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  • Koh Lanta

    January 8, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    Die Doppelinseln Koh Lanta – Lanta Noi und Lanta Yai - liegen an der Südwestküste von Thailand. Während Lanta Noi nahezu unbewohnt ist, ist Lanta Yai von einer sehr entspannten Atmosphäre geprägt und die Zeit dort ermöglicht uns eine sehr gemütliche und wohltuende erste Woche im neuen Jahr.

    Am 2. Jänner machen wir uns von Rai Leh East auf den Weg dorthin. Nachdem pandemiebedingt derzeit keine Fähre verkehrt, steigen wir in ein Longtailboat und fahren zum Ao Nam Pier, von wo es mit einem Minivan zum Busbahnhof in der Nähe der Stadt Krabi weitergeht, ehe wir von dort mit einem Kleinbus nach Koh Lanta weiterfahren. Etwa viereinhalb Stunden nach dem wir Rai Leh verlassen haben, beziehen wir im Mook Lanta Eco Ressort unseren Bungalow für diese Woche.

    Wir verbringen die Woche mit Yoga am Meer, viel meditieren, viel schreiben und gemütlichen Inselerkundungen mit dem Moped.
    Wir besuchen das charmante „Old Town Lanta“, sehen uns Stelzenhäuser und einen Friedhof der Moken (Seenomaden) an und in einer Doku erfahren wir mehr über ihre frühere Lebensweise.
    Die Moken pflegten unzählige Jahre eine halbnomadische Lebensweise. Ihr Leben spielte sich überwiegend auf dem Meer ab, lediglich zur Monsunzeit zogen sie in ihre Stelzenhäuser in den Buchten der Andamenküste. Sie lebten ausschließlich vom Fischfang, den sie freitauchend mit einem speziellen Speer bewaffnet, vollzogen. Eine ihrer Kultur entsprechenden Lebensweise werden in der Gegenwart allerdings – so die Erzählungen in der Doku – gesetzliche Vorgaben in den Weg gestellt.

    Und wieder einmal fasziniert mich eine Lebensweise, die so gänzlich anders ist, als das Leben das wir kennen. So wird der Friedhof von den Moken als „Pigayilaynuyuberlai“ bezeichnet. „Piga“ bedeutet “gehen zu“, „Yilai“ bedeutet „Friedhof“ und „Nuyuberlai“ – „Herkunft“. Was frei übersetzt so viel bedeuten könnte, wie, dass der Friedhof ein Ort ist, wo wir zu unserem Ursprung zurückkehren und somit der Tod vielmehr eine Art Heimkehr bedeutet.
    Die Moken begraben ihre Ahnen nahe dem Meer. Sie möchten, dass ihre Ahnen auch weiterhin den Wellen des Meeres lauschen können – eine wunderbare Vorstellung. Und einmal im Jahr veranstalten sie ein Fest am Friedhof, wo sie essen mitbringen und den ganzen Tag über fröhlich tanzen. Sie glauben, dass, wenn sie fröhlich und glücklich sind, dass auch ihre Ahnen fröhlich und glücklich sein werden.
    Eine faszinierende und sehr schöne Bezeichnung für einen Friedhof, eine sehr schöne Art und Weise seinen Wunsch Ausdruck zu verleihen, dass wir den Verstorbenen und uns lieben Menschen wünschen, dass es ihnen gut geht.

    An einem anderen Nachmittag nehmen wir an einer Thai-Cooking-Class teil. Nachdem Genuss der vielfältigsten und sehr leckeren und oftmals unglaublich scharfen Gerichte wurde unsere Neugierde ausreichend geweckt, um uns auch selbst mal als Thai-Köche zu probieren.
    Neben Panang-Curry, bereiteten wir eine vegetarische Kokossuppe zu. Wir erfuhren, wie man eine Currypaste selbst macht und genossen neben einem „Deep fried“-Papaya-Salat auch noch einen würzig-scharfen Kräutersalat mit Süßkartoffeln.
    Mai, unsere bemühte und sehr unterhaltsame Lehrerin, lebt mit ihrer Familie im Süden Thailands. Sie erzählt uns darüber, wie die Thais lernen würden zunehmend schärfere Gerichte zu essen. So könne ihre sechsjährige Tochter mittlerweile drei Chilis im Curry essen und ist somit definitiv den allermeisten Europäern einiges voraus. Erwachsene Südthais essen Currys übrigens gerne mit zehn Chilis in einem Curry. Mai differenziert bei den Schärfegraden auch gerne zwischen „little spicy“, „spicy“ und „Hospital“ :-D

    Und so neigt sich diese Woche langsam ihrem Ende zu. Wir organisieren unsere Weiterreise und packen unsere Rucksäcke…

    … auf nach Koh Samui!
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