach Ishøj gelaufen und fanden dort dann tatsächlich das totale Gasparadies.
    So einfache Dinge lassen unser Seglerherz glücklich tanzen und dafür sind wir überaus dankbar: Tag für Tag.
    Læs mere

  • Auf zum Ankern !

    1. juni 2024, Danmark

    Wer es noch nicht mitbekommen hat: Ankern ist für mich das Größte. Das Schönste. Das herzerfüllendste.
    Das Bild, das ich dabei vor Augen habe, ist eine idyllische Ankerbucht umgeben von viel Natur. Da, wo wir momentan unterwegs sind, ist das eine Seltenheit. Da muss dieses Mal halt ein Riff herhalten! Der Wind sollte nachts nachlassen und aus Nord wehen. Da sind wir südlich vom Riff bestens geschützt. So der Plan. Vor meinem inneren Auge sehe ich schon schmunzelnde Gesichter ….
    Und jedes Schmunzeln hat seine Berechtigung.
    Skælskør haben wir am Donnerstag verlassen, weil wir den am Vortag angekündigten schwachen Wind nutzen wollten, um zu dem nur 6 Seemeilen entfernten Agersø das langsame Segeln üben wollten.
    Ja, auch das langsame Segeln will geübt werden und zwar das Aushalten, dass man einfach sehr langsam unterwegs ist, sich sehr - nennen wir es behutsam - fortbewegt und dementsprechend länger braucht. Beschauliches segeln. Allerdings hat der Wind das irgendwie anders gesehen und ist erst gar nicht aufgetaucht. Wir sind bei unserem Plan geblieben und die 6 sm mit Maschine gefahren. Die Fahrt durch den Fjord war (trotzdem) traumhaft schön und auch um fünf Uhr morgens. Oder gerade deswegen.
    So waren wir doch recht flott und früh in Agersø. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir erst mal die Insel erkundet und das Leben genossen.
    Zwei Tage später legen wir wieder ab, dieses Mal zum Ankern! Es sollte ein perfekter Tag werden, mit perfekten Wetter, perfektem Wind, und das aus der perfekten Richtung. Nach nur 8 Minuten waren die Segel oben und die Maschine aus. So schnell waren wir noch nie.
    Die Furlex unserer Genua hatte in letzter Zeit immer wieder mal einen Wackelkontakt. Und diesmal ging gar nichts mehr. Kurzentschlossen nehmen wir unsere Fock, mit dem Wissen dann eben etwas langsamer unterwegs zu sein. Im Agersø Sund sind wir noch gute 4,5 Knoten gesegelt, aber je weiter wir ins Småland kamen, umso weniger wurde der Wind und umso langsamer unsere Fahrt. Das langsame Segeln aushalten zu üben, das passierte eben jetzt. Bei einem Ankerplatz braucht man ja auch keine Angst haben, keinen Liegeplatz zu bekommen, was einer der Gründe ist, warum wir langsam segeln nicht so oft praktizieren. Strecke machen. Voran kommen. Ankommen. Das ist in unseren Köpfen verankert. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, und du bekommst keinen Liegeplatz. All das spielt beim Ankern keine Rolle.
    Also segeln wir beschaulich, langsam, mit 2 Knoten Fahrt.
    50% von uns können es genießen und 50% sind fleißig am Aushalten üben und schweigen. Ich nutze die Zeit und bereite schon mal unser Essen für den idyllischen Ankerplatz vor. Die Stunden vergehen. Nach 16 sm in 7 Stunden ist der Ankerplatz in Sicht und der Wind nimmt immer mehr zu. Der Wind bläst, weil er ja nix davon, weiss, dass wir ankern wollen.
    Hm. blöd. Die Frage ist, hat der Wind wirklich zugenommen, oder verstärkt er sich einfach nur , weil er um die Landzunge umgelenkt wird ?
    Wir dachten wir wären weit genug von der Landspitze entfernt. Aber wissen tun wir es in diesem Moment nicht.
    Eine Entscheidung will getroffen werden. Sollen wir trotzdem ankern und in Kauf nehmen, dass der Wind unter Umständen so bleibt oder fahren wir noch weitere 14 Seemeilen zum nächsten Hafen? Hirnschmalz wirbelt durch unsere Köpfe. Jeder macht sich sein eigenes Bild, recherchiert die Windprognosen und sortiert seine eigenen Gedanken. Dann werden diese zusammen getragen. Wir entscheiden uns für den Hafen und gegen das Ankern. Neuer Kurs: Raumer Wind, Richtung Vordingborg. Unserer Berechnungen sagen ca. 4 weitere Stunden, bis wir festgemacht haben. Oder eher 5.
    Uns bietet sich eine spektakuläre Fahrt. Der Neubau der Storstrømen Brücke ist schon lange sichtbar und dahinter befindet sich die alte Brücke. Die wir beide passieren. Auch das Fahrwasser nach Vordingborg fordert unsere ganze Konzentration, da nicht alles einwandfrei betonnt ist und das Wasser untiefer ist als es auf der Karte angezeigt wird.
    Nach weiteren 3 Stunden und dem Dritten Anlauf in eine Box zu fahren haben wir auch fest gemacht. Für die ersten beiden Boxen war wir zu moppelig und so hatten wir als Abschluss eines wunderbaren Segeltages auch noch einen unterhaltsamen Beitrag zum Hafenkino geleistet. Etwas, was es beim Ankern auch nicht gibt.
    Læs mere

