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  • Day 262

    Florianopolis

    September 24, 2023 in Brazil ⋅ 🌬 21 °C

    Melissa bestellte uns dann so schnell ein Uber, dass ich gar nicht mehr zum zusammenpacken bzw. frisch machen kam. Der internationale Busterminal in Foz do Iguazu ist wirklich schön. Ich hatte schon im Vorhinein die möglichen Busfirmen rausgesucht, die wir nun abgingen und den Preis erfragten. Zum Glück konnte Melissa Portugiesisch. Da die eine Busfirma merkte, dass wir gerade im Begriff waren zur Konkurrenz zu gehen, beschlossen sie uns spontan einen Rabatt von 20% zu geben. Das überzeugte uns natürlich. Trotz des Rabattes schreckte es mich extrem wie teuer das Busfahren im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern hier in Brasilien ist.

    Der Bus war dann ok. Am frühen Morgen wachte ich von komischen Geräuschen im Bus auf. Auf einmal standen vor mir 3 Polizisten, die alle im Bus genau befragten und die Ausweise kontrollierten. Sofort war ich hellwach. Ich zeigte meinen Pass und bekam ein paar Standardfragen, wie: Bin ich zum ersten Mal in Brasilien? Kenne ich hier Jemanden? Wie lange bleibe ich?,… gestellt. Meine Antworten schienen zufriedenstellend zu sein, sodass sie mich dann auch wieder in Ruhe ließen
    Wir befragten dann im Nachhinein ein paar Locals und die meinten, dass es strenge Kontrollen in unserem Bus gibt, weil wir von der Grenze kommen. Viele Brasilianer*innen überqueren die Grenze, um in Paraguay billig einzukaufen. Außerdem soll der boomende Drogenhandel eingedämmt werden. Im Hostel lernte ich dann ein Mädel kennen, dessen ganzes Gepäck nach Drogen gefilzt wurde. Ihr Tabak wurde auf Mariuana kontrolliert, alles lief anscheinend sehr streng ab. Da hatte ich echt Glück.
    Dann sah ich gleich auch noch einen schönen Sonnenaufgang vom Bus aus.

    Vom Busbahnhof in Florianopolis aus ging es dann mit dem lokalen Bus weiter. Am ersten Sonntag des Monats ist das Bus fahren hier gratis, das traf sich wirklich perfekt. Leider nutzten das extrem viele Einheimische, weswegen der Bus komplett überfüllt war. Nach 45 Minuten Fahrt mussten wir noch einmal umsteigen. Da wir gerade den Bus verpasst hatten und die Schlange für den nächsten Bus noch länger war als für den Ersten, beschlossen wir spontan uns ein Uber zu teilen. Es kam dann überraschenderweise mal eine Uber Fahrerin. Kaum 500 Meter gefahren standen wir dann leider auch schon im Stau. Statt ca 25 Minuten Fahrzeit saßen wir dann plötzlich über eine Stunde im Uber! Echt mühsam.

    Endlich im Hostel in Barra Da Lagoa im Hostel angekommen, wollte ich nur mehr meine Badesachen auspacken und ins Meer hüpfen. Das war nämlich der Hauptgrund warum ich hierher gekommen bin. Leider hatte es aber mittlerweile sehr stark zugezogen und es wehte ein kräftiger Wind. An im Meer Baden war leider gar nicht mehr zu denken.
    Melissa und ich machten dann noch einen Strandspaziergang. Wir sahen einen Adler oder Bussard, kleine Vögel, die am Strand Krabben fraßen und einige Muscheln. Mir fiel dann auf, dass mein linker Fuß ungewöhnlich geschwollen war. Anscheinend eine Nachwirkung des Bienenstichs am Tag zuvor. Nach dem Spaziergang schwoll der Fuß immer mehr an. Melissa ging dann netterweise zur Apotheke und besorgte mir Histamintabletten. Somit war der Tag dann eh schon gelaufen. Im Hostel lernten wir dann noch eine nette Britin kennen, die auch länger auf Reisen ist.

