Nordamerika und Asien

May 2017 - January 2018
A 235-day adventure by Olivia Read more
  • 46footprints
  • 8countries
  • 235days
  • 251photos
  • 0videos
  • 46.0kkilometers
  • 37.1kkilometers
  • Day 122

    Jaipur

    September 23, 2017 in India ⋅ ⛅ 32 °C

    Was für ein erster Tag! Wir kommen um 1 Uhr morgens mit dem Flugzeug in Jaipur an und entscheiden uns gegen die Übernachtung am Flughafen, da die Sicherheitskräfte ziemlich einschüchternd sind und wir ja auch letzte Nacht nur Schlaf im Nachtbus hatten. Per Taxi geht es in die Richtung eines Hostels. Doch da die Straßen so eng sind, entscheided Ryan den Rest zu Fuß zu gehen. Ziemlich entgegen meinen Prinzipien laufen wir also um zwei Uhr morgens alleine, mit großem Rucksack nicht nur in einer neuen Stadt sondern auch in einem neuen Land durch ein Quartier, welches wir nicht kennen. Und als es im Busch neben mir raschelt und die 5 Strassenköter an der Kreuzung zu bellen anfangen, bin ich nahe an einem Nervenzusammenbruch. Aber genau das wollte ich doch: Eine neue Herausforderung, etwas Neues und Anderes... Doch in diesem Moment will ich mich eigentlich nur in ein sicheres Bett kuscheln und alles um mich herum vergessen. Deshalb nehmen wir das Bett im Hostel, obwohl es doppelt so teuer ist, als in Hostelworld angegeben. Wir schlafen bis zum Check-Out und laufen zu Fuß einen Kilometer zu einem anderen Hostel. Man würde meinen, dass das tagsüber nun ein piece of cake ist. Doch ich fühle mich alles andere als wohl. Die Männer (und wir sehen praktisch nur Männer auf den Straßen) starren. Nein sie gucken nicht nur interessiert, sie starren mir meine Körperteile weg. Wie unangenehm! Dabei trage ich lange Hosen und eine Bluse ohne Ausschnitt.
    Das zweite Hostel ist viel besser und wir fühlen uns richtig wohl. Nach der zweiten Dusche des Tages (und es ist noch nicht einmal Mittag) machen wir uns auf ins Stadtgetümmel. Es ist laut und voll und verrückt. Straßen überqueren ohne überfahren zu werden, scheint fast unmöglich und neben Kühen, welche einfach dumm im Weg herum stehen, gibt es auch Kamele, welche gemütlich einen Wagen ziehen oder ihren Herrn von A nach B transportieren. Gerade als wir hungrig werden und wir ein Restaurant suchen, hält uns ein Inder an, welcher fragt, ob wir Hilfe brauchen. Er empfiehlt uns neben einem Restaurant auch verschiedene Sehenswürdigkeiten und lädt uns auf Tee in seinem Geschäft ein. So trinken wir nach unserem ersten richtigen indischen Curry unseren ersten Chai Masala. Später verfrachtet er uns in ein Tuktuk und wir folgen seinem Ratschlag und schauen uns eine Stofffabrik an. Natürlich wollen uns die netten Herren nicht nur die Fabrik zeigen sondern auch Stoffe verkaufen. Und da die Farben so schön sind und der Preis im Verhältnis zur Schweiz so gut und er sagt es sei Kashmir.. kaufe ich mir einen Schal. Ach doch bin ich glücklich über mein erstes indisches Souvenir? Nicht so richtig. Denn ich fühlte mich in den Kauf gedrängt, ich hasse feilschen und ich hatte keine Zeit zum Nachdenken. Plus weiß ich noch immer nicht ob es den Preis wert ist. Ach wie ich mir doch einen Monsieur Prix zur Seite wünsche ;)
    Naja danach geht es zum Jal Mahal und weiteren wunderschönen Gebäuden wie das Hawa Mahal, das Jantar Mantar oder das Amber Fort (nein, nicht alles am gleichen Tag.. dafür war es viel zu heiß!)
    Read more