  • Inspiration

    24. maj 2024, Danmark ⋅ ⛅ 18 °C

    Um zum ehemaligen Handelshafen Skælskør zu gelangen, fährt man ein 3 sm langes, unfassbar schmales Fahrwasser, das vom Agersøsund in den Skælskørfjord abzweigt. Das Fahrwasser ist zwar gut betonnt, trotzdem fährt es sich ausreichend adrenalingeladen, da neben dem Fahrwasser das Wasser lediglich 0,5 m tief ist und man sich keinerlei fehlerhaftes Steuern erlauben darf. Das mit dem Adrenalin wird auch nicht gerade besser, als wenige Meter neben uns am Ufer stehende Fischer auftauchen und man das Gefūhl hat, man könnte ihnen die Angel bequem aus der Hand nehmen.

    Für ein Schiff unserer Größe gibt es hier im Lystbådehavn (Yachthafen) genau 1 Liegeplatz, obwohl sicherlich mehr als 100 Liegeplätze vorhanden sind. Zu unserem großen Glück ist gerade der auch noch frei, so lange wir hier sind. Der Seglerhafen Skælskor ist ein Naturhafen besonderer Klasse und traumhaft schön. Und das Wasser ist durch den langen Fjord so ruhig, dass unser Schiff sanft hin und her schwoit. Allerdings könnte durchaus auch ein Zusammenhang mit dem wenigen Wind bestehen…🤫
    Kurz nachdem wir angelegt hatten, kamen auch unsere Nachbarn an ihrem Liegeplatz zurück; Es ist ein Paar, betagten Alters, das gerade von einer 14-tägigen Tour zurück kam. Willhelm hat weitaus über 80 Jahre Lebenserfahrung. Und Andrea ist sicher nicht jünger.
    Wow.
    Und die segeln noch?
    Yep.
    Und das nicht zu knapp; gute 260 Seemeilen sind sie gerade gesegelt. Und wer in den letzten Berichten aufgepasst hat, weiß dass wir ausreichend Wind hatten. Das heißt, die beiden haben an den segelbaren Tagen richtig Strecke gemacht. Sie erzählten stolz von einem Etmal an einem der Tage von 56 sm. Menschen, die unabhängig von Ihrem Alter Lust auf das Leben haben und neugierig sind, neues zu entdecken sowie dafür alle Anstrengungen und Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen, inspirieren mich sehr. Um Willhelms Worte wiederzugeben: “Wir sind gestern bei Regen gesegelt, das war recht unbequem, aber wenn ich es bequem haben will, bleibe ich zu Hause und erlebe eben nichts.
    Durch unsere dänischen Nachbarn sind wir sogar unverhofft zu einem Grillabend gekommen, der von dem hiesigen Segelclub organisiert wurde. Zuerst wollten wir der Einladung nicht folgen, da die meisten Menschen Fleisch grillen und wir da mit unserer tierfreien Ernährung und unserem Gemüse immer etwas mitleidige oder sogar unverständliche Blicke einfangen. Aber unser Nachbar war da sehr hartnäckig und hat dafür gesorgt, dass wir das nicht “vergessen”. So hatten Wilhelm und Jürgen tolle Gesprächspartner ineinander gefunden und es war ein sehr kurzweiliger Abend, obwohl wir uns mit niemanden sonst haben unterhalten können, da wir kein dänisch können.

