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  • Day 6

    Wasser und Kräfte

    July 31, 2023 in Slovenia ⋅ ☁️ 21 °C

    Obwohl es ein kleiner Umweg war, entschied ich mich, am nächsten Tag doch noch einmal zurück zu Bled (der Ort an sich ist übrigens ein niedliches kleines Dörfchen) zu fahren und die Vintgar Schlucht zu erkunden. Hier hat sich der Radovna Fluss eine steile Schlucht zwischen die Berge "gegraben" und das Resultat sind spektakuläre Eindrücke!
    Frühstück mit Blick auf die Berge und anschließend der Plausch mit der Besitzerin des "Art Kristal" stärkten mich für den Tag. Leider waren bei dem guten Wetter auch die örtlichen Attraktionen super beliebt, sodass ich keine Parkmöglichkeiten mehr am eigentlichen Parkplatz bekam. Vom P3, dem dritten Ausweichparkplatz, wurden kostenlose Busshuttle angeboten, die ich aber erst auf dem Rückweg in Anspruch nahm. Der etwa 30minütige Fußweg zur Schlucht führte durch die Siedlungen der Ortschaft Gorje und es gab sehr idyllische Einblicke, Ackerflächen, Wiesen, Almen, Wohnhäuser im typischen Stil. Oben, am Eingang zur Schlucht holte einen die Tourirealität wieder ab: Hier standen die Menschen in Schlangen, um auf den Wanderweg durch die Schlucht zu gelangen: Der Eintritt kostet 10€, das ist für ein Naturphänomen ziemlich daneben, finde ich. Andererseits kontrollieren sie auf diese Weise auch, dass nicht zu viele Menschen auf einmal auf den Holzstegen durch die Schlucht unterwegs sind. Da ich mir unten am Parkplatz, einer netten Mitarbeiterin sei Dank, bereits ein Ticket gekauft hatte und mich damit für ein Zeitfenster angemeldet hatte, konnte ich mich nahezu ohne zu warten in die Schlucht aufmachen. Der Holzsteg ist so eng, dass ein Mensch dort gut entlang gehen kann, überholen ist nur manchmal möglich. Außerdem ist der Weg inzwischen zur Einbahnstraße gemacht worden, das heißt man läuft etwa 1,6km durch die Schlucht und kann sich am Ende dann für einen von zwei etwa einstündigen Rundwegen entscheiden, die einen wieder zurück zum Eingang der Schlucht bringen. Ab und an gelang es mir, die Massen vor mir zu lassen und die Ausblicke richtig zu genießen. Das Spiel aus Wasser, Wind und Vegetation ist wirklich beeindruckend! Durch die Enge entstehen natürlich auch starke Stromschnellen, die erahnen lassen, welche Kräfte die Schlucht geformt haben und noch immer formen. Auch einige Strudeltöpfe konnte ich entdecken. Die Farben des Wassers wechseln je nach Umgebung von türkis zu einem tiefgrün, aber immer total klar, einige Fische tummelten sich auch immer wieder im Wasser. Auch Vögel und Insekten finden hier einiges an Futter und werden hoffentlich nicht zu sehr von den vielen Menschen gestört. Trotz der Besuchsmengen bin ich froh, mir diese Schlucht angeguckt zu haben. Immerhin war es ja mein Ziel mir die Auswirkungen der Karstlandschaft anzugucken, dieser Besuch war ein guter Einstieg, bevor es in die "richtige Karst" ging. Am Ende der Schlucht war es bei ca. 30 Grad dringend Zeit für ein Eis aus Ziegenmilch, vor Ort produziert mit typischem "Apfelstrudel- Geschmack". Damit ließ sich der Weg zurück zum Eingang, durch Dörfer, Wälder und Hügel, gut bewältigen. 😉 Am Eingang nahm ich dann den Shuttle in Anspruch, der mich zurück zum Parkplatz brachte. Ich hatte noch vor, über die julischen Alpen zu fahren und wollte etwas Zeit sparen. Zurück in Bohinj versorgte ich mich im Supermarkt mit Picknick und dann ging es los: Die Fahrt über die julischen Alpen war wirklich toll!! Serpentinen, tolle Ausblicke und spektakuläre Landschaften!
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