• Ki Phi

Affentheater

Une aventure de 57 jours par Ki Phi En savoir plus
  • Début du voyage
    9 octobre 2016

    Auf geht's!

    9 octobre 2016, Pays-Bas ⋅ ⛅ 13 °C

    Affentheater - vielleicht ein ganz passender Titel für unsere Reise. Kim und ich gehen für rund 5 Monate nach Ecuador und Südafrika, um dort in Wildtierreservaten mit verschiedensten Tieren zu arbeiten - aber hauptsächlich eben Affen. Dazwischen gibt's noch Zwischenstopps auf den Galapagos, Bolivien, Japan und Hongkong. Mehr dazu, wenn's dann soweit ist.

    Abflug ist in Amsterdam mit KLM - deutlich günstiger als von Frankfurt aus. Hat den Vorteil, dass wir mal niederländische Züge kennen gelernt haben. Gut: Hat kostenloses Wlan an Bord. Schlecht: Der Rest vom Zug.

    Highlight des Tages: Blick aus dem Hotelfenster auf ein niederländische Acker. Immerhin gibt's nen Rübenhaufen vor der Tür.

    Morgen um 10 Uhr ist Abflug.

    - Philipp
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  • Casa Helbling, Quito, Ecuador

    10 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 11 °C

    Nach 11 Stunden Flug sind wir nun wohlbehalten in Ecuador gelandet. Der Flug ging einigermaßen schnell rum, obwohl KLM echt am Essen gespart hat: zwei wirklich kleine Mahlzeiten im Abstand von etwa 8 Stunden und zwischendurch ein Eis, das sehr lecker war, aber den Bauch relativ leer ließ.
    Aus unerfindlichen Gründen wurde in Quito das Gepäck von nahezu allen Personen durchleuchtet bevor man in die Ankunftshalle gehen durfte. Außer bei mir! So kam ich also als erste durch die Tür und musste noch auf Philipp warten. Ich hatte allerdings schon den netten Herren erspäht, der uns zum Hotel bringen sollte. Der wollte mich auch direkt einpacken und tigerte gleich in Richtung Ausgang. Ich war so perplex, dass mir kein einziges spanisches Wort einfiel. Glücklicherweise hat er meinen sehnsüchtigen Blick zur Tür, aus der Philipp kommen sollte, und mein Gestammel richtig gedeutet und mir gesagt, dass er schon einmal das weiße Auto holt und wir uns draußen treffen. Weg war er.
    Kurze Zeit später kam Philipp dann endlich raus und erklärte mir, dass er vor der Fahrt noch Geld holen wollte. Die Suche nach einem Geldautomaten dauerte einfach EWIG!! Als wir dann endlich draußen standen, kamen zwar einige weiße Autos, aber unser Fahrer war weit und breit nicht in Sicht. Nach 15 - 20 Minuten wurden wir unruhig und ich ging auf die Suche nach ihm. Irgendwann kam er dann ganz aufgeregt angelaufen und stellte uns an eine Stelle, an der wir warten sollten. Weitere 15 Minuten später kam er dann endlich.
    Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten. Wir sahen einige Menschen zu Fuß neben der Straße gehen, die sich vermutlich keine Fahrkarte leisten können. Außerdem ist es hier scheinbar üblich, dass vor Parkplätzen und Restaurants an der Schnellstraße Leute sitzen und eine Fahne schwenken, damit man weiß, dass geöffnet ist. Am Straßenrand tauchten einige Hunde, Katzen und Hühner auf als sich unser Kleinbus, ein Honda, den Berg hinauf schleppte. Man sieht hier hauptsächlich asiatische Automarkt (Suzuki, Honda, Kia, Toyota, Nissan) und ganz vereinzelt mal einen VW, Mercedes oder BMW.
    In unserem Hotel "Casa Helbling" wurden wir sehr nett empfangen. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, bekamen wir noch eine Führung durch das ganze Casa. Ein Labyrinth!! Aber sehr schön! Bilder folgen diesem Post. ;)
    Zum Abendessen gab es mangels Energie und besserer Einfälle Pizza. Bis etwa 20:30 Uhr haben wir noch durchgehalten (3:30 Uhr deutscher Zeit), dann war unser erster Tag auch schon rum.

    - Kim
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  • Verfressene Haustiere

    11 octobre 2016, Équateur ⋅ ☁️ 12 °C

    Zwischen einem Dachbalken unseres Zimmers existiert eine WG von Achtbeinern, mit irgendwas zwischen 3 und 500 Mitbewohnern.

    Die Truppe scheint recht gefräßig zu sein, zumindest ist der Wandabsatz unterhalb des Dachbalkens von ausgelutschten Fliegen übersät. Allerdings sind immer Reste von der Mahlzeit übrig - kein Wunder, dass es hier häufiger regnet. ;-)

    Ob die Truppe giftig ist, wissen wir nicht. Ist auch kein Problem - sie leben oben, wir unten.

    - Philipp
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  • Eine Runde durch Quito

    11 octobre 2016, Équateur ⋅ ☁️ 12 °C

    Natürlich waren wir heute Jetlag bedingt schon "etwas früher" wach, sind aber "erst" um 6 Uhr aufgestanden. Um 7 Uhr gab es dann ein sehr karges Frühstück im Hotel, das auch noch extra gekostet hat. Morgen gehen wir also folgerichtig extern frühstücken.
    Nach dem Frühstück haben wir uns direkt aufgemacht, um die Stadt zu erkunden und uns neue Handynummern zuzulegen, damit wir die nächsten Wochen unabhängig vom WLAN sind. Unterwegs mussten wir feststellen, dass die Geschäfte in Quito erst um 10 Uhr öffnen. Es war 8 Uhr. Also sind wir noch etwas in den Parque La Carolina gegangen, an dem sich Darmstadt mal wirklich eine dicke Scheibe abschneiden könnte! Es gab mehrere Areale mit öffentlichen Fitnessgeräten, die auch sehr gut besucht waren. Überhaupt waren wir beeindruckt davon, wie viele Leute an einem Werktag um 8 Uhr morgens Sport im Park treiben. Die wenigen Jogger im Herrengarten sind nichts dagegen. Aber natürlich hat Darmstadt auch deutliche Vorteile gegenüber Quito: Ungefähr 10 - 20 % der Autos hier ziehen schwarze Qualmwolken hinter sich her, es wird wirklich ständig gehupt und auch Sirenen werden nicht gerade sparsam eingesetzt. Auch das Wetter ist hier etwas komisch. Morgens ist es ziemlich warm, solange die Sonne scheint (Tshirt). Sobald diese aber hinter einer Wolke verschwindet oder man im Schatten ist, braucht man definitiv einen Pullover oder eine Jacke. Abends braucht man dann einen Pullover mit einer Jacke drüber. Echt verrückt. Und wir haben uns natürlich beide direkt einen leichten Sonnenbrand im Gesicht geholt. Man ist hier eben doch etwas näher an der Sonne (und die Luft ist etwas dünn). ;o) Morgen sind wir dann schlauer...

