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  • Day 71

    Arles - St-Étienne: Mittelmeer, Flamigos

    January 13 in France ⋅ ☀️ 9 °C

    Von der abgebrochenen Öse lasse ich mir nicht den Tag verderben! Den Gepäckträger fixiere ich zunächst mit Kabelbinder und fahre mich ein paar Kilometer warm - die Nacht war tatsächlich ungewöhnlich kalt und windig. Ich fahre bis zur ehemaligen Abtei Montmajour, die sich monumental auf einem Felsen vor Arles erhebt. Warmgeradelt schraube ich bei Sonnenschein und Ausblick auf das eindrucksvolle Gebäude meinen Gepäckträger um. Ein Glück, dass an der entsprechenden Stelle am Rahmen zwei Bohrungen vorhanden sind - der Joker wurde gezogen und kann hoffentlich in irgendeiner Werkstatt wieder hergestellt werde:) Dann geht es weiter in die Stadt (Arles), welches ebenfalls durch alte römische Bauwerke wie Theater und Amphietheater beeindruckt.

    Gestern und heute ebenfalls sieht man sich die Landschaft im Flug verändern. Ab Avignon (gestern) sieht die Vegetation deutlich mediterraner aus - insbesondere durch die vielen Olivenbäume. Nach Arles finde ich mich plötzlich in einer moorartigen Landschaft (Marschland?) wieder und bekomme die weißen Camargue-Pferde und schwarzen Camargue-Stiere zu sehen.

    Nach einer sonnigen Mittagspause schleiche ich mich an einen nichtsahnenden Rennradfahrer heran und genieße über einige Kilometer seinen Windschatten. Um die Tierwelterlebnisse perfekt zu machen, sehe ich schließlich noch einige Flamingos (die bewegen sich wirklich ulkig).

    Auch heute fahre ich noch bis in die Nacht hinein, um meine Warmshowerunterkunft zu erreichen. Ich werde von Christine und Gregori begrüßt, beide super lustig und sportverrückt. Wie in Frankreich scheinar üblich, werde ich kulinarisch auf höchster Ebene verköstigt. Es gibt eine regionale Spezialität aus Gregoris Heimatstadt Sète: "La Tielle", eine Art Pastete gefüllt mit tomatigem Hackfleisch - denke ich - doch der leicht fischige Geschmack muss doch etwas anderes sein. Nach ein paar Mal raten wird aufgelöst: Es handelt sich um Oktopus und der schmeckt tatsächlich ziemlich gut. Im Anschluss folgen "Moules farcies" also gefüllte Muscheln und zuletzt natürlich noch ein bisschen Käse. Und weil das natürlich gar nicht dazu passt, aber noch nichts Süßes dabei war, steuere ich noch etwas Christstollen bei - ja tatsächlich befand sich auch ein halber Stollen im Gepäck.
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