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  • Day 15

    Wayalailai, 07.-09.03.2019

    March 10, 2019 in Fiji ⋅ 🌧 29 °C

    Auch von Naviti Island hieß es heute schon wieder Abschied nehmen. Zuvor hatten wir allerdings morgens noch Zeit ein Fotoshooting am Honeymoon Beach zu machen. Mit Flipflops und eines von Maries zwölf Kleidern ausgestattet (keine Ahnung wie sie ihre ganzen Klamotten in ihrem Mini-Koffer transportiert) bin ich mit ein paar anderen Gästen einmal quer auf die andere Seite der Insel über einen felsigen Weg geklettert und an einem wunderschönen Sandstrand mit unzähligen Kokospalmen gelandet. Ideal für unsere Fotos!
    Zum Abschied stand später das gesamte Personal auf der Veranda unseren Resorts und hat uns ein Lied gesungen, während wir mal wieder in ein kleines Motorboot geklettert sind, das uns zur Fähre gebracht hat. Die Leute hier geben sich einfach so viel Mühe, dass wir uns auf Fidschi wie Zuhause fühlen.
    Zusammen mit der Engländerin Ellie, mit der wir die letzten zwei Tage verbracht haben, wurden wir auf unsere neue Insel Wayalailai gebracht. Diese hat mir von der Landschaft her sofort am Besten gefallen. Neben dem üblichen weißen Sandstrand, den Kokospalmen und dem türkisblauen Wasser gab es hier noch einige steil aufragende Felsen umgeben von extrem grünen Gras.
    Dort angekommen wartete aber erstmal eine Überraschung auf uns: Marie und ich waren einfach in das gleiche Boot wie Ellie gestiegen, welches für uns allerdings das falsche war und waren daher nicht im richtigen Resort gelandet. Unsere Unterkunft war zwar auf derselben Insel, allerdings eine etwa zweiminütige Bootsfahrt entfernt. Zum Glück war die Managerin aber extrem freundlich. Zusammen mit Ellie durften wir hier eine Nacht bleiben bevor wir umziehen mussten, durften zu dritt in einem Viererzimmer schlafen und haben später beim kulturellen Abend teilnehmen dürfen.
    Dieser begann mit der Vorstellung einiger traditionell fidschianischen Gegendständen: der aus Kokosnusspalmenblätter gewebte Teppich, auf dem immer gesessen und auch geschlafen wird; eine Kette mit einer Art kleinem Horn, die als "Verlobungskette" verwendet wird sowie die bunten Tücher, die als Rock um die Hüfte gebunden werden - für den Chef gibt es natürlich eine besondere Farbe. Ebenso gab es mal wieder Kava, das ganz feierlich in Schalen ausgeschenkt wurde.
    Später wurden fidschanische Lieder gesungen und Tänze getanzt. Die Musik hier klingt allgemein fröhlich, ist recht simpel und wird sehr laut gespielt. Während die Frauen im Schneidersitz auf dem Boden saßen und sanfte Handbewegungen ausgeführt haben, hatten die Männer eine Art hölzernes Beil in der Hand, sind herumgesprungen und haben das Beil durch die Luft gewirbelt. Zum Abschluss durften wir Gäste auch noch mittanzen und wurden dabei von den Fischianern angeleitet, was viel Spaß gemacht hat.
    Da wir nun schonmal im falschen Resort waren, mussten wir natürlich auch die dort angebotenen Aktivitäten ausnutzen: am nächten Morgen sind wir aufgebrochen, um mit Haien schnorcheln zu gehen. Etwas nervös war ich schon, vor Haien hatte ich bisher größten Respekt. Die Bootsfahrt dorthin hat uns das allerdings vorerst vergessen lassen. Unser Boot ist dermaßen hart über die Wellen geschanzt, dass wir uns nur noch am Rand festgeklammert haben, um nicht ständig in die Luft geschleudert zu werden und schmerzhaft wieder auf unserem Hintern zu landen.
    Nach sehr langen zwanig Minuten hat das Boot endlich angehalten. Endlich? Ich hatte es dann plötzlich doch nicht mehr so eilig. Nach der erneuten Versicherung von unserem Guide, dass die Haie auch wirklich hundertprozentig ungefährlich seien, ist dann aber auch schon einer nach dem anderen ins Wasser gesprungen.
    In den ersten Sekunden war ich etwas aufgeregt, als ich die Tiere entdeckt habe ("oh, da gibt es ja wirklich Haie!!"), ich hab allerdings schnell gemerkt, dass diese echt friedlich waren. Ganz gemächlich sind die bis zu zwei Meter langen Riffhaie durchs Wasser geschwommen und sind uns dabei teilweise extrem nah gekommen. Unser Guide hat die Haie sogar umarmt, am Schwanz durch das Wasser gezogen und sie hochgehoben, mir hingegen hat es gereicht, um die Haie herumzupaddeln. Nach kurzer Eingewöhnungszeit hat es sogar unglaublich viel Spaß gemacht, mit den Haien an diesem Kroallenriff zu schnorcheln, sogar eine Schildkröte ist an uns vorbei geschwommen, sodass die Zeit im Wasser viel zu schnell vorbei ging. Strahlend sind wir wieder zurück zu Wayalailai gefahren, wir konnten immer noch nicht glauben, was wir gerade gemacht hatten.
    Auf der Insel zurück durften wir uns noch ein Armband aus Muscheln flechten, bevor es langsam Zeit wurde, in unsere eigentliche Unterkunft zu fahren. Insgesamt waren wir total froh, dass uns dieser Fehler passiert war, wir hatten eine tolle Zeit im Wayalailai Resort!
