Argentinien 2024

January - February 2024
A 21-day adventure by websterdeinskipper.com & Sabine Read more
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  • Day 1

    Buenos Aires

    January 23 in Argentina ⋅ ☀️ 27 °C

    Mit der Fähre von Colonia de Sacramento ist es nur eine gute Stunde. Unser schönes kleines Hotel befindet sich nur eine halbe Stunde zu Fuß vom Hafen entfernt und liegt sehr zentral. Zunächst haben wir ein Problem an Bargeld zu kommen. Es dauert eine Weile bis wir begreifen, dass die Geldautomaten nur Beträge von umgerechnet unter 20€ auszahlen können, weil mehr Geldscheine nicht durch den Schlitz passen- die Inflation beträgt hier 220% p.A. Da unsere Karten erst ab einem Betrag im Wert von mindestens 50€ funktionieren, können wir Automaten vergessen. Die Lösung heißt Western Union. Geld von der Hausbank an WU überweisen, per Mail einen Code erhalten und dann das Bargeld in einer Filiale, meist ein Kiosk, abholen. Für einen Euro bekommen wir 1400 Peso, für 300€ mehrere sehr dicke Bündel.
    Wir freuen uns nach dem teuren Uruguay über die kleinen Preise hier. Alles kostet maximal 30% von dem, was wir dort bezahlt haben.
    Wir sind überrascht von der Offenheit gegenüber Minderheiten hier. Es gibt queeren Tango-Unterricht und viele tragen ihre sexuelle Abweichung von der Norm offen zur Schau.
    Am nächsten Tag findet eine Riesendemo mit Generalstreik statt. Jeder demonstriert in seiner Berufsbekleidung, gut gelaunte Grillmeister bauen mitten im Trubel ihre BBQ-Stände auf und es ist keine Aggression zu spüren. Es gibt keinen schwarzen Block, überhaupt ist keiner vermummt und statt Trillerpfeifen, die jeden Wortbeitrag übertönen, wird getrommelt. Die Polizei lässt keinen Zweifel an ihrer Stärke und zeigt deutliche Präsenz - eskaliert aber nicht. Nach dem Ende der Demo löst sich alles friedlich auf und der Müll wird eingesammelt.
    So gefällt mir Demokratie
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  • Day 2

    Buenos Aires mit neuen Freunden

    January 24 in Argentina ⋅ ☀️ 28 °C

    Im Hotel lernen wir Rafael, der gebürtiger Italiener ist, und Marie aus Brasilien kennen. Beide sind Ärzte und promovieren gerade in Argentinien, um hier besser Spanisch zu lernen und um damit in Spanien arbeiten zu können. In Brasilien haben sie jeweils umgerechnet 5600€ p.M. verdient, in Argentinien sind es nur 750€. Wegen der hohen Inflation wird das Gehalt alle drei Monate angepasst. Nach drei Jahren in Spanien ist ihr Abschluss in Europa anerkannt und sie können in der ganzen EU arbeiten oder in der Schweiz richtiges Geld verdienen. Wieder eine spannende Geschichte!
    Wir nehmen die Einladung, uns BA zeigen zu lassen, gerne an und ziehen mit den beiden, inklusive Sohn und Neffe, durch die angesagten Viertel. Wir besuchen den Markt in St. Telmo und die bunten Häuser in La Boca. Mit vielen Tipps im Gepäck folgen wir dann noch einem tollen Restaurant-Tipp und essen vorzüglich und trotzdem sehr günstig zu Abend.
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  • Day 4

    Buenos Aires, was es sonst noch gab...

    January 26 in Argentina ⋅ 🌙 26 °C

    Wir kaufen uns Tickets für die gelben Hop on Hop of Buss und sind enttäuscht. Das Dach der Doppeldecker ist meist geschlossen, so dass man nicht genug sieht und die Erklärungen kann man nur selten den betreffenden Orten zuordnen. Hätte man alles nur mit Taxis gemacht, wäre es günstiger und komfortabler gewesen.
    Wir probieren das viel gepriesene Nachtleben rund um den Hafen und St. Telmo aus- entäuschend! und verbringen einen Abend im Viertel Palermo, wo es uns richtig gut gefällt.
    Zwischendurch werden wir noch Zeugen eines Straßenraubs: Ein Typ entreißt einer Frau ihre Tasche und springt auf ein wartendes Motorrad. Ihr Freund rennt geistesgegenwärtig hinterher und entreißt dem Täter die Tasche. Leider stürzen die Täter nicht- ich hätte so gerne geholfen!
    Es gibt so viele Eindrücke. Einen deutschen Platz mit einem von deutschen Residenten geschenkten Brunnen, ein japanischer Garten und noch so vieles mehr.
    Fazit: Tolle Stadt, in der man auf seine Wertsachen aufpassen muss.
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  • Day 8

