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  • Day 5

    Pamplona

    September 12, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Die Nacht in Zubiri war richtig gut, trotz der vielen Pilger konnte ich gut schlafen. Nach dem Frühstück ging es "geplant" Richtung Arre und von da aus wollten wir nach Pamplona mit dem Bus fahren.
    Bei Nebel liefen wir durch ein Industriegebiet immer mal wieder durch ein kleines Dorf. Bergauf oder Bergab, der Weg war durch den Regen sehr aufgeweicht und schlammig. Unterwegs trafen wir eine ältere Pilgerin die schon ein paar Caminos gelaufen war. Sie erzählte uns dass sie den Camino Frances in zwei Etappen laufen würde, weil sie an Parkinson erkrankt ist. Sie ist auch den Küstenweg gelaufen und erzählte wie traumhaft dieser war, Strandbar an Strandbar... Langsam kam immer mehr die Sonne raus und es wurde wärmer. Da unser heutiger Weg immer wieder durch kleine Dörfer verlief kam es mir gar nicht so lang vor. In Zabaldika entdeckten wir am Wegesrand Feigenbäume, wir entdeckten einige reife Früchte. Es war ein Genuss und es gab mir etwas Energie für die nächsten Kilometer. In Arre angekommen entschieden wir, wir laufen weiter bis Pamplona. Auf diesem Weg kamen immer mehr Cafés, Supermärkte, kleine Geschäfte. Es gab überall etwas zu schauen. Langsam hatte ich keine Lust mehr und wir machten eine kleine Pause in einem kleinen Café. Cappuccino mit einem Blätterteiggebäck irgendwie mit Nüssen garnicht so süß. Auf ging es zu unserem Hostel, die kleinen Gassen wurden immer schöner, belebter, kleine Tapasbars. Genauso habe ich es mir vorgestellt und endlich fühle ich mich wie in Spanien.
    Im Zimmer angekommen fielen wir alle erstmal ins Bett aber ich wollte einfach nur duschen. Meine Waden schmerzten und bei einer kleinen Fuss Massage entdeckte ich die ersten zwei Blasen. SOS... Erste Hilfe Paket ausgepackt... Nach einer Pause im Bett machten wir uns auf den Weg Sightseeing. Auf dem Weg kam ich mir ab und an vor, wie das dritte Rad am Wagen. Aber vielleicht war ich auch einfach nur geschafft, hungrig und müde. Zum Abendessen suchten wir uns eine kleine Tapasbar und entdeckten diese direkt in unserem Hostel. Es war sooo gut von allem etwas, kleine Dinge zum kosten. Ich hatte Patata Bravas mit Aioli, eine gefüllte Pfefferschote mit einer Füllung aus Fleisch, Zucchiniröllchen mit Käse und Schinken wobei Katja da eine Entdeckung von kleinen Würmern, das sah überhaupt nicht lecker aus. Auf Nachfrage teilte uns der Kellner mit dass sei Goulas und schmunzelte. Janine unsere Google Expertin recherchierte, dass sei Fischersatz aus Surimi, bitte was macht das in diesem Zucchiniröllchen?.? Bei dem Anblick zog auch ich jedes einzelne Würmchen raus.
    Wir saßen noch ganz gemütlich in dieser Bar und Katja erzählte aus ihrer Kindheit. Janine wollte so gern noch churros essen. Also schaute ich mal ob es das in Pamplona geben könnte. Oh ja, gleich um die Ecke also los gehts...Auf dem Weg dahin schlenderten wir über den großen Marktplatz wo ein kleiner Fanfarenzug spielte und einige Passanten dazu tanzten, das sah aus wie ein Volkstanz im Kreis. Leider hatte das erste Geschäft schon geschlossen. Wir versuchten noch ein weiteres, oh ja es ist noch geöffnet. Ein sehr kleiner unscheinbarer Laden mit einer älteren Frau. Ich sah schon die Churros bei den anderen Gästen mit Schokoladensauce. Das sah so lecker aus und es war ein kleiner Genuss. Endlich konnten wir nach den letzten Tagen auch mal ein paar spanische Spezialitäten probieren.
    Auf dem Rückweg telefonierte ich noch mit Lennox, er war so glücklich am Telefon und es tat so gut seine Stimme zu hören. Ich empfand es auch als schön dass auch er sich mal gemeldet hat ohne ich habe kein Datenvolumen, ich habe kein WLAN.

    Dann sah ich eine Nachricht von Thomas, dass er sich Sorgen macht und ob wir unser Ziel erreicht haben? Dabei würde mir bewusst dass ich noch nicht mal auf seine morgendliche Nachricht reagiert habe aber er mich schon über den Tag gedanklich begleitet hat. Aber ich habe irgendwie keine Lust zum schreiben, ich glaube ich bin auf der Suche nach dem Gefühl des vermissen. Ob er wohl der richtige ist? Ob ich außer meinen Ängsten noch etwas fühlen kann? Es sind noch so viele Fragen offen und ich fühle mich nicht als Teil in seinem Leben... Das muss ich unbedingt noch auf meinem Weg klären. Für mich, mit ihm und für uns.

    Gefühle: zum Start begleitete mich die Angst und ich wusste gar nicht warum, vielleicht ist es doch etwas zu viel und ich brauche etwas Ruhe oder sind es mir doch ab und mal zu viele Menschen.
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