  • Day 126

    Pushkar

    September 27, 2017 in India ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir sind noch nicht einmal 5 Minuten in Pushkar da werden wir schon gegringoed oder gegoraed (?)! Nachdem wir auch in Jaipur einigen abstrusen Verkaufmaschen begegnet sind (Brief schreiben für die deutsche Freundin, Einladung zum Gespräch und Chai etc) landet diese Geschichte nun aber auf Platz 1 und wird hier erzählt:
    Es ist Festivalzeit in Indien und wir sind in einer heiligen Stadt, mit circa 500 Tempeln und einem von Brahma erschaffenen und somit heiligem See. Ein Herr drückt mir Blütenblätter in die Hand und meint: "It's festival today, you have to throw this into the lake." Okee.. wir wollen ja bestimmt nicht unhöflich sein und was kann schon passieren wenn wir ein paar Blütenblätter in den See werfen..?
    Wir gehen die Stufen hinunter und werden von weitern Herren umgeben. Einer nimmt mich bei der Hand und geht mit mir zu einer Ecke des Sees. Ich blicke über die Schultern und sehe Ryan und Nathalie in anderen zwei Ecken. "Warum werden wir getrennt?" - "Ohh wegen Karma Karma!" Na gut. So setze ich mich und der Herr beginnt die Blüten mit Farbpulver zu mischen und legt mir alles zurück in die Hände damit ich es in den See werfen kann. Dabei wiederholen wir folgende Sätze: "Holy lake holy flower holy water". Ein weiterer Herr bringt weitere Zutaten für unser Ritual:
    - eine Kokosnuss, welche tönt wenn man sie schüttelt
    - gelbes Farbpulver
    - rotes Farbpulver
    - Blütenblätter
    - eine gelb rote Schnur
    Dann geht es los. Ich kriege einen roten Punkt auf die Stirn, nachdem er das Pulver mit Wasser vermischt hat und ich wiederhole sein Mantra. Neben dem heiligen See, seinem Wasser und den heiligen Blumen beschwören wir auch das Farbpulver und die Kokosnuss und bitten um den Segen für mich und meine Familie.. "please let me live a happy live and bless me and my brother do you have a brother?" - "Yes, one bother and one sister." - "please bless my brother and my sister.. boyfriend?" - "Ähm yes." - "please bless also my boyfriend. Holy lake holy water holy coconut holy flower holy donation.."
    Whaaaat?! Habe ich soeben das Wort Spende gehört? Oje und jawohl während er mir die Schnur um den Arm wickelt, kommt es: "So how much money do you want to give?" - "Ähm do I have to give anything?" - "Yes for blessing your family, so mother father brother sister boyfriend and you.. 6000 rupees!" 90 Franken Spende damit meine Familie in seinen Gebeten erwähnt wird?! In diesem Moment höre ich Ryan rufen, dass er sich nicht wohl fühlt und gehen möchte. Sein "Priester" ermahnt ihn ruhig zu sein und mein Ritual nicht zu stören. Ich stehe auf und gehe zu Ryan und die Priester werden wütend und wiederholen wir müssen Spenden geben, wenn wir glücklich sind. Ich erwidere, dass ich im Moment nicht glücklich bin, da ich mich zu etwas gedrängt fühle, was ich nicht machen möchte. "Then go!", meint mein Priester und schickt uns davon.
    Später lesen wir den wikitravel Eintrag über Pushkar und stolpern über die Warnung vor diesen Priestern. Wir sind wohl nicht die Einzigen, welche ihnen ins Netz gegangen sind.
    Read more

