Camino Frances

September 2023
A 10-day adventure by sarah-marie Read more
  • 7footprints
  • 2countries
  • 10days
  • 96photos
  • 0videos
  • 3.0kkilometers
  • 2.9kkilometers
  • Day 2

    Orisson

    September 9, 2023 in France ⋅ ☀️ 27 °C

    Nach einer guten Nacht und mit einem kleinen Frühstück sind wir bei bestem Wetter in unsere erste Etappe gestartet. Die ersten Schritte fühlten sich weniger anstrengend als befürchtet an. Am Wegesrand entdeckten wir viele schöne Pflanzen und genossen die Ruhe, die Natur und das noch kühle Wetter.
    Nach ein paar Kilometern ging es immer weiter bergauf und die Schritte fielen etwas schwerer. Kleine Pausen um die Natur zu genießen, Fotos zu schießen verhalfen uns zum durchatmen. Es wurde immer heißer und der Schweiß lief immer mehr. Wir fragten uns immer wieder, wie manche Pilger in langen Sachen, teils mit Handschuhen diese Hitze aushalten können. Langsam verwandelte sich der Asphalt in einen steinigen Weg und dann staunte ich nicht schlecht. Mitten am Hang ein Rollstuhlfahrer, der von zwei Männern geschoben / gezogen wurde. Das war so beeindruckend, dass mir wenig später bewusst wurde, dass es keine Selbstverständlichkeit ist "gesunde Beine" zu haben und das ich dafür sehr dankbar sein kann um solche Momente auf einfache Art und Weise genießen zu können. Aber auch wie wichtig und schön es ist Freunde zu haben, die einen auch in schwierigen Situationen begleiten.
    Ich selber verachte immer alles als selbstverständlich und mir fällt es sehr schwer einfach den Moment zu genießen ohne alles in Frage zu stellen oder auch die Gedanken in der Zukunft selbst der Vergangenheit zu lassen. Die Frage die ich mir immer wieder bewusst stellen möchte, kann ich die Vergangenheit ändern NEIN, kann ich schon heute sagen was der Tag morgen bringen wird NEIN! Also liebe Sarah, lass es doch einfach und genieße die Zeit im hier und jetzt.
    Das nehme ich mir ab heute sehr bewusst an um zu mehr Leichtigkeit zurück zu finden.

    Es ging immer weiter hinauf, langsam machte sich meine Höhenangst bemerkbar, aber der Blick in die Ferne hat mir ziemlich schnell geholfen.
    Dann kamen wir an unserer nächsten Unterkunft an und diese war einfach nur traumhaft, dieser Ausblick, diese Terrasse, die vielen Pilger die einen so herzlich begrüßten. Das war ein sehr schöner Moment.
    Ab dann hieß es Beine hoch, Entspannung und sich auf den nächsten Tag vorbereiten.
    Heute Abend haben wir ein Menü gebucht, Gemüsesuppe 👌 schweinesteak mit Erbsen 👎 und zum Dessert ein Stück Kuchen 🤷🏻‍♀️

    Trotz dickem Knöchel, 30 Grad und mitten in der Sonne hat Janine dies ganz stark gemeistert. Langsam merkt sie ihren Fuß und wir müssen schauen ob wir die morgige Etappe über 18km schaffen werden, aber wir sind guter Dinge.

    Gefühle: freudig am Morgen was der Tag bringen wird, zwischenzeitlich sehr warm und unangenehm (ich mag es nicht zu schwitzen) am Nachmittag zur Entspannung kam kurz die Angst, aber wovor konnte ich mir erst nicht beantworten. Aber es ist die Angst vor der Angst, was mache ich wenn ich eine Panikattacke hier mitten in der Wildnis bekomme und irgendwie möchte ich da lieber zu Hause sein. So kam etwas Heimweh in mir hoch.

    Geld: 55 € Übernachtung, 1 Kaffee 2,00€ und Muschel 5,00€

    Aber ich kann so dankbar und glücklich sein einfach den Weg bis hier her geschafft zu haben 🥵🚶‍♀️✈
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  • Day 3

