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  • Day 96

    Hội An

    May 12 in Vietnam ⋅ ☁️ 33 °C

    So langsam nistet sich auf unserer Reise durch Vietnam eine Routine ein... Ein Reisetag mit laaanger Busfahrt gefolgt von einem Tag Sightseeing. Nicht ganz so entspannt wie wir das gerne hätten, aber die einzige Alternative mit "wenig" Zeit und ohne fliegen in den Norden zu kommen. Definitiv ein Learning falls es irgendwann zu einer zweiten längeren Reise kommen wird...
    So stand heute also wieder ein etwas weniger von uns präferierter Reisetag an. Immerhin "nur" 6 Stunden und nicht ganz so früh am Morgen, was bedeutete, dass wir noch gemütlich in der Unterkunft zmörgelen konnten. Auch fuhren wir heute mit einer anderen Buskompanie, die uns unsere Gastmutter organsiert hatte. Der sehr geschätzte Transfer von der Unterkunft zum Busbahnhof war hier ebenso inkludiert. Dort wurden wir wie Könige mit Regenschirmen als Sonnenschutz begrüsst und auch unser Gepäck durften wir nicht selber verladen. Der Komfort des Busses war zwar etwas geringer als bei den FUTA-Bussen jedoch machte das Personal diesen mehr als genug mit seiner Freundlichkeit wett. Das war schon einmal ein Anfang, der uns auf mehr hoffen liess... Und wir wurden nicht enttäuscht, so fuhr der Chaffeur um einiges entspannter als der letzte, wenngleich er die Hupe noch enthusiastischer brauchte.😅 Vielleicht lag es auch an der Landschaft, die sich in den saftigsten Grüntönen präsentierte (grüne Reisfelder, vor grünen mit Dschungel bewachsenen Hügeln, gesäumt von grünen Palmen und Bananenplantagen), dass wir etwas entspannter waren wie such schon suf Busfahrten. Grün soll ja eine beruhigende Farbe sein...😉 Allgemein erscheint uns Vietnam etwas "reicher" als Thailand und Kambodscha. So sind die Hütten auf dem Land weniger heruntergekommen, die Tiere besser genährt, die Felder satter, die Gebäude in den Städten etwas "schöner" und robuster. Entspannter wie auch schon nach einer 6 stündigen Busfahrt kamen wir in Hội An an oder besser gesagt an irgendeiner Kreuzung irgendwo in den Suburbs von Hội An. Kein Transfer zum Stadtzentrum, dafür einige wenige aufdringliche Taxifahrer. Dank Grab waren wir in der Lage auch einen fairen Preis zu verhandeln und so wurden wir bequem vor die Tür unserer Unterkunft chauffiert. Dort wurden wir von singenden Kindern begrüsst, da sich der Kindergarten direkt neben unserem Homestay befand. Von der Unterkunft ging es direkt ins nächste Café um unserem Kaffeeentzug entgegenzuwirken und wieder einmal "Brot" zu essen. Zwar Sauerteig, aber besser als gar keins.😉 Anschliessend liessen wir uns einfach ein wenig durch die Gassen der Altstadt treiben. Angesichts der Touristenmassen ist das auch die weiseste Entscheidung, die man treffen kann. Irgendwann war unsere Geduld dann aber doch aufgebraucht und wir flüchteten uns in den ruhigen Garten einer Brauerei. Während Sven sich durchs Biersortiment testete und einen Schwatz mit dem Besitzer hielt, agierte Tamara als Backgroundsängerin Live stibitzte Tamara (natürlich mit Erlaubnis) die liegengelassenen Früchte einer Seniorenreisegruppe am Nachbartisch. Durch wunderschöne mit Laternen beleuchtete Gässchen ging es dann in ein in einer Seitenstrasse verstecktes Restaurant mit hoianischen Spezialitäten. Kleines Highlight: Es gab Probierplatten, bei welchem man von ganz verschiedenen Spezialitäten ein paar Happen versuchen konnte. So schlemmten wir uns durch fritierte Wontons, Eiernudeln, Maissalat, Frühlingsrollen und Süssigkeiten aus Bohnen.😋 Mit vollem Bauch und im ruhigen Zimmer schlief es sich danach wunderbar.