    Am nächsten Tag schüttete es leider fast durchgehend. Melissa und ich nutzten eine Regenpause, um wieder spazieren zu gehen. Leider fing es beim Zurückgehen wieder so stark zu regnen an, dass wir komplett nass im Hostel ankamen. Wir beschlossen dann im Ort essen zu gehen und entdeckten ein extrem leckeres regionales Lokal namens Restaurante Assador Brasa & Lenha. Wir bekamen ein sehr leckeres Menü mit Fisch serviert. Dann spazierten wir noch etwas durch den überschaubaren Ort. Leider schwoll mein Fuß immer weiter an, sodass wir uns dann wieder auf den Weg zurück ins Hostel machten.

    Das Wetter war echt eine herbe Enttäuschung. Der nächste Tag war erneut grau in grau. Langsam fiel mir die Decke auf den Kopf. Ich recherchierte viel wegen Rio und versuchte das Beste draus zu machen. So hatte ich mir meine letzten Tage am Meer wirklich nicht vorgestellt. Insbesondere weil die Woche davor eine Hitzewelle war und dort traumhaftes Wetter herrschte. Meinen Fuß ging es gleichbleibend schlecht, sodass ich nur eine kleine Runde am Strand durch den Regen ging. Melissa und ich wollten wieder zu unserem leckeren Lokal Mittagessen gehen, nur leider hatte es heute ohne Vorwarnung geschlossen. Es war eindeutig Nebensaison. Die einzige Alternative, die wir fanden, war ein Take Away Lasagne Lokal. Nur leider wird in Brasilien was ganz anderes unter Lasagne verstanden als bei uns. Mir hat es wirklich nicht geschmeckt.
    Am Abend reiste Melissa dann weiter. Ich musste noch bleiben, da ich nach Rio de Janerio bereits einen Flug gebucht hatte.

    Am letzten Tag regnete es zumindest nicht mehr und meinen Fuß schien es etwas besser zu gehen. Ich beschloss mit dem Bus nach Lagoa zu fahren. Die Shops dort waren eher überschaubar und hatten einen eindeutigen Schwerpunkt auf Bikinimode. Immerhin gab es günstige Supermärkte dort. Ich spazierte dann noch am See entlang. Leider war es heute extrem windig. Ich wollte dann noch Sanddünen zu einem Strand entlang spazieren. Jedoch wehte es mir brutal den Sand ins Gesicht, weshalb ich dann darauf verzichtete.
    Zurück in Barra Da Lagoa ging ich dann zu einem örtlichen Frisör, der leider nur portugiesisch sprach. Mit Google Translate ging es halbwegs. Am Ende wollte er mir noch gratis Locken machen, um ein Foto von mir auf Instagram zu posten, ich lehnte dankend ab 😅
    Im Hostel sah ich auf den Bäumen dann noch kleine Affen sitzen.
    An Abend ging ich dann noch am extrem windigen Strand spazieren. Zum Sonnenuntergang ließ sich zumindest kurz noch einmal die Sonne etwas blicken, das war ein versöhnlicher Abschluss.

    Es hätte so viele schöne Strände und auch Wanderwege in der Umgebung gegeben. Echt schade, dass ich davon nichts gesehen habe. Das mit meinem Bein war auch ein extrem großes Pech zum Schluss. Zumindest habe ich deswegen nichts verpasst.
    Ich glaube wirklich das war eines der schlimmsten durchgehenden Schlechtwetterperioden, die ich während meiner gesamten Reise erlebt habe.
    Alternativen gab es leider so spontan dann auch keine mehr, da ich ja bereits den Flug nach Rio gebucht hatte und es überall in der Gegend ebenfalls natürlich regnete.
    Ich hätte weit weg an die Nordküste oder nach Fernando do Nohra fliegen müssen, um dem Tiefdruckgebiet zu entgehen. Sehr schade.

    Alles in allem eine enttäuschende Zeit rund um Florianopolis zum Abschluss.
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