  • Day 129

    Udaipur

    September 30, 2017 in India ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir fahren heute acht Stunden Bus für eine Strecke von knapp 300 Kilometer. Der Bus ist unglaublich voll und wir sind die einzigen Goras mit zu großem Gepäck. Da es extrem holprig ist, kann ich weder lesen noch Spiele spielen und wir betrachten hauptsächlich die Landschaft und die Menschen. Es wird etwas grüner, was mir sehr viel besser gefällt als diese Wüsteneinöde. Dennoch sehen wir immer noch ab und zu Kamele auf den Straßen und an der Stadtgrenze zu Udaipur überholen wir sogar einen Elefanten!
    Wir finden eine Unterkunft für 3 Nächte und genießen die letzten Tage des Festivals (jawohl es ist immer noch das gleiche, welches startete, als wir in Jaipur waren). Die Menschen tanzen im Kreis und schlagen mit Hölzern den Takt. Wir fantasieren und finden es sieht ein bisschen wie ein Harry Potter Zauber Duell aus. Als Variante könnte man eine Nacht ja auch Star Wars zum Thema machen und alle haben Laser Schwerter anstelle der Hölzer ;)
    Udaipur ist eine schöne Stadt mit vielen Palästen, Dachterrassen Restaurants und Seen, welche leider etwas verdeckt sind. Das lässt die lokale Bevölkerung jedoch nicht davon abhalten darin zu baden, Kleider zu waschen und zu fischen. Igitt!
    An unserem letzten Tag in Udaipur machen wir einen Kochkurs und haben so viele Resten, dass wir wahrscheinlich die riesige Familie welche mit uns im Nachtzug das Abteil teilt, einladen hätten können. Da die Familie aber eines unserer Betten klaut, ich mich aber schlecht fühlen würde etwas zu sagen (es waren sage und schreibe 16 Personen in einem Abteil mit 8 Betten), machen wir das nicht..
    Nach dem Kochkurs sitzen wir in einem Cafe ohne Strom und trinken einen Mojito. Der Strom ist aus, da heute ein muslimischer Feiertag ist und Kinder rennen mit Stöcken herum, Männer tragen riesige Gebilde, welche an das Grab Mohammed erinnern sollen und Polizisten sperren Straßen und halten Wache. Ähm okee aber warum genau ist nun der Strom aus? Die riesigen Gebilde sind so groß, dass sie an die Stromleitungen heran kommen und deshalb wird das ganze Stadtviertel vom Netz genommen, da man keinen Kurzschluss und Todesopfer provozieren möchte. Das ganze wird am Abend noch skuriller da nun alles stockdunkel ist, kein Laden an der belebten Einkaufsstrasse geöffnet hat und die Polizisten mit langen hölzernen Schlagstöcken bewaffnet sind. Es wird weder getanzt noch gesungen und es war wohl die meist chaotische Prozession, welche ich je gesehen habe. Nachdem wir fast von einem der riesigen Gebilden erschlagen wurden, kehren wir dem ganzen den Rücken und versuchen durch die dunklen und gesperrten Straßen den Weg zum Bahnhof zu finden..
    Read more

  • Day 132

    Agra

    October 3, 2017 in India ⋅ ☀️ 33 °C

    Etwas erkältet aber eigentlich mehr oder weniger ausgeruht erreichen wir Agra, die Stadt in der das Taj Mahal steht. Außer diesem eindrücklichen Gebäude und dem Agra Fort hat die Stadt aber nur sehr sehr schlechte Luft zu bieten. Innerhalb nur eines Tages habe ich Halsschmerzen und bald darauf Fieber. Deshalb bleiben wir auch nur eine einzige Nacht hier und flüchten mit einem holprigen Nachtbus, welcher sofort meine Harry Potter Gefühle aufleben lässt, da er doch sehr an den fahrenden Ritter erinnert, nach Varanasi. Doch dazu später mehr.
    Das Taj Mahal besteht völlig aus Marmor, ist völlig symmetrisch und im Marmor sind Abertausende Steine eingelassen, welche der Verzierung dienen. Der damalige Regent ließ es als Grab für seine Lieblingsfrau bauen und der Bau brauchte 22 Jahre zur Fertigstellung und verschlang unglaublich viel Geld. Deswegen und wegen familiären Unstimmigkeiten sperrte sein jüngerer Sohn ihn bis an sein Lebensende ins Agra Fort und setzte sich selber auf den Thron, welcher jedoch nicht etwa ein Stuhl sondern eher ein Podest ist. Natürlich! Die Regenten hier sassen hauptsächlich im Schneidersitz auf Kissen und nicht etwa auf einem vergoldeten Stuhl.
    Der Fluss, welcher sich um das Taj Mahal schlängelt und die Luft ist so verdeckt, dass das Weltwunder jedes Jahr mit harten Chemikalien gereinigt werden muss, da es sich sonst gelblich verfärbt.
    Nach einem vollen Tag Besichtigung haben wir genug und nehmen den Nachtbus mit Betten nach Varanasi. Was für ein Erlebnis! Entweder sind die Straßen so schlecht oder unser Fahrer sollte definitiv ein paar Fahrstunden nehmen. Es rumpelt und holpert und obwohl ich flach auf meinem Rücken liege, fliege ich bei jeder Unebenheit einige Zentimeter in die Luft. Na dann.. gute Nacht.. ;)
    Read more

