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  • Dag 77

    Vom Schnee in die Hitze

    11 april, Förenta staterna ⋅ ☀️ 8 °C

    Tag 20 auf dem PCT

    Nach einer kalten Nacht im Schnee schlüpfe ich wieder in meine nassen Strümpfe und Schuhe. Es hat keinen Sinn, trockene Strümpfe an zu ziehen, da wir ja gleich wieder durch Schneematsch laufen werden.
    Die Nacht habe ich von oben her gefroren und deshalb den Poncho über den Schlafsack gelegt. Dadurch ist der Schlafsack feucht geworden und ich lege ihn deshalb über einen Strauch zum trocknen.
    Meine Oatmeal wird im Zelt mit geschmolzenem Schnee gekocht. Ich sehe wie Theresa startet und kurz danach macht sich auch Clemens auf den Weg.
    Trotzdem genieße ich noch mein Frühstück.
    Nach dem anlegen der Mikrospikes starten wir erneut durch den tiefen Schnee. Dieser ist zwar über Nacht etwas überfroren, aber er hält unser Gewicht nicht aus.

    Nach etwa einer halben Stunde verlassen wir den Tiefschnee im Wald und gehen auf trockenen Wegen weiter. Wir überholen Clemens , der Knieprobleme hat. Kurze Zeit später erreichen wir endlich eine Wasserstelle und können unseren Durst stillen und unsere Wasservorräte auffüllen.

    Wir kommen gut voran, denn der Weg führt in Serpentinen bergab. Nun sind wir zuversichtlich, dass wir die 20 Meilen bis ins Tal schaffen werden. Wir treffen Theresa wieder und laufen eine Weile zu dritt. Ich staune, dass sie das hohe Tempo, dass Jonas vorlegt, mithalten kann. Als sie dann aber vorneweg läuft, können WIR😇 ihr nicht mehr folgen. Sie ist eine Trailrunnerin.

    Es wird nun immer wärmer und wir laufen in der prallen Sonne ins Tal. Auf der einen Seite sieht man die Stadt, das Cassino und die Interstate 10 sowie die schneebedeckten Berge Richtung „Big Bear“. Auf der anderen Seite sieht man den San Jancinto.

    Am Ende des Abstiegs kommen wir noch an eine Wasserstelle. Dort ist ein Wasserhahn und ein großer Stein unter dem viele Hiker hocken. Alle klagen über die Hitze. Mein Thermometer am Rucksack zeigt über 35 Grad Celsius.

    Die letzten Meilen über die „dirt road“ und das ausgetrocknete Flussbett ziehen sich hin.
    Ein Zug fährt vorbei. Vorne sind 4 Diesellockomotiven dahinter kommen 138 Waggons mit jeweils 2 Containern übereinander. Ich habe Probleme mit dem Zählen und erliege fast der Versuchung abzubrechen.

    Dann kommen wir an die Unterführung unter die Interstate 10. Dort warten schon ein paar Trailangel auf die Hiker. Es gibt Hotdog und zu Trinken und ein Buff mit Trailmotiven.
    Ein TA schlägt vor, uns bei sich übernachten zu lassen. Wir lehnen zunächst ab, denn wir wollten uns ja ein Hotel gönnen.
    Jonas findet aber nur welche für 130$ pro Tag. Die 260$ für 2 Nächte sind mir doch zu teuer. Nach etlichem hin und her, geht Jonas zu seinem Hotel und ich gehe mit den anderen Hikern.

    Ein Amerikanischer Hiker ruft Nitsy McCarthy den Trailangel von zuvor an. Nach etwa einer 3/4 Stunde holt sie uns ab. Wir quetschen uns zu fünft hinten in den Laderaum, 4 Hiker sitzen vorne und ab geht die Post über die IS 10 nach Banning zu Nitsy.
    Zuvor setzen wir noch 2 Hiker an einem Hotel ab. Nitsy bewirtet uns mit Pute, Kartoffelbrei, Salat, Getränken,..
    Sie stellt ihre gesamte Wohnung zur Verfügung. Der Weg zur Toilette/Dusche führt über ihr Schlafzimmer 🤔.
    Einige Hiker fahren mit ihr noch zum einkaufen.
    Ich unterhalte mich noch gut mit Theresa und einem lustigen Belgier und finde einen Platz draußen auf der Veranda auf einer Matratze zum Schlafen.

    Mi 190,2 bis 209,6

    Stunden 8:04
    19,78 mi
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