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  • Tag 9

    Ishigaki

    1. März in Japan ⋅ 🌧 19 °C

    Die Insel Ishi­ga­ki zählt knapp 45‘000 Ein­woh­ner. Trotz allen Fortschritts hat das Eiland es geschafft, seine fas­zi­nie­ren­de Natur weit­ge­hend intakt zu erhal­ten.
    Fast die gesamte Insel ist umge­ben von Koral­len­rif­fen, das Meer ist mär­chen­haft blau und die zahl­rei­chen wunderschönen Sand­strän­de frei von der Hek­tik, wie wir sie vom Mit­tel­meer her kennen.

    Am Morgen des 1. März
    machen wir uns auf den Weg dorthin.
    Nach einem üppigen Frühstück mit Fisch, Algen, Tofu, Ei, Reis, und einer Menge kleiner Häppchen, die wir nicht identifizieren können, wollen wir Iriomote verlassen.
    Viktor isst im Gegensatz zu mir alle Schälchen leer.
    Ich lasse mehr als die Hälfte übrig, obwohl das in Japan als unhöflich angesehen wird.
    Aber erstens ist das Angebot zu umfangreich, und zweitens sind mir manche Dinge auf den Tellern wirklich suspekt.
    Heute bekommen wir sogar Kaffee aus einer Maschine, die ein Vorkriegsmodell zu sein scheint. Alles ist total verrostet, und es grenzt an ein Wunder, dass noch Flüssigkeit aus den Düsen heraustreten kann.
    Die Milch in den kleinen Döschen und der Zucker in den vergilbten Papiertütchen sind mindestens genauso alt.
    Doch die Leute haben es gut gemeint, und so lassen wir uns nichts anmerken und zucken nicht einmal mit einer Wimper.
    Mit dem kleinen Leihwagen fahren wir zum Hafen, wo wir ihn ohne Probleme abgeben können. Keine halbe Stunde später sitzen wir auf der Fähre nach Ishigaki.
    Für die Erkundung dieser Insel stehen uns wiederum drei Tage zur Verfügung.
    Nach einer knappen Stunde Überfahrt marschieren wir mit unserem Gepäck zum Hotel, was nur etwa 10 Minuten entfernt vom Hafen liegt.
    Dort checken wir ein und beziehen unser Zimmer.
    Dafür, dass es im Flur aussieht wie in einem Bunker, bin ich vom Zimmer selbst angenehm überrascht.
    Es ist sauber, hell, ausgerüstet mit Kühlschrank, Mikrowelle und Herd. Sogar eine Waschmaschine befindet sich in dem kleinen Vorraum.
    Die nette Dame an der Rezeption hat mir auf der japanischen Bedienungsanleitung genau angekreuzt, welche Knöpfe ich in welcher Reihenfolge zu drücken habe.
    Wir werfen unsere Klamotten von der Bootstour in die Trommel und los geht's !
    Irgendwann nach einer Dreiviertel Stunde Schlürfen, Grunzen, Saugen und Plätschern tut sich nichts mehr.
    O weia, ich habe ein ungutes Gefühl. Zu Recht, wie sich zeigen soll.
    Als ich den Deckel der Waschmaschine öffne, befinden sich in der Trommel mindestens noch 15 Liter Wasser!!!!! Und jetzt?
    Ich habe alle Schritte eingegeben, so wie es mir erklärt wurde.
    Mit meinem Handy und Google Übersetzer versuche ich, so nahe wie möglich an die auf der Seite der Maschine angebrachte Anleitung zu kommen.
    Mit viel Mühe und Anstrengung gelingt mir ein Screenshot des übersetzten Textes ( man darf nicht wackeln, sonst switcht die Sprache wieder auf japanisch um).
    Ich suche nach der Pump- oder Schleuderfunktion.
    Doch ich lese da nur etwas von
    " Dehydration."
    Können Waschmaschinen etwa auch dehydrieren?????
    Ich weiß, dass ein Mensch bei Dehydrierung auf jeden Fall an Wassermangel leidet. Genau das braucht meine Wäsche jetzt. Ihr muss das Wasser entzogen werden.
    Mutig drücke ich den roten Knopf mit tausend rätselhaften Hieroglyphen.
    Und siehe da: Es saugt, schmatzt, schleudert, gluckert und grunzt für etwa 10 Minuten.
    Dann ist Stille. Vorsichtig öffne ich die Klappe und wirklich: Unsere dreckigen Klamotten sind bitzsauber und nur noch nebelfeucht!
    Wie schön, dass das Waschexperiment so gut geklappt hat!
    Am Abend des wieder einmal ereignisreichen Tages
    speisen wir in einer Pizzeria: zur Abwechslung italienisch.....lecker!😋
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