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  • Day 12

    Atemlos durch die peruanische Nacht...

    January 4 in Peru ⋅ ☁️ 15 °C

    ... bis man in Arequipa erwacht. Das ist dann wie fliegen in der Business, wenn man die paar Schekel Aufpreis in Kauf nimmt und von der Holzklasse (Semi Cama) in die Salon Cama bzw. Cama Suite wechselt. Liegesitz, Fußablage, Klima, Ruhe, beleuchteter Sternenhimmel, Entertainment, USB und insgesamt nur 11 weitere Mitreisende im abgeschotteten Abteil. Für Menschenhasser wie mich ideal - i love it.

    Südamerikanische Großstädte sind ja meist nicht so der Burner, Arequipa ist die erste Ausnahme unserer Tour. Die Innenstadt zählt zum UNESCO Weltkulturerbe, die Stadt ist zu großen Teilen aus weißem Vulkanstein gebaut (Sillar), Drumherum gibt es massenhaft lohnenswerte Tagestouren. Dann mal los.

    Zuerst allerdings stehen wir vor einer verriegelten Casa. Die Tür öffnet sich erst nach WhatsApp-Kontakt, aber nicht weil wir vergessen wurden, sondern weil kein Mensch die Klingel hört - das Gebäude ist gerade ohne Strom. Pffff. Es gibt Schlimmeres. Schon mal mit heißem Wasser geduscht?

    Dafür ist die Wahl der Casa diesmal ein Volltreffer. Grüner Innenhof, eigene Obstplantage, ruhiges Zimmer, erstmals brauchbares Wlan und blitzblankes Umfeld. So interessant das "echte" Peru auch immer ist, nach der ersten diesbezüglich etwas holprigen Woche tut das auch mal gut.

    Ab zur Nahrungsaufnahme, ich könnte mich in das umfangreiche Angebot von vegetarischem Zeug langsam reinlegen und werde zum größten Avocado-Freund der Welt. Der Currywurstgott im Himmel eines österreichischen Gastronomieunternehmens mit türkischen Wurzeln möge es mir verzeihen.

    Unsere ungezwungene Teilnahme an einer Free Walking Tour durch Arequipa beenden wir nach nicht einmal zwei Minuten, weil der Guide noch schlechteres Englisch spricht, als ich Spanisch. Kein Wunder, dass der nur von freiwilligen Spenden lebt und nicht im Voraus Geld für seinen Schmarrn und sein Genuschle verlangen kann. Aber keine Angst, den Innenstadtbereich schaffen wir auch alleine.

    Bewaffnet mit Coca-Candys zur Vorbeugung gegen Höhenkrankheit geht es back to homebase. Arequipa dient bei 2335 Meter zur Akklimatisierung, in ein paar Tagen wird am Colca Canyon zumindest kurzfristig ein Punkt von 4900 Metern gerissen. Da wird es dann schon sportlich für den durchschnittlichen deutschen Bundesbürgerschädel und das Zeug soll helfen, wenngleich auch grausam schmecken. Ich werde berichten.

    Turnschuhe will ich mir eigentlich seit Tagen auch kaufen, aber Größe 45 stellt die kleinen dicken Indios hier vor unüberwindbare Probleme. Aber T-Shirts bis Größe XXL können sie verkaufen, daran scheitert es nicht. Beschissene verfettete Zwergenwelt.

    Vokabel des Tages: entfällt. Für heute genug gelernt.
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