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  • Day 165

    Sierra Nevada - Minca - Cerro Kennedy

    January 29, 2019 in Colombia ⋅ ☀️ 18 °C

    Um 8 Uhr treffe ich mich mit Jenny (34 Jahre, aus Berlin) hinter der Brücke in Minca - wir kaufen noch die letzte Verpflegung für unseren Trip und fahren dann mit unseren beiden Motorbikern los in Richtung El Campano (1200m). Von hier aus starten wir unseren Trek immer bergauf - 15km und 1300 Höhenmeter bis zu einer kleinen Holzhütte, in der uns der Mototaxifahrer zwei Betten (oder eher Holzpritschen) organisiert hat. Hier laden wir einiges an Gepäck ab und machen uns an die letzten 300 Höhenmeter bis zum Peak. Auf dem Weg und dann auch oben haben wir leider keine gute Aussicht - dicke Wolken hängen am Berg und umhüllen uns. Wir essen ein paar Snacks und setzen uns in die Wiese auf den Hubschrauberlandeplatz des Militär-Stützpunktes hier oben. Ein paar schwer bewaffnete Jungs der Army kommen auch zu uns und bieten uns mal wieder ihr Marihuana an, echt krass hier! Sie sind alle so um die 20 Jahre alt und insgesamt 60 Jungs - was sie hier so machen außer kiffen kann er nicht so gut erklären - oh je. Wir machen ein Schläfchen dort oben und nach einiger Zeit reißt die Wolkendecke auf und wir sehen die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada - atemberaubend, wirklich! Es sind Kolumbiens höchsten Gipfel: jeweils 5.775 m der Pico Cristóbal Colón und der Pico Simón Bolívar, die Gipfel liegen nur 45 km von der Karibikküste entfernt, weshalb die Bergkette als höchstes Küstengebirge der Welt gilt. Wir kriegen nicht genug von dem wundervollen Ausblick und bleiben bis zum Sonnenuntergang. Unter uns ein Wolkenmeer und darunter die Karibik, die Küste von Santa Marta und Barranquilla und direkt angrenzend die Berge der Sierra Nevada! Ich muss sagen, das hier ist mit einer der schönsten Plätze in Kolumbien! Zurück in der Unterkunft machen wir ein kleines Lagerfeuer - außer uns sind nun noch zwei coole Inder auf dem Motorrad und eine Geschichtenerzählerin aus Medellin hier. Wir machen gemeinsam Abendbrot und Julianne aus Medellin erzählt uns Legenden aus Kolumbien (zum Beispiel La Llorona - die Weinende). Nicht allzu spät kuscheln wir uns dann auch in die Betten, denn es ist wahnsinnig kalt hier und unsere Muskeln müde. Die Pritschen sind allerdings der Horror - es sind einfach nur Holzbretter mit durchgelegenen Matratzen, muffigen Decken und nicht wirklich sauber scheinenden Laken. Und das für 50.000 Pesos - so viel hab ich nicht mal für eine saubere gute Unterkunft ausgegeben. Aber naja, uns bleibt nichts anderes übrig, wir sind hier ja im Nirgendwo und es ist arschkalt - ist wohl wie in den Hütten in den Alpen, die sind ja auch teuer! Wir putzen also nur Zähne, wischen uns den Staub mit Abschminktüchern aus dem Gesicht und legen uns in kompletter Montur ins Bett. Ich hoffe wir können schlafen, ist echt schweinekalt!Read more