    Gegen 9:15 Uhr waren wir bereits bei der zweiten Mall angelangt, in der wir uns SIM-Karten hätten holen können. Doch auch diese öffnete natürlich erst um 10 Uhr. Also schlenderten wir einfach ein bisschen weiter und standen plötzlich zufälligerweise vor der deutschen Botschaft. Spontan sind wir einfach reingegangen, um mal Hallo zu sagen. Nein, natürlich wollten wir uns regristrieren lassen, damit wir im Krisenfall aus dem Land geholt werden. Nach einiger Wartezeit waren wir wieder draußen und wissen nun, dass wir uns online registrieren müssen. Allerdings haben wir auch einige wertvolle Sicherheitshinweise erhalten. In Ecuador gibt es kaum Raubüberfälle. Tatsächlich wird hier der Trickdiebstahl bevorzugt. Dennoch sollte man bei Nacht nicht durch einsame Gassen gehen, aber das versteht sich ja von selbst. Außerdem sollte man bei Überlandfahrten mit dem Bus an jeder Haltestelle mit aussteigen und aufpassen, dass das eigene Gepäck nicht ohne einen selbst den Bus verlässt. Handgepäck sollte man NUR auf dem Schoß und sonst nirgends transportieren! Auch nicht neben sich oder zwischen den Füßen. Doch auch beim Transport auf dem Schoß sind Leute wohl schon bestohlen worden. Wir überlegen daher uns einen privaten Fahrer für unsere Fahrt nach Tena zu buchen, den das Hotel kennt. Ist sicherlich nicht billig, aber vermutlich besser für die Nerven.

    Dann wurden wir endlich Besitzer ecuadorianischer Handynummern (WhatsApp bleibt aber bei uns beiden wie gehabt). Man kann hier immer nur wochenweise seinen Tarif verlängern und bekommt für 5 $ 400 MB für 7 Tage. Die einzige Alternative sind für 3 $ 200 MB, die aber nur 3 Tage gültig sind. Oh Mann! Jetzt ist auch klar, wieso man wirklich in jeder einzelnen Straße in mindestens einem Geschäft sein Guthaben aufladen kann...

    Zurück im Hotel waren wir ziemlich K.O. und haben uns erstmal etwas aufs Ohr gelegt. Viel mehr als ein sehr leckeres Abendessen war danach aber auch nicht mehr drin. Ich hatte eine Kartoffelsuppe mit Mozzarella und einer halben Avocado am Stück. Das war wirklich mal etwas ganz anderes und sehr lecker. :o)

    - Kim
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  • Estamos en busca de algunas plantillas

    12 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 20 °C

    Gestern haben wir es tatsächlich geschafft bis 7 Uhr zu schlafen. Zwar gab es Unterbrechungen und als nächtlichen Snack ein plattes Stück Honigkuchen, das ich vom Frühstücksbuffet in Amsterdam mitgenommen hatte, aber immerhin. ;) Das eigentliche Frühstück sollte heute wie beschlossen extern erfolgen. Wir entschieden uns für ein Buffet am nahegelegenen Touriplatz. Naja. Sagen wir mal, dass es sich um ein ähnliches Preis-Leistungs-Verhältnis wie im Hotel handelte: 9 $ pro Person für Rührei, Obst, trockene, salzige Minicroissants und Brötchen mit einem Durchmesser von 5 cm mit Marmelade. Dazu noch Bananen- und Kartoffelpuffer mit einem ähnlichen Durchmesser. Aber es hätte schlimmer kommen können.
    So halbwegs gestärkt haben wir uns dann das erste Mal in den Bus getraut. Das System hier ist etwas anders als bei uns. Die Haltestelle kann man nur durch eine Schranke betreten, die sich öffnet, wenn man 25 Cent (1 Quarter) in den benachbarten Automaten wirft. Alle paar Minuten kommt ein Bus - so ähnlich wie bei uns die Ubahn. Dieser hält an vordefinierten Stellen, sodass sich die Türen an den Ausgängen der Haltestelle befinden. Zumindest ungefähr. ;) Damit man nicht in die Lücke zwischen Bus und Haltestelle fällt, hat der Bus vor jeder Tür eine Klappe, die an der Haltestelle einfach runterkracht, bevor sich die Türen öffnen. Der Bus hält auch nur ein paar Sekunden. Wer dann nicht drinnen oder draußen ist, hat Pech gehabt. Zumindest meistens. Fast wäre ich gestern an der Haltestelle zurückgeblieben, während Philipp schon im Bus war. Glücklicherweise hatte der Fahrer scheinbar Mitleid mit mir und hat nochmal aufgemacht. :) Die Busse sind zum Teil gefüllt wie Sardinenbüchsen. Je voller der Bus, desto größer die Gefahr, dass die eigenen Wertsachen ohne einen aussteigen. Daher heißt es, sich in Geduld zu üben und auf einen etwas leereren Bus zu warten. Das kann auch mal der fünfte oder sechste Bus sein.
    Mit dem Bus fuhren wir zur Botschaft und ließen Farbkopien unserer Pässe beglaubigen. Eine beglaubigte Kopie hat in ganz Lateinamerika wohl ähnlich viel Gewicht wie das Original. Nur, dass es weniger dramatisch ist, wenn sie abhanden kommt.
    Gegen Mittag waren wir im Baumarkt und haben uns mit Gummistiefeln, Sekundenkleber und Panzertape ausgestattet. Alles Dinge, die wir für unsere Zeit im amaZOOnico brauchen werden. Danach wollten wir uns die hochgelobte Altstadt ansehen. Wir sind ja nicht so die Kulturfans und somit konnten uns weder die Kirche, die von vorn schwarz und weiß ist und an der Seite aussieht wie eine alte Lagerhalle, noch der Plaza de Independencia wirklich begeistern. Zumal es dann auch noch anfing zu regnen. Also fuhren wir mit dem Bus in eine der größten Malls der Stadt. Hier fanden wir nicht nur einen Unterstand, sondern machten uns noch auf die Suche nach vernünftigen Sohlen für die gerade erworbenen Gummistiefel, um Rückenschmerzen durch 2 Monate platte Gummistiefelsohlen zu vermeiden. Man sollte meinen, dass so etwas in einer Landeshauptstadt kein Problem darstellen sollte. Weit gefehlt. In unzähligen Geschäften sagten wir brav unser Sätzchen auf: "Estamos en busca de algunas plantillas"/ "Busco plantillas" (Wir sind auf der Suche nach Einlegesohlen). Nach einer Ewigkeit fanden wir welche in der falschen Größe und es gab keine passenden. Nach einer weiteren Ewigkeit wurden wir endlich in der "Farmacia" (Apotheke) fündig, die hier eher einer Drogerie gleicht.
    Mittlerweile tobte draußen ein starkes Gewitter und es war bereits dunkel (hell ist es nur von 6 bis 18 Uhr). Die Busse waren völlig überfüllt und fuhren mit beschlagenen Scheiben an uns vorüber. Nach etwas Hin und Her entschieden wir uns für ein Taxi - das nächste Abenteuer! Wieso? Es sind in Quito einige... sagen wir mal nicht vertrauenswürdige Taxifahrer unterwegs. Das sicherste ist wohl, sich per App ein Taxi zu bestellen, was natürlich fehlschlug. Prima. Dann mussten wir uns auf andere Indikatoren für sichere Taxis verlassen: Farbe des Autos, komplett orangenes Nummernschild und eine Registrierungsnummer in der Windschutzscheibe. Zum Glück mussten wir nicht lang suchen und der zähe Verkehr erleichterte uns das Einsteigen ebenfalls. In sicheren Taxen befinden sich Kameras, die sowohl den Fahrer als auch die Fahrgäste filmen. So auch bei unserem. Der Fahrer war auch sehr nett und unterhielt sich ein wenig mit uns. Er fuhr uns zur angegebenen Adresse, wo wir in das Restaurant "El Laboratorio" gehen wollten. Wir zahlten unsere $3,50 für die 20-minütige Fahrt und stiegen aus. Kaum war der Taxifahrer weg, stellten wir fest, dass hier weit und breit kein Laboratorio war. Glücklicherweise waren wir an einer der meist befahrenen Straßen Quitos unterwegs und nur 600 m vom Hotel entfernt.
    Schlussendlich waren wir kolumbianisch Essen: Reis mit Bohnen, Avocado und Ei. Sehr sättigend!