    Skælskør bietet uns ausgezeichnete Versorgungsmöglichkeiten und ein Künstlercafé, das nicht nur geöffnet, sondern auch vorzüglichen Kaffe und sogar tierfreie Kekse zu bieten hat. Die Pflastersteine in den Straßen sind teilweise mit handbemalten Steinen geschmückt. So süß. Ich liebe solche Details.

    Beeindruckt hat uns beide das, nahe bei Skælskør, im 17.Jahrhundert erbaute Schloss Holsteinborg. Seit dem Jahr 1707 ist es im Besitz der Familie Holstein; inzwischen seit zwölf Generationen! Das eindrucksvolle Hauptgebäude ist von einem Wassergraben umgeben. Rund um das Herrenhaus erstreckt sich ein weitläufiger, hügeliger Park, der frei zugänglich ist. Die schöne Lage macht das Schloss zu einem der bekanntesten in ganz Dänemark Hans Christian Andersen soll das Schloss 1856 und 1875 insgesamt 35 Mal aufgesucht haben. Auf eine Fotografie soll Andersen geschrieben haben, dass dort Sonnenschein in sein Herz gelegt wurde. Wie romantisch.

    Und noch eines wird uns besonders in Erinnerung bleiben: Der Kaffee, den wir hier in dem Künstlercafé getrunken haben, stammt aus einer Mikro-Rösterei. Der Inhaber, Michael, Kaffeeliebhaber und Harley Davidson Fahrer röstet maximal 8 kg Kaffee an einem Tag. Da unser Kaffeevorrat langsam dem Ende zugeht, hat Jürgen Michael kurzerhand angeschrieben und heute haben wir 2 kg extra für uns frisch geröstete Espresso-Bohnen in den Hafen geliefert bekommen. Wo gibt es denn sowas? Allein für solche Erlebnisse lohnt sich das Reisen. Und für die Leute hier auch: “now i"m an international Ccffeedealer” sagte Michael augenzwinkernd im Hinblick auf unsere Herkunft zum Abschied. Und falls uns unterwegs die Bohnen ausgehen, sollen wir einfach schreiben. Er schickt uns dann den Espresso überall hin :)
    Læs mere

  • Oh du schönes Dänemark

    18. maj 2024, Danmark ⋅ ☀️ 17 °C

    Wir sind sehr gerne auf Orth, obwohl der beschauliche kleine Hafen viele Touristen anzieht. Anscheinend wegen einer Fernsehserie….
    Der Ostwind bläst und bläst uns den Wind um die Ohren und trotzdem ist unser Boot übersät mit kleinen Fliegen, die aussehen, wie Steckmücken, aber zu doof zum stechen und vor allem zu doof zum wegfliegen sind. So beginnt unser Tag damit die Fliegenleichen mit dem Schlauch wegzuspülen, damit wir wenigstens für ein paar Stunden ein einigermaßen sauberes Boot haben.
    Das erstbeste windärmere Fenster wird genutzt, um weiter Richtung Norden zu segeln. Unser Minimalziel Langø auf Lolland erreichen wir nach einem phantastischen Segeltag. Das VTG (dicht befahrene Schifffahrtsstraße) lässt sich diesmal überqueren, ohne auch nur einen einzigen der riesigen Frachter anzufunken. Es läuft also. Langø besticht, wie fast jede dänische Inseln durch unberührte Natur und viel Wasser. Kein Laden, keine Touristen, nur Fischer. Zwei Tage später geht’s weiter nach Omø, wo wir den nächsten Starkwind abwettern wollen. Sehr früh legen wir ab, um später möglichst gute Bedingungen beim Anlegen zu haben, da der Wind gegen Abend auffrischen soll und wir da schon festgemacht haben wollen.
    Immer diese Pläne- ich glaube, das Universum lacht sich kaputt.

