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  • Day 6

    Mirissa

    January 21, 2017 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 26 °C

    Nach vier Tagen in Hikkaduwa, geht es weiter Richtung Süden entlang der Küste zu dem Ort Mirissa. Da uns die ersten Tage in dem Land, welches als Entwicklungsland gilt, gelehrt haben, dass der Sri-lankische Verkehr mit Vorsicht zu genießen ist, nehmen wir lieber ein Taxi, anstatt mit dem Bus oder dem Tuk-Tuk zu fahren.
    An dieser Stelle ein kurzer Exkurs zum Straßenverkehr in Sri Lanka: Durch die vergangene britische Kolonialzeit auf Sri Lanka herrscht Linksverkehr. Auf den Straßen findet sich allerlei: PKWs, LKWs, Busse, Tuk-Tuks, Roller mit Surfboard-Halterung, Motorräder, auf denen auch gerne einmal 4 Leute sitzen, Fahrräder, Fußgänger und auch einmal eine Büffelherde. Das wichtigste beim Fahren auf der Insel ist die Hupe. Um Tuk-Tuks, Roller, Fahrradfahrer oder andere langsamere Vehikel zu überholen, muss nämlich gehupt werden. Es wird dann vor dem Überholen gehupt, beim Überholen, in Kurven, um eventuell entgegenkommenden Überholern anzuzeigen, dass etwas entgegenkommt und auch einfach mal so zum ‚Hallo‘ sagen. Die Busse fahren hier besonders rasant. Der Grund hierfür ist, dass die Fahrer seit 2015 pro Tag einen Festpreis/Mietpreis an die Eigentümer der Busse zahlen müssen und nur die Mehreinnahmen der Verdienst des Fahrers ist. Das sorgt dafür, dass nun der Ehrgeiz der Fahrer geweckt ist und diese auf der nicht vorhandnen Überholspur unterwegs sind. Das vorherige System, bei dem der Fahrer einen Anteil pro Fahrer kassiert hat, ist gescheitert, da diese weniger Fahrgäste offiziell eingetragen haben, um ihre eigenen Taschen zu füllen.

    Zurück zu Mirissa: Um unser Reisebudget nicht zu stark anzugreifen nehmen wir hier ein einfaches Gästehaus. Auf dem Zimmer gibt es nur kaltes Wasser und der Duschkopf befindet sich direkt neben der Toilette, ansonsten ist die Unterkunft aber sauber und völlig in Ordnung. Unser Gastvater ist äußerst bemüht und zeigt uns gleich seine ganze Familie mit seiner Frau, dessen Schwester und Mutter, seinen zwei Töchtern und seinem Sohn. Auf seine Kinder ist er äußerst stolz. Die größte Tochter lebt in Dubai und hat dort einen guten Job, die jüngere geht noch zur Schule, macht dieses Jahr Abitur und lernt täglich bis 3 Uhr Nachts - wie sie uns erzählt - weil der Wettbewerb unter den Klassenkameraden sehr groß ist und nur die allerbesten aus jedem Bezirk zur Universität gehen dürfen. Die Uni und vor allem das Ausland, weg aus Sri Lanka, ist dabei bei den meisten jungen Leuten das Ziel.
    In Mirissa selbst gibt es wunderschöne Strände mit türkisblauem Wasser und dichtstehenden Palmen. Hier gehen wir einen Tag an den Strand und den nächsten zum Schnorcheln, wo wir mehrere Schildkröten sehen. Ansonsten ist die Unterwasserwelt in Mirissa aber nicht sehr schön. Die Zerstörung der Korallenriffe durch den Tsunami 2004 ist deutlich zu sehen, weshalb das Leben unter Wasser leider eher trist erscheint.
    Am letzten Abend kocht die Gastmutter für uns ein typisch Sri-lankisches Curry und der Vater erzählt etwas über die Geschichte des Landes. Noch vor 7 Jahren herrschte hier Bürgerkrieg. Eine Terroristengruppierung namens Tamil Tigers wollte eine Teilung des Landes zwischen den Tamils und den Singhalesen erzwingen. Die Regierung hat die Gruppierung schließlich gewaltsam niedergeschlagen und seitdem leben die vielen verschiedenen Religionen - Buddhisten, Hindus, Christen, Muslime - und Nationen - Tamils und Singhalesen - scheinbar im Frieden gemeinsam in dem kleinen Land. Durch Bildungsreformen des neuen Präsidenten lernen nun auch alle Schulkinder Singhalesisch, Tamil und Englisch, um die Verständigung im Land zwischen den Gruppen zu verbessern. Die Erzählungen des Gastvaters, der die meiste Zeit seines Lebens den Bürgerkrieg miterlebte, gehen uns nahe, sind aber auch wahnsinnig interessant.
    Nun geht es weiter in Richtung Landesinnere, wo wir eine Safari in einem der vielen Nationalparks des kleinen Landes geplant haben.
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