    - Kim
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  • Versagt auf ganzer Linie

    13 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir mussten leider feststellen, dass wir in Sachen Touri-Kompetenzen anscheinend völlig Versagen. Keine Fotos sämtlicher Mahlzeiten, irgendwelcher Must-See Locations - und der größte Frevel: Keine Selfies! Ohje, Ohje...

    - Philipp

    Das geht natürlich überhaupt gar nicht! 😅
    Schnell Bilder machen... 😜

    - Kim
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  • Via Ferrata Basilica del Voto National

    13 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute wurden wir das erste Mal auf der Straße von der Polizei kontrolliert und konnten stolz unsere beglaubigte Passkopie vorzeigen, die auch ohne Murren akzeptiert wurde. Der gestrige Gang zur Botschaft hat sich also gelohnt. :o)
    Nach dem leckeren Frühstück sind wir über die Touri-Meile "Av. Rio Amazonas" zur Basílica del Voto Nacional gelaufen. Diese riesige Kirche war uns gestern ins Auge gefallen, als gerade der Regen eingesetzt hatte. Zuerst wollten wir gar nicht reingehen und uns die $2 Eintritt sparen, da wir schließlich eine ziemliche gute Vorstellung davon haben, wie Kirchen von innen aussehen. Zumindest bis wir Leute oben auf einem der Türme gesehen haben. Dann wollten wir auch hoch. Also haben wir brav den Eintritt bezahlt und sind dann drinnen herumgeirrt bis ich einen Wachmann gefragt habe, wie man denn auf die Türme käme. Anderer Eingang und man muss nochmal Eintritt zahlen. Fail. Also sind wir einmal um die Kirche herum gegangen und haben nochmal Eintritt bezahlt, um uns die vielen Stufen hinaufquälen zu dürfen. Die Aussicht wurde immer besser und es ging immer noch höher bis wir schließlich über den "Dachboden" auf einen hölzernen Steg über die unzähligen Deckenbögen zum ersten Turm gehen konnten (der mittlere Turm). Der Aufstieg glich einem Klettersteig (Via Ferrata), da er über steile, leiterähnliche Metalltreppen führte. Wir wurden allerdings mit einer wirklich tollen Aussicht belohnt! Durch die beiden Haupttürme kann man auf dem dahinterliegenden Hügel eine berühmte Engelstatue sehen (Virgen del Panecillo), deren Anblick uns aus der Ferne genügt. Im Anschluss durften wir auch noch auf einen der Haupttürme bis über die Uhr klettern! Auf den Bildern sieht man, dass sich Quito tatsächlich bis zum Horizont erstreckt (ok, die Berge helfen da ein bisschen nach...).
    Wieder unten angelangt, sind wir in ein Taxi gestiegen, dessen Taxometer scheinbar nicht richtig funktionierte. Es sprang ständig vor und zurück. 1. Taxi-Lektion für heute: in so einem Fall einen Fixpreis vereinbaren. Die Fahrt zum Yaku Museo del Agua kostete uns $3, was für die Fahrt von 11 Minuten hier echt nicht wenig ist (siehe gestern). Das Wassermuseum war aber mit viel Liebe gemacht und wir hatten viel Spaß im Seifenblasenraum!! Für die Rückfahrt haben wir uns diesmal ein Taxi per App bestellt, was diesmal tatsächlich funktioniert hat und der beste Weg für ein sicheres Taxi sein soll. Es kam ein Taxi mit weißem Nummernschild, ohne Registrierungsnummer in der Windschutzscheibe und ohne Kameras im Inneren. Hm. Dafür lief das Taxometer aber SEHR gut, sodass wir um $8 leichter nicht einmal bis zur angegebenen Adresse gebracht wurden (2. Taxi-Lektion für heute). Also, günstig Taxi fahren läuft bei uns... ;o)
    Da wir wie gesagt nicht am Hotel abgesetzt wurden, sind wir spontan noch vegetarisch essen gegangen und haben dabei das erste Mal etwas gegessen, was wohl sowas wie gekochte Maiskörner sind. Es nennt sich "mote" und sieht ein bisschen aus wie eine weiße Bohne, ist aber wässriger und schmeckt gar nicht schlecht.
    Und weil wir heute für so viel Geld Taxi gefahren sind, können wir uns kein externes Abendessen mehr leisten (;oP) und haben uns daher mit Papayas für $1, Bananen und Keksen eingedeckt. Und somit geht unser vorerst vorletzter Tag in Quito zu Ende, denn am Samstagmorgen fahren wir, wie angekündigt, mit einem privaten Fahrer in Richtung Tena und so weit wie möglich zum amaZOOnico.

