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  • Day 9

    Organuhr

    August 5, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 30 °C

    Ich beschäftige mich ein wenig mit meinem Bio-Rhythmus. Ein Freund hatte mir vorgeschlagen, über den Tag gesehen doch auf meine Befindlichkeit zu achten. Da gibt es diese Organuhr, ein innerer Ablauf, bei dem nacheinander bestimmte Organe ihren Arbeitshöhepunkt haben und andere dagegen in Ruhe sind.
    Nun ist dieser Rhythmus aber abhängig vom Tageslauf, bzw. von der Sonne. Ich kann also nicht einfach nur nach der Uhr gehen. Es gilt den genauen Stand der Sonne zu berücksichtigen und natürlich die Sommer- oder Winterzeit. Im Endeffekt habe ich im Wetterbericht geschaut, wann die Sonne an dem Ort, wo ich gerade bin, auf- und untergeht. Der Wetter-App sei dank. Mitten dazwischen liegt die Mittagsstunde, der Höchststand der Sonne. Für Estella ist das für heute 14:14 Uhr, - erstaunlich: also über 2 Stunden mehr, als wie die Uhr sagt. Und je weiter ich nach Westen gehe, umso später wird die Mittagsstunde. In Santiago wird es so gegen 14:40 Uhr sein!
    Von Mittag aus kann ich dann die Organzeiten zuordnen. Jedes Organ hat 2 Stunden, in denen es arbeitet - also z.B. die Leber nachts von 1 – 3 (das heißt: auf der spanischen Uhr ist es dann zwischen 3:15 – 5:15 Uhr). So geht das im 2-Stunden-Takt weiter: Lunge – Dickdarm – Magen – Milz – Herz …
    Ich habe gemerkt, dass ich vor 9 Uhr „noch nicht so gut im Strumpf bin“ - das ist die Dickdarm-Periode - und zwischen 13 und 15 Uhr fehlen mir die Kräfte zum durchhalten - das ist das Herz dran. Außerdem schwellen dann meine Finger an. Das weist auf eine unzureichende Leistung des rechten Herz-Ventrikels („Cor pulmonale“) hin. Es kommt zu Stauungen in den Gliedmaßen. (das habe ich bei Sebastian in Zürich gelernt im Kurs Medizinische Grundlagen.)
    Ich kenne ja den Grund, nämlich die enorme Anstrengung in der prallen Sonne. Und dagegen kann ich etwas tun: trinken, trinken, trinken (heute hatte ich genug Wasser mit!) - Pausen machen und Schatten suchen.
    Das ist alles sehr spannend. Ich werde das weiter beobachten, vielleicht noch die Empfindungen – also das, was ich in mir spüre – differenzieren, und auch was für andere Faktoren eine Rolle spielen könnten.
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