    Über die Überfahrt von Langø nach Omø gestaltet sich anspruchsvoll, weil schwachwindig und Disskussionsgeladen…..
    Da haben wir als Paar und Crew ein schönes Thema, in dem noch reichlich Potenzial steckt.🙄
    Kommunikation, über die eigenen Gefühle reden und trotzdem sachlich diskutieren… wer kennt das nicht?
    Wir waren so von unseren Gefühlen vereinnahmt, dass wir das Glück, Delfine gesichtet zu haben, erst später begriffen haben. Im Hier und Jetzt zu leben, ist eine wunderbare Lebensaufgabe. Wir üben fleißig.

    Die Hafeneinfahrt von Omø ist so klein, dass ich erst mal unsicher bin, ob wir da überhaupt durch passen. Aber da auch die Fähre den Hafen anläuft, muss es ja möglich sein.
    Der Platz, den ich mir auf der Karte im Fischereihafen ausgeguckt habe, ist von einem Motorboot belegt. Der Hafen ist zweigeteilt und neben dem Fischereihafen ist der eigentliche Sportboothafen, in dem auch die Fähre anlegt und für den wir uns dann erst mal entscheiden. Natürlich haben wir im Hafen wieder 20 Knoten Wind und ich bin gestresst, weil der Hafen viel kleiner ist, als es auf den Bildern aussah.
    Während ich überlege, wie ich am besten drehen kann, ruft Jürgen: die Fähre kommt, wir sollten hier weg. Dann sehen wir, dass das Motorboot von unserem ausgeguckten Platz abgelegt hat und wir fahren so flott es eben geht rüber in den Fischereihafen. Der ist auch eng und der Wind bläst und bläst. So viel nochmal zu den Plänen 🤓Mit dem Heck gegen den Wind fahren wir langsam zur Mole. Bisschen Leinengetüddel kommt auch noch dazu, weil plötzlich Ringe statt wie erwartet Klampen am Pier hängen. Aber schließlich liegt die Heckleine und wir können mit Ahyoka gemütlich eindampfen und uns so a den Steg holen. Nach 6 Stunden sind wir wieder fest und belohnen uns mit einem Cappuccino und lachen gemeinsam über unsere Diskussion vorhin auf dem Wasser.

    Obwohl Omø nur 2x4 Km misst, hat die Insel mehr zu bieten, als Langø, zumindest laut Website. Es gibt 2 Kaffees, einen Kiosk, einen Fahrradverleih, einen Traktor-Bus, einen Leuchtturm und sogar einen Lebensmittelladen. Aber, bis auf den Lebensmittelladen ist alles geschlossen. Entweder für immer oder, weil hier noch keine Saison ist. Der Hafen ist auch recht leer. Vier Boote teilen sich über 100 Liegeplätze. Für uns ist das schön, aber der viele Wind nervt so langsam. Heute Abend hört er endlich auf zu blasen und die nächste Nacht wird hoffentlich ruhig. Morgen soll der Wind dann für die nächsten Tage ganz weg bleiben, dafür ist viel Regen angesagt. Ein neuer Plan muss also her, wenn auch nur, um das Universum erneut zu belustigen 😀
    Læs mere