    Kloster Roncevalles

    September 10, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 24 °C

    Heute Morgen nach einem sehr spärlichen Frühstück ging es gegen halb acht auf unsere 2. Etappe. Mir war etwas mulmig ob wir die angesetzten 17 km teils steil bergauf schaffen würden. Stück für Stück liegen wir immer wieder bergauf die Pyrenäen entlang, dabei wurden wir immer wieder von Kühen, Schafen und sogar Pferden begrüßt. Die Landschaft war so schön, so viel Grün. Eine frische Brise macht den Weg angenehmer als Gestern bei 34 Grad. Mitten in den Pyrenäen stand ein kleiner Foodtruck mit Obst, Brot, Käse und sogar gekochten Eier. Wir machten eine kleine Pause und ich gönnte mir einen Kaffee. Wir machten uns weiter auf den Weg bald hatten wir schon den Pass erreicht und somit das schlimmste Stück hinter uns gelassen. Dachte ich, aber für mich fühlte es sich bergab viel schlimmer an, ich hatte so wackelige Beine, diese macht mir zwischendurch etwas Angst, wo sich die Angst auch wieder etwas meldete. Der Gedanke ich kann nicht mehr laufen, ganz komisch. Aber es ging weiter...
    Gerade als ich eine 🦎 fotografierte rief Lennox an und ich hatte mich sehr gefreut, aber er sagte nur, dass sein Telefon nicht mehr lädt und nichts weiter. Ich versuchte ihm zu helfen, aber war sehr traurig, dass es ihm eigentlich nur darum ging. Kein Hallo, kein wie geht es dir? Nach dem Anruf war ich sehr traurig und mir liefen die Tränen. Ich versuchte mich wieder zu beruhigen und keuf eine Weile für mich alleine.
    Gegen 14 Uhr waren wir am Kloster angekommen und stellten uns in die Schlange von Pilgern die alle gern auch im Kloster schlafen wollten.
    Es war ein großes durcheinander aber dann ging es doch recht schnell.
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  • Day 4

    Zubiri

    September 11, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 26 °C

    Die Nacht im Kloster war weniger entspannt, zu viele Menschen... Schnarch, schnarch
    ... 5 Uhr klingelte der erste Wecker obwohl es erst 7 Uhr Frühstück gibt...
    Das Frühstück im Kloster war gut, es gab frisches Brot mit Käse, Obst und Apfel.
    Nach dem Frühstück ging es auf zu unserer nächsten Etappe von 21 km von Roncesvalles bis Zubiri. Der Himmel war schwarz u d es dauerte nicht und wir hatten die Regensachen an. Regen von leicht bis stark, Hagel und später Sonnenschein war alles da.
    Wir liefen durch viele Wälder, zwischendurch steil bergauf über Stock und Stein.
    Hinab nach Zubiri war es sehr steil u d sehr steinig, rutschig. Der Weg war anspruchsvoll und intensiver als gedacht.
    Angekommen in Zubiri suchten wir unsere Unterkunft wo wir von einer lieben Dame herzlich in Empfang genommen wurden.
    Für die Übernachtung mit Frühstück und Menü am Abend haben wir 32,50 € bezahlt. Zwei ältere Damen haben mit ganz viel Liebe dieses Menü gekocht. 3 Vorspeisen Salat, Suppe und eine Reistaler zum Hauptgang hatte ich Fisch gewählt, Kabeljau mit Tomaten-Paprika Gemüse 👌 das Dessert konnten wir wählen zwischen Panna Cotta, Tiramisu, Zitronenmouse oder Watermelon 🍉 Ich habe schon die letzten Tage immer gesagt, ich wünsche mir Wassermelone. Ich war total happy und es war ein Genuss. Nach dem Abendessen saßen wir noch etwas draußen, beobachteten die 🦇 und die schönen Wetterleuchten am Himmel. Danach ging es geschafft ins Bett.

    Gefühle: keine Angst, keine Panik, keine Gedanken an irgendwas.
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  • Day 5

