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  • Day 7

    Canmore -> Jasper

    April 11, 2022 in Canada ⋅ ⛅ -5 °C

    Ich versuche möglichst früh loszukommen, um möglichst entspannt die Fahrt nach Jasper machen zu können. Meine geplanten Stopps sind Johnston Canyon und Lake Louise. Bevor ich losfahre, versuche ich die Frage zu klären, wie ich an einen Parkausweis komme. Gestern stand bei einigen Parkplätzen, dass dieser notwendig ist, um dort zu stehen. Und da will ich lieber auf Nummer sicher gehen und das vor der Abfahrt geklärt haben. Aus dem Gespräch an der Rezeption kann ich allerdings nicht so viel schließen außer „Ich werde es sehen, wenn ich daran vorbei komme“. Ich werde also erstmal losfahren und darauf vertrauen. Allerdings hat es über Nacht ein wenig geschneit und die Windschutzscheibe ist nicht frei. Als ich die Scheibenwischer anschalten wollte, kann ich einfach keinen Schalter finden. Und ich versuche sehr viel. Ich denke mir, naja man darf ja auch fahren, wenn der Kofferraum voll ist und man nicht nach hinten durchschauen kann. Nach ein paar Metern Fahrt gefällt mir das allerdings nicht und ich halte nochmal an. Ich checke die Bedienungsanleitung und frage Google, aber beides ist absolut nicht hilfreich. Stattdessen entscheide ich mich meinen Ärmel als Scheibenwischer zu verwenden und dem Wetterbericht zu vertrauen. Nach einem holprigen Start geht es also endlich los in Richtung Jasper. Der erste Stopp ist Johnston Canyon. Der Parkplatz ist einigermaßen voll, weshalb ich mich bärentechnisch sicher genug fühle den Wanderweg zu probieren. Dass ich keine Lust hatte meine Wanderschuhe anzuziehen, bereue ich sehr schnell. Aber um zurückzugehen, bin ich dann doch zu faul. Ich bewege mich also vorsichtig und halb rutschend vorwärts. Ich treffe ein Pärchen aus Calgary, dass Kontakt aufnimmt, indem sie in meine Richtung den Berg herunterrutschen. Wir laufen ein Stückchen zusammen bis zu den unteren Wasserfällen und unterhalten uns. Sie ist Grundschullehrerin und er Ingenieur in Großbritannien. An den unteren Wasserfällen mache ich erstmal Halt für ein paar Bilder und wäge ab, ob ich die oberen Wasserfälle auch noch schaffe. Ich entscheide mich dafür, weil die unteren bereits beeindruckend sind. Ich rutsche meinen Weg also irgendwie weiter und komme irgendwann oben an. Es hat sich gelohnt. Auf dem Weg herunter sehe ich einige, die sich einfach auf den Hintern setzen und runterrutschen. Die haben allerdings auch Schneehosen an, also ein bisschen anders ausgerüstet. Auf dem weiteren Rückweg werde ich mehrfach auf mein Schuhwerk angesprochen und kann stolz berichten noch nicht gefallen zu sein. Auf die letzten Meter ruiniere ich die Geschichte allerdings, indem ich doch ausrutsche und kurz auf dem Boden sitze.
    Ich fahre weiter zu Lake Louise und brauche ein wenig bis ich den richtigen Parkplatz und Weg zum See finde. Dort angekommen sieht man erstmal nur sehr viel Schnee, was mich warum auch immer überrascht. Der gesamte See is zugefroren und Menschen gehen darauf spazieren und fahren sogar Schlittschuh. Das sieht ziemlich stabil aus und ich kann jetzt auch berichten, dass ich auf Lake Louise war. Zwar nicht mit Kajak wie ich es mir dachte, aber es zählt. Ich fahre weiter und mache danach eher weniger Stopps, da ich wirklich ankommen möchte und die Strecke doch noch ein bisschen ist. Zwischendurch fällt der Empfang aus und auch wenig andere Menschen sind zu sehen. Gut, dass der Weg nach Jasper einfach und ausgeschildert ist. Außerdem steht auf den Schildern, dass Winterreifen erforderlich sind und ohne zu checken, gehe ich einfach mal davon aus. In Jasper angekommen, entspanne ich erstmal ein wenig und mache mir Nudeln mit Pesto. Dann erkenne ich eine Mutter mit ihrer Tochter, die ich bereits in Canmore getroffen habe. Wir treffen uns noch auf ein Bier und spielen ein paar Brettspiele. Nachdem die beiden ins Bett gehen, spiele ich noch eine Runde Billard mit ein paar Studierenden von der University of Alberta. Nachdem ich die schwarze Kugel einloche und das Spiel damit verliere, beende ich den langen Tag.
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