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  • Day 62

    Panama City

    May 8, 2023 in Panama ⋅ 🌙 28 °C

    Jetzt sind wir nicht mehr im Wald. Sondern im Großstadtjungel. Panama city hat uns heute überrascht und ein bisschen überfordert. Also zumindest mich. Wir sind mit dem Nachtbus gefahren, der war viel zu kalt (blöde Klimaanlage) und hat uns um 4 Uhr am Busbahnhof rausgeworfen.

    Dort saßen wir dann zwei Stunden in so nem Food court mit Kaffee, Youtube und Lonely Planet. Bis wir das Gefühl hatten, dass wir jetzt mal ein Uber rufen könnten, ohne dann vor verschlossen Hosteltüren zu stehen. Als ich den Taxifahrer gefragt hab, ob ich mich nach vorne setzen soll, meinte er: "noo yo manejo.. Soy el jefe." dann meinte ich nochmal, dass Uber in Costa Rica zb. Verboten ist, deshalb muss immer einer vorne sitzen, falls die Polizei einen sieht. Er meinte neee er hätte alles im Griff er sei (nochmal) el jefe. Ich hab gefragt warum, dann meinte er so supercool. Porque si.
    Okay cool.

    Im Hostel war schon jemand. Aber Hallo! Der Inhaber oder Mitarbeiter ist so und begrüßt alle mit viel Herzlichkeit. Hola mis Reynaaas como estaan. In der Küche hängt ein rosaner Luftballon auf dem Feliz cumpleaños steht. Er hatte vor ner Woche Geburtstag.

    Wir haben uns in den Gemeinschaftsraum gelegt und gelesen, denn unsere Betten sollten erst gegen 13h fertig sein. Es gibt im Hostel Frühstück, aber an jenem Morgen eigentlich nicht für uns, weil wir die Nacht ja nicht dort geschlafen haben. Dann hat uns der Mitarbeiter gefragt, ob wir uns nicht auch noch was machen wollten, Kaffee hatten wir eh schon. Und dann ist etwas passiert, was mich tatsächlich beeindruckt hat:

    In fast jedem Hostel werden so Pfannkuchen anbegoten, die sehr fluffing sind und dick und irgendwie immer gleich schmecken. Ich hatte schon ne Vermutung, dass es sich dabei um eine Backmischung handelt, aber! Es ist wirklich nur ein Pulver aus einem großen Plastiksack, das mit Wasser vermischt wird.
    Und das hat im letzten Hostel einfach mal fünf Dollar gekostet. Aber da musste jemand den Bums auch den Berg hochtragen. Der nette Mitarbeiter meinte dazu nur "que Scheiße!".
    Er spricht ein wenig Deutsch durch den ganzen Kontakt zu den Volunteers und Gästen. Als ich meine Bananen geschnitten hab, hab ich gesungen: "una banaaanaaa" und er hat direkt mitgesungen: "dos Banaanaaas"
    Beim Putzen hat er shine bright like a diamond von Rhianna gesungen.
    Wir fühlen uns also sehr wohl!

    Tja. Aber trotzdem konnten wir noch nicht in unsere Betten gehen. Vorher sind wir in den riesigen Supermarkt um die Ecke. Danach haben wir noch mehr gelesen und dann konnten wir endlich ins Zimmer.

    Auspacken. Duschen. Schlafen. Dann gab ein Missverständnis. Laura wollte die Linsen noch für den Abend einweichen und ich hab nicht verstanden, warum das jetzt denn ausgerechnet sein musste, wenn wir nach Stunden endlich in unseren Raum konnten. Deshalb hab ich nicht mitgeholfen, hab mich gewundert warum Laura sich denn jetzt nicht ausruht, wo es endlich möglich ist und war am Ende die einzige, die ne halbe Stunde Ruhen konnte. Naja. Wir waren beide auch etwas müde und haben da schlecht kommuniziert. Shit happens.

    Aber gegen halb 3 haben wir dann mal das Hostel verlassen und sind erstmal diese Promenade da am Hafen entlang gegangen zum Casco Viejo. Dort kann gejoggt werden und es gibt einen guten Blick auf die ganzen Frachter, die für den Panamakanal anstehen. Ist natürlich nichts gegen Hamburg ;)
    Wir haben eine Mango mit Salz, Essig und Chili gegessen. Das war was neues uns sehr lecker.

    Der Fischmarkt, bei dem wir eigentlich verspätetes Mittagessen essen wollten, hatte leider schon zu. Also sind wir hungrig weiter zum Casco Viejo. Wie war das? Eine der ältesten kolonialen Stadtzentren Südamerikas? Wurde letztens ganz aufwendig restauriert. Ist UNESCO Weltkulturerbe.

    Und vor allem wirklich schön. Zwischen Ruinen stehen bunte, verzierte schöne Häuser. Jede Ecke wäre ein Foto wert. Ich war überfordert und hab überhaupt kein Foto gemacht, dafür aber Laura. In San José gabs sowas nicht und wir waren wirklich sehr überrascht und begeistert.
    Und hungrig.
    Und in dem dann doch sehr touristischen alten Stadtkern gab es nur sehr teure schicke Restaurants.

    Durchfragen ist oft die beste Medizin und so wurde uns das Coca Cola Café empfohlen. Wollen wir wirklich ins Coca Cola Café ?
    Eigentlich ja schon aus Prinzip nicht. Aber die Dame schien so überzeugend, daß Restaurant war um die Ecke und wir hatten wirklich Hunger.

    Das Coca Cola Cafe scheint ne richtige Institution zu sein. Es handelt sich dabei um das älteste Café der Stadt. Das Essen war jetzt nicht so wahnsinnig gut, aber der Besuch hat sich dennoch rentiert. Das Café war richtig urig, mit lederbespannten alten Stühlen, einem Baum, der aus der Fensterbank hinauswächst und sehr vielen wichtig aussehenden Gästen. Draußen war auch was los. Da war eine Art Demo. Viele Menschen, Getrommel, eine Bühne aufgebaut und sogar eine Reihe Dixiklos, so lang wie auf der Fusion. Irgendwas politisches. Wir haben dann mal herumgefragt und tatsächlich war das für die Wahl von einer politischen Partei. Zwischendurch gab's nen Karnevalumzug und T-Shirts wurden auch verschenkt. Kameramänner, schick aussehende Frauen im Kleidchen und sehr dicke Männer, die wichtig aussahen haben dort ihr Hühnchen gegessen oder Kaffee getrunken. Der Kaffee zumindest war laut Laura sehr lecker.

    Auf dem Weg zurück sind wir eine Strasse lang, die dann gar nicht mehr so kolonialistisch-hübsch war. Sah ein bisschen aus wie in Bogota aber ohne Regen und wärmer. Ausserdem waren zwischen den Neubauten alte heruntergekommene Gebäude zu sehen mit aufwendiger Stuck- oder Mosaikverkleidung.

    Beim Warten auf den Bus (mal wieder) haben wir uns mit einem sehr elegant aussehenden Mann unterhalten, der Journalist ist. Der war mal für ne Woche in Deutschland, um über einen Boxk
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