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  • Day 97–98

    Comillas

    May 14 in Spain ⋅ ⛅ 10 °C

    Um 08:30 Uhr fuhren wir zu unserem ersten Ausflugsziel. 

    Es regnete komischerweise nicht, aber man konnte bereits die schweren grauen Wolken am Himmel ausmachen. 

    Die "Basílica de Santa María la Real de Covadonga" war unser erstes Ziel. Sie ist ein im neoromanischen, europäischer Kunststil des 19. Jahrhundert erbauten Gebäude mit zwei hohen Türmen, die das Hauptportal umrahmen. In "Covadonga" begann unter dem König Pelayo die Wiedereroberung Spaniens, sprich die Vertreibung der Mauren. 

    "Covadonga" bildet auch den westlichen Eingang des Nationaparks "Picos de Europa". Der Nationalpark gehört zu einer der meisten besuchten Nationalparks Spaniens und ist Teil des kantabrischen Gebirges. Hauptsächlich besteht der Nationalpark aus drei Kalksteinmassiven, die über Millionen von Jahren durch die Wirkung von Eis und Wasser zu tiefen Schluchten, Flüssen, Gebirgsseen und Berggipfeln geformt wurden.

    Wir machten die "Ruta del Cares" Wanderung. Eine siebenstündige Wanderung, welche neben einer Schlucht verläuft. Tief unten in der Schlucht kämpft sich der Fluss "Rio Cares" durch. 

    Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir den Startpunkt der Wanderung.

    Wir packten unser Brot mit dem gekauften Aufschnitt wie Aufstrich ein. Äpfel für die Vitaminzufuhr legten wir dazu und zudem ein paar Riegel. Jasmin schnappte sich noch ihre Regenjacke, das Wetter machte sowieso, was es wollte. Tim entschied sich, seine im Auto zu lassen und hoffte darauf, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. 

    Zuerst kam ein sehr mühsamer circa einstündiger Aufstieg bis zu zwei verlassenen Häusern. Bis dort hin trafen wir auf zwei Bauarbeitern, die den Wanderweg wieder auf Vordermann brachten. Die bisher platzierten Steine wurden verkleinert, weil die grossen bei Regen keinen Halt auf den glatten Oberflächen gab. Bislang ist die Wanderung als mässig eingestuft, wegen dieses Problems bei Regen. 

    Die beiden verlassenen Häusern waren bis auf die eingestürzte Decke in einem guten Zustand. Das einzige weniger interessante war das Tierkadaver in der Scheune vor den Häusern. Was oder wer es getötet hatte, wollten wir lieber nicht rausfinden. 

    Oben angekommen, hatten wir eine fantastische Aussicht auf die Schlucht. Die Berge sahen mächtig und gross aus und der Hang war steil. Tims Magen fing bereits jetzt schon an zu kribbeln. 

    Der Weg führte uns hunderte von Meter oberhalb des Flusses durch. Das Interessanteste an der Route war, dass der Weg an der Wand des Berges entlang ging. Man lief somit auf einem zwei Meter breiten, aus der Felswand herausgeschlagenen Weg. Unterhalb und oberhalb ging es steil in beide Richtungen. 

    Die Wanderung war einfach und hatte an der Felswand entlang nur einen leichten Abstieg. 

    Nach zwei Stunden laufen und mehreren Begegnungen mit freien Ziegen machten wir eine Pause. Wir setzten uns auf eine kleine Erhebung und genossen bei diesem faszinierenden Ausblick ein selbstgemachtes Sandwich.

    Die bisherigen begleitenden Sonnenstrahlen wurden von dunklen Wolken ersetzt. Und schon gab es die ersten Regentropfen und Tim fing an, seine Entscheidung zu bereuen, keine Regenjacke eingepackt zu haben. 

    Weil uns von Anfang an bewusst war, dass wir die Wanderung sowieso nicht zu Ende machen, machten wir nach zwei weiteren Windungen durch die Felswand halt. Es war bereits 13:00 Uhr und der Rückweg dauerte weitere zwei Stunden. 

    Tims Höhenangst hatte auch sein Maximum erreicht und wir machten kehrt.