  • Day 134

    Varanasi

    October 5, 2017 in India ⋅ ⛅ 32 °C

    Die heilige Stadt am Ganges ist nicht nur unser nächstes Ziel, sondern ebenfalls das, von vielen Hindus. Da das Wasser reinigende Kräfte haben soll, wird im Wasser gebadet, spirituelle Zeremonien gehalten und es in Flaschen abgefüllt um es dann mit nach Hause zu nehmen. Das höchste aller Gefühle ist jedoch hier in Varanasi zu sterben, am Flussufer kremiert zu werden und dann ins heilige Wasser geworfen zu werden. Obwohl das Ritual dazu dient dieses Leben perfekt abzuschließen und hoffentlich eine Kaste höher wiedergeboren zu werden, wird es von der untersten Schicht ausgeführt. Die Unberührbaren füttern das Feuer 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Manchmal wird ein Fuß oder Arm nicht ganz verbrannt und landet dann als ganzes Stück im Wasser. Doch nicht dies oder die Tatsache, dass das Abwasser der Stadt im Fluss landet, macht der Ganges zu einem der gesundheitschädlichsten und meist verschmutzten Flüsse der Welt, sondern vor allem die Schwermetalle, welche von Firmen flussaufwärts ohne Regelung hinzugegeben werden. Trotzdem beobachten wir Kinder, welche im Wasser spielen, Frauen, die ihre Wäsche darin waschen und Männer bei der täglichen Körperpflege.
    Von den verschiedenen Ghats am Flussufer muss man einige Stufen erklimmen um ins Wirrwarr der Altstadt zu stolpern. Die Gassen sind so schmal, dass keine Tuktuks darin Platz haben und kaum zwei Kühe aneinander vorbei gehen können. Der Boden ist übersäht mit Kuhfladen und Müll und dazwischen liegen Hunde und ab und zu Affen herum.
    Ich glaube mittlerweile nach nur 15 Tagen sind wir bereit Indien fürs erste einmal den Rücken zu kehren und machen uns auf zu unserem Nepal Abenteuer.
    Read more