  • Hafenhopping

    14. maj 2024, Tyskland ⋅ 🌬 14 °C

    Nach 2 Tagen vor Anker machen wir im Stadthafen von Neustadt fest. Der Wind dreht zunehmend auf Ost, da ist man in Neustadt im Hafen besser aufgehoben. Nach 2 Jahren Ancora Marina bietet uns der Stadthafen völlig neue Perspektiven. Wir genießen den sonnigen Tag, gehen einkaufen-natürlich Lebensmittel -, gehen an der Promenade spazieren und fahren mit dem Fahrrad zur Ancora Marina um nach unserem Paket zu schauen. Ja, der Krimi um unser Paket geht weiter. Das Tracking des Pakets war nämlich mysteriöserweise auf meiner DHL App nicht mehr möglich. Was sich komisch anfühlt. In der Ancora eröffnete man uns, dass da am Samstag nie Pakete hin geliefert werden. 🙄
    So!
    Was nu?
    Wir wollen doch los!
    Zudem sitzt uns der zunehmende Ostwind in der kommenden Woche im Nacken und wir wollen nicht noch eine weitere Woche in Neustadt “hängen” bleiben.
    Fehmarn ruft!
    Das bedeutet bei Nordostwind mindestens die ersten 15 Seemeilen kreuzen, was sehr kräftezehrend sein kann und sich auf jeden Fall in die Länge zieht. Lösungsorientiert beschließen wir am Sonntag einen kurzen Schlag nach Grömitz zu fahren um dann am Montag eine bessere Ausganssituation zu haben.
    Und für das Paket wird sich das Universum schon etwas einfallen lassen.
    Sonntag früh heißt es dann Leinen los und Segel hoch. Bei moderatem Wind und strahlendem Sonnenschein kommen wir rasch aus der Neustädter und Lübecker Bucht mit einem recht entspannten am Wind Kurs. Alles fühlt sich rund an; nur mit unserem ersten Ziel, Grömitz, sind wir nicht ganz im Frieden. Grömitz ist aus unterschiedlichen Gründen bei uns etwas negativ behaftet und dann spricht Jürgen es aus: “Du sag mal, es läuft gerade so gut, sollen wir nach Timmendorf rüber kreuzen” ? Mir braucht man sowas kein zweites mal zu sagen: Ich liebe Timmendorf auf Poel und der Tag verspricht traumhaft zu bleiben.
    Wie schon erwähnt, kann sich das Kreuzen etwas in die Länge ziehen. Denkt man anfangs, so mit 2-3 Schlägen hinzukommen, verdoppeln sich diese Schläge ganz fix. Da habe ich dann immer wieder unseren Segellehrer im Ohr: “Denkt daran, ihr habt einen langsameren Holeschlag und einen mit dem Ihr Strecke macht!” Der Holeschlag fühlt sich an, als würde man zurück oder zumindest in die falsche Richtung fahren und der Streckenschlag weckt unsere seglerischen skills. Wie hoch können wir an den Wind? Werden wir schneller, wenn wir die Segel so oder so trimmen? Auch wenn der Weg nahezu doppelt so weit ist, als nach Grömitz, sind wir froh, uns für Timmendorf entschieden zu haben. Und das sollte dann auch letztendlich belohnt werden.
    In Timmendorf angekommen,treffen wir unseren Freund Jens, der mit seinen Freunden das Wochenende auf dem Boot verbringt. Bei der gemütlichen Anlegerschorle stellt sich heraus, dass sich Jens zu unserem Paketflüsterer entfaltet.
    Aha!
    Jens, der Paketflüsterer.
    Das ist nun auch verstanden: Wir sollten also nach Timmendorf um nochmal mit Jens und Co eine gute Zeit zu verbringen, um dann auch noch auf Fehmarn an unser Paket zu kommen.
    Und der Plan ist so: Jens holt unser Paket am Montag in der Ancora ab, eine Arbeitskollegin, die auf Fehmarn wohnt, holt es bei Jens ab und wir wiederum holen es dann per Rad bei Ihr zu Hause ab. Das ist doch ganz einfach.🤣🤣🤣
    So kommt es dann auch. Heute konnten wir endlich unser Paket in die Arme schliessen. Nun sind alle Lebensmittel für unsere Tour gebunkert und wir können weiter Richtung Dänemark 🇩🇰.
    Drei Häfen in drei Tagen , das ist eine neue Erfahrung für uns, und mittlerweile klappt das ganz routiniert. Wir könnten jetzt problemlos weiter, wenn denn der Wind mal nicht mehr so doll blasen tät.
    Læs mere