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  • Zweites Gorilla Tracking

    February 4, 2021 in Uganda ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute morgen brechen wir sehr früh auf zum zweiten Gorilla Tracking, diesmal im Mgahinga Gorilla National Park. Dieser liegt in den Virunga Mountains und bildet mit dem Volcanoes National Park in Ruanda und dem Virunga National Park im Kongo eine geographische Einheit. Wir sind also bei unserem Tracking ganz in der Nähe dieser beiden Länder!

    Auf dem Weg dorthin überwinden wir erst mal die Hürde der extrem steilen Piste bergauf. Robert gibt sein Bestes und holt das Letzte aus unserem Geländewagen raus - als wir oben angelangt sind, klatschen wir für unseren Geländeexperten, das war beeindruckend! Dann geht’s weiter auf der sehr holprigen Piste, die wir gestern schon gefahren sind. Mit geringer Geschwindigkeit erkämpft Robert die Kilometer, es zieht sich.

    Endlich kommen wir am Parkeingang an. Alles ist viel einfacher und ursprünglicher als im hoch organisierten Bwindi National Park. Ich nehme Isaac als Porter. Wir sind aus unserer Gruppe zu dritt - Justina, Christian und ich. Claus und Helga fahren weiter zum Tracking der seltenen Goldmeerkatzen, Thomas macht sich einen gemütlichen Vormittag mit Robert.

    Mit unseren Begleitern wandern wir über steinige Pfade steil nach oben, an Häusern und Feldern vorbei. Die Aussicht auf die umliegende Landschaft ist echt schön! Dann geht es in den Wald.

    Bereits nach rund einer Stunde ab dem Eingang treffen wir auf die Gorillas. Diesmal haben wir das Glück, dass sie sich auf einer Lichtung und nicht im tiefen Dickicht befinden. Wir können sie also sehr gut beobachten. Gleich drei Silberrücken sind zu sehen, darunter der zweitgrößte der Welt und der größte Ugandas! Einer der Silberrücken liegt zunächst unbeeindruckt und bewegungslos auf dem Bauch und beobachtet das muntere Spiel dreier junger Gorillas. Sie toben herum, werfen sich gegenseitig die Böschung herunter und spielen Fange um einen Baum herum. Das ist total goldig und wirklich putzig anzuschauen!

    Einer der Silberrücken bewegt sich auf einmal mehr zufällig purzelnd, jedoch sehr schnell auf uns zu, so dass er nur noch ca. 2-3 Meter von uns entfernt ist. Wow, das ist ein Wahnsinns Erlebnis! Es ist dieses prickelnde aufregende und gleichzeitig große Glücksgefühl, diesem Koloss ganz nahe zu sein, wissend, dass er mich töten könnte, wenn er wollte. Ich vertraue jedoch der Crew um mich herum und deren Erfahrung, dass Gorillas generell friedliche Tiere sind. Das ist ja mit den meisten Tieren so nach meiner Erfahrung. Die allermeisten greifen nur an, wenn sie sich selbst bedroht fühlen oder ihre Familie schützen wollen.

    Weiter oben liegt eine Gorillamama mit ihrem knapp vier Monate alten Baby. Sie schmusen und kullern zusammen herum. Es ist so berührend anzuschauen, wie dieses große Tier zärtlich und behutsam mit seinem Jungen umgeht, sie scheinen ganz versunken in sich zu sein. Das Gorillababy klettert auf seiner Mama herum, wie süß!

    Nach einer Stunde wandern wir wieder zurück und sehen unterwegs noch ein kleines Chamäleon, wie schön! Am Parkplatz treffen wir Robert und Thomas. Nachdem wir unser lunch Paket verzehrt haben, fängt es an zu regnen. Wir setzen uns in Auto und warten auf Claus und Helga, die noch nicht zurück sind. Da ich müde bin, mache ich ein Mitttagsschläfchen. Robert bekommt immer wieder neue Infos, dass sie die Meerkatzen erst spät gesichtet haben und noch ein bisschen Zeit brauchen, bis sie zurück sind. Es wird schließlich 15.30 Uhr (!), bis sie zurück kommen. Sie hatten eine tolle Wanderung und haben schließlich ganz viele der schönen Goldmeerkatzen gesehen. Ich bin froh für sie, dass sie eine gute Zeit hatten, auch ohne Mittagessen.

    Wir machen uns auf die lange Fahrt auf zum Lake Mburo National Park, in dessen Nähe unsere heutige lodge liegt. Weit nach Einbruch der Dunkelheit gegen 21 Uhr kommen wir in der Rwakobo Rock lodge an. Das war ein sehr langer Tag, also möchte ich nach dem späten Abendessen schnell ins Bett. Die lodge ist ausgebucht, nebenan wird Party gemacht - das ist ein ganz anderes Erleben im Vergleich zu unseren anderen Unterkünften, wo wir häufig alleine oder nur mit wenigen anderen Gästen waren...
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