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  • Day 133

    Monesterio - Fuente de Cantos

    April 5, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Es wird heute eine Etappe von 20km werden. Ein halber Ruhetag sozusagen. Das Hostal war ok, nicht der Brüller - aber ok. Da ich morgens nie oder kaum frühstücke, bin ich gleich los gegangen. Aber um diese Zeit hatten schon einige Bars auf, wo man Desyanunos bekommen kann oder nur einen Café. Auch machte ich unterwegs wieder relativ wenig Pausen und an diesem Punkt gelobte ich mir Besserung.

    Als ich um 07:10 Uhr aufbrach, war es natürlich noch dunkel. Aber es war auf den Straßen schon einiges los. Irgendwie lustig fand ich, wie die Pilger so aus den Häuser kamen. Jedoch gingen alle in die entgegengesetzte Richtung. Ich überprüfte 3x meinen Standort und meine Richtung. Ich war richtig. Ich kann es mir nur so erklären, dass sie "alle" auf der Suche nach Frühstücks-Futter waren.

    Ich folgte dem Weg aus dem Ort hinaus. Es ist immer etwas unheimlich, im Dunkel zu wandern. Aber es dämmerte schon leicht und von daher waren die "bösen Geister" vertrieben. Es wurde sehr ländlich und grün und wieder gab sehr viele Tierbegegnungen, welche zwischen den Steineichen auf der Wiese grasten. Eine sehr große Herde von Schafen begegnete mir. Einfach so - ohne Hund und Hirte. Ich schätze, es waren so an die 200 Tiere.

    Einige Gatter mussten wieder geöffnet und geschlossen werden. Heute mal kein treu blickender Hund, was mich ein wenig traurig stimmte und Erinnerungen an den gestrigen Hund wach werden ließen.

    Bereits gestern Abend schrieb ich ein Hostal in "Fuente de Cantos" mit der Bitte an mir mitzuteilen, ob sie Angebote für Pilger haben. Da ich kein Spanisch spreche, bediente ich Goolge. So oder so. Diese Übersetzung verstand ich nicht und es wanderten einige Mails hin und her bis klar war, was ich wollte. Dämliche Technik. Da hilft nur Sprache lernen.

    Aber zurück zum Weg. Es war wieder sehr ruhig, bis auf meine Geräusche beim gehen, hörte ich Vögel zwitschern. An einem Bach angekommen, überquerte ich diesen auf Steinen, welche im Wasser lagen. Dann eine kleine Pause und weiter geht es. Schnell mal Emails checken wegen dem Hostal und wieder Google benutzen. Irgendwie trotzdem lustig. Anfangs gab es noch Bäume, nun aber nur weite Landschaft. Das vermittelt einem das Gefühl, man komme nicht voran. Etwas deprimierend. Von der Ferne sah man schon "Fuente de Cantos". Aber das waren bestimmt noch 12 km zu gehen. Wieder einen Bach überqueren, etwas hoch und etwas runter. Dann wieder Pause und Email gecheckt - hehe. Ich ging weiter und die Sonne wurde recht kräftig. Sonnencreme wollte auf meiner Haut verteilt werden. Nach einer Weile stellte ich fest, dass ich bei einer Rast mein Basecap liegen gelassen haben musste. Egal. Dann soll es wohl so sein.

    Ich erreichte "Fuente de Cantos". Mehrere Reklameschilder versuchten Pilger in ihre Unterkünfte zu ziehen. Ich entschied mich, da das Hostal per Email nicht mehr antworte, für die öffentliche Herberge. Es war ein modern umgebautes Kloster. Sehr freundliche Hospitaliera. Ich war natürlich zu früh da, aber man nahm mich auf und zeigte mir die Räume. Alles sehr gut gemacht. War doch eine gute Entscheidung von mir gewesen. In der Küche fand ich noch Linsen. Da mache ich mir heute was draus. Gestern im Supermarkt gab es eine Offerta. Mischgemüse im Glas. Das kaufte ich und die Flüssigkeit trank ich aus. Jetzt mache ich mir gleich die Linsen mit dem Mischgemüse. Motto heute. Es kommt wie es kommt.
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