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- Kongsi
- 24 Mac 2022
- ☀️ 10 °C
- Altitud: 515 m
- SepanyolLa RiojaNavarrete42°25’50” N 2°33’50” W
Viana - Navarrete (~21.5km)
24 Mac 2022, Sepanyol ⋅ ☀️ 10 °C
Um 20 nach 6 klingelt der Wecker. Nicht meiner, der hat wie immer nur Vibrationsalarm und hätte noch ne halbe Stunde Zeit. Er klingelt sehr lange, bis irgendwer ihn ausmacht. Ich stelle mich noch ein wenig schlafend, gebe bei dem Gerraschel um mich herum aber bald auf und als ich aus dem Bad komme, hat anscheinend auch der Italiener (den ich gestern fälschlicherweise für einen Spanier hielt) aufgeben, der als Letzter noch lag. Vielleicht wurde er auch zum Aufstehen überredet, auf jeden Fall ist das Licht an. Ich packe also in Ruhe meine Sachen und höre noch ein bisschen zu, wie sich die anderen über die sehr kalte Nacht austauschen.
Ich habe eigentlich ganz gut geschlafen, habe aber auch genug warme Sachen dabei und mit beiden Leggings, Wander- und Wollsocken sowie T-Shirt und langärmligen Shirt im Schlafsack gelegen. Den Fleecepulli habe ich zum Glück nicht auch noch gebraucht.
Die beiden Franzosen frühstücken in Ruhe, während der Rest seine Sachen packt. Blöderweise sind die beiden Deutschen zeitgleich mit mir fertig und laufen auch gemeinsam mit mir los.
Es ist gerade mal Viertel nach Sieben als wir uns auf den Weg machen. Zum Glück sind die beiden ohne Gepäck schneller als ich, wobei ich sie bei ihrer ersten Pause nochmal einhole. Ich mache daraufhin auch bald eine Pause und wir verabschieden uns endgültig, da sie heute nur bis Logroño wollen. Das Stück bis dorthin sind zwar schon 10km, die laufen bei mir aber ziemlich gut und ich komme zügig voran. Kurz vor Logroño verlasse ich übrigens die Region Navarra und befinde mich ab jetzt in La Roja. Schon beeindruckend, wie weit ich inzwischen gekommen bin.
Da ich so früh gestartet bin, lasse ich die Altstadt von Logroño bereits um halb 11 wieder hinter mir. Ich laufe an einer Schulklasse vorbei, die wohl gerade eine Stadtführung machen und bei der mir jeder einzelne ein Buen Camino wünscht.
Leider zieht sich das Stück durch die restliche Stadt an der Straße entlang und ich treffe noch auf eine sehr lange, sehr laute Trucker-Demo. Bestimmt mehr als 100 Stück fahren an mir vorbei und als ich von der Hauptstraße abbiege, ist immernoch kein Ende in Sicht. Noch anderthalb Stunden später, außerhalb von Logroño auf einer Anhöhe, kann ich das Gehupe hören als der Wind günstig steht.
Die nächsten Kilometer nach Logroño gehen durch eine hübsche Allee, sind aber asphaltiert und das scheint meinen Füßen nicht gut zu tun. Die Ferse beginnt wieder zu schmerzen und auch die Knöchel merke ich. Das Naherholungsgebiet von Logroño zieht sich jedoch bis zu einem Stausee und auch dort ist für einen Wochentag wirklich viel Betrieb, wobei die meisten Spanier freundlich grüßen. Danach geht es noch eine Weile durch die Weinberge und das Wetter, das bisher in Ordnung, kühl und schattig war, wird wieder schlechter. Für ein wenig Niesel ist es mir aber zu aufwändig, den Poncho herauszuholen, aber wirklich Spaß macht das Laufen so nicht. Zum Glück erreiche ich bald Navarrete, das jedoch leider auf einem Berg liegt und nochmal eine ziemliche Anstrengung verlangt, die meiner Ferse gar nicht gefällt. Langsam mache ich mir wirklich Sorgen, wie die wohl aussieht, denn schmerzen tut es ziemlich.
Die Herberge ist sehr hübsch, aber man muss durch ein Treppenhaus hinauf. Autsch. Dafür hat der Schlafsaal sehr hübsche Holz-Stockbetten und einen kleinen Schrank für jeden. Der Schlüssel dafür hat auch einen für die Eingangstür, sodass man unabhängig die Stadt anschauen kann. Zuerst werde ich mir aber meine Füße anschauen. Die Ferse sieht nach einem ziemlichen Loch aus, kein Wunder, dass es weh tut. Bei der Blase zwischen den Zehen am anderen Fuß will ich eigentlich nur das Tape wechseln, das Druckstellen am Rand vermeiden soll, dabei löst sich jedoch auch ein Ende des Blasenpflasters und ich muss es komplett wechseln. Beim Abziehen geht die Blase auf. Autsch, tut das weh!! Und es sieht jetzt auch ziemlich kaputt aus. Ich beschließe, beides erst mal offen zu lassen und liege ein bisschen auf dem Bett herum.
Inzwischen sind noch 3 weitere Pilger aufgetaucht, Jean-Luc und Catherine, das französische Paar das ich bereits kenne und ein weiterer Franzose, der aber extrem lange Etappen läuft. Er spricht fließend Deutsch, da er eine Weile in Deutschland gearbeitet und gelebt hat und wenn ich dem französischen Gespräch richtig gefolgt bin, läuft er den Jakobsweg schon seit ein paar Jahren in Etappen von Köln aus.
Nachdem ich mich genügend erholt habe, humpele ich wenigstens noch zum Supermarkt, um mir was zum Essen zu organisieren. Auf dem Weg werfe ich noch einen Blick in die Kirche. Am Eingang steht ein kleines Gerät, das für einen Euro die Beleuchtung des Altarraumes verspricht. Ich probiere es aus und werde von so viel Gold und Glitzer fast geblendet. Für einen Ort mit nur 3000 Einwohnern ist die Altarretabel wirklich beeindruckend!
Am Abend fragt der eine Franzose, ob es in Ordnung ist, das Licht bereits um halb 9 auszumachen. Außerdem will er gerne ein bisschen länger schlafen, so lange Etappen sind wohl sehr anstrengend. Mir ist es recht, ich hätte im Zweifelsfall Handy und Stirnlampe und eine lange, ruhige Nacht tut mir sicherlich auch gut. Jean-Luc und Catherine haben ebenfalls nichts dagegen und so gehen wir alle früh schlafen.Baca lagi
Pengembara 😍
Pengembara Wow