    Mendoza / Ausflug in die Anden

    January 30 in Argentina ⋅ ☀️ 11 °C

    Nach einer entspannten Reise in Superluxus-Liegesitzen ganz vorne im Doppeldecker-Bus kommen wir nach 14 Stunden in Mendoza an. Für diese 1100km zahlen wir preiswerte 83,61€. Da kann die DB nicht mithalten!
    Wir beziehen eine wunderschöne Wohnung und mit unserer super sympathischen Vermieterin Grace fühlt es sich von Anfang an so an, als ob wir schon alte Freunde wären.
    Wir treffen uns mit Liliana, die uns Raphael als kompetente Vermittlerin von Ausflügen empfohlen hat. Die Kommunikation mit Ihr ist schwierig, doch wir buchen bei ihr einen Ausflug in die Anden, der wunderschön wird.
    Wir sehen zwar eigentlich nicht ein, dass wir einen Aufpreis dafür bezahlen müssen, dass der Guide für uns seine Erklärungen in Englisch übersetzt, doch das tut der Stimmung keinen Abbruch. Wir fahren den Rio Mendoza entlang und können uns anhand der steilen Abbruchkante gut vorstellen, wie das Schmelzwasser der Eiszeit hier entlang geschossen sein muss.
    Wir genießen tolle Ausblicke auf einen Stausee, auf dem sogar Segelboote an Stegen liegen.
    Die längst stillgelegte Eisenbahntrasse und die verfallenen Bahnhofsgebäude zeugen von längst vergangenen Tagen.
    Am höchsten Monument Südamerikas, auf knapp 4000 Metern über dem Meer, reagiert Sabine deutlich auf den Sauerstoffmangel und wir ziehen uns tatsächlich etwas über, nachdem wir bei Abfahrt noch in 40 Grad heißer Luft geschwitzt haben.
    Letzte Station ist die sog. Inkabrücke. Hier hat sich auf dem Eis, das sich in einem Tal gesammelt hat, Sediment abgelagert und verfestigt. Nach dem Schmelzen des Eis verblieb so eine natürliche Brücke. Die Felsen sind von den Ablagerungen der heißen Quellen hier in Braun- Rottönen gefärbt und erinnern an eine Tropfsteinhöhle.
    Nach einem langen Tag und über 400km mit dem Kleinbus kommen wir zufrieden und voller schöner Bilder im Kopf wieder in Mendoza an.
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  • Day 10

    Brunnen an der Plaza Independencia

    February 1 in Argentina ⋅ ⛅ 33 °C

    Die Plaza Idenpendenzia ist ein großer Platz am oberen Ende der Fußgängerzone. In der Mitte des Platzes wird jeden Abend nach Sonnenuntergang eine Lichtshow präsentiert, wobei die Wasserfontänen des Brunnens als Lichtorgel funktionieren, die von buntem Licht angestrahlt werden. Es ist wunderschön und mehrere hundert Menschen wohnen diesem Spektakel auf den Wiesen liegend oder den zahlreichen Bänken und Treppen sitzend bei. Um 22 Uhr wird zum Abschluss die argentinische Nationalhymne gespielt. Ohne Kommando stehen alle Zuschauer auf und sämtliche Gespräche verstummen. Nach der Hymne applaudieren alle, anschließend löst sich die Menge langsam auf. Es ist für uns Deutsche eine ergreifende Szene, wie selbstverständlich und positiv hier die Menschen ihre Verbundenheit mit ihrem Land zeigen. Warum klappt sowas in Deutschland nicht?
    Neben den vielen Straßenhändlern, Bettlern und Sockenverkäufern zeigen auch Musiker und sonstige Straßenkünstler was sie drauf haben. Besonders gefällt uns die Show von zwei Clowns, welche die große Horde der auch um 23 Uhr noch anwesenden Kinder mit einbezieht und begeistert. Ich bin ja auch nur ein altes Kind und freue mich, als der Jongleur aus ca. 15 Meter Entfernung einen Hut so wirft, dass er auf meinen Kopf landet.
    Ein weiteres Highlight der Stadt ist der Parque San Martin, ein riesiger Park mit von Palmen und Platanen gesäumten Alleen. Es gibt auch ein Denkmal auf einem kleinen Hügel mit schönem Blick auf Mendoza. Von hier aus sieht man, wie viel Grün es in dieser Stadt gibt. Wir haben nicht eine Straße gesehen, die keine Allee war. Der Aufstieg zu dem Denkmal mit dem Fahrrad bei knapp 40 Grad ist mehr als schweißtreibend.
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  • Day 13