    - Kim
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  • Immer den frischen Pferdeäpfeln nach

    14 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 9 °C

    Unser vorerst letzter Tag in Quito führte uns in luftige Höhen. Zunächst sind wir mit einem Taxi mit funktionierendem Taxameter (!) zum "Teleférico" gefahren und von dort aus mit der Seilbahn auf über 4.000 m hoch. Schon während der Fahrt hatten wir einen tollen Blick auf Quito, der ganz oben und auch auf der anschließenden Wanderung immer besser wurde. Für eine kurze Zeit hatten wir sogar Blick auf den Vulkan Cotopaxi, der sonst meist in den Wolken ist! Die Stadt ist so ähnlich geformt wie Darmstadt: Die erstreckt sich mehr in Nord-Süd-Richtung und ist sonst eher schmal. Die Höhe machte uns allerdings ein wenig zu schaffen. Ich hätte ja nicht geglaubt, dass diese 1.000 m Höhenunterschied zur restlichen Stadt einen großen Effekt haben, aber das Herz hat schon schneller geklopft und mit der Ausdauer war es auch nicht so weit her. Für solche Fälle kann man sich oben ein Pferd mieten und die Anstrengungen der Wanderung einfach an selbiges outsourcen. Daher lagen auch überall Pferdeäpfel herum, sodass es schon allein deshalb wirklich völlig unmöglich war, sich zu verlaufen. Vielleicht reiten wir das nächste Mal auch über sie hinweg.
    In der Talstation der Bergbahn fand ich etwas Kurioses, worüber ich schon länger berichten wollte: Die Toilettengewohnheiten der Ecuadorianer! In Ecuador sind die Rohre so schmal, dass sie bei der normalen Verwendung von Toilettenpapier angeblich verstopfen würden. Aber was tun, wenn man es nicht in die Toilette werfen darf? Ein Hinweis: Neben jeder Toilette steht ein Mülleimer. Ja, richtig, da soll das Papier rein. Das erfordert ungewohnt viel gedankliche Präsenz, wenn man es ein Leben lang anders gewohnt war. Und damit auch niemand zu viel Papier benutzt, ist es auf öffentlichen Toiletten nur zentral verfügbar. Es gibt also keins in der Kabine, sondern einen Spender im Vorraum, bei dem man sich so viel mitnimmt, wie man es für richtig hält. Das Schärfste war dann heute der Toilettenpapierautomat in der Talstation (Bild 3). Auf Knopfdruck fährt dieser so viel Papier aus, wie es dem ecuadorianischen Standard zu entsprechen scheint. Das darf man sich dann mitnehmen (und vielleicht mehr, wenn keiner guckt).
    Bei der anschließenden Taxifahrt haben wir ausnahmsweise mal alles richtig gemacht und gleich beim Losfahren angesprochen, dass das Taxameter nicht läuft. Darauf meinte der Fahrer, dass er mit uns $6 Pauschalpreis macht. Wir haben es dann noch auf $5 gedrückt und damit eine Riesenschnäppchen gemacht. Die Innenstadt war verkehrstechnisch nämlich mehr als überfüllt, da eine der Hauptstraßen gesperrt war. Die Fahrt hat ewig gedauert und der Fahrer meinte zwischendrin zu uns, dass er auf uns hätte hören sollen und das Taxameter hätte starten sollen. Tja, manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. ;o)
    Den Plan, an den Äquator zu fahren, der mitten durch Quito verläuft, mussten wir leider schweren Herzens über Bord werfen, da allein die Anfahrt eine Stunde gedauert hätte. Fun Fact: Äquator heißt auf spanisch... na..? Ecuador! Ha! Und damit es nicht immer zu Missverständnissen kommt, wird der berühmteste Äquatorabschnitt in Quito einfach "Mitad del Mundo" (Mitte der Welt) genannt.
    Nach dem Mittag-/ Abendessen sind wir durch die völlig überfüllten Straßen in den völlig überfüllten Supermarkt gegangen. Wir haben uns eine Weile gewundert, dann fiel uns ein, dass es Freitagabend ist und die Leute alle feiern gehen. Im Supermarkt haben wir uns noch mit ein paar Notrationen für den Regenwald ausgestattet, da wir nicht wissen, was wir vorfinden werden und wann wir wieder in die Zivilisation kommen werden. Falls es also in den nächsten Tagen sehr still um uns wird, liegt das an der mangelnden Internetverbindung. Morgen um 9 Uhr geht es los gen Tena.

    - Kim
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  • Ab in den Wolkenwald

    15 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 15 °C

    Seit gut 90 Minuten bringt uns Jamie (gesprochen "Heime") immer näher ans amaZOOnico und erklärt uns nebenbei die ecuadorianische Welt, mal auf englisch, mal auf spanisch. :) Ich bin positiv überrascht vom guten Zustand der Straßen!!

    - Kim
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  • 3 Tage amaZOOnico

    18 octobre 2016, Équateur ⋅ ☀️ 29 °C

    3 Tage sind wir nun schon im amaZOOnico und haben mittlerweile beide schon Touren gegeben.
    Am Samstagnachmittag wurden wir am Bootsanleger von Michelle empfangen, die ebenfalls zu uns Volontären gehört. Sie zeigte uns unser Zimmer und die wichtigsten Orte im Park. Anschließend haben wir erst einmal unser Zimmer bezogen, während sie wieder arbeiten gegangen ist. Gegen 18 Uhr gab es dann ein großes Meeting mit allen Volontären. Die Hauptverantwortung tragen Sarah und Kelly, die hier seit mehreren Jahren als Volontäre tätig sind. Während des Meetings wurden Philipp und ich zu Schülern von Krishan und repektive Michelle erklärt, die uns in unsere Aufgaben einführen sollen. Abends wurde noch gekocht, dann war der Tag auch schon vorbei.

