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  • Jour 51

    Zwischen den Welten.

    12 février, Colombie ⋅ ☀️ 30 °C

    Es ist ja nicht so, dass ich nicht versuchen würde, südamerikanische Gelassenheit und Lifestyle in mein Leben zu lassen. Montag wäre demnach mal klassischer Strandtag, also sowas, was viele Menschen tatsächlich gerne mögen.

    Ich nicht. Es ist heiss. Überall nervige Großfamilien mit aufblasbaren Wasserplansch-Scheißdreck. Dazwischen besoffene Väter, lärmende Musik, nörgelnde Straßenverkäufer und sandverschmierte Sonnenmilchhaut. Ja, in solchen Momenten habe ich eine Strand-Menschen-Meer-Phobie.

    Um 11:57 Uhr ist damit mein Strandtag offiziell beendet. Nach zwei Minuten "Überblick verschaffen", denn davor waren wir eh nur in einer Butze beim Frühstück. Back to Unterkunft. Schatten. Klima. Dusche. Kühlschrank. Internet. Nach mir die Sinflut.

    Und wie so oft, wenn der Tag schon einen Lauf hat, ist auch der kleine private Swimmingpool der Wohnanlage selbst gesperrt. Ob aus purem Desinteresse der Angestellten, weil der Schlüssel zur Eingangstür verloren, oder weil ein Schratz in den Pool geschissen hat - wir werden es nie erfahren.

    Passend zum Ablauf der letzten Stunden stapfen wir am Abend komplett schmerzbefreit zu Dominos. Da war ich in Deutschland tatsächlich noch nie, hier liefert der Pizzadealer eine souveräne Salami/Zwiebel für aus kolumbianischer Sicht tatsächlich unverschämte 14 Euro.

    Auch das ist die Parallelwelt in Südamerika. Noble Wohnungen mit standardisierter Infrastruktur für die First World, während unmittelbar auf der gegenüberliegenden Seite die Armen auf der Straße liegen und sich der Dreck auftürmt. Aber die Ampel macht Deutschland kaputt.

    Durchatmen, Mund abputzen, nicht jeder Urlaubstag setzt neue Highlights.
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