    Der Regen wurde mit jedem Schritt intensiver und Tim dabei nasser. Da er keine andere Möglichkeit hatte als schnell zum Auto zu gelangen, nahmen wir unsere Beine in die Hand. Der Abstieg war wie bereits vorgeahnt durch den Regen rutschiger. Eine Frau vor uns fiel sogar mehrmals um, bis sie unten auf der geteerten Strasse angelangte. Auch wir hatten zu kämpfen, nicht umzufallen. 

    Im Klapfi fing es draussen aus Kübeln an zu regnen. Uns taten am meisten die Bauarbeiter leid, die diesem Wetter tagtäglich ausgesetzt sind.

    Bis sich das Wetter wieder beruhigte, warteten wir im Klapfi am und schnitten an unseren Videos und kümmerten uns um das Tagebuch. 

    Nach einer Stunde und einem fertigen Video, welches wir direkt hochluden, fuhren wir wieder eine Stunde zum nächsten Halt. Dachten wir zumindest. 

    Die Strasse von Google Maps führte uns über eine Schotterstrasse, der Klapfi nicht ganz gewachsen war. Als uns ein Offroader entgegenkam und wir uns nach dem weiteren Weg erkundigten, legte er uns ans Herz umzudrehen. Bei der Aktion verloren wir eine weitere Stunde, weil wir wieder bei der Schlucht vorbei in die andere Richtung fahren müssten. 

    Bereits zeitlich schlecht dran, führte uns Google Maps nach einer halben Stunde wieder eine Schotterstrasse hinauf. Google Maps ignorierend nahmen wir die "normale" Bergstrasse durch kleine Dörfer. Nach zehn Minuten bemerkten wir, weshalb Google uns oberhalb durchführen wollte, weil wir auf eine Strassensperrung trafen.  

    Wir wendeten, hielten aber neben der Strasse an, um uns zwei Sandwiches zu schmieren. Bewusst, dass das unser einziges heutiges Abendessen sein wird, fuhren wir weiter.

    Nach einer Stunde fuhren wir endlich auf einer normaleren Strasse. Die letzten 28 Kilometer, in das Landesinnere, lagen vor uns. Ob man es glauben konnte oder nicht, wir hatten erneut eine Stunde, bis wir in "Potes" ankamen. 

    Die Strasse wurde neu gebaut und hatte insgesamt sieben Baustellen, die bei unserem Glück jedes Mal auf Rot gestellt waren. 

    In "Potes" bekamen wir dafür eine umso schönere Belohnung. Bis fünf Minuten vor "Potes" hielt der extreme Regen an.

    In der Kleinstadt selber hatte der Regen aufgehört und zwei wunderschöne Regenbögen zeigten sich. Auch die Wolken gaben einen kleinen, klaren Blick auf den blauen Himmel frei. 

    Zu Fuss brachen wir in die unter Denkmalschutz stehende Altstadt auf. 

    Sie sah reizend aus. Durch die Kleinstadt selber verlaufen mehrere aus Stein gebaute Brücken, verziert mit Blumen. Um die Brücken standen Gebäude und Denkmäler mit jahrhundertealter Geschichte.

    Im lokalen "BM Supermercados" machten wir noch einen kleinen Halt, um uns ein Glace zu kaufen. Leider gab es kein einziges ansprechendes Glace und auch die Preise waren viel zu überteuert.

    Trotzdem glücklich es doch noch geschafft zu haben, fuhren wir die gleiche Strasse, mit Baustellen übersät, hinunter bis nach "Comillas". Morgen wollen wir die "El Capricho de Gaudí", ein Bauwerk des katalanischen Architekten Antoni Gaudí in diesem Ort anschauen.

    Spätabends, gegen 23:00 Uhr, erreichten wir den Ort. 

    Durch die Müdigkeit wählten wir einen nicht sehr weisen Ort zum Übernachten. Der Stellplatz befand sich direkt an einer befahrenen Strasse. Die Möglichkeit einen anderen Stellplatz so nahe zu finden, der legal war, war ausgeschlossen. 

    Die meiste Zeit war die Nacht ruhig, aber wenn ein Auto vorbeifuhr, gab er alles, um seinen Rennstreckentraum zu erfüllen. Durch die extreme Geschwindigkeit wackelte Klapfi bei jedem zu schnell vorbeifahrenden Auto heftig.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Einnahmen des Monats: 35.00 €
    Ausgaben des Monats: 352.40 €
    Tankausgaben: 264.58 €
    Anschaffungen: 131.87 €
    Distanz des heutigen Tages: 189.76 km
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