    Am Sonntagmorgen ging es um 7 Uhr an der "Bodega" (= Vorratskammer) los. Hier wird das Futter für die Tiere gelagert und zubereitet. Jeden Montag wird das Futterlager neu aufgefüllt. Dazu später mehr. Michelle und ich haben zunächst die Affenkäfige und eine der drei großen Vogelkäfige gereinigt. Da einige der Affen recht aggressiv sind, gibt es einen vorgelagerten Käfig, in dem das Futter und die Wasserstelle liegen und der vom restlichen Käfig durch gesicherte Türen abgetrennt werden kann. Die Futterreste werden zu bestimmten Futterstellen für wilde Schildkröten hier im amaZOOnico gebracht. Während wir die Käfige sauber machten, wurde in der Bodega das Futter vorbereitet. Wir brachten unsere Putzutensilien zurück und schnappten uns insgesamt 4 große Eimer voller Früchte. Eine ziemliche Schlepperei, denn hier liegt alles am Berg. Erst nachdem die Tiere ihr Futter haben, bekommen die Menschen ihres. Zum Frühstück gab es Pfannkuchen mit Papaya und Maracuja, was wirklich sehr lecker war. Leider gab es nur einen Pfannkuchen pro Person. Nach dem Frühstück durfte ich Michelle auf eine geführte Tour durch den Park auf Englisch begleiten. Erst bei dieser Gelegenheit habe ich das ganze Gelände und alle Tiere zu Gesicht bekommen. Nach der Tour fingen wir noch an, Fleisch für die Ocelots zu schneiden. Eine äußerst unappetitliche Angelegenheit! Die Organe waren noch ganz ok und auch irgendwie interessant, aber wahllos zusammenhängende Knochen-Sehnen-Muskelgebilde mit irgendwelchen komischen Auswüchsen, die noch dazu völlig weich sind, sind nicht so schön. Ich war SEHR froh, dass Michelle das nach wenigen Minuten für mich übernommen hat. Gegen 15 Uhr gab es dann Mittagessen. Im Anschluss wurde im Volontärhaus alles desinfiziert, was wir in die Hände bekommen konnten: Die gesamte Küche (alles Geschirr, alle Gläser, Besteck, Töpfe, Flächen, der Boden) wurden mit Desinfektionslösung behandelt. "Desinfecting" Day ist jeden Sonntag. Die Bäder werden jeden Tag geputzt (je nachdem, wer es machen muss, mal mehr und mal weniger gründlich). Abends habe ich mich dann noch der defekten Walkie-Talkies angenommen, die eigentlich bis auf die Akkus noch ganz in Ordnung waren.

    Der Montag (gestern) begann mit vielen Booten und Menschenstimmen direkt vor dem Volontärhaus: Fruta! So wird hier die wöchentliche Lieferung der Früchte für die Tiere bezeichnet. Es türmten sich Bananenstauden, Papayas, Yuca-Wurzeln, jede Menge Guave und Zuckerrohr und vieles mehr. Und alles wollte bergauf in die Bodega getragen werden. Bisher wurde es so gemacht, dass sich jeder Volontär unten belädt und dann seine Ladung bis zur Bodega transportiert. Ich habe vorgeschlagen, dass wir den Weg in mehrere Abschnitte unterteilen und jeder nur einen Abschnitt läuft. In den ersten Minuten funktionierte das wirklich prima, aber auf die Kollegen Anfang 20 ist Verlass, dass sie das System nicht verstehen und so verließen immer mehr Leute ihren Posten, sodass die gesamte Kette ins straucheln war. Das bestätigte die Leute natürlich darin, dass dieses System ja nicht funktionieren würde. Trotzdem waren wir innerhalb von 45 Minuten fertig, was ein neuer Rekord ist. Dann ging es ans Einsortieren der Früchte, während ich diesmal bei einer spanisch-sprachigen Tour dabei sein durfte. Ich habe alles verstanden, bin mir aber unsicher, ob ich jemals so flüssig sprechen werde, dass eine gute Tour möglich ist. Montags bis freitags werden Frühstück und Mittagessen von einer Köchin zubereitet. Das Abendessen und die Mahlzeiten am Wochenende kochen wir selbst (ein bis zwei Personen werden dafür eingeteilt). Heute durfte ich das erste Mal in den Genuss der Kochkunst der Köchin kommen... Nachdem wir die Bodega wieder sauber gemacht hatten, haben wir sie direkt wieder eingesaut, um die zweite Fütterung vorzubereiten. Wieso wir sie dann vorher saubermachen mussten, konnte mir keiner erklären. Vieles läuft hier sehr ineffizient ab, was sicherlich auch mit dem häufigen Wechsel der Volontäre zu tun hat. Dann wurde wieder gefüttert. Nach dem Mittagessen, das mir noch zum Verhängnis werden sollte, putzen wir also WIEDER die Bodega. Nachmittags hat jeder noch einen Extra-Task. Ich war mit dem Putzen der Bäder dran, was ich gerne übernehme, da das in den letzten Monaten wohl eher oberflächlich betrieben wurde und die Sauberkeit SEHR zu wünschen übrig lässt. Zwischendurch wurde ich allerdings abgeordert, um meine erste Tour auf englisch zu geben. Es lief überraschend gut und die Leute haben sogar einiges an Geld im Anschluss gespendet. Wieder zurück am Volontärhaus habe ich die Bäder fertig geputzt und dann mit Philipp Stockbrot überm Lagerfeuer gemacht. Leider ließen sich die anderen davon wenig begeistern und sie saßen lieber drinnen bei elektrischem Licht als draußen am Feuer, was ein bisschen schade war. Kurz bevor es essen gab, melde sich bei mir das Mittagessen, das scheinbar nicht mehr ganz so gut war. Ich hatte bis heute Mittag starken Durchfall und Übelkeit. Einem anderen Volontär ging es ähnlich. Allerdings habe ich das Glück heute frei zu haben, er leider nicht...