    Nachdem wir gestern die Altstadt spontan erkundet hatten, gingen wir das Ganze heute etwas geplanter an. Zur Planungssession verschoben wir uns aber zuerst noch in ein gemütliches Café etwas ausserhalb, gleich neben Reisfeldern. Um dorthin zu kommen und um die Touris ein bisschen zu nerven 😅 leihten wir uns in der Unterkunft Fahrräder. Leider waren die Eingänger so leicht eingestellt, dass wir oft ins Leere traten und wie Anfänger wirkten, die noch nicht gelernt haben, wie man schaltet. Aber sie taten ihren Dienst und machten uns mobiler.😉 Das Sightseeing in Hội Ans Hauptstadt wird durch ein Eintrittticket etwas eingeschränkt, mit welchem man nur 5 der 23 zugänglichen Sehenswürdigkeiten besuchen kann. Als wir endlich unsere 5 Favoriten auserkoren hatten, ging es endlich los. Wir hatten jedoch etwas Pech und so wurden die 3 ersten Stopps, die wir gerne besuchen wollten gerade renoviert oder waren geschlossen. Das brauchte Frustnahrung... So besuchten wir statt die Sehenswürdigkeiten halt einen Schoggiladen. Wieder etwas motivierter besuchten wir einfach die Sehenswürdigkeit, die am nächsten war und geöffnet hatte. Das war ein chinesischer Tempel. Nachdem wir nachträglich irgendeiner überaus freundlichen Dame einfach so Parkgebühren bezahlen mussten, besuchten wir eine chinesische Versammlungshalle und ein altes Haus einer reichen Handelsfamilie. Die immer noch darin lebende Familie machte gerade "White Roses" (hoianische Dumplings) und so gab es einen leckeren Zvieri für uns. Genug vom Stadtgewusel und geschlossenen Sehenswürdigkeiten machten wir uns entlang des Flusses Vịnh Cửa Đại, der von unglaublich vielen Kokosnusspalmen gesäumt ist und was ihn unglaublich malerisch macht. Und wie alles was so schön ist, wurde er natürlich schon kommerzialisiert und so kann man sehr touristische Flussfahrten in traditionellen Palmblätterkörben alias Fischerböötchen machen. Solche Touren wurden uns sozusagen "drive during" verkauft, da eine Verkäuferin auf ihrem Roller neben uns herfuhr und uns mit ihren Angeboten bombardierte. Nach dem gefühlt hundertsten "Nein danke" liess sie dann aber locker und wir konnten unsere Fahrt zum Strand etwas entspannter fortsetzen. Für einen Stadtstrand war dieser ganz okay, nur die Anfahrt durch etwas heruntergekommene Seitenstrassen, mit den bereits bekannten Bauruinen verunsicherte uns etwas, ob wir auch wirklich auf dem richtigen Weg waren. Schlussendlich fanden wir aber eine gemütliche Ecke sogar mit Liegestühlen. Auch hier wurden wir von einer Händlerin belagert, die uns Armbänder verkaufen wollte. Lynn war aber sehr nett und plauderte noch eine Weile mit uns, sodass wir ihr doch noch etwas abkauften... Übers Land vorbei an Gemüsefelder und Bauernhöfen ging es zurück zur Altstadt. Unfassbar wie divers Hội An ist, von einer wunderschönen Altstadt, über Strände, Meer, Palmen, Berge, Flüsse, ländlicher Umgebung, bis zu leckeren Restaurants, Märkten, Cafés und Baren mit Livemusik hat man irgendwie alles auf kleiner Fläche. Wow! Zurück in der Stadt verpulverten wir noch einer unserer Eintritte mit dem Besuch eines weiteren alten Hauses, hatten dabei aber ein schlechtes Timing, da mit uns gerade eine asiatische Reisegruppe rein ging. So fiel unser Besuch sehr kurzweilig aus und wir flüchteten uns abermals in den ruhigen Garten der Brauerei und Abendessen gab es ebenfalls im gleichen Restaurant wie gestern. Da die Karte aber sehr umfangreich war, konnten wir uns durch weitere Klassiker der hoianischen Küche schlemmen. Auf dem Rückweg teilten wir uns auf. Während Sven den Rücktransport der Velos übernahm und dabei Touristen ebenso beeindruckte wie verärgerte, lebte sich Tamara als Fotografin aus.
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