    Lujan Playa

    February 4 in Argentina ⋅ ⛅ 27 °C

    Mendozas einzige Badestelle liegt am Rio Mendoza südlich der Stadt. Da es leider keinen Plan gibt, dem man entnehmen kann, welcher Bus um welche Uhrzeit welche Strecke fährt, gönnen wir uns für die 30km ein Taxi, und bezahlen keine 16€.
    Der Rio Mendoza ist ein wilder Fluss auf dem man bei Wildwasser 3 raften kann. Auch wir hatten uns schon auf diesen Ritt im Gummiboot gefreut, doch Sabines verletzter Finger verhindert dieses Erlebnis und so bleibt und nur der neidische Blick auf die in wilder Fahrt vorbei rauschenden Rafting-Boote. Statt dessen tummeln wir uns mit vielen argentinischen Familien am Rande der flachen Nebenarme des Flusses. Die meisten Familien haben ein Grillfeuer entzündet und riesige Batzen Grillfleisch verströmen einen köstlichen Duft. Es wird ein schöner entspannter Tag, wenn auch leider ohne Grillfleisch für uns.
    Auf dem Rückweg haben wir dann Glück, denn ein Pärchen zeigt uns, von wo der nächste Bus recht zeitnah abfährt. Mit einmal Umsteigen kommen wir problemlos zurück und zahlen für diese Fahrt weniger als zwei Euro.
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  • Day 15

    Cordoba

    February 6 in Argentina ⋅ ⛅ 36 °C

    Nach einer Nachtfahrt mit dem Bus kommen wir morgens zum sieben Uhr in Cordoba an. Unsere AirBnB-Wohnung liegt super zentral und in laufbarer Nähe zum Busbahnhof.
    Auch durch diese Stadt laufen wir wieder ungezählte Kilometer zu Fuß und machen zum Abschluss noch eine Stadtrundfahrt mit einem alten Doppeldecker. Auch in Cordoba scheint jede
    Straße eine Allee zu sein, sonst wäre es bei der Hitze auch gar nicht auszuhalten. Mitten durch die Stadt verläuft ein breiter, scheinbar überdimensionierter Kanal. Als wir dann aber einen Starkregen erleben, erscheint dieser Kanal dann plötzlich angemessen. In Argentiniens zweitgrößter Stadt gibt es viel sichtbare Armut in Form von Obdachlosen, bettelnden Kindern und Menschen, die durch den Verkauf von Socken oder gesammelter alter Pappe versuchen ihr Überleben zu finanzieren. Auf der anderen Seite laden gemütliche Bars und viele schöne Parks zum Verweilen ein.
    Uns haben Mendoza und Buenos Aires besser gefallen, doch auch Cordoba hat seine Reize.
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  • Day 17

    Ausflug in zwei "Deutsche" Dörfer

    February 8 in Argentina ⋅ ☁️ 24 °C

    Wir machen mal wieder einen über eine Agentur gebuchten Ausflug mit dem Bus. Es geht über eine wunderschöne Bergstrecke nach Cumbrecita, einem Dorf, das so tut, als wenn es Deutsch wäre. Als wir am Ziel ankommen öffnet der Himmel seine Schleusen und wir flüchten in ein Restaurant. Binnen Minuten steigt der Flusspegel an und unser Busfahrer rettet sein Fahrzeug in letzter Minute. Wo gerade noch eine Brücke war ist nun ein reißender Strom. Wir essen derweil lecker eine "German- Plate" mit Sauerkraut und Wurst, lernen nette Leute kennen und schauen dem Wetterschauspiel aus dem Fenster zu. Als der Regen nachlässt kaufen wir Plastik-Umhänge und machen noch einen kleinen Spaziergang. Die Landschaft ist wirklich schön und erinnert ein wenig ans Allgäu. Aus den Läden schallt Jodelmusik, es gibt Deutsches Bier und schwarz-rot-goldene Fahnen. Als wir im zweiten deutschen Dorf ankommen fängt es leider wieder an zu schütten und uns bleibt nur die Flucht in eine Kneipe, in der wir gerne auch den ganzen Abend verbracht hätten. Zu Rock aus den 70ern trinken wir kaltes Bier und genießen eine ausgelassene Stimmung.
    Schade, dass es ausgerechnet heute regnen musste!
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  • Day 18