    Daher konnte ich meinen heutigen freien Tag nicht ganz so gut ausnutzen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe sehr viel geschlafen und mich hauptsächlich von Brot ernährt. Gegenüber den Kochkünsten der Köchin bin ich jetzt sehr misstrauisch, da mir auch von anderen berichtet wurde, dass das immer wieder unter den Volontären vorkommt. Dabei ist es egal, wie lang man schon hier ist und wie sehr man aufpasst. Irgendwann trifft es wohl jeden einmal. Gegen Mittag durfte ich dann noch bei der monatlichen Fütterung der Anaconda namens Esmeralda zusehen. Es war wirklich sehr interessant! Anschließend zeigte mir Michelle, die mit mir zusammen frei hat, wo man hier Handyempfang und sogar WLAN hat. Mit dabei war auch Kiwi, der kleine Wollaffe, der derzeit mit der Flasche großgezogen wird und immer bei einem von uns auf der Schulter sitzt. ;o)

    Heute Abend laufen wir rüber zur Liana Lodge und bekommen dort hoffentlich eine anständige Mahlzeit.

    -Kim
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  • Josephine

    19 octobre 2016, Équateur ⋅ ☀️ 24 °C

    ...die zutrauliche Coati-Dame. Sie kommt bei Fütterungs- und Putzeinsätzen immer freudig zu uns und möchte an unseren Beinen hochklettern. :)

    Hier noch ein Video: https://youtu.be/Tkm_HGe5Gwo

    - PhilippEn savoir plus

  • Totenkopfaffen

    19 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 32 °C

    Im amaZoonico leben mehr als 100 Totenkopfaffen, alle stammen von einst ausgewilderten Exemplaren ab. Die meisten sind scheu - nur eine Dame ist recht zutraulich (und muss dann von uns verschreckt werden, um ihr eine gesunde Scheu anzutrainieren).

    Gefüttert werden sie trotzdem täglich, hier ein Video: https://youtu.be/LMgLUwUvvkI
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  • Wifi

    19 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 32 °C

    Im amaZoonico gibt es kein Internet, sei es per WiFi oder Mobilfunk. Allerdings hat die nahe gelegene Schule (Foto) ein offenes WiFi, welches wir aber nur in Notfällen verwenden, da die Nutzung nicht gern gesehen wird. Blog-Einträge gibt's daher nur an unseren freien Tagen, und dann auch nur, wenn wir nach Tena fahren.

    - Philipp
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  • Willkommen im Dschungel...

    20 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 27 °C

    ... wo das ein oder andere Exemplar auch einmal etwas größer ausfallen kann. Ich saß übrigens gerade vor dem Tisch und hab mir die Schuhe angezogen als sich meine Augen plötzlich auf das ca. 15 cm entfernte Tier scharf gestellt haben. Bin ganz schön gesprungen! Mir wurde aber versichert, dass ihr Biss nicht lebensgefährlich ist. Na dann... 🙈😅

    - Kim

    Wobei unser einheimischer Volontär da ja anderer Meinung war... 😉

    - Philipp
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  • Tena und der Cloudforest im Hintergrund

    22 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 22 °C

    Freier Tag! Zwei Tage pro Woche haben wir frei. Den einen davon nutzen wir, um uns in Tena mal wieder eine warme Dusche zu gönnen und unsere Klamotten waschen zu lassen. Internet gibt's hier auch, daher gibt's jetzt dann auch ein paar Blog-Updates. Wir sind beide etwas erkältet - wie auch immer wir das 100 km südlich des Äquators hinbekommen haben - und bleiben daher eventuell noch eine Nacht länger zur Erholung.

    - Philipp
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  • Angry Birds

    27 octobre 2016, Équateur ⋅ ☁️ 11 °C

    Eine unserer Aufgaben umfasst das Flugtraining für zwei junge Vögel.
    Hier ein Video: https://www.youtube.com/watch?v=6RKEn5k1OsE
    Die Beiden haben auf das tägliche Workout (das unter anderem auch dem Muskelaubau dient) aber überhaupt keine Lust, beschweren sich lautstark und zwicken uns so oft wie möglich in die Hände...

    - Philipp
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  • Die another day

    27 octobre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 13 °C

    Irgendwie scheine ich die unangenehmen Viecher im Regenwald anzuziehen. Die Entdeckung der riesigen Spinne in meinem Zimmer liegt erst wenige Tage zurück. Trotzdem kann ich schon wieder mit gleich zwei Erlebnissen aufwarten, die aber alle ohne körperliche Verletzungen verlaufen sind. Zumindest für mich...

    Gestern hatten Philipp und ich jeweils unabhängig von einander eine Auseinandersetzung mit einem Klammeraffen, möglicherweise sogar demselben. Um das amaZOOnico herum lebt eine Gruppe freier Klammeraffen, deren älteste Mitglieder früher zum Großteil als Haustier gehalten wurden. Ihre Angst vor Menschen hält sich dementsprechend stark in Grenzen, was immer wieder zu kleineren Dominanzkämpfen führt. Meistens lauern sie einem am Wegrand auf, um einen zu erschrecken und zu verjagen. Wenn man gerade Futtereimer dabei hat, klauen sie davon, aber sie ärgern einen auch einfach so. Um der neuen Generation Angst vor Menschen beizubringen, verjagen wir sie so gut wir können. Wir werfen also Steine vor sie (nicht auf sie!), drohen mit Stöcken und bespritzen sie mit Wasser. Normalerweise funktioniert das auch. Normalerweise.
    Gestern musste ich einen Klammeraffen verjagen, da er auf meinem Weg saß und auch keinerlei Anstalten machte, diesen für mich frei zu geben. Ich schnappe mit also schnell einen Stock und fing an damit in seine Richtung zu fuchteln. Mir war natürlich klar, dass ich ihn damit nicht wirklich schlagen würde. Ihm dummerweise auch. Er schnappte sich also das andere Ende vom Stock, sprang vor mich, richtete sich auf (ca. 1,20 m), zeigte mir die Zähne und fauchte. Dann noch einmal und machte einen kleinen Satz auf mich zu. Ich hatte solche Angst, dass er mich beißen würde (erst seit heute weiß ich, dass das mehr als unwahrscheinlich ist), dass ich einfach aus vollem Halse zu brüllen anfing, damit mir jemand zu Hilfe kommt. Das hat den Affen aber scheinbar sehr beeindruckt, sodass er die nächsten 20 m vor mir weggerannt ist. Sonst trollen sie sich eher gelangweilt davon. Die Situation hatte sich schon erledigt, als zwei Leute angerannt kamen, um mir zu helfen. Für mich dauerte die Situation bestimmt 10 Sekunden. In Wirklichkeit handelte es sich daher wahrscheinlich nur um 2-3 Sekunden. Die hatten es aber in sich! Ich habe mich danach draußen nicht mehr sicher gefühlt und auch in der folgenden Nacht Albträume von diesem Moment gehabt. Eventuell trug Folgendes auch noch dazu bei: Am selben Tag kam Philipp gerade von einer Touristen-Tour, während ich meine Touristen-Tour gerade begonnen hatte, drückte mir einen dicken Stock in die Hand und meinte, dass die Klammeraffen völlig außer Kontrolle wären. Ganz prima. Meine Touris haben sich dann teilweise ebenfalls mit Stöcken ausgerüstet, aber wir sind zum Glück keinem der Affen begegnet. Später erzählte mir Philipp, was ihm passiert war. Bei ihm saß auch ein Klammeraffe im Weg (wohlmöglich derselbe) und hielt sich an einem Käfig fest. Als Philipp ihn verscheuchen wollte, versuchte der Affe ihn zu hauen. Philipp konnte die Schläge aber abwehren und traf den Affen dafür mit der Hand an Seite und Schulter. Er meinte, dass sie beide, der Affe und er selbst, verdutzt waren über diese Handgreiflichkeiten. Als Philipp dann den Stock aufhob, suchte der Affe das Weite.

