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  • Day 267

    Rio de Janeiro

    September 29, 2023 in Brazil ⋅ ☁️ 23 °C

    Der Flug von Florianopolis nach Rio ging extrem früh, um 3 Uhr war bereits der Check-In. Aus diesem Grund blieb mir nicht viel anderes über als am Flughafen zu schlafen. Ich fuhr möglichst spät mit einem Uber zum Flughafen und war positiv überrascht: ein sehr moderner und zum Glück in der Nacht auch sehr ruhiger Flughafen. Dennoch war der Schlaf jetzt nicht traumhaft bei den harten Sitzen. 😆

    Alles lief reibunglos, man konnte sogar wieder Leitungswasser durch den Security Check mitnehmen, echt praktisch!

    32. Flug ✈️ Florianopolis - Rio de Janeiro Azul

    Ich hatte überhaupt keine Erwartungen an den Flug, weil er so extrem billig war. Das Flugzeug war aber sicher eines der Schönsten während der gesamten Weltreise. Nur 2er Reihen, sehr komfortable Sitze und man bekam neben dem Getränk sogar 3 Snacks serviert, einfach ein Traum! Was ganz spannend war: die Durchsagen wurden nur auf Portugiesisch und nie auf Englisch gemacht. Und ich konnte wieder einen tollen Sonnenaufgang, dieses Mal über den Wolken, sehen.
    Beim Anflug auf Rio konnte ich sogar schon das Maracana Stadion und den Zuckerhut sehen. Richtig cool! Leider war es ansonsten extrem bewölkt, sodass mir ein Weitblick auf Rio verwehrt blieb.

    Ich kam dann im kleineren regionalen Flughafen in Rio an und bestellte mir gleich mal ein Uber. Da dies hier ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel ist, gab es sogar einen eigenen Abholbereich.
    Alles lief glatt und ich kam gut in meinem Hostel Selina Copacabana an.
    Da es noch sehr früh war, hatte ich mich für eine Free Walking Tour etwas später angemeldet. Durch meine Bekanntschaften in Florianopolis wusste ich, dass es tagsüber sicher ist die U-Bahn zu nehmen. Es gab sogar einen eigenen Frauenabteil, womit ich bevorzugt fuhr.

    In der Innenstadt angekommen regnete es dann mittlerweile leider ziemlich. Die Walking Tour dauerte dann ca. 3 Stunden und führte mich zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt: eine berühmte Bäckerei ‚Confeitaria Colombo‘, die Selarón Treppe, die Lapa Bögen und einige andere wichtige Gebäude. Bei der Selarón Treppe handelt es sich um eine Treppe mit bunten Mosaiken. Aus aller Welt wurden dem Künstler Selarón Mosaike von dem jeweiligen Land zugesendet. Ich habe sogar zwei österreichische Mosaikbilder gesehen. 😆 Ich lernte bei der Walking Tour Lisa aus Deutschland kennen, wir waren beide sehr froh nicht mehr in Rio alleine herumgehen zu müssen.
    Nach der Walking Tour sahen wir uns dann noch gemeinsam die Kathedrale an. Die hat die Form eines Maya Tempels und schaut innen auch ganz spannend aus.

    Dann fuhr ich mit der U-Bahn alleine weiter zum Maracana Stadion, ein großer Traum von mir. Der Eintritt war dann durch meinen alten Studentenausweis auch noch 50% günstiger, richtig praktisch. Es war dann eine selbstgeführter Rundgang, wo man Brasiliens größte Fußballspieler*innen, Exponate zur WM und zu Olympia und die Räume des Stadions sah. Es sind sogar zwei Fußballvereine im Stadion beheimatet. Dann durfte man natürlich auch ins Stadion, das war schon beeindruckend.

    Beim Heimweg sah ich kurz vor meinem Hostel noch einen Nightmarket, der zum Glück schon vor Beginn der Dunkelheit öffnete. Der war richtig cool!

    Am nächsten Tag beschloss ich mir noch etwas die Viertel Ipanema und Copacabana in meiner Gegend anzusehen. Leider war das Wetter eher frisch und bewölkt. Dadurch kam bei mir nicht so richtig ein Strandfeeling auf. Ich ging dann noch zu einem Aussichtspunkt auf dem Ipanema Strand und besuchte das Fort von Copacabana. Das war zwar nichts Besonderes, aber kostete zum Glück auch kaum Eintritt.
    Dann traf ich mich mit Lisa in einem etwas belebteren Stadtteil von Copacabana. Wir gingen etwas herum und probierten die für Brasilien bekannte Açai Bowl. War gar nicht so schlecht. Dann fuhren wir mit dem Uber noch zum Red Beach am Fuße des Zuckerhuts. Leider hatte es mittlerweile komplett zugezogen, es war keine Menschenseele am Strand, er war etwas dreckig und es war auch relativ frisch. So hatten wir uns das nicht vorgestellt 😅 Lisa fuhr mit mir dann noch einmal mit zum Hostel, wo wir anschließend dann noch einmal zum Night Market gingen.

