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  • Dag 50

    Ich will keine Schokolade...

    11. februar, Colombia ⋅ ☀️ 27 °C

    Früher als geplant kehren wir Santa Marta den Rücken. Kackstadt bleibt Kackstadt und das sind so die Vorteile vom spontanen Reisen. Also Zimmerschlüssel bei den Eltern vom Host deponiert und weg aus der lauten Karnevalsgegend.

    Minca 25km weiter soll ein Schmuckstück hier in der Gegend sein, also fahren wir erstmal da vorbei. Ziel ist eine der örtlichen Kaffee- und Kakaofarmen, man muss sich ja mal einen Eindruck vom Ursprung der Leckereien verschaffen.

    Scout Thomas führt uns dabei leider zuerst zur falschen Farm, also nochmal zu Fuß in die entgegengesetzte Richtung. Bruder Google spricht von drei Kilometern und einer Stunde Marsch, also stapfen wir drauflos - um eine Stunde später komplett verschwitzt im Niemandsland die recht aussichtslose Lage zu realisieren. Natürlich ist auch hier die Standort-Stecknadel nur reine Zierde und das tatsächliche Ziel noch in weiter Ferne - wir krabbeln am Ende also praktisch über den letzten staubigen Stein ins Ziel. Aus Fehlern lernen? Wir doch nicht. Der intelligente Tourist nimmt aus der Ortsmitte kommend übrigens ein Mototaxi für umgerechnet 5 Euro pro Person. Können wir uns ja nicht leisten. Geiz ist (nicht) geil.

    Wie auch immer, oben gibt es einen Liter Aqua fria auf Ex und eine Kakaotour inkl. Praline, heißer Schoki und Gesichtsmaske (!). Mit dem dummen Touri kann man es ja machen. Trotzdem ein gelungener Ausflug, wann hat man schonmal die Gelegenheit, direkt beim Erzeuger an rohen Kakaobohnen zu lutschen.

    Ohne Ärger rauscht der Abend natürlich nicht komplett durch. Erneut ist der Weg zum neuen Airbnb eine Zumutung, da kann ich auch gleich Hostels im Ostblock buchen - die Suche nach der richtigen Adresse gleicht sich stark. Am Ende sind es drei Möglichkeiten im Umkreis von 15km und irgendwann stehen wir tatsächlich vor dem richtigen Bunker, trotz Bullenterror, Straßensperre und Karnevalsgedöns. Wieder Rezeption, wieder halber Lebenslauf beim Check-In, nochmal richtig Heckmeck, weil wir irgendwelche Gebühren für irgendwelche Gemeinschaftsbereiche abdrücken sollen - aber nach kurzer Hulk-Explosion besitzen wir kurz später die Keycard einer nagelneuen Penthouse-Wohnung direkt am Strand. Platz für sechs Personen. Drei Schlafzimmer, zwei Bäder. Übertreibung? Kann ich.
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