    Heute bin ich also nur "bewaffnet" unterwegs gewesen (Wasserflasche und ein leichter, stabiler Stock) und wähnte mich in absoluter Sicherheit als ich die Mäuse versorgte. Ich putzte munter vor mich hin und fegte zum Schluss noch brav durch, als ich plötzlich einen komischen braunen Haufen neben dem Eimer sah, aus dem ich die ganze Zeit das Futter genommen hatte (ca. 10 Mal). Eine zusammengerollte Schlange. Ich tat also, wie es mir beigebracht wurde und rief die Chefvolontärinnen. Die erste, Kelly, kam rein: "Fuck! Get on this table!! It's an Echis!" Das ist die giftigste Schlange, die wir in der Gegend haben. Das Risiko für Leib und Leben, das von ihrem Gift ausgeht, ist viel zu groß, um sie zu fangen und auszusetzen. Ihr Gift ist nach 7 - 8 Stunden tödlich. Wir mussten sie also töten. Kelly folgte mir mit einem Stock und einer Machete auf den Waschtisch, auf dem ich nun saß. (Das Folgende bitte NACH dem Essen lesen!!) Dann nahm sie den Stock und drücke mit einer schnellen Bewegung den Kopf der Schlange in den Boden, um ihr den Schädel zu zerquetschen. Sie drückte etwa eine Minute vom Tisch aus mit voller Kraft zu. Dann ließ sie kurz von der Schlange ab und sortierte den Kopf etwas aus den Windungen. Dann drückte sie diesen wieder in den Boden und schlug ihn mit der Machete ab. Der etwa 60 bis 70 cm lange Körper der Schlange wand sich noch einige Minuten später als sie hinter dem Gebäude in einem Loch verscharrt wurde. Interessanterweise hatte ich selbst bei diesem Erlebnis kein Adrenalin im Blut. Hätte ich sie töten müssen (was niemals der Fall sein wird), hätte das sicherlich anders ausgesehen.

    Bilder folgen...

    - Kim
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  • Welcome to amaZOOnico!

    2 novembre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 32 °C

    Wir haben uns gedacht, dass wir euch einmal virtuell an unserer Führung teilhaben lassen. In loser Reihenfolge stellen wir die einzelnen Tiere und ihre Geschichten vor.

    Das amaZOOnico ist - anders als der Name vermuten lässt - kein Zoo, sondern eine Rehabilitierungsstation und dauerhafte Bleibe für einige Tiere. Wenn möglich werden die Tier gepflegt und später ausgewildert. Ist das nicht möglich, bleiben sie hier, oder werden an andere vertrauenswürdige Reservate weitergeleitet. Viele solcher gibt es allerdings nicht. Grob geschätzt kann 1/3 der Neuankömmlinge ausgewildert werden, 1/3 ist zu sehr an den Menschen gewöhnt oder verletzt und muss im amaZOOnico bleiben, und 1/3 verendet leider bereits vor oder kurz nach der Ankunft.

    Gegründet wurde das amaZOOnico vor rund 25 Jahren, zusammen mit einem geschützen Regenwald (Selva Viva), einer Schule und der Hotelanlage Liana Lodge. Jedes der Projekte ist auf sich alleine gestellt, gleichzeitig sind aber alle voneinander abhängig.

    Das amaZOOnico - dort arbeiten wir - dient wie schon beschrieben als Aufnahme- und Pflegestation. Finanziert wird es durch die Eintrittgelder der Besucher, die täglichen Arbeiten wie Säubern, Füttern und Führungen werden von Volontären erledigt. Neue Projekte und Erweiterungen werden durch Spenden finanziert. Ein Großteil des Futters (Avocado, Mais, Yuka, Papaya, Zuckerrohr, Guava, ...) wird von den Einheimischen bezogen, außerdem werden mehrere Kichuwa beschäftigt, z.B. zwei Wildhüter, eine Köchin für die Volontäre und ein Hausmeister. Außerdem leben bei uns im Haus zwei Kichuwa-Volontäre, die allerdings im Gegensatz zu uns ein kleines Gehalt beziehen. Auf diese Weise werden die Einheimischen integriert und profitieren auch von dem Ganzen.

    Selva Viva ist der inzwischen rund 1750 Hektar große geschützte Regenwald. Er wird heute von einem Schweizer Verein verwaltet und wann immer möglich durch Zukauf von angrenzenden Grundstücken vergrößert. In ihm werden die Tiere freigelassen, außerdem ist dort die Jagd verboten, so dass sich die Fauna erholen kann. Selva Viva ist jedoch nicht umzäunt, so dass es immer wieder zu illegaler Jagd kommt.

    Die Schule liegt direkt neben dem amaZOOnico, die Schulkinder kommen an jedem Schulktag gegen 6:30 Uhr mit dem Kanu an und laufen die Treppe neben unserem Volontärshaus hoch zur nahegelegenen Schule. Gelehrt wird Kichuwa, Spanisch und Deutsch - zum Großteil auch von Volontären.