  • Day 135

    Bye India.. Hi Nepal

    October 6, 2017 in India ⋅ ☀️ 13 °C

    Okee es ist noch nicht vorbei. Indien gibt uns eine Abschluss-Impression (eine, die wir nicht so schnell vergessen). Wir nehmen den 17.00 Uhr Zug nach Gorakhpur, wo wir pünktlich gegen 22.30 Uhr ankommen. Im Zug sitzen wir zusammen mit 6 anderen Fahrgästen, obwohl das Abteil nur für insgesamt 6 Persone ist. Naja wahrscheinlich hat jemand kein Ticket, denken wir uns. Doch der erste Kontrolleur diskutiert mit verschiedenen Leuten aber scheint nichts falsches zu finden, als er alle Billette kontrolliert. Ich beziehe mein oberes Bett und schlafe für ein paar Stunden, als ich plötzlich geweckt werde. Zwei Polizeimänner mimen, dass wir ihnen folgen sollen. Etwas eingeschüchtert und mit Gedanken, wie "vielleicht finden sie es ist nicht sicher hier für uns und bringen uns in die erste Klasse" folgen wir den beiden Herren in den nächsten Zugwagen. Sie halten vor einem Abteil mit den gleichen Nummern wie vorher und zeigen auf die oberen Betten: "Thirty..Zwentyseven". Aha nun verstehen wir was das ganze sollte! Wir waren diejenigen, welche falsch waren! Doch niemand nicht einmal der erste Kontrolleur konnte sich mit uns verständigen! Denn auch die Handzeichen sind so anders. Deshalb haben sie es wohl alle sein gelassen, da der Aufwand vielleicht zu groß war. Kopfschüttelnd holen wir unser Gepäck und schlafen noch ein bisschen in unserem richtigen Bett bevor wir in Gorakhpur aussteigen. Der Plan ist hier zu übernachten und am nächsten Morgen den ersten Bus zur Grenze zu nehmen, damit wir genügend Zeit haben, die Einreiseformalitäten zu regeln und trotzdem die lange Busfahrt nach Pokhara in Angriff zu nehmen.
    Wir brauchen also nichts großartiges, nur ein sauberes Bett und eine Dusche. Das ist nicht zu viel verlangt, oder? Scheinbar schon! Wir klappern Hotel um Hotel ab und finden entweder Kakerlaken, dreckige Bettbezüge oder beides vor und das zu Preisen, welche uns ungläubig mit dem Kopf wackeln lässt! Wir kommen an ein neues Hotel und sind frohen Mutes hier ein Bett zu finden. Doch der Preis beträgt 1000 Rupien (etwa 15 Franken), ein Abriss wenn wir sonst maximal 500 Rupien für schönere Zimmer bezahlt haben. Deshalb machen wir kehrt und werden von einem Hund angegriffen! Er springt auf mich zu und ich habe gerade noch Zeit meinen Tagesrucksack zwischen mich und den Hund zu bringen, damit er mich nicht beissen kann. In der Zwischenzeit kickt Ryan den Hund in die Flanke, damit er sich von mir abwendet. Auch er benutzt seinen Tagesrucksack als Schild und als endlich einige umherstehenden Männer "hey" rufen, lässt der Hund von uns ab. Ich fühle mich wie in einem schlechten Film und möchte nun eigentlich einfach ein Bett. Wahrscheinlich weil wir mittlerweile zu müde und etwas neben uns sind, nehmen wir ein Zimmer im nächsten Hotel für 600 Rupien (10 Franken) und kontrollieren die Matratze nur dürftig. Das Badezimmer hat zwar fließend Wasser, jedoch wurde wohl vergessen einen Duschkopf anzubringen, oder Leitungen sind sehr sehr teuer. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als entweder den Eimer zu benutzen oder unter den Wasserhahnen zu kauern und eine kalte Dusche im Knien über uns ergehen zu lassen. Dies ist doppelt unangenehm, da meine Haut vom Schweiß und der dreckigen Luft unglaublich juckt und mit nur kaltem Wasser kaum richtig sauber wird. Naja als wir dies mehr oder weniger geschafft haben, erwartet uns die nächste Überraschung - Bettwanzen! Doch wir sind bei weitem zu erschöpft um uns mit der Reception herum zu schlagen. Nein, ich nehme meinen Schlafsack und lege mich auf den Marmorfussboden, weit weg vom Bett. "Gute Nacht!"
    Übermüdet aber voller Hoffnung und Vorfreude auf Nepal, steigen wir um 6.30 Uhr in einen Bus, der zwar erst gegen 8.00 Uhr los fährt, uns jedoch innert zwei Stunden zur Grenze bringt. Dort verpassen wir leider den 11.00 Uhr Bus. Nicht, weil es lange dauert das Visum für Nepal zu erhalten, sondern weil wir Zeit verbrauchen einen günstigen Bus zu finden. Schlussendlich nehmen wir einen lokalen Bus für fast den gleichen Preis wie der Touristen Bus, haben keinen richtigen Sitz und die Fahrt startet um 13.00 Uhr statt um 12.00.. (dafür haben wir unser erstes Dal Baht - das nepalische Allzeitessen). Die ersten 130 Kilometer bringen wir in 3 Stunden hinter uns. Dann landen wir auf der Horror Straße mit Schlaglöchern so groß wie Traktorreifen und tief, dass ein Kleinkind nicht alleine hinaus kommen könnte. Und plötzlich brauchen wir 5 Stunden für 30 Kilometer. Ich bin hundemüde und brauche dringend Schlaf, doch wenn das so weiter geht übernachten wir hier im Bus, was unmöglich ist, den jedes Schlagloch lässt den Bus rumpeln und schütteln. Ryan schlägt sich fast einen Zahn aus, als er einmal kurz einnickt. Glücklicherweise dauert das letzte Stück von 100 Kilometer nur zwei Stunden und wir erreichen Pokhara gerade richtig um uns ohne schlechtes Gewissen ins Bett zu legen und bis am nächsten Morgen um 9.00 Uhr durchzuschlafen. Nicht ohne vorher die erste heiße Dusche seit fast einer Woche zu genießen.
    Read more