    Pamplona

    September 12, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Die Nacht in Zubiri war richtig gut, trotz der vielen Pilger konnte ich gut schlafen. Nach dem Frühstück ging es "geplant" Richtung Arre und von da aus wollten wir nach Pamplona mit dem Bus fahren.
    Bei Nebel liefen wir durch ein Industriegebiet immer mal wieder durch ein kleines Dorf. Bergauf oder Bergab, der Weg war durch den Regen sehr aufgeweicht und schlammig. Unterwegs trafen wir eine ältere Pilgerin die schon ein paar Caminos gelaufen war. Sie erzählte uns dass sie den Camino Frances in zwei Etappen laufen würde, weil sie an Parkinson erkrankt ist. Sie ist auch den Küstenweg gelaufen und erzählte wie traumhaft dieser war, Strandbar an Strandbar... Langsam kam immer mehr die Sonne raus und es wurde wärmer. Da unser heutiger Weg immer wieder durch kleine Dörfer verlief kam es mir gar nicht so lang vor. In Zabaldika entdeckten wir am Wegesrand Feigenbäume, wir entdeckten einige reife Früchte. Es war ein Genuss und es gab mir etwas Energie für die nächsten Kilometer. In Arre angekommen entschieden wir, wir laufen weiter bis Pamplona. Auf diesem Weg kamen immer mehr Cafés, Supermärkte, kleine Geschäfte. Es gab überall etwas zu schauen. Langsam hatte ich keine Lust mehr und wir machten eine kleine Pause in einem kleinen Café. Cappuccino mit einem Blätterteiggebäck irgendwie mit Nüssen garnicht so süß. Auf ging es zu unserem Hostel, die kleinen Gassen wurden immer schöner, belebter, kleine Tapasbars. Genauso habe ich es mir vorgestellt und endlich fühle ich mich wie in Spanien.
    Im Zimmer angekommen fielen wir alle erstmal ins Bett aber ich wollte einfach nur duschen. Meine Waden schmerzten und bei einer kleinen Fuss Massage entdeckte ich die ersten zwei Blasen. SOS... Erste Hilfe Paket ausgepackt... Nach einer Pause im Bett machten wir uns auf den Weg Sightseeing. Auf dem Weg kam ich mir ab und an vor, wie das dritte Rad am Wagen. Aber vielleicht war ich auch einfach nur geschafft, hungrig und müde. Zum Abendessen suchten wir uns eine kleine Tapasbar und entdeckten diese direkt in unserem Hostel. Es war sooo gut von allem etwas, kleine Dinge zum kosten. Ich hatte Patata Bravas mit Aioli, eine gefüllte Pfefferschote mit einer Füllung aus Fleisch, Zucchiniröllchen mit Käse und Schinken wobei Katja da eine Entdeckung von kleinen Würmern, das sah überhaupt nicht lecker aus. Auf Nachfrage teilte uns der Kellner mit dass sei Goulas und schmunzelte. Janine unsere Google Expertin recherchierte, dass sei Fischersatz aus Surimi, bitte was macht das in diesem Zucchiniröllchen?.? Bei dem Anblick zog auch ich jedes einzelne Würmchen raus.
    Wir saßen noch ganz gemütlich in dieser Bar und Katja erzählte aus ihrer Kindheit. Janine wollte so gern noch churros essen. Also schaute ich mal ob es das in Pamplona geben könnte. Oh ja, gleich um die Ecke also los gehts...Auf dem Weg dahin schlenderten wir über den großen Marktplatz wo ein kleiner Fanfarenzug spielte und einige Passanten dazu tanzten, das sah aus wie ein Volkstanz im Kreis. Leider hatte das erste Geschäft schon geschlossen. Wir versuchten noch ein weiteres, oh ja es ist noch geöffnet. Ein sehr kleiner unscheinbarer Laden mit einer älteren Frau. Ich sah schon die Churros bei den anderen Gästen mit Schokoladensauce. Das sah so lecker aus und es war ein kleiner Genuss. Endlich konnten wir nach den letzten Tagen auch mal ein paar spanische Spezialitäten probieren.
    Auf dem Rückweg telefonierte ich noch mit Lennox, er war so glücklich am Telefon und es tat so gut seine Stimme zu hören. Ich empfand es auch als schön dass auch er sich mal gemeldet hat ohne ich habe kein Datenvolumen, ich habe kein WLAN.

    Dann sah ich eine Nachricht von Thomas, dass er sich Sorgen macht und ob wir unser Ziel erreicht haben? Dabei würde mir bewusst dass ich noch nicht mal auf seine morgendliche Nachricht reagiert habe aber er mich schon über den Tag gedanklich begleitet hat. Aber ich habe irgendwie keine Lust zum schreiben, ich glaube ich bin auf der Suche nach dem Gefühl des vermissen. Ob er wohl der richtige ist? Ob ich außer meinen Ängsten noch etwas fühlen kann? Es sind noch so viele Fragen offen und ich fühle mich nicht als Teil in seinem Leben... Das muss ich unbedingt noch auf meinem Weg klären. Für mich, mit ihm und für uns.