    Die Liana Lodge liegt einige hundert Meter den Fluss hinunter und wurde für die private finanzielle Absicherung der Gründer des amaZOOnicos geschaffen. Somit kommen sämtliche Einnahmen des amaZOOnicos den Tieren zu gute. Es fließen zwar keine Gelder zwischen amaZOOnico und Liana Lodge, trotzdem gibt es natürlich indirekte Unterstützung. Das amaZoonico kann die Kanus der Liana Lodge kostenfrei nutzen (hier läuft alles über die Wasserwege ab), und natürlich sorgt die Liana Lodge auch für einen kontinuierlichen Strom an Touristen. Gleichzeitig kommen diese Touristen natürlich auch hauptsächlich wegen des Selva Viva und des amaZOOnicos. Neben der Liana Lodge gibt es inzwischen noch einige weitere luxuriösere Hotels (z.B. das Casa del Suizo - was machen eigentlich die ganzen Schweizer hier!?), die zusätzlich für willkommene Touristen sorgen. Diese Hotels beschäftigen heute auch die ersten Absolventen der Dschungelschule, in Form von einheimischen Angestellten, die neben Kitschuwa auch Spanisch und Deutsch sprechen. Wir sind immer wieder verdutzt, wenn sich einer der Indio-Guides in fließendem Deutsch mit uns unterhält. Das Konzept hinter geschütztem Wald - Hotel - amaZOOnico - Schule scheint aufzugehen. Nachteiliges haben wir bisher noch nicht vernommen.

    In deutlich kürzerer Form erklären wir diese Zusammenhänge am Anfang unserer Tour. Danach gibt es dann noch einige Verhaltensregeln:
    1) Zur Vermeidung von Unfällen und Übertragung von Krankheiten die Tiere nicht anfassen
    2) Fotos nur ohne Blitzlicht, es kann sonst die Tiere erschrecken
    3) Nicht mit den Papageien sprechen, sie sollen nicht die menschliche Sprache übernehmen

    Und dann geht es los... :-)
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  • Biala und Solana

    2 novembre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 32 °C

    ...sind zwei Scarlet Macaus (Aras), die hier im amaZoonico auf drei etwa 20 m hohen Bäumen und den angrenzenden Büschen leben. Sie wurden früher als Haustiere gehalten, ihr Vorbesitzer hat ihnen außerdem die Flügel gebrochen, so dass sie nie wieder fliegen werden können. Die Bäume sind ihr Reich, sie können auf diesen frei herumklettern. Theoretisch könnten sie auch auf den Boden klettern und weiter weg laufen, dass scheinen sie aber nicht zu machen - wir haben sie auch noch nie auf dem Boden gesehen. Die Beiden sind ein Paar und können etwa 75 Jahre alt werden. Wir füttern sie mit Hilfe eines Käfiges, der an einem Seil befestigt in etwa 10 m Höhe am Baum hängt. Der Käfig hat ein kleines Loch, durch das Biala und Solana an das Futter gelangen können, den frei lebenden Klammeraffen aber den Zugang verwehrt. Die Klammeraffen zupfen den Beiden auch gerne mal an den tollen Federn - die Zwei wissen sich aber zu wehren.

    Bialas und Solanas Bäume befinden sich ganz in der Nähe des Startpunktes für die Führungen. Sie sind daher häufig entweder Start oder Ende jeder Tour - je nach Lust und Laune des jeweiligen Guides.
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  • Nogo und Warmi

    2 novembre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 32 °C

    ...waren hier im Blog schon einmal vertreten. Es sind zwei Tukane, die auf Grund ihres frühren Haustier-Daseins die Scheu vor den Menschen verloren haben und daher nicht mehr freigelassen werden können. Nogo ist das Männchen und ist an seinem größeren Schnabel zu erkennen. Bei der Fütterung kommen sie gerne angehopst, beäugen den Eindringling kritisch - und verpassen ihm gegebenenfalls ein paar Schnabelhiebe. Die Beiden laufen Gefahr diverse Nahrungsmittelallergien zu entwickeln, weswegen sie nur ausgewählte Früchte bekommen - und diese auch noch geschält und mundgerecht zerteilt. Nogo hasst außerdem gelbe Stiefel, sieht er welche, werden diese verfolgt und wenn möglich mit dem Schnabel trakiert. Wir wissen nicht, woran das liegt.
    Wilde Tukane fliegen gerne, die Beiden bevorzugen aber das Herumhopsen, möglicherweise auch eine Folge ihres Haustier-Daseins. Gelegentlich stimmen sie einen ohrenbetäubendes Gesang an, hier ein Video von Nogo beim Singen: https://youtu.be/LPeYgTTDkic

    Wilde Tukane sind wohl sehr dominante Vögel, die durchaus auch andere Vögel jagen und verspeisen. Der lange Schnabel wird zum erreichen von Früchten, aber auch zum knacken von Nüssen und stehlen von Eiern benutzt.
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  • Esmeralda

    2 novembre 2016, Équateur ⋅ ⛅ 32 °C

    ...ist eine rund 3 m lange Anaconda. Sie wurde von einem Mann hergebracht, der sie angeblich auf der Strasse gefunden hat. Eine etwas merkwürdige Geschichte, die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei dem Herren um den Besitzer gehandelt hat. Es wurden damals keine Fragen gestellt, um zukünftige "abgabewillige" Wildtierbesitzer nicht zu verschrecken. Das Halten von Wildtieren ist in Ecuadro verboten, allerdings gibt es wohl kaum Sanktionen. Ein zweischneidiges Schwert - gäbe es Strafen, würden wohl kaum noch Tiere abgegeben, sondern heimlich entsorgt. Gleichzeitig gibt es so aber auch kaum einen Anreiz, von vornherein auf das Halten solcher Tiere zu verzichten - es drohen einem schließlich keine Konsequenzen.

    Zurück zu Esmeralda. Sie kann nicht freigelassen werden, da sie jegliche Scheu vor Menschen verloren hat. Gefüttert wird sie einmal pro Monat - im Oktober gab es Meerschwein. Anacondas können bis etwa 9 m lang werden. Sie bevorzugen stille Gewässern und können bis zu 10 Minuten tauchen. Esmeralda sonnt sich gerne auf der Mauer ihres Geheges. Besucher starren häufig durch das darunterliegende Fenster oder das darüber liegende Gitter, ohne sie zu sehen - bis sie den Blick von der Ferne auf die nächste Nähe fokusieren, und die regungslose Esmeralda 5 cm vor der Nase liegen sehen... 😁
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