    Über eine Stunde waren wir unterwegs bis wir schließlich in der Naqalia Lodge angekommen sind, was eigentlich zwei Minuten gedauert hätte. Wir mussten allerdings ziemlich lange auf dem Wasser warten -Fiji Time-, andere Leute von der Nachbarinsel abholen und drei Mal in verschiedene Boote umsteigen. Dann wurden Marie und ich endlich mit einem Willkommenslied und einem kühlen Saft empfangen.
    Auch in dieser Lodge war das Personal unglaublich freundlich. Unser Gepäck wurde direkt vom Boot in den zweiten Stock auf die Terrasse vor unserem Mehrbettzimmer getragen, zu jeder Mahlzeit wurden Lieder gespielt, abends war mal wieder eine Kava-Zeremonie (mit dem Geschmack kann ich mich leider immer noch nicht anfreunden), an der alle Gäste teilgenommen haben. Da auch hier so wenig Leute untergebracht waren, kannte man sofort jeden Gast mit Namen und hat sich wie in einer kleinen Familie gefühlt.
    Mein nächster Morgen fing schon ziemlich früh an. Da diese Insel so felsig ist, wird hier jeden Morgen um 5:30 ein Sonnenaufgangsspaziergang auf einen Hügel angeboten, von dem man einen tollen Ausblick auf die aufgehenden Sonne haben sollte. Leider stellte sich heraus, dass ich die Einzige weit und breit war, die sich um diese Uhrzeit aus dem Bett bewegt hat. Da es sich nur um einen kurzen Weg handelte, bin ich eben alleine auf den Hügel geklettert und wurde sogar von drei der vielen Hunde des Resorts angeführt.Gelohnt hat es sich auf jeden Fall so früh aufzustehen, ich hatte eine wunderschöne Sicht auf den orangefarbenen Himmel und die auftauchende Sonne.
    Ganz entspannt haben Marie und ich unseren Vormittag in den Hängematten am Strand verbracht, als diese plötzlich auf die Idee -sie ist übrigens ähnlich verrückt wie ich-, mit Haien tauchen zu gehen. Wir beide fanden das Schnorcheln mit den Haien super, beim Tauchen konnte man den Haien aber noch näher kommen. Von dieser Lodge aus wurde ein Tauchgang zu den aggressiven (nicht für Menschen) Bullenhaie angeboten, für den wir uns schließlich entschieden haben. Dass wir beide noch nie in unserem Leben tauchen waren, stellte laut unserem Tauchguide kein Problem dar.
    Schon war das Ganze ausgemacht - nach einer kurzen Einführung im flachen Wasser würden wir aufs Meer herausfahren, wo sich normalerweise die Bullenhaie in der Tiefe aufhalten.
    Wenige Minuten später haben Marie und ich uns dann auch schon rückwärts mit unseren superschweren Sauerstoffflaschen auf dem Rücken aus dem Boot fallen lassen. Unser Guide hat uns probeweise vier Meter tief tauchen und uns den Druckausgleich mit den Ohren üben lassen. Nachdem die anfängliche Aufregung überwunden war, habe ich es dann auch recht schnell geschafft wieder regelmäßig zu atmen und diese Technik anzuwenden.
    Und dann ging es auch schon richtig los. Auf dem offenen Meer haben wir uns erneut rückwärts aus dem Boot fallen lassen. Ganz langsam ging es an der Hand unseres Guides in die Tiefe. Anstatt der angekündigten 8 Meter hat es sich später herausgestellt, dass es sich dabei um 17 Meter gehandelt hat!
    Je tiefer wir getaucht sind, desto dunkler wurde es, bis auf dem Grund auf einmal Haie um uns herumgeschwommen sind. Dieses Mal war es aber schon gar nicht mehr so gruselg - es war atemberaubend! Umgeben von bunte Korallen und Fischen habe ich mich wie in einer anderen Welt gefühlt. Leider haben wir nur die kleineren Riffhaie und nicht die riesigen Bullenhaie gesehen, aber auch diese waren recht groß und sahen ziemlich gefährlich aus, als sie auf Fischjagd gingen. Die 36 Minuten unter Wasser gingen in Rekordzeit um, ich konnte gar nicht genug davon bekommen, die Unterwasserlandschaft zu erkunden. Dieses Erlebnis war noch viel aufregender als das Schnorcheln mit den Haien, für meinen ersten Tauchgang habe ich wohl viel erlebt.
    Zurück auf Wayalailai war ich dann ziemlich hungrig, es sollte allerdings noch einige Stunden bis zum Abendessen dauern. Also bin ich auf der Insel auf Guaven-Suche gegangen, die hier an Sträuchern überall wachsen. Dabei bin ich ziemlich hoch auf die Felsen geklettert und hatte von dort aus einen atemberaubenden Ausblick auf die Insel Wayalailai sowie auf die Nachbarinsel Kuata im Licht der untergehenden Sonne.
    Erst kurz vor dem Abendessen war ich wieder zurück. Wie passend für unseren letzten Abend des Inselhoppings, gab es auch heute nochmal eine Kava-Zeremonie, es wurden viele Lieder gesungen, wir haben einige lokale Spiele, an denen alle Gäste teilgenommen haben und bei denen wir ziemlich viel zu Lachen hatten, gespielt und haben den Bula-Tanz gelernt. Die fidschianische Kultur ist einfach so herzlich und entspannt, was mir total gefällt und was ich sicherlich vermissen werde!
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