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  • Day 471

    Canberra

    May 26, 2018 in Australia ⋅ 🌙 1 °C

    Hallo, du heißer Feger, nimmst du uns mit auf eine Spritztour? Der blaue Wagen der Marke “Holden”, die Skoda- und Opelmodelle kopiert, befand sich für ein paar Tage in unserem Besitz, hatte bei der Übernahme nicht mehr als 16k Kilometer runter und hat Ginger Steffi sehr viel Freude bereitet: vielleicht lag's am eingebauten Navi, dem Bordcomputer oder weil er so knallig blau war?!
    Da wir 3 Tage Zeit hatten, den Schlitten nach Melbourne zu relocaten, haben wir uns für den mini Roadtrip durchs Landesinnere anstatt an der Küste entlang entschieden und konnten so der Hautpstadt Australiens einen Besuch abstatten. Die Fahrt dorthin dauerte knapp 3,5 Stunden und die Strecke war zu 90 % gerade, weswegen Ginger Steffi auf dem Freeway einfach den Tempomat reinhaute und nur noch in den Kurven zu lenken brauchte. Je weiter wir fuhren, desto trockener und rötlicher wurden die Felder, dennoch “grasten” auch hier noch Kühe und Schafe. Diese Farmtiere waren wenigstens noch lebendig, nicht so wie die toten Kängurus und Wombats, die auf den Seitenstreifen der Fahrbahn lagen. Für uns war es etwas sonderbar, diese Tiere liegen zu sehen, aber was in Australien Kängurus sind, sind in Deutschland eben Rehe und Füchse. Anderes Land, andere Sit... ähm Tiere. Nach weiterer Autofahrt erreichten wir Canberra am Nachmittag, haben das Auto auf einem kostenlosen Parkplatz abgestellt und haben das Parlament unter die Lupe genommen. Ein Muss in der Hauptstadt, wenn man wissen möchte, wo der Frosch seine Locken hat bzw. die Regierung seinen Sitz! Nach einer Stunde in diesem Gebäude, bei dem das Foyer komplett aus Granit und Mamor bestand und die Versammlungssäle in blau und rot gehalten wurden, haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht, bei dem wir zwischenzeitlich gezwungen waren, anzuhalten, weil Kängurus uns den Weg versperrten und wir nicht richtig wussten, wie wir uns verhalten sollten. Ist ja für uns auch nicht so selbstverständlich, diesen wilden Tieren in einem Park mitten in der Stadt (!) zu begegnen und auf einen kleinen Ringkampf hatten wir auch nicht wirklich Lust, schon gar nicht, wenn man von vorneherein weiß, wer die Looser wären...!
    Also haben wir gewartet, sind ein bisschen im Schlenker herumgelaufen, die schlauen Kängurus sind in den Fußgängertunnel gehüpft und die Dummen Richtung Straße. Wir haben die Nacht über in einem Hostel in der Innenstadt eingecheckt. Am nächsten Morgen haben wir uns ins Auto geschwungen und den lokalen Markt besucht, bei dem der Anblick von so vielen schönen Sachen unsere Backpackerherzen aufgrund von Minimalismus bluten hat lassen und wir uns immer wieder sagten: “Ja, hätte ich eine eigene Wohnung, hätte ich mir alles gekauft!” oder “In Deutschland wäre das alles kein Problem!”. Jaaaa, Reisen und mit dem Druck zu leben, sich nicht so viel Materielles kaufen zu können, kann manchmal richtig anstrengend sein! Unsere Psyche haben wir aber mit sehr leckeren Pancakes zum Frühstück besänftigen können, denn schließlich ist Essen Balsam für die Seele und davon kann man nie genug haben. Deswegen kauften wir uns noch Gebäck für die Autofahrt und haben noch die viel heißeren Oldtimer-Schlitten bewundert, die auf dem öffentlichen Parkplatz geparkt wurden, einfach unübersehbar.
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