    Mit dem Leihwagen in die Berge

    February 9 in Argentina ⋅ ☁️ 18 °C

    Es war nicht einfach in den argentinischen Ferien einen Leihwagen zu ergattern, umso enttäuschter sind wir, dass es ausgerechnet an dem Tag unseres Auto-Ausflugs regnet. Wir starten trotzdem in Richtung Süden zum Nationalpark Quedrabra del Condorito. Der Plan war, eine Wanderung zu einem Felsbalkon zu unternehmen und den Condoren beim Fliegen zuzuschauen. Leider liegen die Berge komplett in den Wolken und der freundliche Ranger macht uns klar, dass unser Unterfangen keinen Sinn macht.
    Also fahren wir weiter durch die schöne Bergwelt und freuen uns über jeden kleinen Ausblick, den wir genießen dürfen, wenn die Wolken kurz aufreißen.
    Als wir im Süden wieder ins Tal fahren wird der Himmel wieder blau und die Badestellen am Fluss sind razfaz wieder gut besucht.
    Auch wenn das Highlight des Tages ausgeblieben ist, bereuen wir die Fahrt durch diese schöne Landschaft nicht.
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  • Day 20

    Iguazu Wasserfälle

    February 11 in Argentina ⋅ ⛅ 37 °C

    Da uns über 24 Stunden Busfahren zu lange sind, haben wir uns zu einem Flug von Cordoba nach Iguazu entschlossen. Freddy, die gute Seele unseres Hotels, holt uns vom Flughafen ab und bringt uns für 12000 Pesos/9€ zum Hotel. Unsere Unterkunft ist sehr einfach und normalerweise hätte es uns nicht sonderlich gut gefallen, doch Freddy und seine Frau machen alles mit einem tollen Service wieder wett.
    Wir bekommen eine sehr persönliche Einweisung in das, was man hier machen kann und wie es abläuft.
    Am nächsten Morgen fährt uns Freddy zum
    Nationalpark und organisiert, während wir die Tickets kaufen, schon einen Guide für die Bootstour zu den Wasserfällen. Die wilde Fahrt mit 400PS zu den Wasserfällen und als Höhepunkt direkt unter einen Wasserfall, wird dann supergeil! Schöner kann man nicht duschen. Zu den Wasserfällen selbst schreibe ich nichts, da sprechen die Bilder genug.
    Montag fährt uns Freddy dann mit seinem Taxischild an der langen Schlange der vor der brasilianischen Grenze wartenden Fahrzeuge vorbei und managed die Ausreise aus Argentinien und die Einreise nach Brasilien schnell und professionell. Dann liefert er uns am Vogelpark in Iguazu ab und klebt uns noch einen Aufkleber mit seiner Tourustenführer-Nummer aufs Shirt- damit ihn bei Problemen jederzeit jemand rufen kann.
    Der Vogelpark ist superschön und wie der Dschungel gestaltet. Die Zeit rast und wir kommen mit den von Freddy veranschlagten 90 Minuten nicht aus - wir hätten es auch den ganzen Tag hier ausgehalten.
    Auch für den Nationalpark an der brasilianischen Seite der Wasserfälle hätten wir viel mehr Zeit verbringen können. Da wegen zwei Feiertagen und gleichzeitigen Schulferien ganz Brasilien frei hat, erleben wir wahrscheinlich die beiden bestbesuchten Tage in den Nationalparks. Das ist schon etwas nervig mit den vielen Insta-Girls, die in immer gleichen Posen unzählige Selfies machen, doch wir genießen es trotzdem. Für den, der das nachmachen will: Man muss beide Seiten gesehen haben, jede hat ihren ganz eigenen Reiz.
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