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  • Day 28

    Die Nacht im Windkanal

    May 23, 2023 in Norway ⋅ 🌧 6 °C

    Tobender Wind hat uns diese Nacht um unseren Schlaf gebracht. Ziemlich gerädert machen wir uns relativ früh auf die Socken. Es gilt die 10.05 Uhr Fähre von Olderdalen nach Lyngseide zu erwischen. Ein paar wenige Fahrzeuge warten bereits beim Abfahrtssteg. Der Café Americano wurde mit ziemlich viel heissem Wasser verdünnt. Aber er tut sein Nötiges und lässt die Spuren der schlaflosen Nacht etwas vergessen, während wir ruhig über einen Seitenarm des Ullsfjorden geführt werden. Petrus hat inzwischen seine Schleusen geöffnet. Wie eindrucksvoll muss wohl diese Landschaft bei schönem Wetter sein! Eine zweite Fährenüberfahrt braucht es noch von Svensby nach Breivikeidet, um auf schnellstem Weg ins "Paris des Nordens" nach Tromsø zu gelangen.
    Wir freuen uns, wieder einmal etwas Stadtluft schnuppern zu können.
    Per Bus fahren wir die kurze Strecke bis zum Stortorget. Um so richtig in der Stadt anzukommen setzen wir uns vorerst ins Kaffebonna und geniessen diesmal einen sehr starken Macchiato. Wieder sind wir in die Falle getappt: In Skandinavien muss man explizit einen Latte Macchiato bestellen. Ansonsten erhält man einen Espresso mit wenig Milchschaum.
    Dazu ein sehr delikates luftiges Hefeteilchen genannt "Skoleboller" mit einem Klecks Himbeerkonfitüre zur Abrundung.
    Jetzt bin ich bereit für einen Besuch im Polarmuseum. Das Museum zeigt Ausstellungen über norwegische Polarexpeditionen und Fangtraditionen in den Polargebieten. Dazu zählen Sonderausstellungen über Eisbären und das Forschungstreiben von Fridtjof Nansen und Roald Amundsen. Die Eröffnung des Museums im Jahr 1978 fiel auf den 50. Jahrestag, an dem Roald Amundsen innerhalb einer Rettungsaktion zu seiner letzten Polarfahrt aufbrach. Von Tromsø aus begab sich der Polarforscher Richtung Spitzbergen, um nach Umberto Nobile und dem Luftschiff Italia zu suchen. Das Flugzeug mit Roald Amundsen und seiner Besatzung gilt seitdem als vermisst.
    Beeindruckt verlassen wir das Museum und erkunden das Hafengebiet. Riesige Fabrikschiffe haben angelegt. Diese Hochseefischereischiffe sind speziell ausgerüstet, um den Fang von Grossmengen an Fischen bereits auf hoher See endverbrauchergerecht zu verarbeiten (zerlegen/filetieren und ausnehmen, verpacken und tiefgefrieren). Ob da auch Fishfingers /Fischstäbchen übers Förderband laufen?
    Unser Nachtessen besteht heute aus Fisch, Kartoffeln und Gemüse. Das gute Restaurant haben wir über Google Maps ausgesucht.
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