    Dann war auch schon mein letzter Tag in Rio angebrochen und ich hoffte wirklich, dass das Wetter dieses Mal besser als die letzten Tage war. Um die Hauptsehenswürdigkeiten von Rio sicher zu sehen, hatte ich mich für eine Tour entschieden. Lisa buchte diese dann spontan auch noch. Zunächst fuhren wir zu den mir schon bekannten Sehenswürdigkeiten: Selarón Treppe, Kathedrale und Maracana Stadion. Wir blieben dann auch noch ganz kurz beim Sambadromo stehen, ein Stadion, indem jährlich 3 Tage der Karneval stattfindet.
    Dann ging die Tour aber so richtig los für mich: wir fuhren zu Christus Statue! Für Rio ist diese relativ hoch gelegen. Das letzte Stück kann man dann mit einem Zug oder einen Shuttlebus zurücklegen. Unsere Tourfirma hatte sich für den Shuttlebus entschieden. Oben angekommen war dann sprichwörtlich die Hölle los. Die Plattform war jetzt nicht über drüber riesig und die Menschen drängten sich dicht aneinander. Das Durchkommen wurde nach der Zeit wirklich mühsam und das Foto machen ohne gefühlt 1 Mio Leute auch. Die Aussicht von der Statue war sehr schön und beeindruckend. Obwohl die Sicht definitiv nicht die Beste war, war das Wetter dennoch am Besten von allen Tagen, wo ich in Rio war. Von oben sieht Rio extrem friedlich und gar nicht gefährlich aus. Rund um die Statue gab es auch zahlreiche Affen. Leider waren einige Tourist:innen wirklich so blöd und gaben Essen her.
    Trotz der vielen Leute daugte es mir, denn ich hatte es wirklich auf ein weiteres Weltwunder geschafft, richtig cool! 😃

    Dann ging es weiter zum Mittagessen, wo es ein überraschend leckeres Buffet gab. Anschließend fuhren wir zum nächsten großen Highlight für mich: den Zuckerhut! Hier ging es mit einer Seilbahn zunächst einen Zwischenhügel und dann mit der nächsten Seilbahn zum Zuckerhut rauf. Und genau jetzt kam die Sonne raus, in Kombination mit dem Ausblick war es wirklich einzigartig! Wir hatten dann auf beiden Plattformen jeweils Zeit uns umzusehen, der Blick auf die Copacabana und der Christo Statue auf einmal war definitiv einer meiner Liebsten! Die Botanik dort oben war auch richtig schön: Orchideen, riesige Grünpflanzen, schwere Durian Früchte,… Es war zwar auch viel los, aber nur bei der Seilbahnrauf- und Seilbahnrunterfahrt staute es sich etwas. Ganz zum Schluss als die Sonne genau über dem Christus stand, das war einfach magisch!

    Noch allgemein zu Rio:
    Rio de Janeiro ist sicher eine der gefährlichsten Städte, wo ich bewusst hingefahren bin. Und das war ziemlich nervenaufreibend. Ich habe im Vorfeld die schlimmsten Geschichten gehört, vor allem werden hier anscheinend gerne und oft Handys gestohlen. Dabei werden gerne mal Fensterscheiben von Uber Taxis eingeschlagen oder wenn man bei Touristenattraktionen ein Foto schießt, ist das Handy gleich einmal mit dem Fahrrad weg. Und natürlich hört man immer wieder die Geschichten aus den Favehlas. Aus diesem Grund habe ich mich auch bewusst dazu entschieden keine Tour dorthin zu machen. Jede/n den man trifft sagt, dass Rio so extrem gefährlich ist, das hat sich bei mir dann richtig eingebrannt. Mit dem Hintergrundwissen fuhr ich hin und hatte wirklich ein ungutes Gefühl. Wenn ich das Handy mal heraus nahm, sah ich mich panisch um. Ich checkte ständig meine Umgebung auf mögliche Gefahren, trug meine Regenjacke, um alles wichtige zu verstecken obwohl es eigentlich viel zu heiß dafür war. Das stresste mich dann auf Dauer schon ganz schön. Wenn man sich nur ein paar Meter von der typischen Touristenstraße entfernte, sah man leider schon die armen Menschen auf der Seite sitzen. An der Copacabana sah man auch immer wieder Plastikflaschen- und Dosensammler, die den Pfand einsammelten.
    Zum Glück ging alles gut und mir passierte nichts!

    Auch wenn das Wetter definitiv nicht ideal war, konnte ich doch etwas in das tägliche Geschehen eintauchen: alle paar Meter gibt es eigene Strandposten mit Baywatch ähnlichen Bademeistern. Ich sah auch zahlreiche Bikini-, Ball- und Souvenirverkäufer:innen den Strand entlang gehen. Dann gab es noch einige Beachbars und Stände, die Strandequitment vermieteten.

    In der Umgebung und auch in Rio hätte es noch so viele weitere Aktivitäten gegeben. Leider hat das aus wettertechnischen und sicherheitstechnischen Gründen dann einfach nicht gepasst.

    Alles in allem war der letzte Tag Rio mit Zuckerhut und Christo Statue wirklich das Highlight für mich. Sonst war es vom Wetter und aufgrund meiner ständigen Sorge nicht ganz so perfekt. Ich bin sehr froh, dass ich sicher wieder weiterreise und auch, dass ich mir die Stadt dennoch angesehen habe.
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