  • Day 141

    Der Poonhill Trek

    October 12, 2017 in Nepal ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir starten unser Wander-Erlebnis Nepal mit dem Poonhill Trek, einer 5-Tages Tour zu der Annapurna Bergkette. Die Bus Fahrt zum Startpunkt ist schon mal das erste Abenteuer. Eine Ziege auf dem Dach, ein Hahn auf dem Schoß und Tauben in einem Korb unter dem Sitz. Wir kommen nach vielen vielen Kurven und holprigen Straßen in Nayapul an und beginnen zu laufen. Das Klima ist tropisch warm und wir wandern zuerst durch Reisfelder und Regenwälder bevor es nach 3500 Stufen etwas bergiger und alpiner wird. Auf dem Poonhill "genießen" wir zusammen mit 300 anderen Menschen den überfülltesten Sonnenaufgang ever. Die Aussicht ist fantastisch und unser Whiskey Shot und die Schokolade machen unsere erste Gipfelbesteigung noch besser. Dann geht es bergab - nur bezüglich Höhenmeter und wir feiern meinen Geburtstag in einem wunderschönen Gästehaus mit tollem Yoga Garten. All diese Dörfer auf dem Weg haben keinen Zugang zur Straße. Das bedeutet alles muss zu Fuß oder mit Maultieren hoch transportiert werden. Harte Arbeit wenn man einen neuen Kühlschrank braucht!Read more

  • Day 147

    River Rafting und so..

    October 18, 2017 in Nepal ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir genießen Pokhara und erholen uns hier einige Tage. Das Openair Kino zeigt Lion King - natürlich schauen wir uns das an! Awimboeh awimboeh.. in the Jungle Ryan sleeps tonight.. am nächsten Tag wird seine Mähne gestutzt und da Ryan noch nie eine Vollrasur hatte, wird das auch noch gleich ausprobiert..
    Ja und dann geht es los auf unser 2-Tages River Rafting Abenteuer auf den Flüssen Trisuli und Marsyangdi. Was für ein Spaß!
    Read more

  • Day 150

    Kathmandu

    October 21, 2017 in Nepal ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir erreichen Kathmandu am Abend, als es schon dunkel ist. Und werden von der Stadt, welche in allen Reiseberichten als unschön und dreckig bezeichnet wird, positiv überrascht. Es ist Diwali Festival und das bedeutet, dass alle Häuser mit Lichter dekoriert und Blumen geschmückt sind. Vor jedem Haus wurde mit Farbpulver ein Mandala gezeichnet und wird mit Kerzen beleuchtet. Vom Mandala leitet ein Farbstreifen die Treppe hinauf ins Haus. Kleine weisse Füssschen sind vielfach auf dem Streifen. Und ebenfalls auf dem Streifen flimmern kleine Kerzen oder Öllämpchen.
    Damit die Götter auch bestimmt den Weg ins Haus finden und dem Haus Schutz geben.
    Read more

