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  • Day 14

    Alle guten Dinge sind Drei.

    January 6 in Peru ⋅ ☁️ 15 °C

    So, genug gefaulenzt. Um 4 klingelt der Wecker, um 5 steht ein anfänglich eher miesgelaunter Fahrer/Guide vor der Tür, der selbst nicht versteht, wieso er um diese ungewöhnliche Uhrzeit die Halbtagestour zur Las Salinas Lagune starten soll. Kann ich ihm sagen, jetzt schalten wir nämlich mal einen Gang hoch und genehmigen uns heute/morgen zwei Privattouren durch ein erstmals kaltes Peru.

    "Wer zoihd, schafft o!" und deshalb ballern wir endlich mal im Thomas-Reisetempo durch die Gegend. Wohlgemerkt bei 6°C und erstmals mit langer Hose. Das mir das bitte nicht zur Regel wird.

    Eine einfache Aufgabenstellung. Wir sind die Ersten am Ort des Geschehens und ein paar Stunden später ebenfalls die Ersten, die die Gegend wieder verlassen, bevor die Kleinbus-Affen um die Ecke biegen.

    Let's go - das zumindest könnte mal jemand unserem Casa-Chef sagen. Wir erinnern uns. Peru + Hotel = Prison und Du kommst nur raus, wenn Dir jemand die Tür aufsperrt. So trennt und ein fieses Gitter von der Abfahrt und ein nachtschlafendes Umfeld, ist ja nicht so als hätten wir am Abend zuvor nicht rechtzeitig Bescheid gegeben.

    Also Klingeln und Anrufen abwechselnd im Sekundentakt und als dann endgültig alle anderen Gäste der Casa hellwach gewesen sein dürften, dackelt auch der Hausherr im Schlafanzug um die Ecke. Wenn die Generalprobe misslingt, ist die Premiere eine Bombe - die morgige Tour startet um 2 Uhr Früh. Wir sollten über elektronische Fußfesseln mit Elektroschocker nachdenken.

    Vokabel / Satz des Tages:

    mantén la calma - ruhig bleiben

    Immerhin, die anfänglich angespannte Situation lockert sich nach dem Start recht schnell, der Guide entpuppt sich als fähiger Wegbegleiter und fährt zeitgleich auch noch wie die Sau. Letzters ist dabei, vom Zeitgewinn abgesehen, gar nicht unbedingt ein riesiger Vorteil, denn - Scheiß auf Akklimatisierung - wir ballern in den nächsten Zwei Stunden mal schnell um 2,5km Höhe auf 4.800 Meter über dem Meeresspiegel hoch. Also rein mit Coca-Candys und Coca-Tee in den debilen Schädel, wird schon gutgehen.

    Tut es auch und passend zu den Klängen von "Heaven is a Place on Earth" von Belinda Carlisle cruisen wir durch den Sonnenaufgang in Richtung Salzsee und das Naturwunder der drei Vulkanprotagonisten von El Chachani, el Pichu Pichu und el Misti.

    Es gibt so Tage, da passt Arsch einfach auf Eimer. Das ist heute der Fall - wir sind bei Ankunft die einzigen beiden Touristen im gesamten Lagunen- Bereich, haben also über Stunden das komplette Areal, Naturschauspiel und die Tierwelt für uns, bevor wir exakt in dem Moment wieder in den Jeep steigen, als der erste reguläre Touribus am Horizont erstrahlt. Vorher werden natürlich noch alle anwesenden Vögel, Flamingos und Vikunjas vertrieben. You get, what you paid for.

    Ein mehr oder weniger perfekter Urlaubstag endet so bereits am frühen Nachmittag. Auch wenn's ohne Schädelweh funktioniert, so ein Hin- und Her zwischen den Höhen schlaucht tatsächlich. Vermutlich würde sich mein Laufpace hier annähernd verdoppeln. Wie auch immer - Team Schuster lässt die Arbeit ruh'n und freut sich auf den Afternoon. Bisserl Kraft tanken bei Netflix und Vorschlafen für den Folgetag. Da wird es mit roundabout 12 bis 14 Stunden nämlich doppelt so lang.
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