    Gefühle: zum Start begleitete mich die Angst und ich wusste gar nicht warum, vielleicht ist es doch etwas zu viel und ich brauche etwas Ruhe oder sind es mir doch ab und mal zu viele Menschen.
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  • Day 6

    Tag 6 Uterga

    September 13, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Abreise im schönen Pamplona. Erst waren wir noch in Pamplona frühstücken und schlenderten durch die kleinen Gassen. Ich hätte noch viele Stunden mehr da bleiben können. Aber unser Weg sollte heute nach Uterga führen. Die ersten Kilometer fuhren wir mit dem Bus und ab Cizur Menor ging es zu Fuß weiter. Der Weg führte über viele steinige Wege und wir mussten wieder einen Pass überqueren. Der Weg hinauf war fordernd, denn es war sehr heiß und steinig. Oben angekommen wurden wir für all die Anstrengungen sofort belohnt. Diese schöne Sicht und dann stand auf einmal dieser Bus da "Doppellecker" es schallte Musik 70er Jahre. Wir entschieden uns, da eine Pause einzulegen und einfach mal den Moment zu genießen. Wir bestellten ein paar kühle Getränke und kamen mit ihr ins Gespräch. Beide kamen aus 🇩🇪 und fuhren den Jakobsweg entlang. Dabei kam die Idee auf etwas Geld für Benzin etc. zu verdienen und so hielten sie an ein paar schöne Plätzen und versorgten Pilgerer mit Getränken. Die Gestaltung des Busses genau mein Stil, mit ganz viel Liebe zum Detail. Das war so traumhaft... Noch ein paar Fotos geschossen und nun ging es steil bergab. Sehr sehr steinig, sehr heiß und absolut keine Lust mehr. Aber wir kämpften. An unserer nächtlichen Unterkunft angekommen bekamen wir ein Zimmer zu dritt. Es halten spanische Rhythmen aus dem Lautsprecher und die Dame hinterm Tresen war locker und sehr freundlich. Wir alle sehnten unser nach einer Dusche und einem Abendessen.
    Zum Abendessen gab es Salat mit Thunfisch, Kabeljau mit Pommes und Tomatensauce und Obstsalat.
    Es war ein sehr schöner Tag mit vielen schönen Momenten.

    Gefühle: keine Ängste, keine Gedanken
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  • Day 7

    Tag 7 Cirauqui

    September 14, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute morgen sind wir erst spät in Utegra gestartet, wir haben auf das versprochene Frühstück um halb neun gewartet, aber vergebens das war nicht included 🤭 Tortilla und Cappuccino mit frisch gepresstem O-Saft. Dann startet wir erst gegen halb zehn. Geplant waren ca. 15 km. Lust hatte ich heute nicht ganz so viel. Wir liefen wieder viel steinige Wege, aber wir kamen in eine neue Region mit Mandelbäumen und Oliven zwischendurch immer mal ein paar Weinreben. Wir gingen einen kleinen Umweg von ca. 3km zu einer Kirche. Da sagt man soll man 2 bis 3 mal barfuß über die Steine drum rum laufen und dann wird man seinen spirituellen Weg finden. Das wollten wir probieren, es fühlte sich sehr gut an. Irgendwie geerdet und ich habe versucht manches "Gepäck" schon da zu lassen. Auf unserem weiteren Weg kamen wir an einem Bauerngarten vorbei wo zwei Männer ernteten. 😍 Einer davon sprach uns an und wir kamen in ein kurzes Gespräch, er nahm uns mit zu seinem Auto, der ganze Kofferraum voller Tomaten, er gab uns einige für den Weg mit. War das ein Zeichen aus der Kirche 😇
    Heute war der Weg sehr anstrengend, heiß, steil bergauf, viele steinige Wege und kaum Menschen. In puente la reina machten wir in einem Kaffee eine kleine Pause bis es dann weiter ging. Bergauf, bergab über Stock und Stein... Ich wollte heute ab und an nicht mehr. Mir war einfach nur heiß und ich sehnte mich nach einer Dusche. Nach vielen Stunden waren wir endlich gegen 16 Uhr in der Herberge angekommen. Die Dusche tat so gut. Wir saßen noch etwas draußen, die Mädels planten mal wieder den nächsten Tag. Ich habe sie einfach machen lassen, manchmal hatte ich das Gefühl, dass die beiden da besser miteinander klar kommen.
    Mir ging es dann nicht mehr so gut, ich war etwas traurig, wollte eher für mich sein. Ich war hungrig... Das Abendessen hat mich heute so gar nicht gesättigt. Es gab Salat und dann Kichererbsen mit sauce und zum Dessert einen pudding.

    In unserem Ort ist heute ein Fest und die Mädels sind nochmal los gezogen, aber ich hatte keine Lust
    Fühlte mich heute etwas falsch bei ihnen. Die beiden haben heute mal ihr Ding gemacht. Es ist ok so. Ich wollte noch an Thomas die klärende Nachricht schreiben, das war mir wichtig. Ich hoffe er fasst dies gut auf und kann mit meinen Worten etwas anfangen.

    Gefühle: traurig, überfordert, ich brauchte meine Ruhe
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