  • Day 161

    Langtang Gosaikunda Helambu

    November 1, 2017 in Nepal ⋅ ⛅ 10 °C

    Früh morgens machen wir uns auf den Weg zur Bus Station und hoffen den Bus nach Syabru Besi zu finden. Dies glückt ziemlich schnell, jedoch ist er bereits voll und der Herr am Ticket Schalter bittet uns zu warten. Eine Viertel Stunde später und nach vielen Telefonanrufen scheint er einen weiteren Busfahrer und Bus gefunden zu haben und verkauft uns die ersten Sitze. Scheinbar fuhren keine Busse über die Feiertage und so wollen heute extra viele Personen die 130 Kilometer lange Strecke hinter sich bringen. Was bei uns vielleicht zwei Stunden dauert, braucht in Nepal 10 Stunden und ist eine überaus holprige und langwierige Angelegenheit. Doch kurz vor Sonnenuntergang ereichen wir unser Ziel und suchen uns ein Gästehaus.
    Am nächsten Morgen geht es steil bergauf und nach einigen falschen Abzweigungen darf ich schlussendlich um die 2 Uhr zu Mittag essen und etwas ausruhen. Wir haben einen wunderschönen Picknick Platz hinter einem Feld, auf welchem der Bauer seinen Ochsen mit lustigen Befehlen hin und her bewegt und genießen unseren französischen Käse vom Farmers Market in Kathmandu. Der nächste Abschnitt ermöglicht uns atemberaubende Aussichten und bringt uns tiefer und tiefer ins Langtang Tal hinein. Leider beginnt es bald zu regnen und wir laufen schneller und schneller ohne unsere üblichen Stopps für Spiele oder Harry Potter Kapitel bis wir zum Glück relativ trocken das nächste Dörfchen erreichen und ein Zimmer beziehen. Da ich es leider im Gegensatz zu Ryan nicht fertig bringe heißes Wasser in meinen Eimer zu füllen, muss ich mich mit einer kalten Dusche abfinden und mich am Feuer im Esszimmer aufwärmen.
    Die nächsten Tage bringen uns mal auf und ab aber die Berge sind immer präsent und solange die Sonne scheint ist es schön warm. So stoppen wir immer wieder mal entlang einem Fluss für unsere Teepausen und schauen den drehenden Zylinder in den Buddhaschreinen zu. Doch nicht nur die Konstrukte mit den Steintafeln lassen uns immer wieder stoppen, sondern auch die Yaks. Als wir schlussendlich auf ein Baby Yak treffen und es streicheln können, sind wir völlig aus dem Häuschen.
    Am Abend genießen wir ein Dal Baht nach dem anderen und finden auch die Momos und Thupka noch (!) noch nicht eintönig. Kekse und Schokolade bringen wir in unserem Snack Rucksack mit, welchen ich höchstpersönlich den Berg hinauf trage.
    Wir passieren Flüsse mit eingestürzten Brücken und sehen die Geröllhalde, was einst das Dörfchen Langtang war. Das Erdbeben aus dem Jahr 2015 hat hier alles platt gewalzt und nichts übrig gelassen. Sogar die Bäume sind durch die Schockwellen nach dem Erdbeben einfach umgekippt.
    Nach 4 Tagen, 29 Kilometer und 2500 Höhenmeter erreichen wir Kyanjin Gompa und somit das Ende des Tals. Wir gönnen uns einen feinen Schokoladenkuchen in einer der Bäckereien und stocken unseren Vorrat an Käse (dieses Mal mit Milch vom Yak) auf. Von hier kann man zwei Aussichtspunkte besteigen aber wir haben es geschafft den dritten zu erklimmen. Völlig vom Weg abgekommen erreichen wir so das Base Camp zum Yala Mountain und geniessen einmaliges Bergpanoroma, welches wir nur mit wenigen anderen Touristen teilen müssen.
    Danach geht es alles wieder zurück und über den Fluss, den Hügel hinauf ins nächste Tal, welches uns zum Gosaikunda See und dem Laubinia Pass bringt. Von hier genießen wir eine spektakuläre Aussicht sowohl auf die Annapurna Bergkette, wie die Langtang und die Mount Everest Region. Es erinnert alles sehr an die Schweiz, nur ist hier viel viel höher. Die Gipfel um uns sind doppelt so hoch und wir stehen bereits auf über 4000 Meter!
    Ja und dann geht es über 7 Hügel durch die Helambu Region zurück nach Kathmandu. Es ist toll und einzigartig, dass wir nur einen Stadtbus vom Ende des Hikes nehmen müssen. Doch der Weg entpuppt sich als langwieriges auf und ab ohne bequeme Gadthäuser und ich bin komischerweise unglaublich froh als wir wieder in der staubigen Hauptstadt sind.
    Read more