Satelit
Tampilkan pada peta
  • Hari 5

    Tour über die Insel

    26 Februari, Jepang ⋅ ☁️ 18 °C

    Am nächsten Tag steht uns ein Leihwagen zur Verfügung, den auch die jungen Männer des Hotels organisiert haben.
    Also machen wir auf eigene Faust eine Tour über die Insel.
    Die wohl berühm­tes­te tou­ris­ti­sche Attrak­ti­on von Irio­mo­te ist eine Fahrt mit von Wasserbüffeln gezogenen Wagen durch das seich­te Meer zu der vor­ge­la­ger­ten Insel Yubu.
    Vor vielen Jahren war sie noch bewohnt, doch heu­te befindet sich nur noch ein subtropischer bota­ni­scher Gar­ten hier.
    Mir gefällt der kleine Ausflug zu dem winzigen Inselchen, und ich genieße auch die Überfahrt, auf der der Kutscher uns mit traditionellen Liedern zur Laute unterhält. Alle sind begeistert, außer Viktor, den ich nur mit Mühe daran hindern kann, den Gesang zu imitieren.

    An der nördlichen Spitze der Insel liegt zwischen zwei Küstendörfern ein kleiner, aber einzigartiger Strand.
    Hoshizuna, was wörtlich
    übersetzt "Sandiger Sternenstrand" bedeutet, ist überwältigend schön.
    Und wirklich, wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass der puderartige weiße Sand aus winzigen, 1-mm- kleinen Sternen besteht.
    Es handelt sich dabei um ein Gemisch aus Korallen und Rückständen von winzigsten Meeresbewohnern. Diese Tiere, nur etwa einen Millimeter groß, leben im Meeresgras am Boden und gehören zur Familie der Calcalinidae. Sterben sie, werden ihre Schalen an den Strand gespült, und das Meerwasser sowie die stetige Bewegung der Wellen zerkleinern die Überreste zu mikroskopisch winzigen Sternsandskörnern.
    Laut lokalen Legenden handelt es sich um die Überbleibsel tatsächlicher Sterne, die von einer Seeschlange verschluckt wurden.

    Überall am Straßenrand entdecken wir Schilder mit dem Bild einer Katze.
    Wir recherchieren im Reiseführer und finden heraus, dass die Irio­mo­te-Kat­ze das geschütz­te Wahr­zei­chen der Insel ist.
    Sie wurde 1965 entdeckt und ist eine Unterart der Bengalkatze, die ausschließlich auf dieser Insel lebt und unter Artenschutz steht.
    Iriomote-Katzen sind Einzelgänger und generell nur in der Dämmerung und in den frühen Nachtstunden aktiv. Am Tag ruhen sie in Baumhöhlen, Ästen oder Felsspalten.
    Deshalb sehen wir kein einziges der noch lebenden
    110 erwachsenen Individuen

    Unser letztes Ziel ist ein altes Kohlebergwerk - viel davon ist nicht mehr übrig.
    Im Jahre 1886 fand man auf Iriomote Kohle, und sogleich begann die Firma Mitsui Bussan mit dem Abbau der gewaltigen Lager des schwarzen Goldes. Da nach drei Jahren von den 200 eingesetzten Bergleuten nur noch ein Drittel lebte, ließ man das Unternehmen eine Zeitlang ruhen.
    Während des Krieges wurden neben einheimischen Arbeitern zusätzlich Sträflinge aus verschiedenen Teilen Japans, Taiwans und Chinas importiert und zur Arbeit in den Gruben gezwungen.
    Zum Teil hatten sie nicht die geringste Ahnung von den Tätigkeiten, die sie verrichten mussten oder den Bedingungen, unter denen sie leben würden.
    Gelockt wurden viele Männer durch Versprechungen wie: „In Iriomote ist es angenehm warm und man braucht nicht viel Kleidung. Es gibt dort viele Frauen, genug zu essen und man kann leicht Geld verdienen.'

    Doch die Wirklichkeit sah anders aus.
    Unzählige Männer starben an Krankheiten und Misshandlungen oder kamen bei dem Versuch,
    von der Insel zu fliehen, ums Leben.
    Im Jahr 1943 stellten die Kohlebergwerke die Produktion schließlich ein - letzendlich aufgrund von Arbeitskräftemangel.
    Die neisten Gebäude des Bergwerks wurden während des Krieges durch amerikanische Luftangriffe fast gänzlich zerstört.
    Heute sieht man nur noch ein paar Überreste des einst so großen Kohlewerkes.

    Da unser beider Magen ein wenig verrückt spielt, gibt es heute Abend nur Wasser und trockenes Brot.
    Baca selengkapnya